Dresden: Neumarkt

  • Der Kulti ist einfach Sauhässlich , und gehört weggesprengt !

    Dem kann ich mich nicht anschließen.


    Ich finde die Renovierung gut gelungen und besonders durch die Zentralbibliothek ist der ganze Komplex auch tagsüber belebt und Anlaufpunkt für die verschiedensten Menschen der Stadtgesellschaft.


    Vor der Renovierung war er sauhässlich! Ich war positiv überrascht, was aus dem Gebäude geworden ist.

  • Vor der Renovierung war er sauhässlich! Ich war positiv überrascht, was aus dem Gebäude geworden ist.

    Durch die Renovierung hat sich doch äußerlich überhaupt nichts geändert.


    Jetzt kombinieren wir mal:

    Wenn der Kulturpalast vor der Renovierung hässlich war, durch die Renovierung sich äußerlich jedoch nichts geändert hat, dann müsste er folglich nach der Renovierung von außen immer noch hässlich sein.

  • Durch die Renovierung hat sich doch äußerlich überhaupt nichts geändert.


    Jetzt kombinieren wir mal:

    Wenn der Kulturpalast vor der Renovierung hässlich war, durch die Renovierung sich äußerlich jedoch nichts geändert hat, dann müsste er folglich nach der Renovierung von außen immer noch hässlich sein.

    Es gab eine kleine Änderungen, die meiner Meinung nach großes bewirkte:

    Das braune Wärmeschutzglas wurde durch Klarglas ersetzt. Das wertet den Kulturpalast extrem auf.

    Dadurch kann die Innenarchitektur (die ich echt klasse finde) abends nun richtig nach außen wirken.


    Ansonsten hat der Kulturpalast einen neuen Anstrich bekommen, der ihm gut steht: der Grünspan ist von den Türen verschwunden, die Plätze neben und vor ihm sind erneuert und das Mosaik nicht mehr vergilbt.


    Ich nehme in und um den Kulturpalast viel Bewegung und Leben wahr. Die Leute sitzen gern an den Brunnen, in der Palastecke oder schlendern an den Schaufenstern des ZfBK vorbei.


    Er wird von der Bevölkerung gut angenommen und das ist die Hauptsache.

  • Er wird von der Bevölkerung gut angenommen und das ist die Hauptsache.

    Mag sein, dass er von den Menschen angenommen wird. Das heißt noch lange nicht, dass es gute Architektur ist. Der Kulturpalast ist an dieser Stelle einfach völlig deplatziert.


    Nehmen die Menschen wirklich den Kulturpalast an? Oder nehmen sie in Wirklichkeit die Zentralbibliothek an, die halt im Kulturpalast untergebracht ist? Wahrscheinlich dürfte eher letzteres der Fall sein.


    ... und besonders durch die Zentralbibliothek ist der ganze Komplex auch tagsüber belebt und Anlaufpunkt für die verschiedensten Menschen der Stadtgesellschaft.

    Auch das ist kein Argument, das exklusiv für den Kulturpalast sprechen würde. Würde man den Kulturpalast durch einen Neubau ersetzen, wäre dieser Neubau wohl genauso belebt und genauso Anlaufpunkt für die Menschen der Stadtgesellschaft.

  • Würde man den Kulturpalast durch einen Neubau ersetzen, wäre dieser Neubau wohl genauso belebt und genauso Anlaufpunkt für die Menschen der Stadtgesellschaft.

    Ging es nicht um die Kleinteiligkeit und Kleinparzelligkeit?


    Wenn es nicht der Kulturpalast wäre, wäre es eben die neue Altmarkbebauung oder das Neue Rathaus oder das Polizeipräsidium an der Schießgasse oder das Stadthaus Theaterstraße oder oder oder. Die Kleinparzelligkeit ging schon früher bei Neubebauungen verloren.


    Ein Gebäude mit dem Nutzungsprofil des Kulturpalastes baut man eben nicht kleinparzellig. Und mir komme bitte keiner mit der Idee, dass man ja im Inneren einen großen Konzertsaal haben könne, aber die Fassadengestaltung aussehen solle wie eine Handvoll einzelner Häuser...


    In der Stadtentwicklung gibt es immer Kontraste und auch Brüche; ich finde so etwas völlig akzeptabel.

  • Auch ich bin - aus architektonischer Sicht - nicht ein großer Fan des Kultis. Aber: Der Kulturpalast steht nun schon über 50 Jahre, und die meisten Bürger der Stadt verbinden Erlebnisse/Veranstaltungen mit diesem Gebäude. Ein Abriß ist für die Bewohner der Stadt völlig abwegig, auch wenn dies manche Architektur-Fans bevorzugen würden. Also lebt damit, das Ding steht nun mal, und kommt so bald nicht weg. Er ist ein Zeugnis der 60er Jahre, und diese Zeit gehört nun mal auch zur Stadt. Auch ich könnte mir aus heutiger Sicht eine andere Bebauung für diese Fläche vorstellen, aber damals war dort halt ne riesige Brachfläche, da hat man sich damals eben anders entschieden. Da fällt mir viel mehr banale Bebauung aus den den 60ern ein, die weg könnte. Aber der Kulti gehört halt zur Stadt und den Bürgern, auch wenn mancher von außen nicht so den Bezug hat.

