Mediaspree: Diskussionsthread

  • Wie kann man Immobilienumsätze mit Maklerangaben belegen? Da hat ja jeder eigene Zahlen. Nehmen wir doch für Berlin einfach die:
    Senatsverwaltung für Stadtentwicklung
    Na ja, waren 2007 statt 15 sogar 16,6 Milliarden Gesamtumsatz.


    Die 400 Mio. sind für ein Projekt in Flughafennähe. Da kommen noch viele.


    In Frankfurt ist man ja richtig aufgeregt. Ruhig Blut.

  • Zahlen, die den Verkauf von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen einschließen? So etwas wird auch in Ostfriesland ge- und verkauft. Was willst du denn damit belegen? Und wo sind die Vergleichszahlen und deren Quellen? Was den gewerblichen Immobilien-Investmentmarkt anbelangt, kommen die anderen Maklerhäuser zu wenig differierenden Ergebnissen.

  • Nexus 6
    Das 400MEURO-Projekt wird von einem Investor (Sitac) entwickelt, was jedoch noch lange nicht heißt, dass es hintereinander realisiert wird.


    Übrigens, wenn mit so einer dollen Standortentwicklung am BBI wie du sie prognostizierst zu rechnen ist, dann wäre m.E. ein Investment in Media Spree absehbar wenig rentabel da der Bürostandort BBI ja quasi eine direkte Konkurrenz darstellt. Woher sollen denn dann die ganzen anderen Unternehmen kommen die sich an diesem Standort noch ansiedeln sollen bei dem eh schon hohen Büroraumangebot in der Stadt? Klingt nicht wirklich nach renditeträchtigem Investment aber m.E. nach einer sich einmal mehr in Berlin anbahnenden Überhitzung des Immobilienmarktes. Aber als Maklerunternehmen kann man ja in der Hinsicht kreativ sein und den ausländischen Investoren sonst was erzählen...;)


    Edit: Würde mir wünschen, dass du auf eingebrachte Argumente mehr eingehst. Dann können wir uns nämlich endlich dieses Klein-klein-Geposte sparen.


    nochmal edit: Was haben denn die Frankfurter Investment-Zahlen für 2007 in deiner Argumentation und überhaupt in diesem Sred für eine Bewandnis?

  • @ Schmittchen
    Ich habe nicht über das Segment "gewerblicher Immobilien-Investmentmarkt" geschrieben. Für mich ist nur der Gesamtumsatz interessant, weil die Grenzen zwischen den verschiedenen Segmenten ohnehin fließend sind. Man kann nämlich die 10-Mio-Villa auch vermieten.
    Hier sind übrigens die Frankfurter Investment-Zahlen für 2007:
    =3708612"]Frankfurt.de


    @ b-a-t-o
    Die "kreative" Herangehensweise dürfte für Makler ziemlich sinnlos sein. Die Haftungsprobleme sind größer als viele erahnen und die finanzierenden Banken wollen unterschriebene Mietverträge sehen. Sonst geht der Bau nicht los.
    Damit sind dann auch etwaige Überhitzungsprobleme deutlich geringer.
    Die Frankfurter Investment-Zahlen dienen nur der Richtigstellung der Jones Lang LaSalle-Zahlen aus #285

  • Die Diskussion driftet glaube ich etwas vom Thema ab - auch wenn ich die vielen mir vorher meist unbekannten Daten interessant finde. Ich halte es in diesem Thread aber für wenig relevant, einen Vergleich zwischen Frankfurt und Berlin zu ziehen. Berlin hat eine völlig andere Struktur und braucht daher andere Ansätze und Lösungen als Frankfurt. Auch wenn ich jetzt selber vom Thema abdrifte, will ich meine Ansicht etwas näher begründen.


    Wenn der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank jetzt (auch) eine Wohnung in Berlin hat, heißt das für mich primär eins: Berlin ist eine attraktive Stadt. Die großen Banken werden mit ihren Hauptsitzen in Frankfurt bleiben, ebenso wie die Börse. Aber mit den Pfunden die wir hier haben, sollten wir wuchern. Dann wachsen auch neue Strukturen die wiederum genutzt werden können.


    Für mich ist Adlershof da ein tolles Beispiel: Durch Forschung in relevanten Feldern erlangte Berlin zunächst einen gewissen Kompetenzvorsprung und somit Attraktivität für wirtschaftliche Ansiedelungen. Indem alle Ansiedelungen nachhaltig geprüft wurden, kam es zu einer sinnvollen und effektiven Zusammensetzung und somit zu großem Synergiepotential. Weiterhin wurde durch gelenkte Vernetzung und Zusammenarbeit dieses Potential großartig genutzt. Auch wenn die Situation am Spreeufer natürlich eine ganz andere ist, gibt es vielleicht doch einige Parallelen.


