Dresden: Neumarkt

  • Quartier VII/1


    Die Grabungen in dem Quartier an der Schloßstraße/Sporergasse haben schon die ersten Kellergewölbe sichtbar werden lassen.


  • Hier mal ein aktuelles Foto vom Erker des Trierschen Hauses von mir (10.9.). Besonders gelungen die Nachbildung des historischen Fensters! Mehr zum Trierschen und Cäsarschen Haus in den Infokarten auf dieser Seite auf dieser Seite von Arstempano oder in den dort verlinkten Panoramen.



    hier noch eine Fassade zum Jüdenhof (Bild ebenso von mir/fertiger Zustand der Leitbauten am Jüdenhof Arstempano/Panrundgang 2030)


  • Ein Kleinod



    ^ Bild aus #337 von vor einem Jahr.


    ^^^^^ Das Foto zeigt ebenfalls wunderschön, wie begrünt und vor Natur nur so sprotzend diese Flachdächer alle sind.


    Ja, wunderhübsch, insbesondere dieser Wintergartenkäfig inklusive heimeligem Außengehege inmitten grauer Schotterwüste und mit Aussicht auf chemieindustrielles Gerohre.

  • Quartier VII/1: Baustart im Frühjahr


    Die Mopo widmet sich heut der Geschichte des Trierschen Hauses: klick. Nicht online, aber in der Printausgabe finden sich heute auch Neuigkeiten zum benachbarten Quartier: Demnach sollen die Grabungen dort etwa drei Monate dauern. Baywobau-Chef Bernd Dietze, der das Quartier bebauen will, wird wiefolgt zitiert: "Wir wollen im Frühjahr 2017 mit dem Bau beginnen, 2018 soll das Haus fertig sein." Inwieweit die Lärmschutzproblematik rund um den Kulturpalast noch ein Problem darstellt, bleibt offen. Für die Front zur Rosmaringasse wird's einen Fassadenwettbewerb geben. Mal sehen, was sich Stellwerk und Co. diesmal einfallen lassen...

  • ^Dankeschön für die Informationen! Die geplante Gedenktafel am Trierschen Haus ist sehr begrüßenswert.


    Technisches Detail am Rande: In der Visu im MOPO-Artikel ist die Tafel unter dem Erker zwischen den Säulen zu sehen. Problem: In der Realität bildet der Zwischenraum keine abgeschrägte Ebene, sondern wird von der Hausecke in Beschlag genommen. Es wird also interessant, in welcher Form die tatsächliche Gestaltung umgesetzt wird.



    Der Artikel veranlasst mich zu ein paar Gedanken betreffs der historischen Tiefe des Neumarkts.


    Das im Artikel angesprochene Bedauern von Frau Goldenbogen finde ich durchaus nachvollziehbar. Das beschränkt sich aber m. b. M. n. nicht nur auf die bedeutende jüdische Geschichte des Areals (die weit über die Zeit des Nationalsozialismus hinausgeht).


    Eine Art Leitsystem wäre hier vorstellbar, das über die Geschichte der Örtlichkeiten (mit Schwerpunkt der rekonstruierten Bauten und wiederentstandenen Straßenzüge) informiert, vielleicht in Form eines Rundgangs. Das könnte im Zeitalter des Schmerzphones durchaus auch virtuell geschehen, will man die Häuser nicht duch diverse Schilder verunstalten.


    Auif diese Weise könnte man z.B. dem ewig wiedergekäuten Disneyland-Vorwurf entgegentreten, indem man die historische Ebene des Wiederaufbaus noch stärker unterstreicht.


    Der Neumarkt ist viel zu wertvoll, als dass sich das öffentliche Interesse auf die aktuelle touristische Kulissenhaftigkeit, so schön sie auch sein mag, beschränken sollte. Die Bauten an sich mögen nicht "authentisch" sein, ihre architektonische Wirkung und, vor allem, ihre geschichtsträchtigen Standorte sind es allemal. Auch ein Grund, warum ich der Meinung bin, dass derartige pseudohistorische Entgleisungen wie am geplanten Quartier VI tunlichst vermieden werden sollten.

  • ^umso schlimmer finde ich, dass eine Verordnung aus dem 3. Reich (Die Stellplatzverordnung) den Erhalt des mal angedachten "Raum der Stille" mit ewigem Licht im Kellerraum des Trierschen Hauses verhindert hat... Der lange Atem der Nazis...:nono:

  • @ Dunkel_Ich
    Hast Du nicht auch das Gefühl hier ein klein wenig den Bogen zu überspannen? Die Stellplatzverordnung mag aus den 30er Jahren stammen (wusste ich nicht, aber Danke für die Info) doch ist das massenweise Bauen von Tiefgaragen doch eher ein Kind der 60er. Selbstverständlich wäre die Verordnung mal auf ihre Auswirkung auf die Stadtgestaltung hin zu überprüfen, doch behaupte ich jetzt einfach mal, dass die Käufer der schicken Wohnungen am Neumarkt eher nicht gerne ÖPNV fahren wollen. Zu den Wohnungen dieser Preisklasse gehören Tiefgaragenstellplätze so sicher wie das zweite Badezimmer. Da würde die Aufhebung der Verordnung keinen wesentlichen Unterschied machen.

