Hochhäuser für Bundesministerien

  • Bonn: Hochhäuser für Bundesministerien

    Schmidt-Turm neben Künast-Hochhaus

    Bund investiert bis zu 35 Millionen Euro auf Ministeriumsareal in Duisdorf


    Bonn.Der Hardtberg entwickelt sich zur Nummer 1 als Standort von Ministerien in Bonn: Gesundheitsministerin Ulla Schmidt bekommt in Duisdorf ein eigenes Hochhaus. Errichtet werden soll es gleich neben dem 13-geschossigen Hochhaus ihrer Amtskollegin Renate Künast, Ministerin für Verbraucherschutz, Ernährung und Landwirtschaft. Das Haus war wegen heruntergefallener Fassadenplatten in die Schlagzeilen geratenen (der GA berichtete).


    Hinter dem Hochhaus auf dem Ministeriumsareal an der Rochusstraße soll der neue Büroturm für Ministerin Ulla Schmidt entstehen. Foto: Lannert


    Rund 500 Mitarbeiter des Ministeriums für Gesundheit und Soziale Sicherung sollen in dem neuen Büroturm mit ebenfalls 13 Stockwerken sowie in zusätzlich geplanten fünfgeschossigen Neubauten auf dem Areal entlang der Provinzialstraße und des Schieffelingswegs einen neuen Arbeitsplatz erhalten, bestätigte Florian Mausbach am Donnerstag dem GA.


    Der Präsident des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung sagte, die Planung werde mit "Hochdruck" betrieben, damit die Mitarbeiter spätestens 2006 dort einziehen können. Hintergrund: Zurzeit ist das Gros der Belegschaft in Mietobjekten am Propsthof und in Lengsdorf untergebracht. Die Mietverträge laufen in den nächsten Jahren aus, und der Bund wolle sie nicht weiter verlängern.


    Vielmehr biete sich das bundeseigene Areal für die Neubauten an - "ein wertvolles, gut erschlossenes Gelände mit direktem Autobahnanschluss", lobt Mausbach. Rund 30 bis 35 Millionen Euro sollen die Neubauten kosten, zu denen sich in ferner Zukunft eventuell sogar ein dritter Büroturm gesellen könnte.


    Denn in enger Abstimmung mit der Stadt Bonn soll das seit Jahrzehnten mehr oder weniger willkürlich bebaute Areal jetzt städtebaulich geordnet werden; die ältesten Gebäude stammen noch aus den 30er Jahren. Mausbach denkt dabei an einen eingeschränkten Architektenwettbewerb.


    Summasummarum werden dann etwa 1_600 Mitarbeiter auf dem Ministeriumskarré zwischen Rochusstraße, Provinzialstraße und Schieffelingsweg ihren Arbeitsplatz haben. Ein Projekt, das am Mittwochabend im Planungsausschuss einvernehmlich beschlossen wurde. "Das ist ein positives Signal", sagte CDU-Planungssprecher Arno Hospes; das Projekt stärke die Bedeutung Bonns als Standort für Einrichtungen des Bundes.


    Das Vorhaben liefere zudem ein weiteres Argument für die Hardtbergbahn. Auf die setzt auch Mausbach. Denn der Haupteingang des neu gestalteten Ministeriumsstandortes soll dort liegen, wo die Stadtbahnstation einmal errichtet wird.


    General-Anzeiger, 28.11.2003

  • Ich will auch ein eigenes Hochhaus! ;)


    Im ernst, ich freue mich dass in Bonn immer noch "einiges los" ist. Man darf nicht vergessen dass die Stadt schon sehr lange nicht mehr Bundeshauptstadt ist.


    Hast du Fotos?

  • Pläne gibt es wohl noch nicht. Ich erwarte allerdings auch keine Schönheiten, vermutlich wird das (oder später zwei) einfache Bürotürme geben. Gestapelte Arbeitsplätze eben. Zwei dieser Dinger aus den 60ern gibt es bereits in diesem Stadtbezirk Hardberg: Scheußlichkeiten, die allerdings vor kurzem eine ansprechendere Fassade bekommen haben. Farbige Glasfronten, kein Highlight, aber schon eine deutliche Verbesserung gegenüber der 60/70er Jahre Tristesse.


