Dresden: Neumarkt

  • ^^ weniger "Sonderlinge", vielmehr "Experten" ihres Bereichs. :gibgrin30
    Oder womit beschäftigen sich beispielsweise Medizinstudenten.


    Das Agieren der GHND ist natürlich auch taktisch, aber klug und nachvollziehbar. Jede Seite klappert nun mit Feststellungen, wobei Gröner/CG ja vorlegte: da wird ständig festgelegt und ausgeschlossen. Das geht eigentlich nicht, beziehungsweise mutet es etwas hinterhältig an. Konkret: Was nicht seriös ist, ist Nutzungen auszuschließen - schließlich sind hier mittel- bis langfristig natürlich alle adäquaten Citynutzungen denkbar. Oder: Gröners Festlegung, CG baue das Quartier entweder ganz oder gar nicht. Auch das ist durch nichts begründbar. Schlecht stünde es, sollten tatsächlich schon Teile weiterveräußert worden sein, was mE bisher aber noch nicht offiziell so gesagt wurde. Auch das ließe sich ggf lösen, wenn ein Nebeninvestor den Vertrag übernähme.


    Kulke muß folglich mit Gegenfeststellungen gegenhalten. Es ist übliches Medienspiel um Deutungshoheit. Die GHND macht es sehr klug, wobei ihr rechtlich die Hände gebunden sind, weil CG im Prinzip alles bauen darf. Die GHND erscheint mir insgesamt nachvollziehbarer und vertrauenswürdiger.
    Gröner hat hingegen eine Zusage gebrochen, nämlich bei "Mehrheitswillen der Dresdner" das alte Riesch zu bauen. Man hat versucht, ein "Meinungsbild" zu bekommen, und das fiel sehr klar aus. Mehr ist nicht möglich zu messen - sollte es auch Manipulationen (zB im SäZ-Votum) gegeben haben. Seis drum. Das alte Riesch ist eben nur innerhalb Gröners Festlegungen unmöglich, aber die Festlegungen an sich sind das Problem und stellen keine wirklich ausschließende Begründung dar. Das Gebäude an sich ist natürlich rekonstruierbar und nutzbar, auch wenn man eine Nutzung noch suchen müßte bzw. offen ließe.


    Was auch theoretisch möglich wäre: der Freistaat reduziert seinen Kaufpreis um (schätzen wir mal) eine Million, sodass CG mit ihrem Finanzierungsplan wieder klarkommen. Schließlich scheint auch der hohe Kaufpreis auf die ganze Sache durchzuschlagen. (immerhin 10 Mio. Euro mehr als der Zweitbietende). Vermutlich ist dies aber durch irgendeine Verwaltungsvorschrift dem Freistaat untersagt, solches für einen guten Zweck zu tun. Sie könnten den Deal aber ggf "hintenrum" bei einem nächsten Flächenkauf organisieren, falls CG mal ne Freistaatsfläche kaufen würde? Ach was!



    Bastelidee: ein Ansatz wäre vielleicht, nur das schmale 1.OG zu strecken und die beiden Belletagen leicht zu stauchen. Wie nun schon durchklingt, sei eine Büronutzung doch möglich. Vielleicht könnten die Wohnbereiche allein in den Seitenrisaliten bis zur Rampischen durchgehen (mit ihren dunkleren Räumlichkeiten) - im Hof setze es sich ohnehin in den lichten Neubau-Hofflügeln fort - und nur der Mittelbau bekäme Büros oben und Geschäftslagen unten. Dann wäre der Gesamtbau auch nicht zu "hochgestreckt". Nur mal so als Idee.

  • Die Festverglasung der Neumarktquartiere rund um den Kulturpalast hat es nun auch bis ins Satire-Magazin extra 3 geschafft: klick


    Es mag keine Statistik geben, aber mir scheint Dresden überproportional häufig Schauplatz für den "Realen Irrsinn" zu sein. Jede Wette, dass demnächst auch das Albertbrückengeländer seinen Platz in der Reihe findet :D

  • ^
    graues Wetter war am Dienstag


    ^ die ganz linke Plane scheint nicht bei jedem auf Gegenliebe zu treffen. :D
    Selbst die Figuren am Johanneum scheinen die Fläppe zu verziehen - verängstigt um ihre honorige Umgebung.

