ÖV-Projekte: Tram, U-Bahn, S-Bahn, Bahn, Bus etc.

  • Die bayerische Regierung möchte das Thema zweite Stammstrecke und Flughafenanbindung mit einem Gesamtkonzept lösen. Die TZ stellt noch einmal alle drei diskutierten Varianten vor:


    - Zweite Stammstrecke als Entlastungsroute parallel zur Ersten Stammstrecke zwischen Laim und Ostbahnhof, komplett im Tunnel geführt, mit unterirdischem Halt am Ostbahnhof


    - Zweite Stammstrecke oberirdisch auf der bestehenden Südringtrasse


    - Nordtunnel vom Hauptbahnhof über Marienhof und Münchner Freiheit bis Fröttmaning und weiter zum Flughafen


    http://www.tz-online.de/aktuel…-neuen-plaene-105491.html

  • Wenn einer die Macht hat, wieder alle an einen Tisch zu bekommen um tatsächlich eine Gesamtlösung zu finden, dann ist es die Staatsregierung! Also erstmal eine sehr gute Nachricht. Jedoch sehe ich die Projekte Südring, 2. Stamm und Nordtunnel nicht als einzelne Varianten. Sie erfüllen jeweils ganz bestimmte Aufgaben. In einem Gesamtkonzept müssen nun die Planungen ABGESTIMMT werden, um ganzheitlich die beste Lösung zu bekommen.

  • Die AZ stellt die drei Varianten auch noch einmal übersichtlich vor:


    1. Zweite Stammstrecke im Tunnel durch die Innenstadt
    - Route (mögliche Bahnhöfe): Laim, Hauptbahnhof, „Marienhof“, Ostbahnhof
    - Baukosten: 1,64 Milliarden Euro
    - Geschätzte Bauzeit: ?
    - Kritik: zwei Haltestellen sind zu wenig, es werden keine zusätzlichen Stadtgebiete angebunden
    - Grafik (pdf)


    2. Viergleisiger Ausbau des Südrings für die S-Bahn
    - Route (mögliche Bahnhöfe): Laim, Heimeranplatz, Poccistraße, Kolumbusplatz, Ostbahnhof
    - Geschätzte Baukosten: 395 Millionen Euro
    - Geschätzte Bauzeit: 2011 bis 2017
    - Kritik: lange Planungszeiten wegen Anwohnerprotesten, zentrale Punkte (Hbf. und Marienplatz) werden umfahren, laut, verursacht oberirdische Baustellen, wird nicht rechtzeitig zu den Olympischen Winterspielen 2018 fertig
    - Grafik (pdf)


    3. Nordtunnel
    - Route (mögliche Bahnhöfe): Hauptbahnhof, Pinakotheken, Münchner Freiheit, Parkstadt Schwabing, Frankfurter Ring, Allianz Areana, Garching, Eching-Ost, Flughafen
    - Geschätzte Baukosten: 2,47 Milliarden Euro
    - Geschätzte Bauzeit: ?
    - Kritik: keine Lösung für die Probleme südlich der Stammstrecke, der Stadt Garching gehen zahlende U-Bahn-Kunden verloren
    - Grafik (pdf)


    Mit einer der drei Varianten müssen dann die Schienenanbindung an den Flughafen (derzeit stehen sieben Varianten zur Diskussion), die Idee der U9 (als zusätzliche Nord-Süd U-Bahn) und/oder eine Express S-Bahn (entweder auf der S1 oder auf der S8 Trasse) kombiniert werden. Eine Ausnahme ist die Variante "Nordtunnel" bei der diese Probleme mit einem einzigen Projekt gelöst werden könnten (allerdings auf Kosten der Entlastung der Ost-West Stammstrecke)...