    Auch am Spreeufer sehe ich nämlich Potential, um Kompetenzfelder Berlins nachhaltig zu stärken und somit neues Wachstum zu erzeugen. Universal und MTV sind nicht zufällig dorthingezogen, ebenso wenig wie O² (Anschutz) und Labels. Hinzu kommen wertige Büros und Wohnflächen in attraktiver Lage. Insgesamt kommt mir das Konzept daher recht stimmig vor. Hier könnte tatsächlich ein sehr attraktives neues Stadtgebiet entstehen. An dieser Stelle wäre das so wichtig.


    Da Berlin aber auch eine Stadt ist, die von Kultur, "grünem Image" und Tourismus lebt, hoffe ich stark, dass auch diese Felder am Spreeufer gestärkt werden. Dafür reichen Hotels und oben genannte Ansiedlungen nicht aus. Daher glaube ich, dass von der hier wenig geliebten MSV-Kampagne vielleicht doch auch ein paar positive Impulse ausgehen könnten. Ernsthaft gefährdet dürften die wichtigen Projekte ja hoffentlich ohnehin nicht sein. Aber so erhöht sich die Aufmerksamkeit für Belange die ebenfalls von Belang sind, wenn mir diese schräge Formulierung erlaubt ist. ;)


    Viele hier werfen der MSV-Kampagne zu Recht unsachliches Argumentieren vor. Das sehe ich auch so. Aber auch ich möchte einmal in der Lage sein, gerne am neuen Spreeufer entlangzuspazieren. Aufregende und stimmige Architektur würde sicher sehr dazu beitragen. Aber am Ende zählen halt auch andere Qualitäten die Berlin ja bereits an vielen Stellen zeigt wie kaum eine andere Großstadt. Das hat wohl auch der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank entdeckt, ebenso wie weitere Gutbetuchte für die zur Zeit die vielen noblen Privatresidenzen aus dem Boden gestampft werden. Das ist für mich ebenso ein Indikator für Lebensqualität den eine Stadt bietet, wie die allgemeine Zufriedenheit der bereits ansässigen Bevölkerung.


    Ich hoffe der Bogen ist mir einigermaßen geglückt und ich bin nicht der einzige, der meiner Logik folgen kann. Zugegeben: Meine Wahrnehmung habe ich vielleicht etwas zu stark vereinfacht ausgedrückt. Aber sonst wäre dieser Post wohl noch länger ausgefallen. Eigentlich wollte ich ja gar nicht so viel schreiben! :) Sorry.

  • brako,


    wie kommst Du darauf, dass das Wohnhochhaus an der Stralauer Allee bereits verhindert wurde? Es war im Vorfeld der Abstimmung davon die Rede, dass der Bezirk im Erfolgsfall wenigstens die Projekte auf den städtischen Grundstücken überarbeiten lassen will (der Entfall des Hochhauses war ja auch Bestandteil des BVV-Alternativvorschlages). Aber inzwischen weiß man ja, dass der Senat hier nicht kooperativ ist. Dann wurde vom Absprung eines Interessenten des Behala-Projektes geschrieben. Das bedeutet doch aber bestenfalls eine erhebliche Verzögerung. Bei rechtskräftigem Bebauungsplan wartet man einfach auf den nächsten Interessenten. Oder war dieser Bereich noch nicht planfestgestellt?

  • Zitat von Nexus 6

    Die Frankfurter Investment-Zahlen dienen nur der Richtigstellung der Jones Lang LaSalle-Zahlen aus #285.


    Es kann nichts richtig gestellt werden, wenn du aus unterschiedlichen Quellen Zahlen heranzieht, deren jeweilige Berechnungsgrundlage völlig im Dunkeln liegt. Und es braucht nichts richtig gestellt werden, weil die Zahlen von Jones Lang LaSalle aus derselben Studie stammen und daher zwingend auf dieselbe Weise ermittelt wurden.

  • Die Berechnungsgrundlage für die seriöse Ermittlung von Umsätzen ist eindeutig die Kaufpreissammlung der örtlichen Gutachterausschüsse. Da könnte Jones Lang LaSalle seine Zahlen für das Segment "Investment" abrufen.
    Hier ist dann auch noch die Pressemitteilung des Gutachterausschusses der Stadt Frankfurt für die Umsätze des Jahres 2007:
    Gutachterausschuss

  • AeG: Laut Welt-Artikel vom 10.07. läuft das Bebauungsplanverfahren für den Abschnitt noch. Ich weiß ja nicht, aber kann man dem wirklich noch irgendwelche Chancen einräumen?