    Wichtig an dem Projekt ist vor allem, daß die geplante Hardtberg-Linie der Stadtbahn (teilweise unterirdisch) vom Hbf in die westlichen Stadtteile wieder Auftrieb erhalten wird. Die hängt z.Z. wegen fehlender Landesmittel in der Warteschleife.

  • Original geschrieben von sebastian c
    Im ernst, ich freue mich dass in Bonn immer noch "einiges los" ist. Man darf nicht vergessen dass die Stadt schon sehr lange nicht mehr Bundeshauptstadt ist.


    Bonn wurde und wird immer auf die Hauptstadtrolle reduziert und deswegen gerne unterschätzt. Aber besser so als andersrum.


    Übrigens erlebt auch das Hochhaus als Bautypus in Bonn derzeit eine Renaissance. Nachdem 25 Jahre lang absolute Flaute herrschte was den Hochhausbau in Bonn anbelangte, gibt es jetzt diesbezüglich doch erkennbar wieder Bewegung.

  • Das Bundesministerium für Gesundheit und Soziale Sicherung (BMGS) investiert in seinen ersten Dienstsitz Bonn und erweitert seinen dortigen Standort um ein zusätzliches 13geschossiges Bürogebäude. Schon Ende 2006 wird das Ministerium sein Bonner Personal in seiner Hauptliegenschaft an der "Rochusstraße 1" konzentrieren können.


    Die Entscheidung für den dazu erforderlichen Erweiterungsbau für rund 400 Beschäftigte ist am 3. November gefallen: Eine Expertenjury hat die besten Entwürfe für den Erweiterungsbau des Bundesministeriums für Gesundheit und Soziales, die im Rahmen eines Architektenwettbewerbs eingereicht wurden, in Bonn prämiert. Die Jury unter dem Vorsitz von Prof. Franz Pesch entschied sich für den Entwurf des Architekturbüros Petzinka Pink GmbH & Co. KG, Düsseldorf und begründete sein Votum mit einer städtebaulich hervorragend eingefügten Lösung, die sowohl auf das bestehende Hochhaus eine adäquate Antwort findet als auch eine attraktive neue Mitte für das Quartier schafft. Für die Baumaßnahme wurde eine Kostenobergrenze von 28 Mio € einschl. der Architektur- und Ingenieurleistungen und der Kosten für die Beseitigung der auf dem Grundstück stehenden Behelfsbauten genehmigt.


    "Aufgabe des Architekturwettbewerbs war ein städtebaulich verträglicher Entwurf eines oder mehrerer Bürogebäude mit guter gestalterischer und architektonischer Qualität, die sehr wirtschaftlich errichtet werden können und den Anforderungen an moderne Büroarbeitsplätze entsprechen", beschrieb Florian Mausbach, der Präsident des für die Baumaßnahme verantwortlichen Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung, die Anforderungen an die Planer. Insgesamt ist eine Nutzfläche von rund 10.000 m² auf dem 18.600 m² großen bebaubaren Teil der Liegenschaft Rochusstraße 1 erforderlich.


    Quelle: Stadt Bonn


  • Im neuen Hochhaus soll niemand schwitzen


    Düsseldorfer Architekturbüro baut das Gesundheitsministerium in Bonn-Duisdorf - Grundsteinlegung im Herbst 2005


    Von Ayla Jacob


    Bonn. Von einer Hochhauslösung bis hin zu Campusbebauungen war alles dabei: 83 Architekturbüros wollten Ulla Schmidts Gesundheitsministerium auf dem Gelände am Schieffelingsweg und an der Rochusstraße bauen. (...)


    Im Mittelpunkt stand die Arbeit des Architekturbüros Petzinka, Pink und Partner aus Düsseldorf: Das Team setzte sich gegen die Konkurrenz durch und belegt den ersten Platz. Im Herbst 2005 ist Grundsteinlegung, noch vor den Sommerferien 2007 soll der Neubau übergeben werden, sagte Tilo Braune, Staatssekretär im Ministerium für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen (...).


    Auf dem Dusidorfer Gelände stehen bereits einige Bundesbauten und eine alte Kaserne, die gerade mal drei oder vier Etagen hoch sind. Nur das Verbraucherschutzministerium von Renate Künast ist das einzige Hochhaus.


