Hbf-Empfangsgebäude inkl. HH Arnulfstr. (69m) [im Bau]

  • Mal angenommen, die Bahn hat wirklich kein Geld für den Bahnhof von A+W (der allein schon auf den Visualisierungen ein wenig unbezahlbar und für die gebaute Masse unbewohnt aussieht), warum kann man nicht, wenn man eh eine kleinere Version bauen will, einen ordentlichen Wettbewerb machen? Von mir aus mit 3-4 gscheiten Büros? Und in Kooperation mit der Stadt gehen, was den Bahnofsvorplatz angeht? HIer wird mal wieder Idealismus gegen Pragmatismus ausgespielt...


    Die Situation des Vorplatzes ist schon präkär. Wenn ich an den Kölner Hbf denke... Man kommt raus und hat erstmal den großen Platz mit dem Dom... So kommt man richtig in einer Stadt an. Nicht, dass es ein Paradebeispiel ist, aber trotzdem...


    Je mehr ich drüber nachdenke... Die Verbindung mit der Stadt ist ja das, was dem jetzigen Bahnhof fehlt... Nicht die Große Geste am Gebäude...

  • Genau dies will die Bahn ja nach dem Bau des Berliner Hbf nicht mehr. Sie will die Freiheit haben während des Baus so umzuplanen, wie es für sie am günstigsten ist und nicht auf das Urheberrecht eines Architekten achten müssen.

  • BRPat:


    Deine Idee, den Bahnhof besser mit der Altstadt zu verbinden, halte ich persönlich für hervorragend.


    Würde man die Nordfassade des neuen Hauptbahnhofs beispielsweise an der Arnulfstraße ausrichten, so könnte der Bahnhofplatz nach Richtung Westen vergrößert werden. Zur Durchführung dieser Maßnahme wäre lediglich ein Abriss des seit langer Zeit leerstehenden und ungenutzten Starnberger Flügelbahnhofs erforderlich.


    Zudem würde sich durch diese faktische Drehung um wenige Grad der Vorteil ergeben, dass sich das Bahnhofsgebäude dann in einer Achse mit der Schützenstraße befinden würde, wodurch man vom Portal aus einen grandiosen Blick über das Stachus-Rondell bis hin zu den Türmen der Frauenkirche hätte...

  • BRPat:
    Zur Durchführung dieser Maßnahme wäre lediglich ein Abriss des seit langer Zeit leerstehenden und ungenutzten Starnberger Flügelbahnhofs erforderlich.



    steht der nicht aus unerfindlichen gründen unter denkmalschutz?

  • Genau dies will die Bahn ja nach dem Bau des Berliner Hbf nicht mehr. Sie will die Freiheit haben während des Baus so umzuplanen, wie es für sie am günstigsten ist und nicht auf das Urheberrecht eines Architekten achten müssen.


    Dann halt ein Wettberwerb oder "Gutachterverfahren", in dem das Urheberrecht angekauft wird...

  • Es ist unglaublich wie ein häßliches Gebäude, mit grausigen Straßen drumherum, ein ganzes Viertel runterziehen kann.
    Noch dazu steht man beim Verlassen dieser Nachkriegsbaracke entweder vor dem schlimmsten 70er Jahre Hochhaus der Stadt oder mitten auf einem kaum überquerbaren Straßen- und Schienenwirrwarr.


    Umso mehr ich darüber nachdenke, umso heftiger ist es, dass die reiche Stadt München so viel Geld in ihren Flughafen steckt und gleichzeitig die Infrastruktur fernab des motorisierten Individualverkehrs im Zentrum derart verrotten lässt.
    Den Vorschlag auf einen möglichst großen Vorplatz hinzuarbeiten, unabhängig vom Gebäude das dann letztendlich gebaut wird, halte ich auch für eine sehr gute Idee.


    Ein neuer und schicker HBF, vom Asphalt-Korsett befreit, dürfte dem Viertel einen enormen, explosionsartigen Auftrieb bescheren.

  • ^^


    Auf den Vergleich mit dem Flughafen ist bis jetzt noch keiner gekommen. Super, mit dem Argument der Ungleichbehandlung Hauptbahnhof - Flughafen könnte man wirklich die Stadt mehr in die Verantwortung nehmen. Ist sie doch mächtiger Gesellschafter am Flughafen. Warum sieht man im Flughafen eine Investition und im Hauptbahnhof einen Kostenfaktor?

  • ^^
    ... Warum sieht man im Flughafen eine Investition und im Hauptbahnhof einen Kostenfaktor?


    Naja, weil die Stadt an den Gewinnen des Flughafens beteiligt ist, an den Gewinnen des Hbf. hingegen nicht.


    Zum Starnberger Flügelbahnhof: Der steht tatsächlich - warum auch immer - unter Denkmalschutz. Ich hatte mir auch schon überlegt, ob man den Bahnhof nicht abreißen kann und die Gleise bis auf die Fläche des Taxistands vorziehen kann. Das würde die Umsteigesituation massiv verbessern und man hätte auch ein Gefühl von der Größe des Bahnhofs.