  • Dann ist das in der Tat schwierig. Fragt sich, in wie weit die Aussagen Sarrazins und Wowereits auch für zukünftige Planfeststellungen auf landeseigenen Grunsstücken gelten. Da das B-Plan-Verfahren beim Bezirk anhängig ist, käme der Senat in diesem Fall kaum umhin, es an sich zu ziehen. Es sei denn, er hat noch irgendwelche halblegalen Daumenschrauben für Franz Schulz in der Schublade (Variante A: die Drohung, es mit Konsequenzen an sich zu ziehen ;)). Momentan ist der Berliner Senat auch in der glücklichen Lage, wenig Rücksicht auf grüne Befindlichkeiten nehmen zu müssen. Die nächsten Wahlen sind noch ewig hin.


    Wenn man besonders spitzfindig ist, könnte man die Formulierung Wowereits auf die Goldwaage legen. Er sprach von 'unsere Unternehmen' in der Mehrzahl. Sofern die Behala-Absichten hinfällig sind, bliebe m. E. nur noch die BSR als dort vertretenes landeseigenes Unternehmen übrig, oder?

  • Wäre es dann nicht besser gewesen, das B-Planverfahren erstmal abzuwarten als vollendete Tatsachen schaffen zu wollen? Sehe hierbei dann auch nicht wirklich die Schuld am Absprung des Investors bei der Bürgerinitiative sondern eher beim Senat der schnell schnell Nägel mit Köpfen machen wollte.
    Andere Frage, wann ist denn in etwa mit dessem Abschluss des Planverfahrens zu rechnen?


    Nexus 6
    Ich spreche weniger vom Immobilien- als vielmehr vom Investmentmakler bzw. Unternehmen (Fondsunternehmen oder REITS) deren natürliches Anliegen es ist, ihre Investmentangebote loszuwerden und dazu potentiellen Abnehmern künftige Entwicklungen auch gern mal etwas rosiger ausmalen. Das finde ich überhaupt nicht verwunderlich bei den großen Immobilienpaketen die auf dem Berliner Markt teilweise verkloppt werden. Wer hält nicht gern mal Infos zurück wenn der sich anbahnende Deal eine super Rendite verspricht die ansonsten weitaus geringer ausfallen würde?


    Ich frag mich auch immer noch worauf du jetzt eigentlich mit den Frankfurter Investment-Zahlen hinaus willst. Bring doch mal etwas Klarheit in den Nebel!


    Edit: Hab gerad eben mal auf der MSV-Seite herumgestöbert und da fiel mir die Planung für die Mühlenstraße 60-63 auf. Hatten wir den Hochhausentwurf hier eigentlich schonmal? Ist mir bisher nie aufgefallen.

  • Die Diskussion um die Umsatzzahlen habe ich nicht angefangen. Ich habe nur Zahlen genannt, die Berlin im Gesamtumsatz vorne sahen. Dürfte wohl mittlerweile durch die Zahlen der Gutachterausschüsse belegt sein. Schmittchen hat dann eigene Zahlen präsentiert. Aus meiner Sicht kann man Wohnimmobilien, Grundstücke etc. nicht aus dem Investmentbereich herauslassen. Wenn jemand Immobilien unter Renditegesichtspunkten erwirbt, ist er ein Investor.
    Aber dieses Thema können wir jetzt langsam mal abhaken.


    Geh mal davon aus, dass bei großen Immobilienpaketen die Käufer mindestens so "professionel" sind wie die Verkäufer. Der eine redet alles rauf, der andere alles runter. Und die Banken haben auch noch eine Meinung.

  • ^
    Etwa so professionell wie auf den Immobilienmärkten in den USA, Großbritannien, Polen, oder Berlin selbst vor einigen Jahren…etc.? Deine Argumente finde ich diesbezüglich wenig überzeugend; mein Eindruck dass dieses hohe Engagement in Berliner Immobilien vor allem von ausländischen Investoren einen wesentlichen spekulativen Charakter hat bleibt.


    Die Diskussion um die Umsatzzahlen ...
    Aber dieses Thema können wir jetzt langsam mal abhaken.

    Ja, bitte!


    v Dazu fällt mir nichts mehr ein... :nono:

  • Für Investitionen ist der spekulative Charakter normal. Produziert jemand freiwillig Verluste?


    Etwa so professionell wie auf den Immobilienmärkten in den USA, Großbritannien, Polen, oder Berlin selbst vor einigen Jahren…etc.?


    Auch Profis machen Fehler.

