• ^ Genau diese zuletzt genannten Verbindungen wird eine wie auch immer geartete, jedoch bereits in Planung befindliche S21 viel schneller ermöglichen. Hier handelt es sich immerhin um eine verdammt teure Tunnelstrecke, da sehe ich nicht, wie sich solch eine Parallelverbindung dem Bund und den anderen Ländern gegenüber verargumentieren lässt. Neue Direktverbindungen für einige wenige benachteiligte Stadtteile reichen da m.E. nicht. Die U9-Nutzer aus dem Wedding können beispielsweise sehr bequem per U8 oder U6 nach Mitte.


    Die 3 Buslinien in der Turmstraße könnten per Metrotram kapazitätsmäßig locker aufgefangen werden. Mal eine Milchmädchenrechnung: für eine U5-Verlängerung nur bis zur Turmstraße bekäme man locker eine Stadtbahnstrecke Turmstraße-Beusselstraße bis zum gleichnamigen S-Bahnhof, die dann bis Virchow-Klinikum verlängert werden könnte.

  • ^
    Die S21 führt aber nur zum Hauptbahnhof und nicht nach Mitte, um zur Friedrichstraße oder zum Alex zu kommen, muss man dann wieder umsteigen. Und das es sich um einige wenige benachteiligte Stadtteile handelt, sehe ich so auch nicht. In Haselhorst, Charlottenburg-Nord, Siemensstadt und Moabit zusammen leben weit mehr als 100.000 Menschen, das ist immerhin soviel wie in einigen Großstädten.
    Du hast aber schon recht, eine Straßenbahn wäre weitaus billiger, sie würde jedoch weniger Fahrgästen etwas bringen. Der Senat plant derzeit auch nur die Straßenbahn bis Hauptbahnhof zu verlängern, eine weitere Verlängerung nach Westen ist derzeit nicht vorgesehen.

  • ich würde schon sagen, dass die U-Bahnlinie U5 durch Moabit sinnvoll ist, aber leider derzeit wohl kaum finanzierbar. Mit einer leistungsfähigen Straßenbahnlinie direkt nach Mitte (Alex, Bf. Friedrichstr.) und nicht zur Invalidenstr. könnte man (zunächst) sicher gut leben.


    Denn: Die Verbindung vom Moabiter "Hauptkiez", (der Bereich um die Turmstr. zwischen Strom- und Beusselstr. ) nach Mitte (Alex, Bf. Friedrichstr.) ist eher mau. Nur der TXL fährt dort direkt hin und der ist meist sehr voll. Der M27 fährt Richtung Pankow, 245 Richtung Nordbahhof und 123 als Rentnershuttle über Umwege zum Robert-Koch-Platz. Weitere Linien fahren z. B. nach Lankwitz und nicht nach Mitte. Es muss also (außer TXL) immer umgestiegen werden.
    Die S21 wird hier auch nicht weiterhelfen.


    Der Bereich Huttenstraße könnte, gerade weil er Industriegebiet ist, auch besser angebunden werden. Dort arbeiten gar nicht so wenige Menschen.

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    Das stimmt allerdings. Es ist tagsüber im Bereich 1km um die Huttenstraße unmöglich einen Parkplatz zu finden, weil fast alle dort arbeitenden Menschen wegen der schlechten ÖPNV-Anbindung mit dem Auto zur Arbeit fahren.

  • Echt schade, dass Berlin nicht das Geld hat, um die U5 in einem Rutsch bis wenigstens Turmstraße auszubauen. Aber vll. kommt das ja doch noch irgendwann. Ich habe mal gehört, dass eine Verkehrsstudie, die die Wirtschaftlichkeit der U5-Verlängerung analysierte nur unter der Voraussetzung einer Verlängerung bis Turmstraße zu einem positiven Ergebnis kam, was wieder ein gutes Argument für den Ausbau bis dorthin wäre.

  • @ Richard Neutra
    Weiß du in welchem Zusammenhang diese Studie erschienen ist bzw. wo man da was nachlesen kann. Ist ja eine sehr interessante Erkenntnis...

  • Nein, leider nicht mehr. Ich hatte das in einem Forum zu dem Thema mal vor längerer Zeit gelesen, es könnte aber sogar in diesem Thread irgendwo am Anfang mal genannt worden sein.

  • Richard Neutra #207


    Die Sache mit dem Kosten-Nutzen-Faktor unter 1,0 für die Strecke Alexanderplatz-Hauptbahnhof ist wohl nicht endgültig bewiesen.


    Eine Anfrage im Bundestag Mitte der 90er Jahre bemängelt die fehlende Wirtschaftlichkeitsuntersuchung durch die standartisierte Bewertung auf genau diesem Streckenabschnitt zwischen Alexanderplatz-Hauptbahnhof.


    Allerdings existiert zu dieser Zeit eine Wirtschaftlichkeitsuntersuchung des Senats von Berlin für die Strecke Alexanderplatz-Turmstrasse, die auf einen Nutzen-Kosten-Quotient von 1,95 kommt. Damit ist aber nicht bewiesen, dass der Teilabschnitt Alexanderplatz-Hauptbahnhof dieser Untersuchung kleiner als 1,0 und der Teilabschnitt Hauptbahnhof-Turmstrasse grösser als 1,0 ist. Man könnte höchstens - wie der damalige Anfragesteller - vermuten, dass die Untersuchung von offizieller Stadtseite auf das Teilstück bis Turmstrasse ausgedehnt wurde, weil man befürchtete ansonsten auf einen Quotienten unter 1,0 zu kommen.


