Ergänzte Fachwerksiedlung

  • Ergänzte Fachwerksiedlung

    War viel mit der Kamera unterwegs heute. Die folgenden Fotos hätte ich auch unter Barock stellen können, da die meisten Gebäude in dieser Zeit entstanden sind. Ich poste sie hier, weil dieses relativ geschlossene Ensemble von Fachwerkhäusern in den 80er Jahren von Privatleuten ergänzt wurde. Einige der Gebäude sind aus der Region importiert, d.h. sie standen anderswo zum Abriss und wurden hier wieder aufgebaut.
    Der Ortsteil Muffendorf liegt mitten im Bonner Stadtbezirk Bad Godesberg zwischen den Ortsteilen Pennenfeld und Heiderhof, beides typische Siedlungen (Reihenhäuser, Hochhäuser) aus den 50er bis 70er Jahren. Obwohl Muffendorf sicherlich etwas Besonderes ist, ist er nicht ganz untypisch für Bonn. Auf solche, erhaltene dörfliche Ansammlungen trifft man öfter und unvermittelt im Stadtgebiet. Das Multizentrenkonzept und der Erhalt alter, teilweise dörflicher Strukturen ist stadtplanerisch gewünscht.



    Alte Kommende des Deutschherrenorden, 1750, von 1953 bis 2000 Belgische Botschaft.



    Blick durch das Tor in den Park



    Bilder aus der Muffendorfer Hauptstraße und Nebenstraßen:










    Die romanische Kirche St. Martin


  • Das ist eine mir bisher unbekannte Seite von Bonn, ein wunderschönes und bemerkenswert gut gepflegtes "Dorfzentrum"!


    Tolle Aufnahmen!



    In den Stuttgarter Vororten wurden die alten intakten Dorfzentren in der Nachkriegszeit plattgemacht, sie werden heute durch 3- und 4-stöckige moderne Profanbauten dominiert und haben ihren dörflichen Charakter gänzlich verloren.:(

  • Die ehemalige Belgische Botschaft ist übrigens eines der wenigen Botschaftsgebäude, welches noch zu haben ist. Also, wer genügend Millionen aufbringen kann...

  • Original geschrieben von JinStuttgart
    Das ist eine mir bisher unbekannte Seite von Bonn...


    Danke, auf dieses Stichwort habe ich gewartet:)
    Nun habe ich einen Grund auch noch die letzten Fotos vom Wochenende zu präsentieren:D


    Zugseilfähre über die Siegmündung. Auch eine Seite von Bonn und irgendwie auch eine Form von Denkmalschutz:




    Wenn bloß diese Beton-Autobrücke im Hintergrund nicht wäre...:mad:

  • wirklich klasse! tolle fotos! :daumen:
    eine gute idee, alte fachwerkhäuser die abgerissen werden sollen woanders wieder aufzubauen!


    @ Jin
    das ist wirklich schade. :(
    Kai

  • Danke für diese schönen Bilder! Beim Betrachten dieser Bilder ist mir richtig warm um's Herz geworden. Sie strahlen so eine Ruhe und Gemütlichkeit aus, obwohl diese Siedlung mitten in der Stadt steht. :)

  • @JinStuttgart:


    Also dem muss ich ja widersprechen!
    Schau dir doch mal Uhlbach oder Rotenberg an. Selbst in meinem guten alten Feuerbach oder in Weilimdorf gibt es noch schöne alte Bausubstanz, man muss nur wissen wo.
    Und wenn in den 50er und 60er Jahren eine Stadt zugeklotzt wurde, dann ja wohl Bonn!! ;)
    Aber es gibt hier wirklich noch einige richtig gemütliche Flecken, z.B. in Endenich oder Königswinter.

  • Damals waren die Häuser einfach etwas kleiner als heute! ;)
    In solchen Straßen, gibt es noch richtige Atmosphäre, die man spüren kann.

  • Puntagorda

    Macht nix - als Trost eine tolle Website zur Altstadt in Königswinter:


    http://koenigswinter.net/


    (Es gibt sogar 3 Filme, die man sehen kann, ohne etwas laden zu müssen!)


    ...und mein "Geheimtipp": Mit der Stadtbahn 66 ("Telekom-Express") von Bonn nach Königswinter fahren und "plötzlich" auf der Promenade direkt am Rhein landen... :) Überwältigend... :)


    (Mein Lieblingscafe verrate ich allerdings nicht! :cool: )

  • Bewacher
    Film 3 auf der Königswinterer Website zeigt, daß es genau umgekehrt ist, wie Puntagorda vermutete. Hier haben die Königswinterer den Bonnern einfach mal Bad Godesberg weggenommen (zumindest den südlichen Teil) und wenigstens optisch eingemeindet. :)
    Nette Filmchen, übrigens, vielen Dank für den Hinweis. Interessant, wie viele Teile (vor allem die Gründerzeitviertel) von Godesberg garnicht zu sehen sind, weil sie unter großen alten Allebäumen verschwinden.


    ..und auch noch Aachen, Remagen, Linz, Andernach...


    Der Haken: Alle diese Städte liegen bereits jenseits der Bonner Stadtgrenze...


    Ersetze das weit entfernte Aachen durch: Ahrweiler, Stadt Blankenberg, Bad Münstereifel - und auch Siegburg hat mittelalterliche Züge. Alles 10-20km von Bonn-City entfernt.


    ...und mein "Geheimtipp": Mit der Stadtbahn 66 ("Telekom-Express") von Bonn nach Königswinter fahren und "plötzlich" auf der Promenade direkt am Rhein landen... überwältigend...


    sag ich doch: www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthread.php?s=&threadid=366&perpage=15&pagenumber=2


    Lieblingscafe? Das, wo an Wochenenden sich die dicken Motorräder aus dem Ruhrpott in Rudeln sammeln?


    Puntagorda

    Und wenn in den 50er und 60er Jahren eine Stadt zugeklotzt wurde, dann ja wohl Bonn!!


    Aber nur auf den großen unbebauten Flächen zwischen den Stadtteilen. Mit wenigen Ausnahmen (Godesberg Innenstadt/Altstadt, Stadthaus, Bahnhofsvorplatz) sind die vor dem Krieg besiedelten Gebiete weitgehend erhalten geblieben. Zwischen Bundeshaus und Godesberg-Plittersdorf standen vor dem Krieg nur wenige, schnell gezählte und weit verstreute Häuser - und die stehen teilweise heute noch. In der neuen Bauwelt mit Schwerpunkt Strukturwandel Bonn, nennt Sigurd Trommer (Stadtplanungsdezernet) das ganze Gebiet "Neustadt" und den Rheinauenpark "Central Park", um, wie er sagt "das Verständnis für die städtbauliche Entwicklung didaktisch zu unterstützen". Damit liegt er (ausnahmsweise) mal nicht daneben.

  • Puntagorda:


    Ich hatte eher Vaihingen, Möhringen und insbesondere Degerloch vor Augen, dort gibt es noch ein bescheidenes Fachwerkhaus.
    Daß Feuerbach eine intakte historische Mitte hat ist mir neu.

  • Feuerbach: Der alte Dorfkern um die Stadtkirche herum. Außerdem ist ein großer Teil der Bebauung im Bereich Wiener/Burgenlandstraße auch etwas älter.


    Aber ich gebe dir Recht, dass in den Dörfern um Bonn herum mehr erhalten geblieben ist. Es klang bei dir nur so, als ob die äußeren Bezirke von Stuttgart nur aus gesichtsloser Nachkriegs-Architektur bestünden!