    Die Entscheidung treffen Bahn (als Planer), Land (als Besteller) und Bund (als Zahler).


    http://www.abendzeitung.de/muenchen/95387

  • Die MVG reagiert auf die Wirtschaftkrise: insbesondere auf die gestiegenen Kosten bei dem zu erwartenden Rückgang der Fahrgastzahlen will man mit Einsparungen reagieren; von ursprünglich geplanten "Leistungserweiterungen" wird abgesehen, ab Dezember wird das Angebot aber zunächst nur geringfügig reduziert, man spricht von "ersten Einsparungen":


    - die U4 soll dann grundsätzlich (auch in den Stoßzeiten) an der Theresienwiese enden
    - bei der U6 sollen an Feiertagen und in den Ferien keine Verstärkerzüge mehr zwischen den Bahnhöfen Münchner Freiheit und Fröttmaning fahren
    - der 20-Minuten-Takt im Spätverkehr der U-Bahn soll schon zwischen 23.40 und 0.40 Uhr beginnen, also 20 Minuten früher als bisher
    - trotz der Krise will man am geplanten Betriebsstart der Tram 23 Mitte Dezember festhalten


    http://www.sueddeutsche.de/muenchen/975/464574/text/

  • iconic: Danke für die Zusammenfassung der Argumente. Einzig die Kritik am Südring ("wird nicht rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2018 fertig") ist falsch. Der Südring ist augenblicklich die einzige Variante, die - Du hast es mit der geschätzten Bauzeit bis 2017 ja selbst erwähnt - definitiv rechtzeitig zu 2018 fertig sein könnte!


    Was aber freilich auf einem anderen Blatt steht: Gerade der Südring ist natürlich für die erwarteten (Touristen-)Massen zu den Olympischen Spielen wenig attraktiv. Diese shutteln wohl in erster Linie zwischen Hauptbahnhof, Marienplatz, übrigen Touristen-Zielen und Sportstätten hin- und her - und die sind ja eher nicht am Kolumbusplatz!

  • Ich wuerde eine Entscheidung bei dieser Frage ganz unabhaengig von den Olympischen Spielen sehen. Gut ist zwar, dass man hierzu wahrscheinlich einiges mehr vom Staat finanziert bekommt, allerdings sind das auch nur 2 Wochen mit etwas mehr Passagieren. Viel mehr als zur Oktoberfestzeit wird es schon nicht sein. Und auch wenn dann der ÖPNV fuer 2 Wochen propevoll ist, rechtfertigt alleine dieses Event nicht einen Bau einer neuen Stammstrecke....wo man sich dann gezwungenermassen wegen der Zeitfrage auf den Suedring festlegen muesste.


    Ich finde es sehr schade, dass die Ausweitung v.a. in der Nacht nicht kommen wird. Ebenso die Verstaerkerzuege auf der U6.

  • Natürlich wird nicht primär für die Olympischen Spiele gebaut, von denen ja im übrigen noch nicht mal klar ist, ob sie überhaupt je nach München kommen werden. Andererseits ist aber eine Festlegung auf ein konkretes Terminziel (eben: 2018) schon alleine aus psychologischen Gründen sinnvoll - unabhängig von den finanziellen Zuschüssen, die es für "olympia-relevante" Projekte möglicherweise gibt!

  • ....Andererseits ist aber eine Festlegung auf ein konkretes Terminziel (eben: 2018) schon alleine aus psychologischen Gründen sinnvoll - unabhängig von den finanziellen Zuschüssen, die es für "olympia-relevante" Projekte möglicherweise gibt!


    Dass dann bloß nicht wieder eine schöne Bahnhofsdecke dem Termindruck zum Opfer fällt und eingelagert wird.

