Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt, Teile I & II)

  • teekessel
    Zürich wird, wie hier bereits mehrfach beschrieben, einen unterirdischen Bahnhof erhalten (weil der Kopfbahnhof nicht mehr Leistungsfähig genug ist)


    Zürich wird um weitere 4 Gleise unterirdisch erweitert und verfügt dann über 10 Durchgangsgleise und 16 Kopfbahnhofsgleise. In Stuttgart glaubt man mit 10 Durchgangsgleisen (8+2) für die Zukunkft gerüstet zu sein. Der Augsburger Bahnhof besitzt heute schon neun Durchgangsgleise und soll weitere zwei erhalten.


    Wie Wagahai schon schrieb, wird ein Bürgerentscheid das Projekt nicht mehr verhindert - also geht es hier nicht um Demokratie, sonder um die Verschwendung von Steuergeldern.


    Diese "Steuergeldverschwendung" wird dann ca. 0,036% der Gesamtkosten betragen, falls es bei 2,8 Mrd Euro Baukosten bleibt (was selbst die Planer bezweifeln). Eine Summe über die es sich zu streiten lohnt, angesichts der prognostizierten 1 Mrd. Baukostenrisiken.


    Das bis heute außer den LBBW Bauten nichts auf dem A1 Gelände gebaut wurde, liegt daran, dass S21 nicht umgesetzt wurde. Wer will sich schon zwischen einer der größten Straßen und den Bahngleisen ansiedeln. Sind die Gleise erst einmal weg, werden sich ganz sicher viele Investoren einfinden. Nicht zuletzt ergab eine Studie, dass der Mangel an Wohungsangebot das Wirtschaftswachstum in S bremst. Und auf das Gelände soll u.a. Wohnraum geschaffen werden.
    Würdest Du denn gerne neben den Gleisen wohnen?


    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig. Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.


    Antworten zu weiteren Beiträgen später, ich hab nicht so viel Zeit.

  • teekessel

    Zürich wird um weitere 4 Gleise unterirdisch erweitert und verfügt dann über 10 Durchgangsgleise und 16 Kopfbahnhofsgleise. In Stuttgart glaubt man mit 10 Durchgangsgleisen (8+2) für die Zukunkft gerüstet zu sein. Der Augsburger Bahnhof besitzt heute schon neun Durchgangsgleise und soll weitere zwei erhalten.


    Aha, damit würdest Du also eingestehen, dass der Züricher Kopfbahnhof, welchen Du als Argument gegen einen Durchgangsbahnhof angebracht hast, nicht herhalten kann.


    Die LBBW war übrigens längst vor A1 ansässig. Entsprechend handelt es sich hier nur um eine Erweiterung der Zentrale. Ansonsten ist das Gebiet leider leer.


    Die Frage zielte im übrigen darauf ab, ob Du lieber auf A1 mit oder ohne Gleise leben würdest. Immerhin kann sich nicht jeder eine schöne Altbauwohnung leisten. Ich bin jedenfalls der Meinung, das solche Leute besser in der Nähe eines Parkes als in der Nähe von Gleisflächen leben können sollten.


    Und letztendlich geht es, wie Du schon sagtest um Profit - im übrigen für die Stadt - somit einer Verringerung der Kosten - sehr fadenscheinig - verstehe, isbesondere wenn man sich über die Kosten von S21 beklagt

  • teekessel
    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig.
    Ich verweise da einfach nach oben, warum einige Fläche bebaut sind und warum welche nicht, sowie auf den guten zusammen fassenden Beitrag von Max BGF #715.


    Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.
    Aha, ein bisschen Klassenkampf muss natürlich zur Abrundung auch noch herhalten. Unternehmen sind grds. böse, weil sie nach Gewinn streben. Gott sei Dank lebe ich in einem Land, in dem sich dieser Unfug nicht durchsetzen konnte, sonst müsste ich auf meinem Balkon Bohnen züchten.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.
    Das ist schön für Dich, und Du musst nicht in das Neubaugebiet ziehen. Große Teile der Stuttgarter Innenbezirke sind aber doch Retortenstädte, bestes Beispiel S-West, und ein sehr gelungenes der Gründerzeit/Jahrhundertwende.
    Im Übrigen wohne ich auch in einem Jahrhundertwendebau, ganz wunderbar. Jedenfalls sehe ich mich aber außer Stande über Stadtteile abschließend zu urteilen, die noch gar nicht gebaut sind. Was ich bisher auf vorläufigen Modellen gesehen habe, ist für mich allerdings recht viel versprechend.

