Four Frankfurt I: die Planung (233/179/128/105 m)

  • Generell sehe ich es auch so, dass bei derartigen Projekten diese Gefahr besteht, beim DB Dreieck allerdings nicht und zwar aus einem Grund:


    Der Fremdkörper in der Skyline steht direkt daneben in Form des CoBa Towers. Da braucht es einfach ein ordentliches Gegengewicht um dieses globige Ding mal etwas zu integrieren (und davon abzulenken:D). Auf den Visualisierungen des Siegerentwurfs sieht das eigentlich recht gut aus. Naja vielleicht arbeiten die Büros ja zusammen damit da etwas stimmiges rauskommt wie bei UNStudio, oder es gibt entsprechende Vorgaben (am Besten den Entwurf von USStudio weiter auszuarbeiten:))

  • Hallo zusammen, Ich bin seit vielen Jahren stiller Mitleser und möchte den derzeitigen "HH-Bauboom" gerne zum Anlass nehmen, mich hier und da mal einzubringen. Zunächst ein Dank und Lob an all die engagierten Personen hier...


    Dass das MAX-Projekt nach all den Jahren nun ohne allzu grosses Vorgeplänkel so "plötzlich" angegangen wird, hat wohl niemand erwartet und ist wohl eins der wichtigsten Standorte - wenn es darum geht, die Skyline mit einem grossen Schritt weiterzuentwickeln. Für jedes HH bzw. Teilabschnitt des Projekts einen anderen Architekten zu beauftragen, würde ich fast als obligatorisch ansehen und begrüsse es sehr. Es scheint doch ein common sense hier darüber zu herrschen, dass ein so grosses Areal möglichst diversifiziert daherkommen sollte und somit urban im ursprünglichen Sinne wird. Dass alles zum Schluss zu einem homogenen Gesamtensemble gefügt wird, ist höchstwahrscheinlich eines der Grundvoraussetzungen. Vielfalt in der Einheit quasi als Slogan für die europäische Stadt.


    Interessant der Einwand von Bruchbude, wieso die Entwürfe bereits so ausgearbeitet wurden, obwohl es nur vom Wesentlichen ablenken würde:


    Genau das ist der Punkt, um den es bei einem Wettbewerb geht und gerade beim Rendering dann zur Krux wird. Ein Rendering ist zunächst einmal nur ein Vorschlag und ein "Verkaufsplakat" für Nicht-Architekten, d.h. primär adressiert an Makler, Banker, Beamten, Bauherren, die sich mit normalen 2D-Grundriss-Schnitt-Ansicht-Plänen keine räumliche Atmosphäre vorstellen können/wollen. Überspitzt formuliert. Zumal auch nur in kurzer Zeitspanne beurteilt werden muss. Es hat eigentlich einen ähnlichen Abstraktionsgrad wie ein Modell, jedoch hüllt es sich in ein "konkretisierendes", materialisiertes Gewand, welches eben nur einen Ausblick geben kann und ein detailliertes Ausarbeitungsniveau sozusagen vorgaukelt. Hinter den Kulissen wird einfach auch geschummelt und geblendet, dass die Balken sich biegen und das sogar Gezwungenermaßen.


    Man muss sich mal in die Position des Architekten versetzen. Ein Wettbewerb kostet zunächst mal Geld, viel Geld. Im Schnitt zwischen 20 und 50 Tsd. Euro, für nichts sozusagen. Zumindest für ein Arch.Büro ist das viel Geld. Zumal kommt es in den meisten Fällen ja nicht wieder, da es schon rein statistisch gesehen am wahrscheinlichsten ist, am Ende nicht zum Zug zu kommen. Die Chancen zu gewinnen sind also meist denkbar schlecht, v.a. bei diesem grossen Feld an Konkurrenten in der Szene. Kein Wunder also, dass immer die üblichen Verdächtigen im Spiel sind, die sich das aufgrund ihrer Grösse in diesem regelmässigen Output auch überhaupt leisten können. Doch selbst dort sitzen daher max. 5 Personen dran, z.T. sogar überwiegend die Praktikanten.


