Hbf-Empfangsgebäude inkl. HH Arnulfstr. (69m) [im Bau]

  • @ LugPaj


    Durch seine Größe macht der Entwurf den Platz unabhängig von dessen Quadratmeterzahl noch kleiner, als er jetzt schon ist. Größe ist relativ.
    Der "Platz" ist jetzt schon da, er ist mit dem Vordach und der Tiefgarageneinfahrt lediglich "möbiliert". Definiert wird er durch die ihn umschließenden, höheren Bebauungen, er würde ohne diese "Möbilierung" zwar größer wirken (Marienplatzeffekt), aber nicht größer sein.


    Die Geschäfte zur Fahrgastversorgung braucht man natürlich, aber ich dachte immer, mit einem Bahnhof verdient man in erster Linie Geld durch Fahrkartenverkauf. Ich verbiete niemandem etwas. Schon gar nicht den Coffee-to-go-shop, den Zeitungsladen oder den Würstchenstand.



    Ich habe mir erlaubt, das Thema zu erörtern, Vorschläge zu machen, diese zu begründen und meine Meinung offen und ehrlich und nachdrücklich kund zu tun. Ich habe keinen Einfluss darauf, was die Bahn, die Stadt oder das Land aufgrund von "Sachzwängen" macht oder nicht.


    Aber anscheinend ist dies in diesem Forum schon sehr ungewöhnlich. Außer oberflächlicher leiser Kleinkritik bin ich, was konstruktive, qualifizierte und im Bedarfsfall harte Beiträge angeht, bis jetzt selten fündig geworden.


    Manchmal habe ich den Eindruck, es handelt sich bei diesem Forum um ein Bilderbuch für gelangweilte Architekturbetrachter, die nach der Butterblumenmethode - gefällt mir, gefällt mir nicht, gefällt mir, gefällt mir nicht...- vorgehen. ;)


    Wo sind denn die Alternativvorschläge der Leser dieses Forums ?


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    Einfache Funktionsflächendarstellung EG
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    Weiter ist mir aufgefallen, dass nach Jahren der Nichtfinanzierbarkeit jetzt doch eine Finanzierung möglich sei.


    "Milchmädchenrechnungen" werden heute vorzugsweise von Kreditverkäufern dem Häuslebauer vorgelegt. Zahlentechnisch schlüssig stellt sich in der Realität meist heraus, dass unvorhergesehene "Schicksalsschläge", und so ist das Leben nun mal, solche Zahlengebäude quadratisch zusammenbrechen lassen.


    Erfüllbare Vermietungsprognosen, imaginäre Immobilienwertbezifferungen, problemfreie Bauabwicklung, exakte Kostenberechnung, erhöhte Rendite und Umsatzsteigerung sind "Gummifaktoren" mit kurzer Lebensdauer die je nach Willen nahezu beliebig weit, aber nicht lange ausgedehnt werden können.


    Bleibt zu hoffen, dass sich die Baukosten nicht erhöhen und die Erträge nicht sinken!


    Grüße
    Jaguar-XKSS

    3 Mal editiert, zuletzt von Jaguar-XKSS ()

  • Also, auch wenn du den Platz moebiliert nennst, effektiv ist kein freier Platz vorhanden.
    Dass das Nutzungskonzept des jetzigen Bahnhofs nicht effektiv ist,- mit seinen grossen, fuer den Kunden ungebrauchbaren Innenhoefen, darauf koennen wir uns wohl einigen und hat denke ich auch bis jetzt niemand was gegenteiliges behauptet.


    Weiterhin wurde die Gestaltung und Neubebauung des Bahnhofs in diesem Thread schon sehr kontrovers gefuehrt, sogar mit einem direkt vorgestelltem Gegenentwurf. Es dient allerdings nicht der Diskussionskultur, wenn du deine Diskussionspartner indirekt als engstirnig und kleinkariet bezeichnest, weil sie deiner Argumentation nicht folgen.

  • Irre ich mich, oder ist der Starnberger Flügelbahnhof als Regionalverkehrsbahnhof seit Bau des S-Bahnnetzes eigentlich überflüssig ? Die meisten Regionalfahrgäste steigen am Hauptbahnhof doch sowieso in die verteilenden öffentlichen Verkehrsmittel um. Das könnten diese doch schon am Ostbahnhof oder in Pasing tun.


    Damit könnte man sich den Starnberger Flügelbahnhof und eventuell auch den Holzkirchner Flügelbahnhof vollständig sparen, sprich abreißen. Es würde - alleine beim Starnberger FlgB eine innerstädtische Fläche von ca. 30.000 qm frei werden (Vorplatz, Bahnhof, Gleisanlagen fast bis zur Hackerbrücke).