  • Die engagierten und professionellen Projektgegner wissen sicherlich auch um die Vorteile von S21.


    Klar hat S21 auch Vorteile, es ist aber eben alles eine Frage der Verhältnismäßigkeit der Mittel.


    Die breite Masse jedoch läßt sich mit - im übrigen zum Teil bewußt dahergelogenen - Begriffen wie Gigantismus, Prestigeprojekt, Zürich (dort sei alles anders und besser), Milliardenverschwendung, Mineralquellenzerstörung oder kurzzeitiger Billigfliegerboom manipulieren.


    Was ist an den Begriffen gelogen? Selbst in der Presse werden diese, zugegebenermaßen abwertenden, Begriffe größtenteils benutzt. Um ein paar Beispiele zu nennen: Prestigeprojekt, gigantisch futuristisch, Maulwurfs-Bahnhof, usw...
    Ich muß zugeben, daß ich vor allem den Spiegel-Artikel damals wie heute mit Schmunzeln gelesen habe. Klar, daß man in Amtsblatt und Stuttgarter Zeitung diese Begriffe nicht findet.


    Ganz offenbar wähnen sich sogar solche als Experten, die das alte Hbf-Gebäude für im wesentlichen verschwindend halten :nono:


    Diesen Satz verstehe ich jetzt sinngemäß nicht.

  • teekessel
    Die Presse nimmt das skurril-absurde Vokabular der Gegner gerne auf, weil sie auf eine reißerische Story aus ist. Um sachliche wie sachkundige, tiefer gehende Berichterstattung geht es da in aller Regel nicht, was selbst der durchschnittlich kritische Leser festgestellt haben mag. Kurzum: So aufregend ist ja die Materie nun auch wieder nicht, da wird eben durch ein bisschen Show und Polemik nachgeholfen, gerne kombiniert mit Vorurteilen über bzw. gegen die Schwaben. "Mediengesellschaft" heißt hierfür die Rechtfertigung. Dass der Spiegel aber immer mehr kabarettistische Züge annimmt, ist allerdings bedauerlich, aber nichts Neues; die Welt ist eben die Bild-Zeitung mit mehr Buchstaben.

  • teekessel
    Die LBBW baut trotz Gleise und in dem Gebiet Wolfram-Friedhofstr. wohnen schon lange Menschen, also ist das Argument fadenscheinig.
    Ich verweise da einfach nach oben, warum einige Fläche bebaut sind und warum welche nicht, sowie auf den guten zusammen fassenden Beitrag von Max BGF #715.


    Ich finde in dem Beitrag vom Max_BGF keine Aussage zur Bebauung der Flächen und die zusammenfassung ist sehr pauschal und enthält zudem noch Falschaussagen, die ich hier aber nicht weiter vertiefen möchte. vielleicht später einmal.
    Nur eins noch: Der neugeplante Flughafenbahnhof hat ja einen gewaltigen Pferdefuß. Immerhin muß man ca. 500 m laufen um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen. Soll das die Attraktivität steigern? Oder wollen die Verantwortlichen dann einen Shuttlebus einrichten? :nono:

    Es geht doch nur um den Profit bei den Bauplatzverkäufen, die sind natürlich mehr wert, wenn die Gleise weg sind.
    Aha, ein bisschen Klassenkampf muss natürlich zur Abrundung auch noch herhalten. Unternehmen sind grds. böse, weil sie nach Gewinn streben. Gott sei Dank lebe ich in einem Land, in dem sich dieser Unfug nicht durchsetzen konnte, sonst müsste ich auf meinem Balkon Bohnen züchten.


    Bitte keine Unterstellungen aus Falschinterpretationen. Unternehmen sind dazu da, daß sie Gewinn erziehlen, dagen hat niemand was. Bedenklich wirds aber, wenn sich die öffentliche Hand zum Erfüllungsgehilfen macht und Steuergelder als Geschenke verteilt.