    In wenigen Wochen, Monaten soll ein überzeugendes, gut verkäufliches Ergebnis für ein Projekt abgegeben werden, an welchem normalerweise bis zur Schlüsselübergabe 5-10 Jahre gearbeitet wird und mit zahlreichen Fachplanerbüros, Herstellerfirmen insgesamt locker 50-100 Personen full-time beteiligt sind. Die wahren Entwurfs- geschweige denn Planungsentscheidungen werden also erst während des Realisierungsprozesses in einem zähen Ringen mit den Bauherren, Fachplanern und Herstellern getroffen. Bis zum jetztigen Zeitpunkt wird der Bauherr und Investor in den wenigsten Fällen überhaupt konkret wissen, was er selber gerne wirklich haben möchte oder gar benötigt.


    Es verwundert also nicht, dass die meisten Büros auf ihre altbewährten Schema-F-Taktiken und Entwürfe vergangener, gewonnener Wettbewerbe zurückgreifen und schlichtweg taktieren, statt zu entwerfen und innovativ zu denken. Das ist die Kehrseite des prinzipiell guten Wettbewerbsmodus, der Vielfalt und Qualität fördern sollte. Der Modus zerfleischt sich aber oftmals selbst und sorgt nur für erschreckend ähnlichen Lösungen, die gerade dem Wettbewerbs-Trend entsprechen, von den immer gleichen Büros und den gleichen Renderbüros, mit den Hitchcock-Vögeln im Gegenlicht (achtet mal darauf, dass ist der Hit seit ca. 5 Jahren) und dass die Beurteilung auf Basis anonymer, objektiver, chancengleicher Betrachtung passieren, ist leider auch meistens nicht ganz wahr. Denn man kennt sich.


    Tut mir Leid für die Polemik und dass es vielleicht einwenig Offtopic wurde, aber in den meisten anderen Threads hängt man sich ebenfalls leidenschaftlich gerne an Details in den Renderings auf... Doch wie Schmittchen immer wieder mahnt, sind sie einfach mit Vorsicht zu geniessen und der weitere Prozess bleibt schlichtweg abzuwarten. Sie stellen kein verbindliches Planungsdokument dar.


    Es geht um Nutzungskonzept, städtebauliche Setzung, Kubatur. Der Rest ist meist noch freie Verhandlungsmasse und kann herausgefiltert werden. Also lieber die Grundrisse analysieren. Das Rendering wird dann erst in den nächsten Wettbewerbstufen sukzessive interessanter, wenn es denn ein mehrstufiges Verfahren ist.


    PS: Der Beitrag kann gerne verschoben werden, sofern es zu wenig mit MAX zu tun hat. Besten Dank und liebe Grüsse.

  • Die Grundrisse und die Verteilung der Baumassen zu diskutieren finde ich auch sinnvoll. Zudem die Frage, ob alles aus einem Guss sein soll, oder aus vier einzeln geplanten Objekten oder gar ob die Groundscraper aus einer Hand sein sollten und nur die Türme von verschiedenen Büros. Denn verschiedene Türme sind auch in ihrer Fernwirkung sinnvoll. Die Groundscraper machen aber das Ambiente am Boden aus. Wenn man dafür ein gutes Gesamtkonzept in Gestaltung und Materialität ohne Monotonie hinbekommen könnte, wäre das vielleicht sehr wünschenswert.
    Oder man nimmt sich ein Beispiel am Rockefeller Center. Da ist alles aus einem Guss, aber durch den Stein wertig und zeitlos...