    Vielleicht ist es ja auch irgendwann einmal möglich, einen mehrstöckigen Bahnhof zu bauen, so wie in Antwerpen. Dann kann man auf die Flügelbahnhöfe ganz verzichten und hätte wieder wertvolle Fläche in der Innenstadt zur Bebauung gewonnen.


    Holger


  • Umso mehr ich darüber nachdenke, umso heftiger ist es, dass die reiche Stadt München so viel Geld in ihren Flughafen steckt und gleichzeitig die Infrastruktur fernab des motorisierten Individualverkehrs im Zentrum derart verrotten lässt.


    Der Vergleich ist auch falsch. Die Stadt München hat schon sehr lange keinen einzigen Cent in den Flughafen investiert. Alle Flughafeninvestitionen soll der Flughafen auch selbst tragen und aus seinen eigenen Mitteln erwirtschaften.

  • Der Vergleich ist auch falsch. Die Stadt München hat schon sehr lange keinen einzigen Cent in den Flughafen investiert. Alle Flughafeninvestitionen soll der Flughafen auch selbst tragen und aus seinen eigenen Mitteln erwirtschaften.


    Die Stadt München würde auch in das Bahnhofsgebäude keinen einzigen Cent investieren, deshalb ja das ganze Hickhack im Stadtrat.
    Und auch der HBF sollte sich selbst tragen, was gerade in München ein durchaus realistisches Ziel wäre, ein entsprechend brauchbares Konzept vorausgesetzt.
    Nur offensichtlich ist es unseren lobbygesteuerten Politikern ein größeres Anliegen am Flughafen zu bauen als in der Innenstadt, warum auch immer.
    Vielleicht ist nach dem Stuttgart 21 Debakel ein Grund, dass man am Flughafen blos die Proteste ein paar politisch unwichtiger Landbewohner zu erwarten hat. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass jemand unser marodes Bahnhofsgebäude ernsthaft erhalten will und erhaltenswerte Bäume sind dort weit und breit keine vorhanden.


    Mich persönlich wundert es jedenfalls, dass die Stadt München unter einer rot-grünen Regierung munter Atomkraftwerke und einen Flughafen betreibt, die beiden schlimmsten Einzelverursacher von Umweltproblemen im ganzen Bundesland, während die Bahninfrastruktur nur zaghaft erweitert wird.


    Es ist mir ebenfalls ein Rätsel, warum es in München keine Regelung gibt mit der man verwahrlosten Grund, wie etwa die Paul-Heyse-Unterführung, enteignet und in städtisches Eigentum überführt.

  • Meiner Meinung nach sollte die Bahn in Kooperation mit der Stadt nach einem geeigneten Investor (z. B. mfi oder ECE) suchen,
    um im neuen Bahnhofsgebäude ein Einkaufszentrum in optimaler Lage zu betreiben, wodurch sich der Bahnhof selbst tragen könnte.
    Wenn das beim Leipziger Hauptbahnhof funktioniert, dann sollte es auch beim Münchner Hauptbahnhof kein Problem sein.


    Zusätzlicher Bauplatz könnte weiterhin durch einen Abriss der ineffizienten Flügelbahnhöfe gewonnen werden (siehe Beitrag von Holger2).
    Jedoch führt an dieser Stelle der Denkmalschutz mit Blick auf einen zukünftigen Neubau absolut in die falsche Richtung...

    2 Mal editiert, zuletzt von Architektator ()

  • Sogar ich würde in dieser Lage ein Einkaufszentrum begrüßen. Allein um die Massen an jungen meist weiblichen Kaufwahnsinningen vom Stachus bis Marienplatz zu entzerren. Leider wird es gegen eine derartige Strukturänderung keine Unterstützung seitens der Stadtregierung geben. Zusehr profitieren die Mächtigen Münchens von x-tausend Euro Miete pro Quadratmeter in der Fußgängerzone.

  • Ich glaube nicht, dass der Denkmalschutz in so einem Fall nicht aufgehoben werden könnte.
    Wenn es möglich ist das Erdinger Moos trocken zu legen, dann wird man einen leerstehenden, maroden Bau bestimmt ebenfalls beseitigen dürfen.
    Von der historischen Hauptpost ist doch auch blos noch die Nordfassade übrig geblieben und der mit Sicherheit ebenfalls denkmalgeschützte Rest platt gemacht worden.

  • Hallo,


    Ja, die Fassade, ich kann mir auch nicht vorstellen, dass vom Starnberger Bf. mehr als die Fassade geschützt werden soll. Aber das wäre doch was: Hinter der alten Bahnhofs - Fassade ein großes Einkaufszentrum.
    Bloß die Gleise müssten dann im zweiten Stock unter die Haupthalle. Und was kommt dahin, wo jetzt der Holzkirchner Bf. ist?


    Holger

  • Ich verstehe nicht ganz, warum die Diskussion sich am Starnberger Flügelbahnhof aufhängt. Er ist zwar nicht wirklich gut genutzt, aber räumlich fasst der das bisschen Platz auf seiner Seite ein wenig. Für das Ganze aber spielt er große Rolle.