  • Die Dresdner Innenstadt dürfte wie kaum eine andere mit Tiefgaragen gesegnet sein. Altmarkt, Neumarkt, Altmarktgalerie, Taschenbergpalais,Salzgasse und die übrigen Privatgaragen in den Quartieren - da kommt ordentlich etwas zusammen. Allerdings kann man dafür auch ein Stadtbild genießen was weitgehend frei von gerparkten Autos ist.

  • ^^^^
    Der Sandstein wird an der Stelle wieder abgehackt um die Bronzetafel anzubringen.


    ^
    Ich bin auch froh das es Tiefgaragen gibt. Schaut mal in Prag, da kann man kein Gebäude ohne Autos ablichten und das im Stadtkern.

  • Manchmal muss man überspitzen, um die entsprechende Diskussion anzustoßen.
    Es ist zu fragen, ob man hier wirklich für jede Bude in der Innenstadt (Bereich Altstadt) einen Stellplatz braucht. Wenn es da endlich mal einen gescheiten Spielraum gäbe, könnte manch Keller erhalten werden. Ich fand es nur so absurd, dass der Gedenkraum unter anderem an dieser unflexiblen Stellplatzverordnung/-ablöse scheiterte.


    Es gibt soviele TG und es kommen noch weitere hinzu. Jeder wird für sein Vehikel weiterhin nen Platz finden, wenn hier ne gewisse Flexibilität einziehen würde. Wenn nicht in Dresden (der ungekrönten Autofahrerstadt), wo denn sonst?

  • Wenn jemand eine Brücke schlägt, zwischen der Verpflichtung zum Nachweis von PKW- Stellplätzen und dem Weiterleben von Gedanken des Nationalsozialismus, dann reagiere ich erst einmal allergisch. Die Nazis waren ja gerade gegen Individualität und was ist schon individueller, besser egoistischer, als ein Auto in der Innenstadt zu parken?
    Es wäre wunderbar, wenn es einen stadtverträglicheren Ansatz zum Parkraummanagement gäbe. Ich gehe mal davon aus, dass die großen öffentlichen Tiefgaragen unter den Marktplätzen nächtens eher leer, die kleinen unter den Wohnquartieren dagegen eher voll sind. Da ist rein rechnerisch und wohl überhaupt ein Optimierungsansatz offenkundig.
    Wie ich aber schon schrieb, sind die sehr solventen Wohnungskäufer aber vermutlich schwer zu überzeugen ihren Hintern 100m weit zu bewegen.

  • Zum Einen ist die dresdner Altstadt beileibe nicht so "autofrei", wie man sich es angesichts zahlreicher TGs für den Strassenraum wünschen würde - da gibts noch viel Diskussionsbedarf. Auch eine wohlhabende Wohnklientel würde ich nicht per se zu ÖV-Muffeln gemacht sehen. Man kann es auch andersrum betrachten: erstmal bedingt das Innenstadtwohnen die faktische Unnützheit eines Kfz und solch oft "Gutgebildeten oder Lebensstilbewußten" sind ja mitunter gerade diejenigen, die durchaus bewußt verzichten bzw ihre Mobilität wählen. Die können auch Rad fahren zum Beispiel, was sie bei Runden durch den Grossen Garten oder entlang des Elberadweges ohnehin tun.
    Zum Anderen sind stadtverträglichere Parkraumregelungen gar nicht so unwahrscheinlich. Die Möglichkeit zur Erlassung einer kommunalen Stellplatzverordnung ist auch in Sachsen seit einiger Zeit möglich geworden. Für Dresden ist damit zu rechnen, dass die Stadt hierzu eine Vorlage ausarbeitet, welche günstigerweise das Gebiet des 26er-Rings umfassen wird. Ich hoffe, dass die Erarbeitung schon läuft bzw zeitnah erfolgt. Dann ist eine Abweichung vom Stellplatzzwang individuell möglich, zugleich können Gewichtungen (zB bei Radstellplätzen o.ä.) verschoben werden. Ein Allheilmittel ist es nicht, es gibt gewisse Flexibilität, aber ausserhalb des 26er-Rings macht eine Verlagerung des Parkdrucks gen öffentlichen Strassenraum keinen wirklichen Sinn.



    Neumarkt aktuell:


    Gerüste an Schössergasse am Stellwerkbau sind gefallen



    ausserdem ist der triersche Erker fast fertig - hoffentlich ohne Anstrich!



    der Stellwerkbau im Schattenkontrast



    die Stellwerk-Fassade bekommt noch Sockelscheiben in den Fensterhöhlen (Halterungen erkennbar), die das Erscheinungsbild verbessern werden



    Ausgrabungen bei Dietzes Q7.1




    Q6-USD




    Schwenk: am Kulti werden schon die Aussenanlagen begonnen


  • ausserdem ist der triersche Erker fast fertig - hoffentlich ohne Anstrich!