    Die weitere Untersuchung kommt übrigens für die Strecke Turmstrasse-Jungfernheide auf einen Kosten-Nutzen-Quotient von 3,49 und für die Strecke Jungfernheide-Tegel auf 1,84.


    http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/13/042/1304228.asc

  • Vielen Dank! :)


    Ich gehe auch schon davon aus, dass sich die Strecke von Alexanderplatz bis Hbf. allein lohnen wird, da die U-Bahn dann zwar parallel zur S-Bahn fährt, aber eben noch etwas zentraler und dadurch auch noch die etwas südlicheren Gebiete der S-Bahnstrecke besser erschlossen werden. Sollte die Wirtschaft wieder anspringen und dann Berlin auch seine Haushaltskonsolidierung fortführen können, wird vll. ja irgendwann eine Erweiterung der U5 von Hbf. aus wieder ins Auge gefasst. ;)

  • U 55 in Betrieb

    Die U 55 ist seit gestern in Betrieb und verkehrt zwischen Hauptbahnhof und Brandenburger Tor.
    Eine Anbindung an die U 5 ist vorgesehen.


    Ein Video-Bericht von FAZ.NET

  • Bilder der noch kürzesten U-Bahn Berlins. Die Linie war wirklich gut besucht und es war kalt (weil wohl so tief unter der Erde).


    U-Bahn Hauptbahnhof mit zahlreichen Bildern alter Bahnhöfe :daumen: Leider existieren die fast alle nicht mehr.







    U-Bahn Bundestag






    U-Bahn Brandenburger Tor mit Bildern rund ums Brandenburger Tor





    (eigene Bilder)

  • Also den Bhf. Brandenburger Tor fand ich sehr schnieke, auch diese lichtunterlegten Tafeln an den Wänden. Son bisl Art-déco irgendwie. War nur etwas verwirrt, weil der eine S-Bhf.-Eingang plötzlich ein U-Bhf.-Eingang ist...Hat man den Namen auch schon im S-Bhf. geändert? Da habe leider nicht nachgeschaut. Findsch voll doof btw :Nieder:...


    Die anderen beiden Bahnhöfe sind halt...grau. Besonders den oberen Teil der Wände am Hauptbahnhof finde ich ziemlich billig. Da sieht man ja jede Fuge und wo der "Schwamm" für diese Tupfer neu angelegt wurde. Bundestag finde ich OK. Das beste sind eh die Tafeln mit der Linienführung ;).

  • Das erste, was mir aufgefallen ist, als ich zur U-Bahn hinanbgestiegen bin, war der beissende geruch der impränierten holzschwellen.
    Es ist der selbe geruch, der auch schon in München bei der neuen U8 in Garching so störend war, das kurz nach der eröffnung vielen leuten sogar übel wurde, und die Vertreter der Stadt angefragt haben, ob man nicht etwas dagegen tun kann.


    nun, mit der zeit wird es wohl besser, und es dünstet aus.
    Kann mir jemand, erkären, warum in Deutschland immer noch so gerne holzschwellen verbaut werden? bei all den u-Bahn neubauten in Spanien, China, Korea etc., die man so auf ssc sieht sieht man ausschliessslich betonschwellen in einer "festen Fahrban".

  • Danke paderwan für die interessanten Bilder!
    Die U-Bahnstationen gefallen mir sehr gut. Von der Höhe her und von der Gestaltung der Wände, Böden und Decken mit hochwertigen Materialien und optischen Feinheiten sind die Stationen sind sie in Berlin eher eine Seltenheit.


    Für Touristen ergibt sich jetzt endlich eine attraktive Möglichkeit zum Brandenburger Tor zu gelangen.

  • Habe mich neulich gefragt, ob man je in Erwägung gezogen hat die U-Bahn anstelle Unter den Linden die Französische Straße entlang zu führen. Da hätte man eine geradlinige Führung Rathaus/Französische Straße und mit den Baustellen am Schlossplatz und dem Durchstich am Ende der Französischen sowieso schon ein bisschen Gebuddel... Zudem hätte man sich die zukunftige Schließung des Bahnhofs Französische St. sparen können und stattdessen dort einen Kreuzungsbahnhof gehabt. Nach kurzer Recherche bin ich nur auf die Idee einer Straßenbahn (Berliner Zeitung 31.März 2000) gestoßen.

  • Kann mir jemand, erkären, warum in Deutschland immer noch so gerne holzschwellen verbaut werden? bei all den u-Bahn neubauten in Spanien, China, Korea etc., die man so auf ssc sieht sieht man ausschliessslich betonschwellen in einer "festen Fahrban".


    Man hat ja in Berlin auf mehreren Tunnelstrecken mit fester Beton-"Fahrbahn" und Gummi-Dämmmatten experimentiert. In den 1980er-Jahren wurden aber alle Betonstrecken wieder gegen Schotter und Holzschwellen ausgetauscht. Ich habe irgendwo gelesen, dass sich herausgestellt hatte, dass Schalldämmung, Laufruhe und Toleranz gegenüber thermischer Dehnung am besten ist bei Schotter mit Holzschwellen, auch wenn die Langlebigkeit nicht so hoch ist wie bei Beton.

  • Habe mich neulich gefragt, ob man je in Erwägung gezogen hat die U-Bahn anstelle Unter den Linden die Französische Straße entlang zu führen.


    Unter den Linden ist halt die wichtigere Straße, und U-Bahnhöfe dort sind für die Benutzer eher erwartungskonform als in einer kleineren Straße. Außerdem liegt die U2 ja schon in der Nähe der Französischen Straße.