    Ich möchte in keinem der neuen Gebiete wohnen, da ich meine Altbauwohnung in gewachsener Umgebung einem Retortenstadtteil vorziehe, ob mit oder ohne Schienen.
    Das ist schön für Dich, und Du musst nicht in das Neubaugebiet ziehen. Große Teile der Stuttgarter Innenbezirke sind aber doch Retortenstädte, bestes Beispiel S-West, und ein sehr gelungenes der Gründerzeit/Jahrhundertwende.
    Im Übrigen wohne ich auch in einem Jahrhundertwendebau, ganz wunderbar. Jedenfalls sehe ich mich aber außer Stande über Stadtteile abschließend zu urteilen, die noch gar nicht gebaut sind. Was ich bisher auf vorläufigen Modellen gesehen habe, ist für mich allerdings recht viel versprechend.


    Wie kommst Du auf die Idee, daß S-West mit dem S21-Flächen zu vergleichen? Die Unterschiede liegen klar auf der Hand:
    Während man sich im Westen gut 50 Jahre Zeit ließ mit der Bebauung (was immer noch sehr schnell ist für einen neuen Stadtteil) wird es auf den Flächen von Stuttgart 21 nur wenige Jahre dauern, bis alles hochgezogen ist. Im Westen wurde die Fläche in kleine Grundstücke geteilt, während auf den S21-Gebieten eher von grober Körnung auszugehen ist. Ich will mich aber gar nicht näher über die Neubauflächen äußern. Ob die später stadträumlich und sozial funktionieren oder nicht, kann mir eigentlich ziemlich egal sein. Ich muß ja, wie gesagt, nicht hinziehen. Und Stuttgart verkraftet das sicher auch.
    Das größere Problem sehe ich in der städtebaulichen Situation des neuen Bahnhofs. Die ist, gelinde gesagt, bescheiden.
    Der neue Bahnhof ist ein spannendes Bauwerk, ohne Frage, und als solches auch einen Preis wert. Dieses Ding dann aber quer durch den Talkessel, sozusagen von Berg zu Berg, zu pflanzen grenzt für mich schon an eine stadträumliche Vergewaltigung. Den Architekten mag man zugutehalten, daß die Lage des Bahnhofs von Verkehrsplanern erdacht wurde. Ein Zusammenwachsen von bestehender Innenstadt und Neubaugebieten ist aber durch diese Barriere nicht zu vermuten.

  • teekessel

    Ich finde in dem Beitrag vom Max_BGF keine Aussage zur Bebauung der Flächen und die zusammenfassung ist sehr pauschal und enthält zudem noch Falschaussagen, die ich hier aber nicht weiter vertiefen möchte. vielleicht später einmal.


    Interessantes Argument, Max_BGF der Falschaussage zu bezichtigen und dies nicht zu erläutern - schlechter Stil!:Nieder:

  • Zitat von teekessel
    Der neugeplante Flughafenbahnhof hat ja einen gewaltigen Pferdefuß. Immherin muß man ca 500 m laufen um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen. Soll das die Attraktivität steigern? Oder wollen die Verantwortlichen dann einen Shuttelbus einrichten?


    Der Flughafenbahnof entsteht zwischen Messe und dem bestehendem Mövenpick Messe Hotel direkt an der Messepiazza das sind gerade mal 2 bis 3 min. Fußweg bis zum Terminal. Dafür braucht man wirklich keinen Shuttelbus und so manches Parkhaus ist weiter vom Terminal entfernt als der neue Flughafenbahnhof. ;)

  • teekessel
    Der neugeplante Flughafenbahnhof hat ja einen gewaltigen Pferdefuß. Immerhin muß man ca. 500 m laufen um vom Bahnhof zum Flughafen zu kommen.
    Vom Terminal 1 bis zur Neuen Messe sind es nach meiner Erfahrung ca. 3 min., kann somit nur Trumpysky bestätigen. Sollte daher kein großes Problem darstellen. Verglichen mit anderen Flughäfen mit Fernbahnanschluss dürfte Stuttgart europaweit dabei sogar recht gut abschneiden. Willst Du ernsthaft diese 3min. als Argument gegen einen Fern- und Regionalbahnhof für Neue Messe/Flughafen/Filder verwenden? Dann müssen die Gegner wirklich in Argumentationsnot sein.