    Warum kann eine neue 2. S-Bahn Stammstrecke im Zentrum (Hauptbahnhof-Ostbahnhof) nicht direkt (auch baulich-konstruktiv) unter der 1. Stammstrecke verlaufen ?


    Warum kann man keine unterirdische ICE Verbindung zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof (Durchgangsgleis) schaffen ? Warum kann das unterirdische Gleis einer neuen 2. S-Bahn Stammstrecke zwischen Hauptbahnhof und Ostbahnhof nicht auch vom ICE mitbenutzt werden? Spurbreite der Züge ?

  • @Jaguar-XKSS


    Regionalverkehr:
    Die Linien nach Freising - Landshut sowie Ingolstadt kommen weder am Ostbahnhof noch in Pasing vorbei. Beide Bahnhöfe haben nebenbei nicht die Wendekapazität.


    Die 2. Stammstrecke unter der 1. würde noch tiefer als die jetzige Planung verlaufen. Der komplette Bau müsste durch die Röhre erfolgen (kompliziert, teuer, langwierig). Der Bau von Zugängen und Fluchtwegen wäre ebenfalls extrem auswändig.


    München21 für eigene Fernbahngleise war zu teuer.


    Zur Mischnutzung: Die Spurbreite ist das einzige was passt.
    Wie aus den Stuttgarter Planungen bekannt, gibt es Probleme der Zulassung von ICEs an S-Bahnsteigen, da S-Bahnsteige mit 96cm viel zu hoch für ICEs sind.
    Die Fahrgastwechselzeiten bei ICEs sind weit höher als bei S-Bahnen (weniger und kleinere Türen, mehr Gepäck)
    Bahnsteiglängen (ICEs sind wesentlich länger)

  • Hallo Iarn75,


    vielen Dank für die Info, sehr aufschlussreich.


    Bei der Nutzung des S-Bahngleises durch ICE dachte ich nicht daran, dass der ICE in der einzigen dazwischen liegenden S-Bahnstation Marienhof halten sollte. Er sollte eigentlich nur "langsam" durchfahren, nachdem er von einem eigenen Bahnsteig Hauptbahnhof in die S-Bahnschiene einfädelt und am anderen Ende Ostbahnhof zu einem eigenen Bahnsteig wieder ausfädelt.


    Wäre so eine Idee für "Klein München21". Aber ob es wirklich sinnvoll wäre....reine Gedankenspielerei.


    Gruß
    Jaguar-XKSS

  • Ausserdem...wie wuerden dann Fahrgaeste, welche aus dem Westen mit dem Zug kommen (welche oft nun mal am Hauptbahnhof enden) in Regionalzuege gen Osten (die nach deinem Vorschlag am Ostbahnhof enden) umsteigen? Im Hauptbahnhof in die S-Bahn und dann am Ostbahnhof wieder in den Zug?

  • Habe ich mir bis jetzt noch gar nicht vorgestellt. Scheinbar kann man sich die Südschleife zum Ostbahnhof nicht sparen, solange München21 nicht realisiert wird. Aber vielleicht würde der Holzkirchner Flügelbahnhof dafür und für den Regionalverkehr ausreichen. Nach Freising gibt es eine S-Bahn, zumindest nach MVV Plan.


    Wäre schon schön, wenn man den Starnberger FlgB nicht mehr bräuchte, viele, viele, viele qm.


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    Gute Nacht
    Jaguar-XKSS

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  • Also ich habe gerade bei dem schönen Wetter einen Ortstermin gemacht.
    Wirklich viel bringern würde weder eine Rücknahme der Bahnhofsfront noch ein kürzen an den Seiten.


    Raum schaffen würde ein Abriss des Karstadtblocks (ehemals Hertie), so dass man eine freie Sichtachse vom Bahnhofsplatz über den Stachus bis in die Fussgängerzone hätte. Leider ist das unbezahlbar.

  • @ Iarn75


    Nun, um eine solche Sichtachse zu schaffen, müsste man das Karlstor auch noch abreißen, wobei sich die Frage stellt, was der städtebaulich-stadträumlich-funktionale Wert sein soll an der Schaffung einer solchen Sichtachse. :nono:


    Aber zweifelfrei ist der Karstadt-Hertie Block ob seiner undurchdringbaren Länge keine gute Lösung für ein Areal, welches eine feinere Auflösung gebrauchen könnte. Über den "krönenden" Abschluß zum Stachus, also das Hotel Königshof, braucht man, denke ich, nicht viel zu diskutieren. Ein architektonisch derartig "stumpfer" Block in einer stadträumlich so "königlichen" Lage ist schon eine Schande für den Namen, den er trägt....