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    Ohne Zweifel mögen viele Dresdner Erlebnisse/Veranstaltungen mit diesem Gebäude verbinden. Aber unter Abwägung aller Aspekte hätte auch ich für den Abriss plädiert. Das Abriss-Plädoyer ist heutzutage mMn umso berechtigter, wenn man sieht wie gelungen die anderen Rekos rund um die nahe gelegene Frauenkirche geworden sind. Das dortige Konzept auch auf das Kulturpalast-Areal zu erstrecken wäre eine grossartige Vollendung (gewesen).

    Der Kulturpalast mag sehr wohl ein Zeugnis der 60er Jahre sein. Aber ganz ehrlich: Von der Architektur dieser Zeit hat Dresden nun wahrlich genug.

    Ich bin überzeugt, dass hier nicht das "letzte Wort" gesprochen ist. Früher oder später wird sich die Stadtreparatur durchsetzen.

    So kritisch ich Rekos bei mir in Ffm. sehe, so berechtigt finde ich sie in Dresden. Das Profil des historischen (Innenstadt-)Dresden ist nun mal der Barock bzw. auch sehr wertige 19-Jahrundert-Bausubstanz im Allgemeinen. Da hat die Nachkriegsmoderne (von wenigen Ausnahmen mal abgesehen) mMn nichts verloren - und schon gar nicht an solch einem exponierten zentralen Standort in der Kern-Innenstadt.

  • Das Profil des historischen (Innenstadt-)Dresden ist nun mal der Barock bzw. auch sehr wertige 19-Jahrundert-Bausubstanz im Allgemeinen.

    So ist es! Dresden ist eine Barockstadt. Wenn es um die städtebauliche Identät geht, wären die Dresdner gut beraten, wenn sie auch in der heutigen Zeit voll auf die barocke Karte setzen. Jedenfalls hat die architektonische Moderne den Dresdnern - im Gegensatz zum Barock - nichts eingebracht.

  • Nochmal, das mögen wir zwar schöner finden.... Aber in keiner Stadt wirst Du bei den Bürger genügend Zustimmung finden mit dem Vorschlag, deren Opernhaus/Theater/Kulturzentrum etc. abzureißen, nur weil eine Reko der Vorgängerbebauung besser hinpassen würde. Dazu müsste das Gebäude schon sehr marode, ungenutzt und von der Bevölkerung als obsolet angesehen sein. Das ist beim Kulti aber komplett nicht der Fall.

  • Aber in keiner Stadt wirst Du bei den Bürger genügend Zustimmung finden mit dem Vorschlag, deren Opernhaus/Theater/Kulturzentrum etc. abzureißen, nur weil eine Reko der Vorgängerbebauung besser hinpassen würde.

    Schaue mal bitte nach Frankfurt. Dort wird in der Bürgerschaft schon seit Jahren darüber diskutiert, ob das bestehende Opernhaus/Theater in der Taunusanlage durch einen Neubau ersetzt werden und/oder an einen anderen Standort verlegt werden soll. Ich gebe zu, in Frankfurt geht es nicht um eine Reko der Vorgängerbebauung. Aber es geht sehr wohl darum, das bestehende Haus abzureißen.

  • Die Frankfurt bauen aber mit ihrem eigenen Geld und verbauen nicht das Geld, das andere erwirtschaftet haben.

    Der Platin-Status der Forenten hängt mit der Zahl der Wortmeldungen zusammen und nicht mit deren Qualität, nur noch mal für den geneigten Leser zur Erinnerung. Ich möchte bei dieser Wortmeldung von einem Niveau-Limbo sprechen.


    Der Kulturpalast ist ein Kind seiner Zeit und hat im Vergleich zu weiteren Wiederaufbau-Gebäuden dieser Zeit durchaus seine architektonischen Qualitäten. Wie schon von Vorpostern geschrieben, ist ein Konzertsaal nun mal nicht kleinteilig zu bauen, ohne ihn mit Disney-Fassaden zu umbauen. Da die beiden Längsseiten des Altmarktes auch über lange Fassaden verfügen, ist die Kubatur des Kultis an dieser Stelle durchaus angemessen und ebenbürtig.

    Wenn wieder Veranstaltungen mit voller Bestuhlung möglich sein werden, wird sich die Front des Kulturpalastes wieder in feierlicher abendlicher Beleuchtung zeigen und dem Altmarkt damit eine großstädtische Optik verleihen.Die optisch mislungenste Seite des Altmarktes ist meiner Meinung nach, die Kreuzkirche-verdeckende Seite. Dies zeigt auch, daß Kleinteiligkeit noch kein Wert an sich ist.

