Four Frankfurt I: die Planung (233/179/128/105 m)

  • Man kann eh nur hoffen dass das Denkmalschutzamt endlich mal seine Arbeit richtig macht und hier ein wirklich schützenwertes Gebäude (IBCF) vor dem Abriss bewahrt...

  • Groß & Partner hat einen städtebaulichen Ideenwettbewerb mit zehn Teilnehmern ausgeschrieben, berichtet die FAZ heute in der gedruckten Ausgabe. Dadurch solle geklärt werden, wie die Baumassen auf dem Grundstück verteilt werden können. Dem Vernehmen nach seien vier Hochhaus-Standorte möglich, schreibt die Zeitung weiter. In einem Kommentar spekuliert der Verfasser, dass das bestehende 228-Meter-Baurecht gewissermaßen auf vier kleinere Hochhäuser mit gemeinsamem Sockel verteilt werden könnte.


    Thomas Daily schreibt von einem Verkaufspreis von rund 300 Millionen Euro, dieser Betrag kursiere in Marktkreisen (Groß & Partner gibt über die Verkaufsmeldung hinaus keine Informationen heraus). Das Volumen der Projektentwicklung werde auf bis zu einer Milliarde Euro geschätzt. Es gelte als wahrscheinlich, dass Groß & Partner einen Partner benötigt. Vor einem halben Jahr bereits habe sich in dieser Hinsicht die Abu Dhabi Investment Authority ins Gespräch gebracht.

  • Unter 4 "ausgewachsenen" Hochhäusern verstehe ich ja etwas anderes als 4 60m Türmchen. Daher glaube ich nicht an diese persönliche Spekulation des Verfassers.
    Jeder Investor wäre dumm eine solche erlaubte Höhe für zumindest ein Hochhaus an diesem exquisiten Standort nicht auszunutzen (und sei es auch evtl. später).


    Es verwundert mich zudem das der Magistrat nicht von vornerein mit (Maximalhöhen usw.) alles reglementiert. Finde ich aber gut!


    Es bleibt spannend und ich kann kaum erwarten was sich die Architekten einfallen lassen und hoffe zudem das Groß & Partner an dieser Stelle Mut beweist.

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    Ich hoffe stark dass es noch irgendwie gerettet werden kann! Es wird vllt. Zeit für eine Petition ans Denkmalschutzamt. Ich bezweifel nur, dass man dafür viele Stimmen gewinnen kann - denn für den Architektur-Uninteressierten ist das Gebäude leider vermutlich nicht besonders erhaltenswert.

  • ^^ Schmittchens Posting #145


    Bitte nicht. Bei "vier kleinere Hochhäuser mit gemeinsamem Sockel" denke ich immer an so was: https://de.wikipedia.org/wiki/Mundsburg :nono:
    Das ist doch seit 40 Jahren nicht mehr in und ungefähr auch so originell. Abgesehen davon werden diese vier Stummel quasi verschluckt von dem Rest der Skyline. Das wäre meiner Meinung nach wirklich der worst case.


    Ich bete darum, dass das nicht so kommt.

  • Ich hoffe, man sieht von einem Erhalt ab. Das Gebäude steht meiner Meinung nach einer umfassenden und möglichst optimalen Entwicklung des Areals im Weg und optisch ist es jetzt nicht gerade ein solcher "Knaller", dass es schade drum wäre, solche Bauten gibt es einfach zu oft in der Art.


    Ich hoffe aber, dass man hier mal wieder eine echte Landmarke setzt, ich wäre sogar eher für etwas Richtung 300 m als wieder etwas zwischen 150 und 180m. Es wäre echt schade, wenn man die Baumasse so verteilt, dass man am Ende für die Skyline kaum was davon hat. Also ich würde mir wünschen, man greift hier mal in die Vollen und zaubert mal einen richtigen Eyecatcher aus dem Hut.


    Das Areal bietet so viele tolle Möglichkeiten, ist hoffe man nutzt es.

  • Achso? Was gibt's denn noch großartig im späten internationalen Stil in Frankfurt? Wir sollten in Frankfurt aufpassen, dass wir nicht alles aus einer bestimmten Zeit entweder abreißen oder neu einkleiden, nur weil es dem aktuellen Gusto nicht entspricht. Ich sehe das zwar ähnlich wie du, dass das IBCF einer möglichst optimalen Entwicklung des Areals etwas im Wege steht, aber hey: Aufgabe eines städtebaulichen Wettbewerbes sollte auch sein vorhandene schützenswerte Strukturen in ein Gesamtkonzept miteinzubeziehen.

  • Was im verlinkten FR-Artikel natürlich nicht stimmt: Der Gebäuderiegel an der Junghofstraße kann nicht abgerissen werden. Die laut gestriger Pressemitteilung zwischen 1952 bis 1962 in mehreren Abschnitten errichtete Blockrandbebauung steht unter Denkmalschutz. Wie in Beitrag #124 nachzulesen ist, soll es aber eine Verständigung mit dem Denkmalschutz geben, wonach es möglich sein soll, die geschlossene Bebauung zur Junghofstraße zum Teil zu öffnen. Heute schreibt die FAZ, dass Durchbrüche zumindest in den Erdgeschossen realisierbar sein sollen.