    Der soll denke ich schon noch farbig gefasst werden. Das fände ich auch gut, denn das Ergebnis wäre wie beim Erker des Boseschen Hauses gegenüber sicherlich ansprechend. Aber vielleicht wählt man auch eine hellere Farbgebung des Gebäudes und belässt den Erker steinsichtig. Wäre allerdings ungewöhnlich für den Neumakt.

  • Auch wenn ich mich wiederhole, aber die Öffentlichkeitsarbeit der USD und von Herrn Blobel ist einfach nur noch frech!


    Man beginnt jetzt bereits mit dem Kellergeschoss, aber noch immer gibt es keine detaillierten Pläne, die zeigen, was im einzelnen jetzt in diesem Quartier gebaut wird, und das in so einem wichtigen Quartier. Man lässt einfach 50 % der Fassadenabwicklung komplett im Dunkeln. Und es sind natürlich mal wieder die entscheidenden Ecken die auf den Bautafeln nicht auftauchen. Gegenüber dem Bürger ist das eine Frechheit, weiß doch jeder, wie sensibel das Areal und wie groß das Interesse an Bauprojekten am Neumarkt ist.


    Daher rechne ich mittlerweile damit, dass außer den 3 kleinen Leitfassaden in der Frauenstraße zum Kulti hin dann alles Neubauten werden, vermutlich wieder Stellwerk, die scheinbar zum neuen Hofarchitekten in Dresden geworden sind.


    Dass man so den Graben der zwischen weiten Teilen der Gesellschaft und den Eliten noch tiefer gräbt und der Verdrossenheit immer weiter Futter gibt, interessiert vermutlich trotzdem niemanden. Gleichzeitig wundert man sich aber, dass Populisten und extreme Ränder immer weiter an Zulauf erhalten. Bin mal gespannt, wann man mit den Kröten rausrückt, die man hier vermutlich wieder schlucken muss.:mad:

  • Ich glaube eher es konmen totale 0815 Fassaden. Denn Architekten wie Stellwerk und Co würden es wenigstens auf der eigenen Homepage veröffentlichen.

  • @ Chris


    es gab auf der Seite von Stellwerk doch bereits Visualisierungen. Da man aber scheinbar nicht gewusst hatte, dass auf dem Grundstück des Chiapponisches Haus eigentlich laut Plan eine Reko vorgesehen war, hatte man es munter gepostet, dass man den Wettbewerb (der eigentlich gar nicht hätte stattfinden dürfen) gewonnen hatte. Als es dann Ärger gab, weil man seitens der USD noch gar nicht kommuniziert hatte, dass das Chiapponisches Haus nicht rekonstruiert werden soll, hat man die Visu schnell wieder von der Website genommen.


    Und so kam ja erst ans Licht, das die Stadt das Grundstück einfach mal um einen Meter gekürzt hatte. Natürlich war hier keine andere Lösung möglich.. hust... Seitens der USD wurde dann schnell betont, es sei noch keine Entscheidung gertroffen. Da man ja aber schon munter baut, ist das natürlich mal wieder glatt gelogen, aber wen kümmert das noch.


    Zu sehen übrigens hier mit der Rekonstruktion


    https://model2.de/light/12427/f_07h0rcq.jpg


    und der Stellwerkentwurf


    https://model2.de/light/12427/wettbewerbgaleriestraerpxc.jpg


    Würde man das Chiapponisches Haus rekonstruieren, hätte man das längst medienwirksam verkündet. Da dem nicht so ist wird es der Stellwerkentwurf. Nur sagen will es mal wieder niemand.

  • ^
    Tja, der Meinung sind vielleicht solche Menschen und Einwohner, wie wir. Aber ich denke, wenn man sich eine Weile mit der Dresdner Baupolitik in all ihren kleinen Machtspielchen und Klüngel beschäftigt hat, ist einem diese Tatsache nicht mehr schleierhaft, sondern offenbart in ihrer eigentlich klaren Offenheit, dass etwas gewaltig NICHT stimmt, bei den Vernetzungen von Entscheidungsträgern und den Nutznießern in Form von Architektengemeinschaften und Bauherren. Um nicht zu sagen, dass da nur Klientel- und Vetternwirtschaft anzunehmen ist - von der höchsten Trägerschaft dieses Amtes, bis in die weniger publiken, direkt anschließenden Personalia des Genehmigungsapparates.

  • Was noch mehr nicht angehen kann als dass Stellwerk hier scheinbar ein Abo auf erste Plätze hat, ist die Tatsache, dass man einen Leitbau einfach aus der Liste streicht. Warum kürzt man einfach die Grundstücksgrenze?


    Ganz einfach, weil man jede Chance ergreift wieder eine Reko unmöglich zu machen. War schon beim Riesch so und jetzt wieder. Und anstatt die Fassade dann etwas zu stauchen streicht man den Bau natürlich gleich ganz.


    Und leider hört man von der GHND in letzter Zeit sehr wenig. Man hatte scheinbar sehr viel Zeit ins Palais Riesch investiert und so sind die anderen Ereignisse hier und im gegenüberliegenden Quartier der KIB, welches eine noch größere Zumutung wird (ich sage nur Staffelgeschoss), einfach irgendwie durchgegangen.