Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt, Teile I & II)

  • Weis jemand wo das Gleis 49 ist?
    Hier soll ja laut Pressemitteilung der erste Spatenstich erfolgen.
    Meines wissens gibt es im Hbf doch nur die Gleise 1a, 1-16, 101 und 102. Im DB Bahnhofsplan finde hier ich auch nichts.

    • Bonatz-Erbe macht Rückzieher wegen des Kostenrisikos: Keine einstweilige Verfügung gegen Abriss der Seitenflügel
    • Urheberrechtsklage soll aber dennoch kommen, im Frühjahr erste Sitzung vor 17.Zivilkammer des Landgerichts Stuttgart möglich, erstes Urteil Anfang 2011 denkbar


    Quelle: StN-Online


    Hat mich ehrlich gesagt ein wenig überrascht, der Rückzieher. Es hieß doch, dass Dübbers auch genug finanzielle Unterstützer hätte.

  • ^
    Er teilt ja ganz schön aus.


    Aber was sind die "modernsten Arbeitsplätze der Welt"?


    Ob der Widerstand zusammenbricht wäre aber echt interessant.
    Aber spätestens wenn 20XX wirklich alles zusammenbricht werden die Gegner schadenfroh kommentieren :D


    Weis jemand wo das Gleis 49 ist?


    Das liegt zwischen Gleis 4 und 5 und läufft auf einen Gepäckbahnsteig zu.
    Siehe den heutigen Gleisplan (auf Seite 15):


    http://www.deutschebahn.com/si…Bahnhof/SNB/T/TS__NBS.pdf


    Auch hier wird mit 141m Gleis richtig viel gebaut :D

  • Aber spätestens wenn 20XX wirklich alles zusammenbricht werden die Gegner schadenfroh kommentieren


    Bei einem jetzigen Durchschnittsalter von gefühlten 85 eher unwahrscheinlich ;)


    • SFS, Planfeststellungsabschnitt 2.1.a/b zwischen Wendlingen und Kirchheim, Erörtungsverhandlungen beginnen
    • 550 Einwände, z.B. Lärmschutz


    Quelle: StZ-Online

  • Und täglich grüsst da Murmeltier . . .


    . . . mit neuen Daten, die die befürchtungen der S21-Gegner einfach mal rundweg bestätigen. Nach dem der OB-Schwindel mit der Finanzierung aufgeflogen ist, und mit S21 nur mit der Einplanung der "eisernen Reserve" schon im Vorfeld überhaupt begonnen werden kann, jetzt also die betätigung, dass so ziemlich alle anderen Bahngrossprojekte stark Streichungsgefährdet sind. Warum? - Ganz einfach: Kein Geld!
    So auch beim wichtigen Güterverkehrausbauprojekt "Rheinschiene".


    Aber hauptsache Schuster und Co werden sich ihren Kellerbau zu Babel in den Kessel stellen können.


    Lest selber:
    deutsche-bahn-neubauprojekten-droht-das-aus.html

  • Naja ganz so schlimm ist es dann doch wohl nicht.


    Richtig ist, dass der Teil Neu- & Ausbau von Schieneninfrastruktur des Bundesverkehrswegeplanes chronisch unterfinanziert ist. Die Gesamtkosten für alle geplanten Schienenprojekte betragen laut http://www.bmvbs.de gute 71 Milliarden Euro. Davon sind bisher schlappe 36 Milliarden verbaut worden. Gehen wir davon aus, dass sich die jährliche Zuwendung von ca 1,2 Milliarden pro Jahr nicht wesentlich erhöht, braucht es wirklich noch knappe 30 Jahre bis alles realisiert ist. Das ist aber nicht das Problem von S21 sondern eher ein politisches. Der Bundesanteil für S21 ist ja gar nicht so all zu hoch... Ich glaube so um die 500 mio für den Teil Stuttgart-Wendlingen. Der Rest wird von Land und Bahn gestemmt. Auch für die Neubaustrecke, die ja bekanntlich nicht Teil von S 21 ist und eigentlich eine reine Bundesaufgabe ist, ist das Land mit einer Milliarde dabei und der Bund kommt ab 2016 (?) dazu. Dann sind andere große Projekte (vor allem VDE 8) fast fertig und die jährliche Milliarde kann neu verteilt werden.


    Im Grunde genommen erkauft sich BW lediglich ein Vorziehen der Baumaßnahme, da andere Projekte zurzeit sicher dringender sind. Aber das ist ja nicht das Problem von BW (siehe Y-Trasse in Norddeutschland). Ist halt ein cleverer Schachzug von BW um sich in naher Zukunft am großen Topf zu bedienen. Hätten andere Bundesländer ja auch machen können. Und der Bund spart jede Menge Kohle... und alle gewinnen :) !So ist die Politik ;)

  • Clever ist, das sich BW Investitionen erkauft hat. Die Bautätigkeiten finden in BW statt. Also werden dort die auch ein Großteil der Steuern erhoben (Lohnsteuer... Steuern für die beteiligten Firmen...und auch der Bund zahlt Mehrwertsteuer bei seinen Projekten...), die dann auch zum Teil wieder in der Kasse von BW landen. Und am Ende bleibt eine schöne, neue Infrastruktur...