  • Fassaden-/Dachänderung im Quartier VII/2?

    Elli, konntest Du erkennen ob es an der Fassade zwischen Dinglinger Haus und Trierschem Haus in der Sporergasse Änderungen gibt? Auf dem aktuellen Video auf der Kimmerle-Projektwebseite ist sie rosafarben, verziert und mit Erkern versehen...


    http://www.kim-juedenhof-dresd…II2-10-vimeoHD-lowres.mp4


    Auch die Dachpartie ist auf einmal "historisch"...


    Ich könnte schwören, dass sie auf früheren Animationen schlichter ausfiel... Auf den Sliderbildern ist es mal "historisch" und mal "modern"...
    http://www.kim-juedenhof-dresden.de/rekonstruktionen.html


    Wäre ja eine tolle Nachricht, wenn man hier kurzfristig umgeschwenkt wäre!!

  • In dem animiertem Video stimmt garnichts, da ist auch der Stellwerkbau nicht enthalten. Das Video beruht auf den Visualisierungen von A. Hummel.


    Es ist einfach nur ein Werbefilm ;)


    Also es gibt keine Änderungen bezüglich der Dächer.

  • Palais Riesch


    Promis setzen sich in offenem Brief für Reko ein: SZ berichtet.


    28 Personen protestieren damit gegen die aktuellen, modernen Riesch-Pläne. Zu ihnen zählen u.a. Dokumentarfilmer Ernst Hirsch, Tatort-Schauspieler Jörg Hartmann, der ehemalige Landeskonservator Heinrich Magirius, Sänger Peter Schreier, Ex-Baubürgermeister Gunter Just und der frühere DVB- und Drewag-Chef Reiner Zieschank. „Bauen gegen den Willen einer großen Bevölkerungsmehrheit dürfte auf Dauer auch wirtschaftlich schwierig sein. Ihr Vorgehen am Neumarkt wird sich dafür als entscheidend erweisen", heißt es darin unter anderem.


    Von einer Reaktion des Investors ist bislang (noch) nichts bekannt.

  • Quartier VI


    Auf dem Grundstück Ecke Frauen-/Galeriestraße (ehemals Chiapponisches Haus) finden derzeit archäologische Ausgrabungen statt: SZ berichtet mit Bildergalerie und Video. Am Ende soll entschieden werden, ob Mauerreste in den Neubau zu integrieren sind.


    Aporopos Neubau: Für eben jenes Grundstück hat es ein Werkstattverfahren gegeben, das Alexander Pötzsch Architekten für sich gewinnen konnten (siehe Facebook-Post). Eigentlich war die Reko des Chiapponischen Hauses im Gestaltungskonzept festgehalten.



    Es bringt mich wirklich auf die Palme, wie hier zum x-ten Mal hinter verschlossenen Türen ein Wettbewerb im so sensiblen Neumarkt durchgeführt wird, ohne dass es nur den Hauch einer Information für die Öffentlichkeit gibt :angry:


    Wenn man das Chiapponische Haus rekonstruiert hätte, hätte wohl eine Brandwand zur Galeriestraße gezeigt, da sich ja früher dort ein Haus anschloss. Oder man hätte den Bau eben zur Westseite hin modifizieren müssen, was sicher nicht wirklich glücklich gewesen wer. Was mich wundert ist, dass das Haus im Pötzsch-Entwurf doch wesentlich schlanker wirkt als das Chiap. Haus. Welche Überlegung der Stadtplaner dahintersteckt, erfahren wir womöglich irgendwann mal...


    Was den Entwurf angeht: Passabel und wenigstens kein Ungetüm wie im Kimmerle-Quartier.

  • ^ DD-TV zeigt bewegte Bilder zu den nun bald abgeschlossenen Grabungen.


    Das Chiapponischen Haus findet man bei Wiki, den Leitbautenplan (Ausschnitt Q6) bei neumarkt-dresden sowie auf der Webseite der Stadt (Farbstudie ganz unten links).