    Ich bin der Überzeugung, dass die Rücknahme des Hauptgebäudes um ca. 45m (wie auf der Zeichnung im vorherigen Beitrag von mir) nahezu alle stadträumlichen und funktionalen Probleme in diesem Bereich lösen würde.


  • Ich bin der Überzeugung, dass die Rücknahme des Hauptgebäudes um ca. 45m (wie auf der Zeichnung im vorherigen Beitrag von mir) nahezu alle stadträumlichen und funktionalen Probleme in diesem Bereich lösen würde.


    Welche Probleme bestehen denn dort?


    Die größte Aufwertung würde der Bahnhofsvorplatz meiner Meinung nach neben einer Erneuerung des Bahnhofsgebäudes durch den Abriss des nH Hotelhochhauses im Norden gewinnen.
    http://de.venere.com/deutschla…l?tripref=755389#pictures

  • Also ich denke nicht, dass eine Fassadenrenovierung den klobigen Kasten optisch retten würde. Schau Dir mal das oberste Photo in meinem Link an, das tut meiner Meinung nach weh in der Silhouette.

  • Welche Probleme bestehen denn dort?


    Man hat dort keinen Platz, Fußgänger, Radfahrer, Taxi, Tram, Bus und Automobil treten sich gegenseitig auf die Füße. Dies führt zu außerordentlich schlechter Luft (vorallem im Sommer) an diesem Ort. Beim jetzigen Platz handelt es sich um eine etwas breitere Straße mit einem "möbilierten Grünstreifen".


    Die Untergeschosse sind dunkel und müssen künstlich belichtet und klimatisiert werden. Ein weiterer, in Zukunft erforderlicher Ausbau der Untergeschosse ist nur schwer möglich. Die Wege zum Bahnsteig sind sehr lang. Das jetzige Bahnhofsgebäude tut dem Auge weh. Weitere Disfunktionalitäten bzgl. des Hauptgebäudes wurden in diesem Thread schon genügend beschrieben...


    Als Reisender hat man keine gute Möglichkeit, sich ins Freie zu setzen und auf den Zug zu warten o.ä. Es können keinerlei "öffentliche Ereignisse" oberirdisch stattfinden, z. B. ein kleiner Weihnachtsmarkt zur Weihnachtszeit für Umsteigefahrgäste o.ä.


    Durch die Enge der Straße nebst Tram-Haltestelle und dann folgenden Taxistreifen, Parkstreifen, Einfahrt usw. wird das oberirdische Überqueren der Straße zu einem "Hürdenlauf mit eng zusammenstehenden und deshalb gefährlichen Hindernissen".


    Insgesamt handelt es sich jetzt um einen Ort, den man möglichst schnell verlassen will. Das Gegenteil von dem, was mir wünschenswert scheint, nämlich eine Einladung zum Aufenthalt und zum Bleiben.


    @ LugPaj


    Das Hochhaus stört mich auch nicht. Eine Renovierung und eine bessere Gestaltung des Eingangsbereichs wäre allerdings ratsam.

  • @Iarn, diesen Blick wie auf diesem Photo hast du doch von nirgends. Ausserdem ist das mit grossen Zoom ziemlich verzerrt. Ich denke eine nette Fassade ala Operntower in Frankfurt wuerde sich hier wirklich nett machen.


    @Jaguar, du bemaengelst hier Sachen, die durch den neuen Hauptbahnhof doch eh abgeschafft werden. Die Strasse verschwindet und all die anderen Sachen, die auf dem jetzigen Gelaende dort sind. Alleinig die Strassenbahn bleibt. Weiterhin werden die Untergeschosse neu geordnet, was jetzt verwirrend angelegt ist, wird zentral auf den neuen Nucleus zugeschnitten, welcher zentral alle wichtigen Ebenen verbindet und eine Art Herz fuer den Hauptbahnhof bilden wird. Ausserdem wird durch durch den Nucleus ein Bereich geschaffen, wo dann selbst Tageslicht in 40 Meter Tiefe hineindringen koennte.


    Und unterschaetze den Platz nicht, der vor dem Hauptbahnhof enstehen wird. Der Platz vor dem Hauptbahnhof haette in West-Ost Richtung eine ziemlich aehnliche Dimension, wie der Marienplatz in Nord-Sued Richtung.