    Bild: Schmittchen

  • Ich sehe daran (IBCF) nichts erhaltenswertes, und schon gar nicht nur weil es irgendeine vergangene Stilrichtung repräsentiert - das Gebäude ist völlig unästhetisch und wie schon erwähnt steht es im Weg. Da ganze Areal sollte maximal genutzt werden, 300m wären mir an dieser Stelle zu hoch, aber 200m wären ok, oder eben mehrere "kleinere" Türme. Das richtige Design ist wichtiger als die Höhe an dieser Stelle...bitte nicht zu viel Glas!

    Einmal editiert, zuletzt von Eagle1 () aus folgendem Grund: typo

  • Worst case wären vier Türme mit etwa 80 bis 120m wie aus einem Guss (also höhenmäßig durchaus wahrnehmbar und leider dann aber auch im gleichen Stil hinsichtlich Kubuatur & Fassade). Die von PGS genannte "Mundsburg" trifft meine Befürchtungen ganz gut. Das wäre wohl der Supergau für unsere über die Jahrzehnte recht erfolgreich entwickelte Skyline. Leider ist dieses Szenario gar nicht mal so unrealistisch zumal von einem gemeinsamen Sockel die Rede ist.
    Die Steinwüste "Maintor-Areal" gibt schon mal einen Vorgeschmack in welche Richtung das ganze gehen KÖNNTE (auch wenn dort nicht alles schlecht ist und der WINX-Turm eine positive Änderung herbeiführen wird).


    Hinsichtlich der Höhe würde ich mir jedoch nur max. 180m wünschen. Mehr als 200m oder gar 250m + würden nur das Ungleichgewicht in der Skyline aus vielen Blickwinkeln krass verstärken. Am Ost-Ende des CBDs würde ich mir vielmehr ein behutsames Abflachen wünschen ... mein Wunsch wären bei 4 Türmen 180 m, 160m, 140m und 120m, wobei die Türme in Richtung Neue Mainzer höhenmäßig ansteigen sollten.

  • @ merlinammain


    ich teile leider deine Befürchtung, dass es so eine Staffelung von vielleicht vier Bauten mit 150m 120m 100m und 80m geben könnte. Ich hielte das für eine verpasste Chance. Man muss auch sehen , dass die wirtschaftlichen Zeiten nicht immer so bleiben werden wie aktuell, wo neben aktien eigentlich nur noch Beton Geld bringt. Wer weiß ob Bauten von 200m plus in 5 Jahren noch machbar sind. Daher wäre es fatal, wenn man einen solchen ja für über 200m ausgewiesenen Standort einfach aufgibt.


    Und vielleicht wären 280m etwas viel, aber warum nicht, man kann die neue Dominante ja mir zwei weiteren Bauten von 250 m einfassen. Aber was sicher stimmt ist, dass neben der Höhe das Design der zweite große Punkt ist. Auch hier hoffe ich auf etwas mehr Mut in Frankfurt.

  • Tut mir ja leid, aber ich denke wir sollten mal aufhören hier zu träumen und "150m 120m 100m 80m" als Worst-Case-Szenario darzustellen. Das kommt nie und nimmer, nichtmal im Best-Case, die Höhen werden wesentlich niedriger sein. Wer soll denn bitteschön diese ganze Fläche beziehen? o_O

  • Ich stimme Cardiac zu. Ob soviel Bürofläche kurz- bis mittelfristig vermietbar ist wage ich arg zu bezweifeln. Ähnliches gilt für die mögliche Wohnfläche, da das angesichts des aufgerufenen Preises plus der Baukosten ja nur Wohnungen im Highend-Bereich werden können.


    Natürlich wäre eine Mischnutzung aus Gewerbe im Erdgeschoss, Wohnungen, Büroräumen und Hotel in den oberen Etagen möglich, aber beim "Worst Case 150m/120m/100m/80m" reden wir über grob 150.000qm - 160.000qm BGF. Die muss man erstmal füllen.

  • Stimmt, wir sollten realistisch bleiben. Niemand "träumt" von 150.000qm BGF oder so was.


    Es müssen doch aber auch nicht gleich vier Hochhäuser sein. Soll heißen, lieber einmal MAX als viermal WinX. So weit ich weiß, sucht Hyatt immer noch nach einem Property für ein Grand Hyatt. Damit hätte man schon einmal die ersten 20 Stockwerke voll, on top kann man einen mix aus Office und Residential setzen. Das macht man in Wien zum Beispiel auch so und schon ist man bei +200 Metern: https://de.wikipedia.org/wiki/DC_Towers


    Abgesehen davon halte ich vier Hochhäuser auf diesem Grundstück für zu viel. Weniger ist manchmal mehr.