  • b-a-t-o,


    Du bedienst Dich des Versenker-Duktus. Niemand ha hier auch nur irgendwo "schnell schnell Nägel mit Köpfen machen" wollen! Die frühzeitige Bürgerbeteiligung ist Bestandteil jedes Bebauungsplanverfahrens. Wer darauf wartet, dass Leute vor seiner Haustür mit Aktionismus Stimmung machen, der hat von dem Verfahren noch nicht viel begriffen. Wie lange die Vorplanungen für die meisten dortigen Projekte zurückreichen, erfährt man u. a. bei der SenStadt und auf den Seiten der Mediaspree. Teilweise sind hier schon bis zu 14 Jahre ins Land gegangen. Selbst die Behala-Ambitionen am Osthafen sind ein alter Hut. Die Bürger auf verschiedensten Wegen zur Beteiligung aufzurufen (Webseiten der Senatsverwaltung, der Bezirke, div. Aufrufe in der Tagespresse), ist ein völlig legitimes Verfahren. Dass dabei die berechtigten Einsprüche Einzelner mit den Erfordernissen der gesamten Stadt/ des Bezirkes abgewogen werden müssen und nicht jeder Hansel alle Wünsche zugesichert bekommt, versteht sich von selbst. Der Rechtsweg steht auch jedem offen und wird regelmäßig zum Leidwesen potentieller Investoren genutzt. Soll man in Zukunft gezielt bei möglichen Störenfrieden anfragen, ob sie vielleicht kurz vor der Planfeststellung die Gründung einer Initiative erwägen, statt sich sinnvoll in den Prozess einzubringen? Die einzelnen Verfahren hätten sich auch bis 2040 hinziehen können. Selbst das hätte uns vermutlich noch Leute beschert, die ab Weihnachten 2039 - wenn langsam die ersten bunten Bildchen durch die Tagespresse geistern - von "schnell, schnell" reden.

  • Volle Zustimmung. Zumal einige wohl nicht einmal wissen, was dort überhaupt geplant ist.
    Für die Szene Berlins kommt noch ein Aspekt hinzu: Welcher Eigentümer lässt sich in Berlin noch zu Zwischennutzungen überreden ?

  • Moin AeG, dass es die Pläne schon eine ganze Weile gibt und die „Versenker“ erst viel später auf den Plan traten weiß ich doch. Mir ging es auch eher um die Frage warum der Senat in einer Situation bei der das Zustandekommen eine Bürgerentscheids um Einfluss auf den Bebauungsplan nehmen zu können absehbar ist auf einmal damit beginnt Verkaufsgespräche zu führen? Ist es nicht logisch, dass diese im Angesicht der unsicheren Lage durch den drohenden Bürgerentscheid auf wackeligen Füssen stehen und das Risko des Investorabsprungs recht hoch ist (hoffe die Frage entspricht jetzt nicht dem Versenkerduktus)?


    Nexus 6
    Das kann schon sein; zumindest direkt an der Spree dürfte es nun schwerer werden. Aber vielleicht könnte man ja dorthin ziehen :confused:;)

  • Hat denn der Senat die Verkaufsgespräche geführt, oder war's nicht viel eher die Behala als senatseigenes Unternehmen? Klar, der Senat hätte hier intervenieren können. Aber er ist ja schließlich am ehesten an einer wirtschaftlichen Vermarktung des Areals interessiert. Die Behala beschäftigt sich ja auch schon seit Jahren mit der Vermarktung. Wenn es gerade jetzt endlich einen Interessenten gibt, fällt es vermutlich schwer, die Sache kurzfristig abzublasen. Aber ich schrieb ja schon weiter oben, im Behala-Fall vermute ich, dass hier der Bezirk bzw. die Initiative geschickt als Sündenbock für das Scheitern verantwortlich gemacht werden soll. Die Behala hat es trotz genügend Zeit auch ohne die Versenker bisher nicht geschafft, ihr Grundstück zu vermarkten. Und für das Abschwören vom Versenkerduktus gibt's natürlich ein Bienchen :D.

  • Der Senat hat es mit der Vermarktung der landeseigenen Grundstücke wohl auch nicht mehr so eilig. Die rechnen nach wie vor mit steigenden Preisen.
    Exemplarisch dürfte die Vermarktung am Humboldthafen sein. Da lässt der Liegenschaftsfond monatelange Bietergefechte zu.
    Tagesspiegel
    Bekannt ist auch, dass der erste Käufer im BBI-Businesspark sofort mehr Fläche gekauft hätte. Wollte aber der Senat nicht.
    Tagesspiegel

  • AeG
    100% d'accord


    Klar war es die Behala; denke aber, dass in solchen Angelegenheiten eher nach dem Willen des Senates (mit dessem Vertreter Harald Wolf im AR) gehandelt wird.


    #304
    Gehört nicht wirklich in diesen Thread.