  • Ich bin echt sehr überraschst über dieses Projekt. Ich hätte mit einer viel konservativeren Planung gerechnet: nämlich dass man alle auf das Deutsche Bank Dreieck zulaufende Wege (Kirchnerstraße, Alte Rothofstraße und Neue Schlesingergasse) in das Areal hinein verlängert und man dann die Hochhäuser um diese Wege herum gruppiert. Stattdessen steht in der Flucht jeder dieser Straßen ein Hochhaus. Damit wird ein Areal entwickelt, das auch als eigenständiges Quartier wahrgenommen wird... und hoffentlich als weiterer Stadtmittelpunkt. Das ist sehr ambitioniert.


    Die Detailtiefe der Planung ist tatsächlich sehr beeindruckend. Ich habe mich schon stundenlang in den Plänen verloren und finde immer noch interessante Details. Vor allem aber gefällt mir, wie schön die verschiedenen Nutzungen (Wohnungen, Büros, Hotels, Einzelhandel) spielerisch miteinander verknüpft sind. Das wirkt sehr modern.


    Eine einzige kleine Sache finde ich an der Planung sehr schade. Wenn ich die Bebauungspläne der Umgebung richtig im Kopf habe, ist für die Zukunft ja eine Verlängerung der Neuen Schlesingergasse als Fußgängerweg in die Taunusanlage hinein geplant (nördlich des Japan-Centers). Da könnte ein sehr attraktives Stück Stadt entstehen. Das Deutsche Bank Areal öffnet sich nicht richtig in diese Richtung.


    Ebenfalls ambitioniert sind sicher die Flächen für Einzelhandel. Nach den Plänen scheinen ja die beiden kompletten unteren Etagen für Restaurants und Geschäfte vorgesehen zu sein. Frankfurt braucht meiner Meinung nach eine Einkaufsumgebung, die irgendwo zwischen Luxus und "billig" liegt. Das Areal könnte diese Lücke füllen.


    Im Gegensatz zu der Mehrheit im Forum, bin ich sehr froh, dass das Design der Türme nicht endgültig ist und dass sich auch andere Architektenteams in dem Areal betätigen dürfen. Ich finde die UN Studio Entwürfe nämlich gar nicht so passend für die Umgebung. In einer weitläufigen, freien Landschaft könnten die UN-Türme sicher eine verspielte und elegante Atmosphäre schaffen. In einer so dichten Umgebung wie dem Deutsche Bank Areal und in unmittelbarer Nähe zum dominanten Commerzbank-Turm aber könnten die UN-Designs mit ihren vertikalen Linien, ihren (sanften) Auskragungen und auf "fremde" Sockel gepfropft auch einfach ein bisschen brutal wirken.

  • ^ich finde, dass die Skyline Frankfurts zu uniform vom Hochhausboom der letzten 20 Jahre und des damit verbundenen Zeitgeschmacks geprägt ist. Das ist irgendwo verständlich, denn bis zu diesem Boom gab es nur vergleichsweise wenige Hochhäuser und jene davon, die nicht schon im "90er/00er Jahre Style" redesigned wurden, wie zB das Selmi und jene, die nicht abgerißen wurden und wrerden, wie zB das alte DB Hochhaus auf diesem Areal, gehen eben hinter der Front aus Hochhäusern der letzten 20 Jahre ziemlich unter.


    Die Vielfalt von Skylines wie in Nordamerika fehlt einfach. Gerade darum würde der Skyline ein großer Tupfen Postmoderne wirklich gut tun, meine ich. Und gerade darum würde ich bedauern, wenn etwas von den anderen Entwürfen umgesetzt wird, denn die sind nämlich einfach "more of the same" und passen sich insofern folgerichtig natürlich auch besser in die Skyline ein. Aber wenn man in Frankfurt schon immer so gedacht hätte, dann wäre es nie zu dieser Skyline gekommen (wie eben in jeder anderen deutschen Großstadt, wo beharrlich Hochhäuser verhindert werden).


