Koelnmesse
Messe startet Ausbau für 250 Millionen
Von KARL-HEINZ SCHMITZ
21:12 Uhr
„Es ist klar, dass der Verbleib von RTL am Medienstandort Köln höchste Priorität hat“, versicherte Oberbürgermeister Fritz Schramma. Ausweichend beantwortete er als Aufsichtsratsvorsitzender der Messe gestern allerdings die Frage, ob er sich die Ansiedlung des Unternehmens in den Rheinhallen der Messe vorstellen könnte: „Zunächst“ würden diese Hallen „in den nächsten Jahren“ noch weiter für Messeveranstaltungen genutzt. „Denkbar“ sei allerdings eine Lösung für den Sender im Messebereich. Im Moment würden für RTL verschiedene mögliche Standorte geprüft und dazu Gespräche in vertraulicher Atmosphäre geführt. Die Entscheidung solle noch in diesem Monat fallen.
Derweil stellte der Aufsichtsrat der Messe gerade die Weichen für die Umsetzung des Masterplanes zur Neugestaltung des gesamten Ausstellungsareals, die die Rheinhallen schon in wenigen Jahren für die Messe entbehrlich machen könnte: Bereits bis Anfang 2006 sollen an dem künftigen Messeboulevard, der geplanten zentralen Erschließungsachse des Geländes, die neuen Hallen 15 und 16 mit zusammen mindestens 25 000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zur Verfügung stehen. Nach dem Masterplan könnten sich nach Norden auf dem früheren KHD-Gelände bei Bedarf die Hallen 17, 18 und 19 anschließen.
Insgesamt, so Jochen Witt als Vorsitzender der Geschäftsführung, sieht der Masterplan bis 2010 Investitionen von rund 250 Millionen Euro vor. Ziel sei es jedoch, so sein Kollege Dr. Gerd Weber gestern bei der Bilanzpressekonferenz, davon bis 2007 bereits 240 Millionen umgesetzt zu haben. Dazu gehört neben Hallen und Boulevard auch ein neues großzügiges Entree in Verbindung mit dem Ausbau des ICE-Terminals, das laut Schramma in Zukunft „Köln Messe / Deutz“ heißen soll. Wie der OB gestern berichtete, wird zurzeit mit der Bahn verhandelt, „alle Baumaßnahmen in diesem Umfeld zusammenzufassen und bereits bis 2010 abzuschließen“. Damit könnte auch die Messeverwaltung aus den Rheinhallen am Messeplatz in ein geplantes neues Hochhaus neben dem neuen Eingangsbereich umziehen.
Grünes Licht gab der Aufsichtsrat nicht nur für den schnellen Bau der Hallen 15 und 16, sondern auch für die Ausgestaltung des Messeboulevards mit einem Gastronomiezentrum im Bereich zwischen den Osthallen 13 und 14, das laut Schramma „einzigartig in der deutschen Messelandschaft“ sein soll.
Nach Plänen eines Berliner Architekturbüros und eines Kölner Innenarchitekten ist laut Witt eine Großgastronomie in großzügigem Ambiente geplant, „die die Messestimmung positiv verstärkt und einen wesentlichen Beitrag zur Steigerung der Aufenthaltsqualität darstellt“. Zunächst entsteht dazu ein SB-Restaurant für etwa 250 Gäste „mit einem prägnanten Design, das sich optisch am jeweiligen Messethema orientieren kann“. Auf dem Programm stehen außerdem die Neugestaltung von drei Bistros sowie sechs mobile Gastronomieeinheiten und zudem die Sanierung der Sanitärbereiche.