    Nur mit Reko wird Dresden gefühlt in der Vergangenheit verharren. Das Moderne sollte auch seinen Platz finden, aber in hoher Qualität und angemessen eingefügt.

  • Kannst du das bitte genauer erklären Stahlbauer? Meines erachtens nach hat die Stadt Dresden selbst die Gelder aus seinem Haushalt zur Finanzierung beigetragen.

    Kannst du das bitte mit ein paar Worten erläutern warum hier Geld von anderen verwendet wurde oder wie das genaau gemeint ist?


    Quelle:

    Website Kulturpalast:

    https://www.kulturpalast-dresden.de/de/historie.html

    PDF der Stadt Dresden:

    http://www.dresden.de/media/pd…tigung_SR_V1811_12_1_.pdf

  • Der Kulturpalast steht übrigens unter Denkmalschutz; darüber hinaus ist er auch architektonisch ein Unikat.


    Stadtreparatur und dann Rückbesinnung - tja, worauf eigentlich? Die barocke Tradition der völlig verbauten, lichtlosen Hinterhöfe, niedrigen Decken und winzigen Fenster? Welche Version der Wilsdruffer Straße wäre denn genehm? Der Kulturpalast steht z.B. über der ehemaligen Schössergasse. An der Ecke der Schössergasse zur Wilsdruffer Str. (Schössergasse 2) gab es zwischen 1895 und 1945 drei verschiedene Gebäude. Welches davon wollen wir denn rekonstruieren? Oder wie wäre es mit einem barockisierenden Neubau?


    Was sich viele anscheinend wünschen, ist eine idealisierte Version des alten, barocken Dresdens, die es zum Zeitpunkt der Zerstörung überhaupt nicht gab.

  • An der Ecke der Schössergasse zur Wilsdruffer Str. (Schössergasse 2) gab es zwischen 1895 und 1945 drei verschiedene Gebäude. Welches davon wollen wir denn rekonstruieren? Oder wie wäre es mit einem barockisierenden Neubau?

    Ausgangspunkt der Diskussion war das von Blogrand in Beitrag #1398 gepostete Bild, das den Blick in die Galeristraße zeigt. und dieser Bick spricht jedenfalls nicht für den Kulturpalast.


    Um deine Frage zu beantworten: Es ist gar nicht entscheidend, für welche Version der Vorkriegsbebauung man sich entscheidet. Denn es ist am Ende alles besser als der Kulturpalast. Deswegen würde tatsächlich auch ein barockisierender Neubau in Frage kommen.

  • Stahlbauer

    Den Artikel hab ich gelesen. Der Artikel gibt nur eine wirtschaftliche Analyse der Situation in Ostdeutschland wieder.

    Ich gehe mit dieser Analyse mit. Jedoch steht dort nicht das in Ostdeutschland gar keine Gewinne erzielt werden nur halt weniger. Genauer 75% von dem im Westen (was wahrscheinlich mit anderen Ländern verglichen immer noch recht viel ist, man muss sich nicht schämen dafür denke ich)

    Dies liegt an der Situation nach der Wende wo alle Großbetriebe Ostdeutschlands verschwunden sind. Nichtdesto trotz erwirtschaftet der Osten eigene Gelder. Im Artikel ebenfalls genannt sind Städte welche sehr wohl wirtschaftlich wachsen.

    Das einzige was dieser Artikel direkt mit Dresden verbindet ist, dass der Sprecher des IFO Instituts Dresden zitiert wurde. Es wird aber nicht explizit von Dresden geredet!

    Und was das mit dem Kulturpalast zu tun hat würde ich gerne wissen?

  • Mal ehrlich. Es sind immer die gleichen Argumente, mit denen moderne Hässlichkeiten verteidigt werden.


    - Gebäude wird von der Bevölkerung angenommen.

    - Gebäude ist ein Kind seiner Zeit

    - Gebäude steht unter Denkmalschutz

    - Vorkriegsbebauung kann nicht hergestellt werden, weil man nicht weiß, welche Version der Vorkriegsbebauung man wählen soll.


    Keines dieser Argumente ist wirklich stichhaltig. Diese Argumente sind letztendlich einfach konstruierte Schutzbehauptungen, um die Diskussion über einen Abriss im Keim zu ersticken. Es ist immer das gleiche Standard-Repertoire, dass sich immer und überall wiederholt, wenn es um moderne Architektur geht.

  • Der Kulturpalast steht übrigens unter Denkmalschutz

    Der Denkmalschutz-Status ist nichts, was für alle Ewigkeiten Bestand haben muss. Der Denkmalschutz-Status kann jederzeit auch wieder aberkannt werden. Dass so etwas funktioniert, zeigt das Beispiel des Schimmelpfeng-Hauses in Berlin. (https://de.wikipedia.org/wiki/Schimmelpfeng-Haus) Das Schimmelpfeng-Haus am Berliner Breitscheidplatz stand auch unter Denkmalschutz ..... und heute ist es abgerissen und ersetzt durch einen deutlich besseren Neubau (inklusive Upper-West-Hochhaus).