  • Nein, ich bin da ganz bei merlinammain.
    Da mit der Commerzbank der höchste Turm der Stadt leider sehr weit am Rand steht, sorgt sie dafür dass die Skyline aus recht vielen Richtungen sehr schlecht ausbalanciert erscheint.
    Marieninsel (und eventuell zukünftige ähnlich zentrale Grundstücke) wäre ein Standort gewesen wo deutlich mehr als 200m Sinn gemacht hätte. MAX dagegen hat mir von der Skylinewirkung nie zugesagt, zumal er oben beschriebene negative Wirkung der Commerzbank nur verstärken würde.
    Ein Expandieren des Bankenviertelclusters auf Grundstücke östlich des Rossmarkts wird es sicherlich (sinnvollerweise) nie geben und ein paar erhaltenswerte Altbauten gibt es in der westlichen Neustadt ja auch noch, so dass die Entwicklung auf dem Deuba-Areal eine der wenigen verbliebenen Möglichkeiten darstellt die Skyline halbwegs ansehnlich nach Osten auslaufen zu lassen.
    Daher ist einmal 200m völlig unsinnig, 3 bis 5 unterschiedliche Türme von 100 - 180m wären ideal.
    Da der Altbau am Rossmarkt und der benachbarte unter Denkmalschutz stehende Bauteil in der Junghofstraße bereits sehr viel Fläche des Areals okkupieren (ich hoffe mal, dass wenigstens die rückwärtigen Teile des Junghofstraßengebäudes überplant werden dürfen), bleibt einfach nichts anderes übrig als den bestehenden IBCF-Turm auch in Frage zu stellen. Wenn er sich bei einem hervorragenden städtebaulichen Entwurf dann doch integrieren lässt, fein, aber wenn er der Optimallösung im Wege stünde, sollte man nicht unnötig an ihm festhalten.
    Der Erfolg des Areals wird am Ende ohnehin ganz maßgeblich davon abhängen ob es gelingt hier ordentlichen Städtebau zu betreiben. Dazu braucht es auf jeden Fall kleinteilig parzellierte Blockrandbebauung, die dabei den Altbau und auch sämtliche Türme des Areals ordentlich integriert und nicht als bezugslose Solitäre erscheinen lässt. Urbanität durch Dichte! Und das ganze versehen mit Mischnutzung auch innerhalb der Gebäude, aufgrund bekannter Umstände natürlich besoners mit hohem Wohnanteil in Türmen und Flachbauten.

  • Wenn es vier Hochhäuser werden, wird sicher kein 200er dabei sein, insbesondere nicht bei einem gemeinsamen Sockel. Ich halte einen Hochpunkt von 160 bis 180m maximal für realistisch. Ein bis zwei Hochhäuser sind wohl auch nicht mehr als 100m hoch, ein drittes dann vielleicht 120m. Etwas anderes kann ich mir nur vorstellen, wenn ein internationaler Investor hier im Markt ein Zeichen setzen will und einen Landmark hinstellt. Aber wirtschaftlicher ist das sicher nicht. Die Diskussion zeigt aber wieder, dass der Hochhausrahmenplan überholt ist. Es wird zeigt, Zonen mit Maximalhöhen auszuweisen und den Rest offen zu lassen. Das bedeutet ja auch nicht, dass das Einzelprojekt dann nicht auf negative Auswirkungen geprüft wird. De facto wird ja auch hier so verfahren.

  • Der Gebäuderiegel an der Junghofstraße kann nicht abgerissen werden.


    Ich muss gestehen, mir aber nicht ganz klar warum dieses Gebäude unter Denkmalschutz steht, das IBCF jedoch nicht.
    Somit sollte man sich bei der Entwicklung dann bitteschön auch überlegen dürfen, inwiefern dieses der Entwicklung im Wege steht.
    ODER man gibt sich halt Mühe, nimmt die Herausforderung an, und arbeitet mit diesen Rahmenbedingungen und macht was gutes draus.

  • Mittlerweile ist in dem in #145 verlinkten Thomas Daily Artikel nur noch von einem Preis von über 200 Mio. € die Rede. Ähnliches schreibt heute auch die FNP.


    Trotzalledem noch ein sehr stattlicher Preis von ca. 12.000€ - 15.000€ pro Quadratmeter Grundfläche.

  • Ich sehe daran (IBCF) nichts erhaltenswertes, und schon gar nicht nur weil es irgendeine vergangene Stilrichtung repräsentiert - das Gebäude ist völlig unästhetisch und wie schon erwähnt steht es im Weg.


    Für die 1950er Jahre ist dieses Gebäude wohl das letzte Beispiel des nachhallenden Neoklassizismus der 1. Hälfte des 20. Jahrhunderts und somit das einzige Bauwerk in der Stadt, das den Übergang von der Vor- zur Nachkriegsarchitektur derart verdeutlicht. Es ist somit schon aus geschichtlichen Gründen i. S. d. Hessischen Denkmalschutzgesetzes unbedingt erhaltenswert.


    Zum ICBF hat cardiac schon alles gesagt. Aber mit dem jetzt durch und durch grünen Baudezernat ist der Denkmalschutz in Frankfurt am Main ohnehin mittelbar komplett abgeschafft. Dafür können wir uns auf den weiteren Rückbau wichtiger Verkehrsachsen zugungsten von Fahrradwegen, aufregende neue Architektur autistischer Architekturbüros und zahllose geschmacklose Aufstockungen freuen.