    P.S.: Ja, das mit den 500 mio. war falsch ;)

  • Tja, was soll man dazu sagen.


    Im vom Wagahai weiter oben verlinkten Gutachten wird neben einigen anderen haltlosen behauptungen ja auch behauptet durch S21 wird der Ländliche Bereich des Landes besser an den Fernverkehr angeschlossen.
    Die vorraussetzung dafür ist aber das alle strecken die auf Stuttgart zulaufen elektriffiziert sind wenn S21 fertig ist. Da man sich jetzt aber offenbar die Südbahn vorerst mal sparen will ist fast das ganze Gebiet zwischen Alb und Bodensee und das Allgäu nicht mehr direkt oder nur mit Lokwechsel von Stuttgart aus zu erreichen.
    Und der Lokwechsel kostet Zeit, viel mehr Zeit als mal ein bisschen Kopfmachen in Stuttgart. Derzeit kommen immerhin 2 Reginallinien und eine Fernverkehrslinie mit Diseltraktion aus den genannten Gebiet in Stuttgart an. Eine davon führt über die Südbahn. Zumindest für diese hätte sich also kein Nachteil durch S21 ergeben. Jetzt zeigt sich aber auch auf welch dünnen Eis sich die Studie bewegt.

  • es geht nicht nur um den neuen Hauptbahnhof, sondern auch um die SFS Stuttgart-Ulm, die eine Bundesaufgabe ist. Diese wird vom Land zu einem großen Anteil mitfinanziert und deshalb ist diese Strecke vorgezogen worden. Und das kann man ja wohl kaum als ungerecht bezeichnen. Welches Bundesland ist denn in der Lage eine solche Bezuschussung zu betreiben? Und das Geld kommt auch nicht aus dem nichts, sondern wurde durch sparsames Haushalten und die hiesige Wirtschaft erarbeitet. Jetzt kommt dieses Geld ausnahmsweise mal wieder ins Land zurück...


    fehlplaner.
    Mit S21 wird doch dann Druck auf die Elektrifizierung ausgeübt. Man braucht sie ja jetzt noch dringender. Also wird sie auch eher kommen.


    Esslinger
    wer sagt, dass ohne Umkehrschluss die Rheinschiene früher ausgebaut würde und das Geld im Land bleibt? Das ist doch reine Spekulation. Ich würde sagen was man hat, hat man. Die Rheinschiene ist außerdem umso mehr als Bundesprojekt an zu sehen, da hier hauptsächlich internationaler Güterverkehr abgewickelt wird. Die wird schon noch ausgebaut, da braucht man sich keine Sorgen machen. Zur Not gibts Druck auf europäischer Ebene. Nur Baden-Würrtemberg sollte sich hier als Bundesland nicht zu sehr engagieren.

  • Bei diesem Projekt sollten sich vor allem die Gegner immer wieder vor Augen, dass es ein Projekt für die nächsten 100 Jahre ist. In dieser Zeit wird sich eisenbahntechnisch noch einiges ändern, weshalb Argumente wie die Nichtkompatibilität für Dieselloks einfach keine sind. Wir sollten uns nicht am Status Quo orientieren, sondern auch ein bisschen in die Zukunft blicken. Ich bin mir sicher, dass auch die Güterzüge in den nächsten 30 Jahren weiterentwickelt werden und diese dann problemlos (und ohne 2 Loks) auf der NBS fahren können.


    Wenn ich mich mit S21-Gegnern unterhalte, erinnere ich immer wieder gerne daran, dass das der Bau des heutigen Gleisvorfelds vor 90 Jahren 1. eine riesige Schneise in die Innenstadt geschlagen hat und 2. dafür nicht nur 300 Bäume gefällt werden mussten.
    Jetzt soll es wegkommen und abseits von A1 hauptsächlich mit Wohnungen bebaut werden (Stichpunkt Innenentwicklung), ja sogar ein Teil dem Park zurückgegeben werden. Und die Gegner tun so, als sei dieses absolut hässliche Gleisvorfeld der heilige Gral von Stuttgart. Das ist mir völlig unverständlich. Und nein, mit K21 kann man nicht mal annährend ein vergleichbares Wohngebiet schaffen.

  • @ damator:


    Mit S21 wird doch dann Druck auf die Elektrifizierung ausgeübt. Man braucht sie ja jetzt noch dringender. Also wird sie auch eher kommen.


    Offenbar wird sie eher zurückgefahren, siehe StZ-Artikel


    Die Rheinschiene ist außerdem umso mehr als Bundesprojekt an zu sehen, da hier hauptsächlich internationaler Güterverkehr abgewickelt wird. Die wird schon noch ausgebaut, da braucht man sich keine Sorgen machen. Zur Not gibts Druck auf europäischer Ebene. Nur Baden-Würrtemberg sollte sich hier als Bundesland nicht zu sehr engagieren.