    Ich hoffe, dass wenigstens der 228 Oschi von UNStudio gestaltet wird. Und in der Endfassung die klare Handschrift von UNStudio behalten darf.

  • Noch ist wenig klar: Anscheinend findet/fand heute die längst erwartete Präsentation des Projekts statt. Zumindest könnte man einen kurzen Artikel in der regionalen Onlineausgabe von Bild Frankfurt so verstehen. Demnach soll weiterhin nicht feststehen, wie die Hochhäuser aussehen werden. Aber ein Zeitraum für den bevorstehenden Wettbewerb wird genannt: Beginn im Spätsommer, im November sind Ergebnisse zu erwarten. Bestätigt wird, dass der höchste Turm 228 Meter hoch werden soll. Die Nutzfläche soll insgesamt 200.000 Quadratmeter betragen! Das Projektvolumen wird auf 950 Millionen Euro geschätzt.


    Knapp zwar, aber doch interessant sind die Ausführungen zum Nutzungskonzept: Zwei Hochhäuser sollen dem Wohnen dienen, von 600 Einheiten ist die Rede, in den anderen beiden sind Büros geplant. Das ist nicht ungewöhnlich, wohl aber die Aussage, dass auch noch zwei Hotels in den Türmen Platz finden sollen. Demnach könnten zwei der vier Hochhäuser eine Mischnutzung erhalten.


    Warten wir also ab, was die anderen Medien berichten. Eine angesichts der nicht feststehenden Architektur wohl als Teaser zu verstehende Visualisierung gibt es schon (Anklicken vergrößert):



    Bild: Groß & Partner / UN Studio

  • Auch wenn wir die Diskussion schon hatten, manche Bilder wieder verschwunden sind, ist das hier gezeigte Ensemble fast schon perfekt aufeinander abgestimmt. Besser noch, als die zuvor zu sehenden. Die Aussagen von Groß im Artikel sind ja auch vielversprechend.


    Man kann nur hoffen, dass das auf die noch ausstehende finale Architektur großen Einfluss nimmt. Bin sehr gespannt und war schon alle 2 bis 3 Tage am Neuigkeiten suchen. Dachte schon fast das Projekt ruht in Frieden, aber vlt. gibt's ja gerade Ereignisse die Dinge (bei uns) anschieben?

  • Besonders interessant aus der Bildergalerie des FNP-"Artikels" zu entnehmen: "Vielfältige Gastronomie: ca. 30 bis 50 Einzelhändler, ggf. ein Kaufhaus oder Vollsortimenter, verschiedene Gastronomiebetriebe"!!


    Das entspricht also faktisch einer weiteren Ausdehnung der Innenstadt. Super!

  • Den Presseberichten, Eisman hat noch auf die FNP hingewiesen, wird schon eine Medieninformation zugrunde liegen. Hintergrund ist aber eine morgen übermorgen beginnende Ausstellung im Foyer des Hermann-Josef-Abs-Saals, Junghofstraße 11. Geöffnet ist Montag bis Samstag von 10 bis 18 Uhr. Die Ausstellung endet am 16. Juli.


    Einerseits werden aus dem städtebaulichen Wettbewerb die Entwürfe aller zehn teilnehmenden Büros ausgestellt. Anderseits ist auch die Geschichte des Orts Thema der Ausstellung. Einstmals gab es hier fünf Straßen, zwei davon sind seit der Abriegelung des Areals für die Öffentlichkeit verschwunden. Die anderen haben ihren Charakter völlig geändert.