    Ich verstehe auch nicht, warum man hier abweicht und die Satzung hintergeht.
    Ich sehe in einer Modifikation ums Eck nun nicht so das Problem. Aber das wird schon der Grund sein, warum man hier neu bauen will. Man braucht auch einen "Puffer" als Übergang zum Kulturkasten gegenüber. Die Größe und Stellung (scheinbar schräg) des Entwurfs entspricht mE exakt der des Chaippo-Häusels.
    Ich denke, das Projekt wurde aus dem Satzungsumgriff herausgelöst, wobei wohl die GHND weder informiert war noch Mitspracheanspruch hatte. Mal sehen, wie sich die GHND nun positioniert. Die Sache mit dem Hinterzimmer-Wettbewerb und vom SPA ausgesuchten Büros ist freilich unter aller Kanone. In all diesen Fällen sollte man das Baurecht entziehen - aber wie wir alle wissen, geht das nicht. Das SPA agiert auf rechtskonformem Boden, da ist im Prinzip kein Kraut gewachsen. Es sei denn, die halbe Stadt geht auf die Barrikaden. Die Diskussion zum Chiapponischen Haus ist mE schon älter - ich denke man hatte sich bereits vor Längerem letztlich doch dagegen entschieden. Presse abwarten.

  • In der SZ von heute findet sich dazu noch eine Meldung (nicht online). Demnach sei eine Reko des Hauses nicht möglich, allerdings soll der Neubau eine historisierende Fassade bekommen. Ein paar Fensterbögen im Erdgeschoss zählen heute offenbar schon als historisierend :nono:

  • Bitte nicht schon wieder goldene Fenster! Bitte, bitte!!! Der Bau Ecke Schloßstraße/ Sporergasse ist für mich einer der schlechtesten am Neumarkt. Bitte nicht nochmal so einen Mist! Ansonsten geht der Entwurf für mich in Ordnung.
    Bin ich der Einzige hier, dem klar war, dass das Chap. Haus nicht kommt/ nicht kommen kann? Ich bilde mir ein, wir hatten die Diskussion hier im Forum vor Jahren schon mal...

  • Also zumindest mir war es bisher nicht klar, dass die Fassade des Chiapponischen Hauses nicht rekonstruiert wird!
    Ich kenne den Bebaungsplan (wurde der rechtsverbindlich beschlossen?) und in dem steht, dass die Fassade an der Frauenstraße zu rekonstruieren ist! Klar wäre die zusätzlich entstehende Fassade zur Galeriestraße eine Herausforderung. Da es ja aber keine Rekonstruktion des Grundrisses geben sollte, wäre die Aufgabe lösbar!
    Es kotzt mich an (Entschuldigung wegen der Ausdrucksweise), wie sich auch hier wieder die Stadtplanung zum Büttel des Investors macht. Hauptgrund für die Abweichung von den ursprünglichen Plänen ist definitiv die Gewinnung von Geschossflächen. So springt eben einfach eine weitere Etage dabei heraus.
    An der Planung des Architekten habe ich nichts auszusetzen. Der hat sicher keinen Anteil an der Streichung der Rekonstruktionspläne. Allerdings überlege ich mir gerade ernsthaft, ob ich aus Karrieregründen nicht bei den Zeitgenossen beitreten sollte. Das scheint eine Grundbedingung zu sein, um vom Stadtplanungsamt für Werkstattverfahren ausgewählt zu werden!

  • ^ Nun, in jedem Fall ist der Bebauungsplan 2013 vom Stadtrat mit dem Chiapponischen Haus beschlossen worden. Zu sehen im Ratsinfosystem, Tagesordnungspunkt 40. Damit scheint das SPA gegen einen demokratisch gefassten Beschluss zu agieren. Ich wette, keiner der Stadträte hat überhaupt von diesem Werkstattverfahren gewusst. Es ist wirklich skandalös!