    Neben den internationalen GZ natürlich auch noch viel internationalen FV von Chur, Zürich, Interlaken, Paris, Amersdamm, Kopenhagen, Moskau,...
    Und bald kommt noch eine TGV-Linie aus Südfrankreich dazu.
    Nebenbei möchten Freiburg und Basel gerne mehr S-Bahn ähnliche Verkehre haben. Auch dafür braucht man mehr Kapazität. Die ersten forderungen für den Ausbau auf 6 Gleise sind schon im Umlauf.


    Bei diesem Projekt sollten sich vor allem die Gegner immer wieder vor Augen, dass es ein Projekt für die nächsten 100 Jahre ist.


    Also sollte man das umso genauer planen und nicht so "Nettigkeiten" wie u.a. am Flughafen einbauen.


    In dieser Zeit wird sich eisenbahntechnisch noch einiges ändern, weshalb Argumente wie die Nichtkompatibilität für Dieselloks einfach keine sind.


    Für die nächsten 30-40 Jahre wird es definitiv noch Diesel geben. Nur weil es villeicht in mehreren Jahrzehnten keine Dieselloks mehr gibt soll man sich die Option sparen?
    Und wenn für andere Betriebskonzepte ein anderes Gleisvorfeld braucht schaut man in die Röhre.


    Ich bin mir sicher, dass auch die Güterzüge in den nächsten 30 Jahren weiterentwickelt werden und diese dann problemlos (und ohne 2 Loks) auf der NBS fahren können.


    Bis dahin sind eher die 1.000m Züge in Mode gekommen. Und dann wirds auf Gefällstrecken noch krimmineller.


    Wenn ich mich mit S21-Gegnern unterhalte, erinnere ich immer wieder gerne daran, dass das der Bau des heutigen Gleisvorfelds vor 90 Jahren 1. eine riesige Schneise in die Innenstadt geschlagen hat und 2. dafür nicht nur 300 Bäume gefällt werden mussten.


    Falsch.
    Damals war da bestimmt keine Innenstadt. Ein paar Gebäude (z.B. eine Kaserne) mussten tatsächlich weichen, aber das war nicht der Eingriff als den du ihn hier darstellst.

  • Wenn ich mich mit S21-Gegnern unterhalte, erinnere ich immer wieder gerne daran, dass das der Bau des heutigen Gleisvorfelds vor 90 Jahren 1. eine riesige Schneise in die Innenstadt geschlagen hat und 2. dafür nicht nur 300 Bäume gefällt werden mussten.


    Falsch.
    Damals war da bestimmt keine Innenstadt. Ein paar Gebäude (z.B. eine Kaserne) mussten tatsächlich weichen, aber das war nicht der Eingriff als den du ihn hier darstellst.


    Stimmt, falsches Wort gewählt. Wollte auch nicht auf Gebäude, sondern auf die Natur/den Park hinweisen. Und wenn man sich Stuttgart von oben anschaut, ist das ein enormer Eingriff gewesen, da gibt's keine zwei Deutungen.
    Empfehle dazu dieses Dokument, besonders die Seiten 12-18:
    http://www.das-neue-herz-europ…hnprojektStuttgartUlm.pdf

  • ^
    Allerdings ist die Rückgewinnung der Bahnflächen auch nicht wirklich ein Argument. Schließlich könnte man mit diesen Argument auch jede andere Infrastruktur abschaffen. Und wenn ich mir da so andere Bahnhöfe so anschaue dann wurde da viel mehr zerstört.
    In Köln war wohl an Stelle des HBFs ein Park (ich glaub sogar der 1. der Stadt (?)). Und in Karlsruhe musste ein Badesee drann glauben. Und doch redet nirgend einer ernsthaft davon die HBFs in Köln oder Karlsruhe (und noch an vielen anderen Orten) irgendwie zurückzubauen und unter die Erde zu legen.
    Zudem sollte man bedenken das die Bahnhofslandschaft inzwischen zu einer Art Kulturlandschaft geworden ist wo auch manch seltene Pflanze wächst. Solche "Brachflächen" hat es auch in anderen Städten, bloß sind diese oft nicht so produktiv. Der alte Karlsruher Flughafen z.B. tut außer ein bisschen Frischluft erzeugen herzlich wenig.

  • fehlplaner
    Wir sind aber nicht in Flachstädten wie K oder KA mit einer Fülle von bebaubaren Flächen, sondern in der Enge der Stuttgarter Innenstadt, die ausgerechnet in Bestlage von einem gigantischen wie hässlichen Schienenmeer behindert wird. Ohne diese Barriere kann sich die Stadt endlich im Inneren entwickeln, brutal getrennte Stadtteile und Grünflächen können Stück für Stück zusammen wachsen, eine Aufgabe für Jahrzehnte. Aber das weißt Du alles schon selbst, und immer wieder bei Adam und Eva anfangen ist mühsam.


    Lieber diskutieren wir über das aktuelle Geschehen: 282 Bäume sollen im Schlossgarten gefällt werden, laut Drexler werden die Termine geheim gehalten. 324 S21-Gegner wollen sich an betroffene Bäume ketten.


    Quelle: StZ-Online