    Die Informationen in diesem Beitrag stammen aus der FAZ vom Donnerstag (online). Dort wird der Monat August für den Beginn des Realisierungswettbewerbs für die Architektur genannt. Weiteres in Stichworten:


    • vier Hochhäuser mit Höhen von 100, 120, 173 und 228 Metern
    • ein kleiner und ein sehr großer Büroturm
    • 20 bis 25 Cafés und Restaurants (!) auf dem Areal
    • der Hermann-Josef-Abs-Saal soll zu einer Art von Food-Court mit großer Deckenhöhe umgebaut werden
    • Supermarkt im Untergeschoss unter dem zentralen Innenhof
    • durch Passagen Gliederung des denkmalgeschützten Riegels an der Junghofstraße in zwei Gebäude


    Manches was in dem FAZ-Artikel genannt wird, ist bereits bekannt, so etwa die vorgesehene Begrünung der Dächer des Sockels. Auch, dass an dem Realisierungswettbewerb alle Büros aus dem städtebaulichen Wettbewerb teilnehmen sollen, ergänzt um bis zu vier weitere internationale Büros. Neu ist wohl, dass der Bau im Jahr 2018 beginnen soll. Und der Abschluss des Projekts für 2022 geplant ist.

  • Absolutes Mega-Projekt und wäre so ziemlich in jeder Stadt Europas ein Vorzeigeprojekt. Die Skyline wird sich spektakulär verändern, zusammen mit Omniturm, Commerzbank Tower, und dem MainTower baut sich eine Wand auf - erinnert mich ganz leicht an Singapur.


    Ich hoffe der Brexit wird das ganze Projekt jetzt ganz schnell vorantreiben...so langsam brauchen wir neue Projekte, bald ist nichts mehr in der Pipeline. Ich war letzte Woche in HKG unterwegs, hab die ganzen Banker Mittags gesehen, und muss wirklich sagen: Frankfurt braucht das dringend! Wenn Morgan Stanley, JP Morgan, Goldman Sachs und co in unsere Downtown ziehen sollen, dann ist so ein Angebot das absolute Minimum! Diese Menschen wollen Optionen und nicht Tag für Tag in irgendwelchen Kantinen hocken. Canary Wharf zB hat ja auch nicht gerade wenig zu bieten.


    der Hermann-Josef-Abs-Saal soll zu einer Art von Food-Court mit großer Deckenhöhe umgebaut werden


    Da bin ich mal gespannt, wie das ganze integriert wird, und ob da noch mehr Fläche geschaffen wird.

    Einmal editiert, zuletzt von Eagle1 ()

  • Man muss sich nur mal überlegen, was dort in der Umgebung wächst (wenn denn dann...) 600 WE DB Dreieck, Anzahl der WE im Omniturm habe ich trotz fleißigem scrollens nicht gefunden. Weitere Büroarbeitsplätze (zeitweise Konsumenten) in den Büroflächen Marienturm, Omniturm, DB Dreieck selbst, gerne auch noch WINX, ist ja nicht so weit weg. Und nicht jeder Hotelgast lebt von der Minibar oder dem Hotelrestaurant.


    Von daher, den Geschäft- und Gastronomiebereich dort entsprechend auszubauen, ist gar nicht so dumm.

  • Klarstellung zunächst: Die Ausstellung sollte nicht heute beginnen, sondern erst am morgigen Freitag (wenn es in der Zeitung des Folgetags morgen heißt, dann sind eben noch zwei Tage).


    Ein paar weitere Informationen aus einem Artikel der FNP:


    • Der Hermann-Josef-Abs-Saal, nicht mehr im Originalzustand, bleibt nicht erhalten, stattdessen wird nach Forderung des Denkmalschutzes ein neuer, zehn Meter hoher Raum mit gleicher Kubatur gebaut;
    • überdachte Plätze wird es nicht geben, die Räume zwischen den Gebäuden bleiben offen;
    • 3.000 Arbeitsplätze sollen im Quartier entstehen;
    • der bestehende Bebauungsplan muss (wie bekannt) geändert werden;
    • wie immer muss bei den Wohnungen ein Anteil von 30 Prozent Sozialwohnungen sein, diese können auch an anderer Stelle entstehen - und werden das wohl auch;
    • ein Dreivierteljahr dauern soll der Abbruch des 93 Meter hohen IBCF-Hochhauses, Große Gallusstraße 10–14 (Foto).