  • ^+^^ soviel ich mal gesagt bekam, haben alle B-Pläne der Quartiere 6 und 7 nie Rechtsgültigkeit erlangt, da hier aufgrund der äußerst komplexen Sachlage sowie Streitereien und juristisch wohlfeil ausgenutzter Formfehler es nie zu einer Inkraftsetzung kam. Seither wird "ganz normal" nach §34 BauGB am Neumarkt gebaut. Bauherren haben hier allgemeines Baurecht, und wenn die Kommune es nicht schafft, Rahmensetzungen zur eigenen Interessenabsicherung zu erreichen, muß dennoch Baurecht erteilt werden.
    Ich muß da auch nochmal nachfragen, aber ich meine, ein Stadtrat setzt per Beschluss keinen Rechtsrahmen in Kraft - das bleibt Zuständigkeit der Verwaltung - sondern segnet nur den Verfahrensablauf ab bzw. drückt Forderungen dazwischen. Meist kommt (auch bei Verkehrsvorhaben) ein Vorentwurf durch die Gremien, später dann der Entwurf. Rechtliche Verbindlichkeit wird i.d.R. per Amtsblatt bekanntgegeben. Das müsste hier aber nicht erfolgt sein.
    Die B-Pläne hatten sicherlich viele Inhalte, die man nun aber schwieriger erreichen kann. So oder so muss das kein Nachteil sein.

  • ^Das ist wohl das Problem. Es müsste seitens des Stadtrates im Grunde nochmals die Prüfung erfolgen, ob die gemachten Beschlüsse auch im SPA aus- und eingearbeitet wurden und wenn nicht, darauf gedrängt werden.
    Das erfolgt natürlich aus diversen Gründen, unter anderem dem hohen Arbeitsaufkommen, des breiten Aufgaben- und Beschlussbereiches, sowie Zeitmangel des Rates nicht. So nutzt man genau dies im SPA aus.


    Arwed schrieb: Allerdings überlege ich mir gerade ernsthaft, ob ich aus Karrieregründen nicht bei den Zeitgenossen beitreten sollte. Das scheint eine Grundbedingung zu sein, um vom Stadtplanungsamt für Werkstattverfahren ausgewählt zu werden!


    Ach, fällt langsam auf, ja? ;):lach: Könnte dran liegen, dass gewisse Vertreter aus dem Amt, wie z.B. eine Frau Heckmann Mitglied bei den Zeitgenossen sind. Da sollten derartige "auffällige" wiederholte Vorkommnisse nicht mehr so verwunderlich sein, oder?


    Der Entwurf an sich geht in Ordnung, aber ist natürlich wieder das Übliche in Grau, Weiß und Anthrazit/Braun. Im EG, ist das geriffelter Beton? Bitte nicht. Dennoch, hier geht die Hauptkritik an das Verfahren. Ist ja leider nicht das erste Mal.

  • ^ Ich denke, die B-Pläne tun hier wenig zur Sache, da die Gestaltungssatzung de facto wie ein B-Plan bezüglich gestalterischer Details wirkt.
    Die Frage für mich ist die schon erwähnte: hat man das Chiappo aus der Satzung rausgenommen und auf welcher Grundlage geschah dieses?
    Schaut man sich den Minihof des alten Chiappo an, kann man durchaus nachvollziehen, dass eine Flankenschließung gen Galeriestrasse keinen Hof mehr zulässt bzw. auch keine nutzbaren Grundrisse. Darüberhinaus nochmal den "Puffer"-Gedanken zum Kulti: das sieht man wohl als ein Zuviel des Affronts, sollte direkt neben der Megakiste ein filigraner "Altbau" bezirzender Grazie stehen - nee, da bekommt das Auge ja Stichgalopp.
    Also Was und welche Grundlage? Tja, woher erfährt der interessierte Bürger solch Vertragsspezifika?
    Ich stelle mir vor, dass es bezüglich der Leitbauten durchaus eine Ausnahmepassage gibt, die bei unzumutbaren Gesamtabwägungen eine Ausnahmeklausel ermöglicht. Vielleicht recherchiert ja mal die Lokalpresse oder es gibt mal was Aufklärendes von der GHND. Gerade die schwierigen Übergangsbereiche am Neumarkt - siehe zB das Stadt Rom - sind potentiell "verklausoliert".

  • Leider auch hier keine Antwort, warum das Chiapponische Haus nicht kommt.


    Was das Au petit Bazar angeht: Es wäre zu schön, wenn hier wirklich rekonstruiert wird. Bisherige Äußerungen Blobels ließen ja eher auf einen auf historisch gemachten Neubau schließen. Unter anderem in der Bild sagte er: „Mit der Fassade werden wir uns am Kaufhaus Bothen orientieren, sie aber nicht kopieren.“


    Als Einzelgebäude wäre die Reko auf jeden Fall ein Gewinn, wobei es nicht wirklich zur Front des Gesamtquartiers passt.