Ein 2. Ruhrpott ?
Flächenversiegelung – wieviel Grund und Boden haben wir noch?
In Deutschland werden täglich 129 ha Fläche verbraucht. Pro Jahr führt dies in Bayern zu einem Flächenverbrauch von 104 qkm. Dies entspricht der gesamten Siedlungs- und Verkehrsfläche der Stadt Nürnberg. Damit liegt Bayern an der Spitze bei der Flächen-Inanspruchnahme in den Bundesländern. 45 % der gesamten Fläche der Stadt München sind bereits versiegelt. „Wenn wir keine Trendwende einleiten, wird München 2050 zu 90 % versiegelt sein“, sagte Helmer Honrich, Sachgebietsleiter im Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München vergangenen Freitag bei einem Kamingespräch der Umwelt-Akademie.
„In strukturschwachen Regionen und im Grenzland ist die Flächen-Inanspruchnahme in Bayern am größten“, analysiert Michael Duhnkrack, Leiter des Referats Bodenschutz und Geologie beim Bayerischen Staatsministerium für Landesentwicklung und Umweltfragen. Ursache war vor allem der Wohnungsbau. Der Flächenverbrauch für gewerbliche Zwecke und Verkehr war unterdurchschnittlich. Diese Entwicklung ist wowohl eine Folge der Zunahme der Bevölkerung zwischen 1998 und 2000 um 10,7 % als auch der weiter gestiegenen Wohnfläche je Einwohner (2000: 40,7 m²).
Großzügig werden neue Gewerbegebiete ausgewiesen, in der Hoffnung, Gewerbe und Industrie in der Region anzusiedeln, um die leeren Gemeindekassen zufüllen. Damit steigt die Inanspruchnahme der Flächen. Immer mehr Boden wird bebaut, abgedeckt, verdichtet oder unterbaut.
Diese Flächen-Inanspruchnahme hat Auswirkungen auf das Klima. Zum Beispiel heizt sich die Stadt im Sommer auf. Am Abend und in der Nacht geben die aufgeheizten Flächen die Wärme langsam wieder ab. Die nächtliche Abkühlung wird verhindert, ein erholsamer Schlaf erschwert. Versiegelte Flächen machen Probleme bei der Entwässerung. Regenwasser kann nicht versickern und seine natürliche reinigende Wirkung im Boden entfalten. Statt dessen wird es in die Kanalisation geleitet und verringert obendrein die Grundwasserneubildungsrate.
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Jedes Jahre eine Fläche der Stadt Nürnberg, wow. Ich denke der Vergleich zu einem "neuen Ruhrpott" liegt hier recht nahe...
Quelle: http://www.die-umwelt-akademie.de/veranstaltungen/T25.html