    Edit: Der in #229 erwähnte FAZ-Artikel ist mittlerweile online.

  • Dazu gehört, dass die Stadt auch beim B-Plan aufs Tempo drückt. Am 5.7.2016 um 18.30 h wird der B-Plan-Entwurf "B-702 Ä2" ausgelegt und erläutert. Die Öffentlichkeit wird über Ziele und Zwecke der Planung informiert und erhält Gelegenheit zur Äußerung und Erörterung.


    Ort: Gemeindesaal der kath. Maria-Hilf-Gemeinde, Rebstöckerstr. 70 (Eingang Frankenallee) im Gallus. Die Planunterlagen liegen ab 18 h aus.


    Q: Amtsblatt v. 28.6.2016, S. 1008

  • ^ich weiss nicht, ob das schonmal gepostet wurde, mir jedenfalls ist es nicht aufgefallen: der UNS Entwurf hat den 1. Platz bei diesem ersten Wettbewerb gemacht (siehe "Preisträger" weiter unten) und war nicht etwa, wie dies zumindest mir bisher in der Diskussion erschien, einer von vier ansonsten gleichrangigen Entwürfen. Ich denke, da wird schon eine "Marschrichtung" vorgeprägt, zumal ein Projektentwickler, der ca. eine Milliarde in die Hand nimmt, nicht der Typus kleinkrämerischer Bruttogeschossflächenmaximierer zum kleinstmöglichen Preis ist, sondern der Typus "ich will eine Landmarke setzen, in der sich Nutzer gerne - zu entsprechenden Preisen - einkaufen wollen". Wenn auch nur das größte Highrise im UNS Style gestaltet werden würde, dann wäre das wohl definitiv erreicht, das gäbe einen Kern der Skyline Frankfurts der internationalen Wiedererkennungswert besitzt und im Zusammenspiel mit dem benachbarten Foster-Turm den Anspruch Frankfurts, vielleicht nicht die höchsten aber mit die markantesten Türme zu bauen ("Klasse statt Masse"), weiter unterstreicht.


    Was mir auch erst jetzt auffällt, nach den weiter bekannt gewordenen Details, der gemeinsame Sockelbereich der vier Highrises, mit den Innenhöfen, diktiert doch eigentlich, dass letztlich, am Ende des Wettbewerbs, ein Büro den "Gesamtzuschlag" erhalten muss?! Bisher erschien es so, als ob es durchaus gewünscht ist, dass die einzelnen Türme jeweils von einem anderen Büro geplant werden. Durch den offenbar gewünschten gemeinsamen Sockelbereich erscheint mir dies aber nicht praktikabel. Da nun UNS im ersten Wettbewerb als Sieger hervorging und vermutlich nicht nur hier die meiste Begeisterung auslöst und es naheliegend erscheint, dass am Ende ein Planer den "Gesamtzuschlag" erhält, wobei sich UNS wohl gute Chancen ausrechnen kann - vielleicht sehen wir wirklich am Ende den UNS Entwurf in der gestern Abend von Schmittchen in #226 gezeigten Version (oder einer leichten Abwandlung) realisiert. Ich weiss nicht wie es euch geht, aber bei mir weckt diese Aussicht schon etwas Euphorie.


    Tolle Entwicklung die sich da abzeichnet. :daumen:

  • ^ Auch auf der Website von Groß&Partner ist der Entwurf von UN-Studios aufgeführt. Es wird dort eine Realisierung von 2016 bis 2021 angegeben.
    Die Zeichen sehen also gut aus :daumen:

  • ^^Auch mir gefällt das UN-Rendering gut, aber laut FR sei es möglich, dass je ein Architekt einen der vier Türme entwerfe, aber auch, dass ein Büro das gesamte Quartier gestalte. Also ist hier noch alles offen.


