World Conference Center Bonn (fertiggestellt)
Alles anzeigenGrüne warnen vor "taktischen Spielchen"
Fraktion fordert noch vor der Sommerpause eine Entscheidung zum Internationalen Kongresszentrum Bundeshaus Bonn - Architekt möchte den Konferenzsaal unter die Erde legen, ein anderer plant ein Hochhaus
Von Bernd Leyendecker
Bonn. Die Grünen machen Druck. "Beim Internationalen Kongresszentrum Bundeshaus Bonn (IKBB) darf es keinen Stillstand geben", sagte am Mittwoch Fraktionssprecherin Dorothee Pass-Weingartz.
Und Fraktionsgeschäftsführer Tom Schmidt befürchtet, dass "wir eine historische Entscheidung für die Stadt verschlafen". Er will bei der Verwaltung gar eine "gewisse Mutlosigkeit" ausgemacht haben - und bei den anderen Ratsfraktionen, "vor allem bei der CDU", vermisse er einen "Gestaltungswillen". In einem Antrag an den am 5. Februar tagenden Rat fordern sie die Verwaltung auf, einen Vorschlag zu unterbreiten, der "eine Grundsatzentscheidung zu Bau und Betrieb des IKBB noch vor der Sommerpause möglich macht".
Pass-Weingartz sieht derzeit die Gefahr, dass das Thema IKBB auf die Zeit nach der Kommunalwahl im kommenden September verschoben wird. Sie warnt Rat und Verwaltung vor "taktischen Spielchen" - und meint damit vor allem eine Diskussion über die Architektur des IKBB, die durchaus kontrovers verlaufen könnte - "wie wir sie beim Post-Tower hatten".
Denn die "vier bis fünf" potenziellen Investoren hätten zum Teil "witzige und sehr interessante Entwürfe" vorgelegt. So sehe ein Plan ein Hochhaus vor, ein anderer Architekt will den neuen Kongresssaal mit 5 000 Plätzen unter die Erde bauen.Schmidt: "Hier müssen wir uns entscheiden, ob wir eine Architektur mit Ausrufungszeichen la Post-Tower wollen oder eine, die sich der Umgebung anpasst; vor dieser Entscheidung dürfen wir aber nicht kneifen."
Vor dem Hintergrund der aktuellen Debatte um den geplanten Umzug des Bundeskriminalamtes von Meckenheim nach Berlin betonte die Fraktionssprecherin: "Gerade angesichts der immer wieder aufflackernden Diskussion um die Verlagerung von weiteren bundesweit relevanten Einrichtungen nach Berlin ist die Etablierung der UN-Stadt für Bonn von besonderer Bedeutung". Nur als UN-Stadt habe die Bundesstadt "dauerhaft eine Zukunft".
Daher appelliert sie an die Verwaltung, auch - wie vom Rat beschlossen - parallel zu den Verhandlungen mit den Investoren ein Konzept zum Ausbau und Betrieb des IKBB in Eigenregie zu entwickeln: "Sonst stehen wir mit leeren Händen da, wenn die anderen verhandlungen scheitern sollten. Das IKBB ist für die Bundesstadt und die gesamte Region von enorm großer Bedeutung; wir können auf das Projekt nicht verzichten."
Quelle: General-Anzeiger Bonn, 15.1.2004
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Das klingt doch schonmal ganz interessant