    (...) Die Gebäude sollen rund 28 Millionen Euro kosten. Für ihre Fassaden sind Werksteine und Glasteile vorgesehen. Trotzdem müssen die rund 400 Beamten und Angestellten in den Einzel- und Gruppenbüros auch im Sommer nicht zu sehr schwitzen: Wo die Sonne am längsten steht, soll die Fassade nach Angaben des Architekten aus einem anderen Material bestehen, damit kein Glashauseffekt entsteht.


    "Durch die Wiederholung des Hochhauses bekommt das Gelände eine Mitte", sagte Florian Mausbach. Der Präsident des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung meinte, dass so auch der Ministerialstandort betont werde, "weil sich die hochgeschossige Bauweise vom Wohnungsbau nebenan abhebt" (...).


    Die Ausstellung kann bis Montag, 19. Januar, montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr im Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte an der Kurt-Georg-Kiesinger-Allee 3 besichtigt werden.


    Quelle: http://www.general-anzeiger-bo…news/artikel.php?id=82936

  • Meines Wissens wurde noch nicht mit dem Bau begonnen, komme allerdings auch nicht oft am vorgesehenen Standort vorbei. Das Stadtplanungsamt der Stadt Bonn hält hier Informationen zum Projekt bereit. Die Seite wurde allerdings seit fast anderthalb Jahren nicht mehr aktualisiert. Dort sind zwei E-mail-Adressen für "weitere Informationen" angegeben. Vielleicht einfach mal höflich nachfragen.

  • Ich habe das Arreal heute aufgesucht und mit Freude feststellen dürfen, daß die Bauarbeiten bereits begonnen haben. Zwei Krane drehen sich hoch über der bereits ausbehobenen Baugrube munter hin und her, und alles sieht sehr geschäftig aus; die Fertigstellung ist für 2007 angekündigt. :)


    Entstehen sollen in dem Komplex Raum für 400 Arbeitsplätze, Besprechungsräume und eine Bibliothek.


    Schade, daß aus der Hardtbergbahn wohl nichts wird.

  • Heute wurde der Grundstein gelegt. Vielleicht schaffe ich es, in den nächsten Tagen mal ein paar Fotos zu schießen.

  • Bund baut ein umwandlungsfähiges Hochhaus

    Skandal! Da wird ja der Hund in der Pfanne verrückt! Aber lest selbst:


    http://www.general-anzeiger-bo…ews/artikel.php?id=159586


    Alle freuen sich ganz doll über den Neubau des Bundesgesundheitsministeriums - der Bund, die Stadt Bonn und der Bürgermeister des Bezirks Hardtberg. Die Investition von 28 Millionen Euro sei ein Beweis dafür, daß der Bund auf Bonn als zweiten Ministerien-Standort baue, das Bonn-Berlin-Gesetz achte usw. usf.


    Gleichzeitig betont der Bund, wie wichtig es ihm sei, daß das Hochhaus für Umnutzungen geeignet ist. Selbst eine Umwandlung zu Wohnungen (!) müsse laut Ausschreibung möglich sein. Diese Vorsorge wäre an sich nicht einmal dumm, doch scheint dies keine übliche Praxis bei Ausschreibungen des Bundes zun sein. Und so direkt im "Ministerien-Campus" Duisdorf sollte doch eine andere Nutzung auch längerfristig unwahrscheinlich sein, oder? Zusammen mit dem, was man aus Berlin über die Einhaltung der Arbeitsteilung hört, scheint mehr hinter dieser Forderung mehr zu stehen als nur Weitsicht. Man vergleiche auch den Kommentar im Generalanzeiger.


    Vor allem fällt mir immer wieder die Hetze gegen Bonn in der Berliner Presse auf. Da sage einer, Bonn sei mit sich nicht im Reinen.


    rec: Über Bilder würde ich mich freuen.

  • An den Neubauten des Gesundheitsministeriums wird gerade die Fassade montiert.

    (Bild:CPK_Bonn)

    (Bild:CPK_Bonn)

  • CPK_Bonn,


    dieses Projektist ist hier eigentlich viel zu schlecht vertreten. Vielleicht liegt es an seiner etwas abgeschiedenen Lage. Umso besser, daß Du uns jetzt mit aktuellen Bildern versorgt hast. Danke!