  • Die CSU will sich heute im Stadtrat nicht mehr uneingeschränkt für dieTunnelvariante als Entlastung zur S-Bahn Stammstrecke aussprechen, sondern will jetzt auch Alternativen prüfen lassen.


    dazu zählt die CSU:
    - Ausbau des Südrings
    - Verlängerung der U5 von Laim nach Pasing als Stammstreckenbypass
    - Variante „Nordtunnel“


    http://www.tz-online.de/aktuel…ll-jetzt-plan-250645.html


    Ich persönlich muss zugeben, dass ich mich zunehmend mit der Nordtunnel-Vision anfreunden kann. Könnte man den Nordtunnel nicht auch quasi als zusätzliche Stammstrecke ins S-Bahn-Netz einbinden und die Linien insgesamt neu organisieren, sodass eben mache Linien über die klassische Ost-West-Stammstrecke geleitetet werden und andere durchqueren die Innenstadt auf der „Nordtunnel-Stammstrecke“ und münden erst am Hauptbahnhof wieder in die alte Stammstrecke nach Westen und andersrum? Ist nicht durchdacht, nur so eine vage Idee, um durch den Nordtunnel tatsächlich auch den Druck von der Ost-West-Stammstrecke zu nehmen...


    Falls man den Nordtunnel baut, hätte man sich in jedem Fall die Parkstadt-Tram sparen können! ;)

  • ^^


    Klar ist ein sich kreuzendes S-Bahn Netz mit praktisch 2 Stammstrecken erstrebenswert. Nur ist es halt jetzt - da die Stadtentwicklung schon seit Jahrzehnten mehr oder weniger abschlossen ist sehr schwierig einen derartigen Quantensprung vernünftig zu realisieren. Welche Linien sollte man denn durch den Nordtunnel schicken?


    S11 nach Freising/Flughafen und die alte S1 nur bis Neufahrn?
    S21 nach Erding?


    Man hat halt dann im Norden keine Linienvarianten mehr!


    Aber vielleicht reicht das auch? Wenn man Takt 10 fahren würde käme alle 5 Minuten ein Zug Richtung Norden.


    Aber bevor man sich weitere Gedanken macht, bitte ich doch sehr erstmal um ein Gesamtkonzept "Nahverkehr Metropolregion München". Mit einer klaren Aussage "Will man wachsen? Oder das Niveau halten?"

  • Isek: auch ich habe den Eindruck, dass die Region München zwar mittlerweile als Wirtschaftsraum funktional überaus stark integriert ist, allerdings hinkt die Politik und somit auch die Infrastruktur um Jahre hinterher. Hier geht es aber auch immer noch um das grundsätzliche Verständnis, nicht nur bis zu irgendeiner Stadt-/ Gemeindegrenze zu denken, sondern die Region München endlich als Einheit zu begreifen.


    Die Diskussion Tunnel vs. Südring geht weiter: Der "Plan-B-Vorschlag" der Münchner CSU stößt auf entschiedene Ablehnung bei Ude und der SPD. Laut Sabine Nallinger von den Grünen wäre es innerhalb eines Jahres möglich mit der Südringvariante "auf einen vergleichbaren Planungsstand" wie bei der Tunnelvariante zu kommen....


    http://www.tz-online.de/aktuel…reit-stadtrat-251486.html

  • Pressemitteilung vom MVV:



    Quelle: http://www.mvv-muenchen.de/de/…henneuenrekord/index.html

  • Ich verstehe nicht ganz, wie alle diese 3 Varianten zusammenhängen. Es soll doch darum gehen, die Stammstrecke zu entlasten. Bei der Südvariante nimmt man doch einfach "nur" den Durchgangs- und Verteilungsverkehr in Richtung Süden raus. Ist mit diesen Zahlen denn überhaupt eine langfrsitige Entlastung, die diesen Aufwand rechtfertigt, zu erwarten? Liegen diesem "Varianten aus dem Hut zaubern" denn überhaupt irgendwelche fundierten Zahlen über Fahrgastaufkommen auf den für die Varianten relevanten Relationen vor? Irgendwie kommt mir das konfus vor: Irgendwelche Politiker, die von Verkehrsplanung womöglich wenig Ahnung haben, stellen die entscheidenden Weichen für die Stadtentwicklung von München nach Tagesform. Aber so läuft Stadtplanung wohl meistens.

  • Pressemitteilung der Stadt:



    Quelle: http://www.muenchen.de/Rathaus…tfest_U_Bahn_Moosach.html