    Interessant am FR-Bericht finde ich die Aussage von Jürgen Gross, daß es sein Anspruch sei, nicht das höchste, sondern das schönste Hochhaus zu bauen. "Wir wollen die Skyline architektonisch bereichern." Mag sein, daß das im Zweifel alle/viele sagen, finde ich dennoch erwähnenswert, da es ja auch schon iwo in etwa hieß, Groß & Partner wären dafür bekannt, "günstig" zu bauen und nicht unbedingt architektonisch spektakulär.


    Super spannend und aufregend dieses Riesenprojekt!:daumen:

  • Ich glaube das erst, wenn's im hr-Teletext steht.


    Im Ernst: Im Thread ging es doch immer nur um den Beitrag von UNStudio, Pumpernickel. Die weitere Planung wird auf dem städtebaulichen Entwurf des erstplatzierten Büros basieren. So ist es m. E. hier immer dargestellt worden, einschließlich der Rangfolge, bereits der zweitplatzierte Entwurf von Max Dudler wurde doch nur am Rande erwähnt. Allerdings war die Entscheidung des Preisgerichts zur Verteilung der Preise nicht einstimmig, wie aus dem Protokoll der Preisgerichtssitzung hervorgeht (Seite 11). Die beiden Anerkennungen können ohnehin keinen Auftrag erhalten, denn alle Beteiligten haben sich der Auslobung zufolge den "Richtlinien für Planungswettbewerbe - RPW 2013" unterworfen (Seite 7). Nach deren § 8 Absatz 2 ist einer der Preisträger zu beauftragen.


    Unter den hier schon gezeigten, dann wieder gelöschten Wettbewerbsunterlagen dürfte der folgenden Plan des UNStudio-Entwurfs besonders interessant sein. Die FNP zeigt ihn heute, dann sollte auch hier gehen:



    Grafik: UNStudio

  • Die Ausstellung am Ort des zukünftigen Geschehens ist sehr gelungen, sehr sehenswert. Insbesondere der historische Teil, der die Entwicklung des Areals seit dem frühen 19. Jahrhundert erläutert und bebildert, ist informativ. Es folgen ein paar Bilder meines kurzen Rundgangs durch den Wettbewerbsteil vorhin. Zunächst das Modell des Stadtausschnitts mit dem Gewinnerentwurf. Die Draufsicht etwa aus der Perspektive des obigen Lageplans:



    Lasst Euch nicht durch den keck herausragenden FraSpa-Tower verwirren. Der steht noch nicht, und neue Pläne für ihn sind auch nicht bekannt. Nachfolgend die Blickachse etwa entlang der Neuen Schlesingergasse in Richtung Süden:



    Der Blick vom Roßmarkt durch die Große Gallusstraße:



    Detail an der Großen Gallustraße:



    Durch die Kirchnergasse auf den hohen Wohnturm geschaut:



    Durch die Große Gallustraße von der anderen Seite her (von Westen):



    Die Junghofstraße von links nach rechts vorne durch das Bild:



    Ähnlich, nur etwas steiler nach unten geschaut:



    Ein Überblick von der Nordwestspitze her. Es spreizen sich links die Junghofstraße bzw. rechts die Neue Mainzer Straße ab:



    Bilder: epizentrum

  • Wow! Ich finde die Türme so wie im Modell außerordentlich gelungen. Zum Einen die Erschließung der Fläche. Wegebeziehungen, die ähnlich wie beim Maintor-Projekt die bisher unzugänglichen Quartiere aufbrechen. Im Plan sieht man auch den freien Platz zum "Omniturm", der damit die Renderings dort bestätigen würde.


    Und zum Zweiten: die zusammenhängende Gestaltung der Türme ist toll. Ich bin eher skeptisch, wenn am Ende jeder Turm von einem anderen Architekten kommt. Da besteht die Gefahr, dass die unterm Strich nicht zueinander passen und dann die Gesamtwirkung verloren geht.