  • Ich habe versucht, die Frage von Iarn75 zu beantworten. Er fragte nach den Problemen, die zur Zeit bestehen. Diese Probleme werden auch durch den Entwurf von Auer & Weber größtenteils gelöst....


    Aber meiner Meinung nach entstehen bzw. werden andere Probleme nicht gelöst. Die Art, der Umfang und die Kosten der Problemlösung erscheint mir als unzureichend, siehe die bereits von mir geposteten Beiträge.


    Ich unterschätze den beim Entwurf von Auer & Weber entstehenden Platzraum nicht. Aber man sollte ihn auch nicht überschätzen...

  • @LugPaj- Diese Sicht hast Du vom BR Gebäude aus einem der oberen Stockwerke


    @Jaguar: Wie gesagt, ein neuer Bahnhof würde die meisten Probleme beseitigen. Die Tram finde ich nicht allzu störend, weil sie nicht lärmt und stinkt und auch optisch eine Trambahn Haltstelle halbwegs nett zu gestalten ist. Man könnte ein z.B. großes Rondell bauen mit einem Dach wie es für die Münchner Freiheit geplant ist.

  • ....und man sollte nicht visuell eine Platzgröße erzeugen, die in Wirklichkeit nicht existiert...

    http://www.auer-weber.de/deu/wettbewerbe/index.htm


    weiter mit
    Verkehr - Hauptbahnhof München


    ...nachdem man erkannt hat, dass nicht genügend Platz vorhanden ist. Wohl aus Gründen der Kompensation dann das Gebäude in den unteren Stockwerken aushöhlen und die oberen Ebenen als Auskragung über den Platz ragen lassen ist meiner Meinung nach das Ergebnis der Beibehaltung eines falschen Entwurfsansatzes.


    @ LugPaj

    Der Platz vor dem Hauptbahnhof haette in West-Ost Richtung eine ziemlich aehnliche Dimension, wie der Marienplatz in Nord-Sued Richtung.


    Ja, und wenn man als Platzbegrenzung die ihn umgebende Bebauung zu Grunde legt, dann ist er fast doppelt so lang wie der Marienplatz, aber nur in etwa gleich breit. Oder mit anderen Worten, um dem Platz eine ähnliche Proportion zu geben, müsste er fast doppelt so tief sein, wie er jetzt oder nach dem Neubau ist.

  • So, nun ein Doppelposting, auch wenn es sich nicht gehört.


    Nachdem ich ja die aktuellen Entwurfsvorschläge für den Hauptbahnhof kritisiert habe, so will ich dann doch auch einen Gegenvorschlag machen.


    Erläuterung:


    Der größte Teil des neuen Hauptbahnhofs (Hauptgebäude) befindet sich unter der Erde. Durch mehrere Untergeschosse werden die neuen Bahnsteige (2. S-Bahn, neue U-Bahn) erschlossen und mit den bestehenden Bahnhöfen verknüpft. Der tiefste davon ist der neue kombinierte ICE/2. S-Bahnhof. In diesem Bahnhof befinden sich 2 Bahnsteige und 4 Gleise. Den 2-gleisigen Durchgangstunnel benutzen beide Verkehrssysteme.


    Die Untergeschosse werden durch zwei nach oben offene Innenhöfe und einem Lichtauge belichtet und belüftet. Das Lichtauge reicht bis in 40 m Tiefe.


    Weitere Bahnhöfe (Magnetbahn o.ä.) könnten an die Untergeschosse, die sich zum größten Teil über die gesamte Hauptgebäude- und Platzfläche erstrecken, anschließen.


    Das neue Hauptgebäude bildet mit den beiden Flügelaltbauten ein Ensemble mit 3 glasgedeckten Galerieinnenhöfen. Auf dem vergrößerten Platz befindet sich das als Brunnen ausgebildete Lichtauge nebst Marktgebäuden, die um die Untergeschossinnenhöfe angeordnet sind.


    Es entsteht ein urbaner Platz mit Infrastruktur, im Hauptgebäude eine ca. 6000 qm große Schalterhalle sowie eine Vielzahl an Läden, Geschäften und Büros in den Galerie- und Obergeschossen.


    In den Platzuntergeschossen befindet sich als Randbebauung zur Ostseite hin ein ca. 3-geschossiges Kaufhaus, welches an die tiefgelegten Innenhöfe angrenzt und sich diese mit den unterirdischen öffentlichen Verkehrsflächen teilt.


    Das ist meine Vorstellung von einem neuen Hauptbahnhof in München.


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    Rendering: Google SketchUp

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