ÖV-Projekte: Tram, U-Bahn, S-Bahn, Bahn, Bus etc.

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    Dass zu diesem Zeitpunkt die Finanzierbarkeit geprüft wird sagt sehr viel über den Planungsprozess im Bayern des Jahres 2010 aus.


    Ich dachte alle Gutachten würden dem Tunnel einen förderungswürdigen Kosten-Nutzen-Faktor bescheinigen?


    Ich dachte sowohl die S-Bahn München als auch die MVG und die Bahn würden diese Lösung favorisieren?


    Ich dachte die Stadt München hätte sich gerade für diese Lösung entschieden?


    Und jetzt auch noch die Staatsregierung?


    Was wollen die denn jetzt noch wegen der Finanzierung diskutieren? Das Projekt ist durch! Es sei denn es ist am System etwas faul... :nono:


  • Was wollen die denn jetzt noch wegen der Finanzierung diskutieren? Das Projekt ist durch! Es sei denn es ist am System etwas faul... :nono:


    Genau so lief es beim Transrapid, da wurde auch formal der Bau "beschlossen", der dann aber letztlich an der Finanzierung scheiterte. Ich hoffe, dass es diesmal wieder so ist. Und dann soll das Unwesen des Tunnelbaulobbyisten Wiesheu endlich mal ein Ende finden. (einmal hat er sich ja durchgesetzt mit der ICE Strecke nach Nürnberg). Es soll dabei bleiben wenn möglich. Glauben tu ichs jedenfalls erst, wenn ich mit eigenen Augen die Bagger o.ä. sehe!

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    Die Grafik zeigt das, was ich immer den Leuten sag, denen München so klein vor kommt: "So wie die Gebäude nach oben wachsen, so tief geht's auch in den Untergrund." Jetzt unabhängig von U- oder S-Bahn ist München schon eine verrückte Stadt in der mal lieber mit immensen technischen und finanziellen Aufwand 4 Stockwerke in den Untergrund geht als man die Höhe wagt. :lach:

  • Das stimmt Isek, wobei es in München ja auch ziemlich blöd aussehen würde, wenn die S-Bahn in der Altstadt oberirdisch (wie z. B. in Berlin) verlaufen würde^^

  • Der Kabinettsbeschluss aus Bayern hatte wohl eine gewisse Signalwirkung: plötzlich sind im Münchner Rathaus alle kritischen Stimmen zur Tunnelvariante verstummt (auch Grüne und CSU stimmten für den Tunnel, nur die FDP stimmte dagegen). Außerdem wurde das "Flughafenkonzept des Freistaats" im Stadtrat gebilligt, wodurch nun hoffentlich auch endlich das Thema Flughafenanbindung angepackt werden kann.


    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/733/506899/text/

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    Natürlich ist eine bessere Verknüpfung mit dem Flughafen erforderlich, dennoch sehe ich den Bau der 2. Stammstrecke kritisch. Meiner Meinung nach sollten die Außenäste besser miteinander verknüpft werden (Ringbahn). Wenn jemand z. B. von Starnberg nach Wolfratshausen fahren möchte, ist er/sie mit der S-Bahn 1 Stunde und 20 Minuten lang (!) unterwegs, obwohl die beiden Städte gerademal 15 km nah voneinander entfernt sind. Die "Zentralisierung" der S-Bahn in die auf die Stammstrecke bzw. Innenstadt ist damit ein fundamentales Problem.


    Außerdem: Würden auf der bestehenden alten Stammstrecke Vollzüge (3 Wagons) anstatt den leider üblichen Kürzzügen (2 Wagons oder manchmal sogar nur 1 Wagon) eingesetzt werden, könnte man den alten Tunnel wesentlich effektiver nutzen! Alle bestehenden Bahnhöfe sind dafür ausgebaut, werden aber zu 95 % nicht dafür genutzt!

  • Sicher, für die Strecke von Starnberg nach Wolfratshausen bringt die S-Bahn wenig. Aber die S-Bahn ist eben auch ein Massenverkehrsmittel und der Massenverkehr im Raum München läuft zentralistisch auf München zu, bzw von der Stadt weg. Für eine Ringbahn sehe ich wenig Potential.

  • Für eine dezentrale Verknüpfung braucht man starke dezentrale Orte. Und die gibt es nunmal in Großmünchen nicht. Im Westen ist halt Pasing der erste zentrale Ort. Eine Vermaschung des ÖV-Netzes kann nur in Stufen geschehen. Dazu könnten zunächst tramartige Strukturen eingeführt werde - Stichwort Stadt-Umland-Bahn. Aber dazu ist es in München noch nicht so weit. Städte mit einem vermaschten Netz von Massenverkehrsmittel sind einfach deutlich größer (Paris, London, Madrid, ect.). Vielleicht wenn Germering mal 100k und Dachau 100k Einwohner hat, wird's mal für eine S-Bahn Verbindung interessant. Aber das wird nie der Fall sein, da aller Voraussicht nach selbst die Region München ab Mitte dieses Jahrhunderts schrumpfen wird.

  • Mag sein. Dennoch besteht die Möglichkeit, dass die S-Bahn München im gesamten Netz Vollzüge statt Kurzzüge einsetzt und damit die Kapazität der bestehenden Stammstrecke effektiver ausnutzt. Warum wird daran nichts geändert?