    Wichtiger ist meines Erachtens Alles, was in der Umgebung an Busspuren, Asphalt, Wegeführungen etc. da ist, was den Bahnhof unübersichtlich macht. Drei gleichrangige Eingänge mindestens hat das gute Ding!


    Was würde dabei rauskommen, wenn man Landschaftsarchitekten wie Topotek oder West 8 das Budget geben würde, den Bestandsbahnhof landschaftsräumlich mit Verkehrsberuhigung an die Bayerstr., Schützenstr. und Prielmayerstr. anzubinden? Wenn das umgesetzt wäre, könnte ich erstmal mit dem Bestandsbahnhof leben. Der könnte dann mit dem Restbudget neu gestrichen werden und von (Werbe-)Unrat befreit. Der Star des Bahnhofs ist dann sein Vorplatz...

  • Ansich bin ich da ganz bei dir, das Problem liegt um den Bahnhof herum.
    Aber ich fürchte mit einem neuen Anstrich des bisherigen Gebäude wird es nicht getan sein, denn die Bausubstanz ächst und bröckelt an allen Ecken und Enden und müsste für etliche Millionen Euros saniert werden.
    Ich glaube nicht, dass man sinnvollerweise einen Neubau, der sicher innerhalb der nächsten 10 Jahre kommt, vermeiden können wird.

  • Zitat von hiTCHHiKER:

    Wenn es möglich ist das Erdinger Moos trocken zu legen, dann wird man einen leerstehenden, maroden Bau bestimmt ebenfalls beseitigen dürfen.
    Von der historischen Hauptpost ist doch auch blos noch die Nordfassade übrig geblieben und der mit Sicherheit ebenfalls denkmalgeschützte Rest platt gemacht worden.


    Das klingt ja so, als freust du dich über das Debakel an der Hauptpost. Denkmalschutz hat schon ein bisschen mehr Sinn als nur den Bürger zu bevormunden und Nachkriegsschrott zu schützen!! Dafür zu plädieren, den Denkmalschutz zu untergraben und nur auf die Fassade zu beschränken machen genau jene Investoren, die dann die unsäglichste und langweiligste Nachfolgebebeuung hinsetzen. Bedenkst du das nicht, wenn du argumentierst?


    Was ich nicht verstehe, ist warum der Starnberger Bhf so´n Hassobjekt ist. Bei einem Blick auf dieses Bild fällt auf, dass er an dieser Stelle weit und breit die beste Fassade aufweist - besonders im Vergleich zum links anschließenden Riegel des Hauptbahnhofs:


    von oben:


    http://de.academic.ru/pictures…Station_-_aerial_view.JPG


    vom Taxi-/Busstand:


    http://farm6.static.flickr.com…5621868783_3d624c504a.jpg



    Drinnen könnte man ja wohl perfekt eine Münchentypische Gastro einbauen. Champagner und Austernbars hier schick eingebaut:


    http://www.flickr.com/photos/p…in/set-72157625201415569/


    http://www.flickr.com/photos/p…in/set-72157625201415569/


    Ansonsten volle Zustimmung zur anständigen Gestaltung der Außenflächen - hier fehlts (und nicht nur hier, das ist oft so in München) an anspruchsvoller Straßenraumgestaltung, also vernünftige Lampen und sauber verlegte Gehwegplatten statt Betonkübeln, Peitschenlampen und solchen 70er Überbleibseln.

  • Was an der Hauptpost passiert ist, das war Frevel, soviel ist sicher.
    Aber angesichts der heutigen Realität in Sachen Denkmalschutz nun mit diesem Argument den Flügelbahnhof beizubehalten, das halte ich für den falschen Ansatz.
    Nur weil die Fassaden drum herum noch schlimmer sind, ist dieser Teil des Bahnhofs noch lange nicht erhaltenswert.
    Ich erinnere mich auch noch sehr gut an das Gebäude als Schalterhalle in den 80er und 90er Jahren. Anders als das letzte Foto es suggeriert hat man sich schon zu dieser Zeit im Flügelbahnhof alles andere als wohl gefühlt. Daher fällt mir beim besten Willen kein guter Grund ein, den Platz nicht für etwas Neues zu nutzen.


  • Nur weil die Fassaden drum herum noch schlimmer sind, ist dieser Teil des Bahnhofs noch lange nicht erhaltenswert.


    Volle Zustimmung. Erhaltenswerte Bausubstanz sieht meiner Meinung nach anders aus. Wer sagt überhaupt, dass bei diesem Gebäude überhaupt irgendwas unter Denkmalschutz steht?





    Aber ich fürchte mit einem neuen Anstrich des bisherigen Gebäude wird es nicht getan sein, denn die Bausubstanz ächst und bröckelt an allen Ecken und Enden und müsste für etliche Millionen Euros saniert werden.


    Auch wenn wir hier nur spekulieren können, aber genau das hat ja die Bahn nun lang genug mit den ihr bekannten Fakten untersucht und ist zum Ergebnis gekommen, dass Abriss und Neubau billiger als Erhaltung ist.