  • Also Kurzzüge werden nur in verkehrsschwachen Zeiten eingesetzt. Langzüge (3er) statt Vollzüge (er) bringen zwar mehr Kapazität pro Zug, dennoch will man es auf der Stamm zur Zeit vermeiden, zuviele Langzüge einzusetzen, da Langzüge länger an den Stationen brauchen (das richtige Halten mittels LZB fällt schwerer etc)

  • Wäre es nicht sinnvoller an den technischen Problemen der Langzüge zu arbeiten und den Takt weiter zu optimieren?
    Ich sehe die zweite Stammstrecke unter dem Kosten/Nutzen Aspekt auch eher skeptisch. Vor allem wer hat Lust da mit der Rolltreppe ewig runter zu fahren (falls die das wie auf den Pressebildern gezeigt umsetzen)? In der Zeit habe ich jeden Ort innerhalb der Stammstrecke mit dem Radl erreicht ;)
    Wenn man bis 2020 sämtliche Autos aus dem Zentrum verbannen wollte, dann wäre so ein Aufwand sicher notwendig. Aber unter dem bereits erwähnten Aspekt, dass das Umland sowieso von der Einwohnerzahl schrumpft, da macht das Projekt aus meiner Sicht nur theoretisch Sinn.
    Klar es ist sicher für manche Leute nett etwas schneller am Flughafen zu sein und bei Fund einer Fliegerbombe noch eine Ausweichstrecke zu haben, aber das steht wirklich in keinstem Verhältnis zum Aufwand.


    Scheinbar wurde nur deshalb zugestimmt, weil grad Fördergeld da ist. Das klingt schon sehr nach Transrapid.

  • Isek schrieb ja "Mitte des Jahrhunderts" und nicht die nächsten 15 Jahre.
    Und ob man in 15 Jahren die zweite Stammstrecke dann wirklich noch braucht, wenn der Trend wieder gegenläufig bzw. unprognostizierbar ist?
    Bei so hohen Kosten wäre ich eher für Projekte, die eindeutig einen Mehrwert bieten und nicht selbst im Stadtrat so extrem umstritten sind.
    Oder habe ich die letzten Jahre etwas verpasst und sämtliche S-Bahnen sind neuerdings im Berufsverkehr dermaßen hoffnungslos überfüllt, dass dringend die doppelte Kapazität her muss?

  • Naja. Ob es klug ist, jetzt schon an der Infrastruktur zu sparen, weil das Land schrumpfen wird? Man sollte ja die Hoffnung nie aufgeben, dass es wieder zur Normalität gehört auf der Straße Kinder zu sehen und es einfach zum Leben gehört 2 Kinder groß zu ziehen. Aber die Deutschen sind da ja selbst im europäischen Vergleich sehr sehr hartnäckig. Daher bezweifle ich, dass wir zu Mitte des Jahrhunderts noch über die 70 Millionen kommen. Schon heute verliert Deutschland jedes Jahr eine Stadt so groß wie Augsburg.

  • Hallo,


    der Artikel ist interessant. Ich hatte bisher immer gedacht, dass der zweite Tunnelbahnhof am Hbf. in die Marsstr. kommt. Die hier beschriebene Lösung ist doch deutlich dichter am Hbf - leider trotzdem sehr tief unten. Die Tiefgarage kann nicht verwendet werden, da die Tieflage nicht ausreichen würde, die U5 zu unterfahren.
    Außerdem war ich mir sicher, dass die Tunneleinfahrt unmittelbar hinter dem Bf. Laim gebaut wird, gerade auch wegen des Neubaugebiets Hirschgarten. Kurz vor der Donnersbergerbrücke erscheint mir angesichts der Tiefe doch ein wenig knapp zu sein.
    Schade auch, dass der Bf. Marienhof nicht zumindest unmittelbar über die U-Bahn gebaut werden kann, der Verlauf könnte dann mit Schäfflerstr. und Hofgraben so erfolgen, dass in unmittelbarer Nähe kein Haus unterfahren werden müsste.
    Die Umsteigewege sind dann schon Londoner / Pariser Verhältnisse.


    Holger

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    Schade auch, dass der Bf. Marienhof nicht zumindest unmittelbar über die U-Bahn gebaut werden kann, der Verlauf könnte dann mit Schäfflerstr. und Hofgraben so erfolgen, dass in unmittelbarer Nähe kein Haus unterfahren werden müsste.
    Die Umsteigewege sind dann schon Londoner / Pariser Verhältnisse.


    Man muss bedenken, dass am Marienhof kaum Umsteiger von S-Bahn auf S-Bahn zu erwarten sind. Die Umsteigepunkte sind entweder Laim oder Ostbahnhof/Leuchtenbergring.


  • Außerdem war ich mir sicher, dass die Tunneleinfahrt unmittelbar hinter dem Bf. Laim gebaut wird, gerade auch wegen des Neubaugebiets Hirschgarten. Kurz vor der Donnersbergerbrücke erscheint mir angesichts der Tiefe doch ein wenig knapp zu sein.


    Ne, das passt. Die S-Bahn wird auf 40,0 ‰ trassiert.