    wenn sich die öffentliche Hand zum Erfüllungsgehilfen macht und Steuergelder als Geschenke verteilt
    Ach ja, das gute alte Schlagwort Erfüllungsgehilfe öffentliche Hand. Die Stadt/Region hat ureigenstes wirtschaftliches Interesse, dass Stuttgart 21 verwirklicht wird, siehe erwartete Einwohnerzahl und Arbeitsplätze auf den neuen Flächen, aber auch die bessere Verbindung zur Neuen Messe wird weitere Impulse bringen, die Filder werden durch den Fernbahnanschluss umso attraktiver. Es ist eine Investition in die Infrastruktur, die ganz ohne Zweifel Stuttgart voran bringt. Wer das in Abrede stellt, hat das Projekt m.E. nicht wirklich verstanden, sondern klammert sich allein an reine Zahlen/Kosten, ohne Sinn für größere wirtschaftliche Zusammenhänge, welche natürlich auch Rendite und Chancen auf Rendite gebührend berücksichtigen müssen.


    Während man sich im Westen gut 50 Jahre Zeit ließ mit der Bebauung
    Kommt darauf an, wie man rechnet. Der Großteil der prägenden Architektur im Westen entstand m.E. zwischen ca. 1890-1915. Es ging Schlag auf Schlag, binnen kürzester Zeit, dabei bedenke man auch noch den bautechnischen Stand von damals. Mehr Retorte geht nicht, von "langsam gewachsenem Viertel" kann keine Rede sein - es war Boom, das Geld saß locker und wollte ausgegeben werden. In viel größeren Dimensionen, aber ähnlich: Prenzlauer Berg in Berlin oder große Teile von Paris oder Barcelona sind so entstanden und gehören heute zu den schönsten Vierteln, weltweit.


    Flächen von Stuttgart 21 nur wenige Jahre dauern, bis alles hochgezogen ist
    Dank heutiger Technik.


    Im Westen wurde die Fläche in kleine Grundstücke geteilt, während auf den S21-Gebieten eher von grober Körnung auszugehen ist.
    Die Parzellierung auf A1 ist einer modernen Großstadt angemessen, insbesondere wird die Blockstruktur der sog. europäischen Stadt erfreulicher Weise aufrecht erhalten. Etwas kleinteiliger wird es etwa im Wohnviertel Rosensteinviertel zugehen. Dass die Parzellierung in Stuttgart-West, wenn auch recht großstädtisch, dennoch kleinteilig erscheint, hat mit der damals geltenden Feuerschutz-Abstandsregelung zu tun, war daher städtebaulich an sich gar nicht beabsichtigt, sondern eher Nebenprodukt.


    Dieses Ding dann aber quer durch den Talkessel, sozusagen von Berg zu Berg, zu pflanzen grenzt für mich schon an eine stadträumliche Vergewaltigung. Den Architekten mag man zugutehalten, daß die Lage des Bahnhofs von Verkehrsplanern erdacht wurde. Ein Zusammenwachsen von bestehender Innenstadt und Neubaugebieten ist aber durch diese Barriere nicht zu vermuten.
    Das ist für mich widersprüchlich. Du kritisierst, dass der neue Bahnhof eine Barriere darstellte (warum das?), willst aber die größte 100 jährige Blockade in der Stadt, nämlich die Gleisanlagen, die Stadtteile und Parkanlagen zerschneiden und beschränken, aufrecht erhalten. Das verstehe, wer will.


    Nur fürs Protokoll:
    - Stadtrat lehnt erwartungsgemäß Antrag der Grünen und SÖS für erneuten Grundsatzbeschluss für S21 ab
    - Antrag Entscheidung über Bürgerentscheid wegen Verspätung nicht zugelassen, erst in nächster Sitzung
    - 500 Demonstranten auf Marktplatz
    - Zustimmung zur Finanzierungsvereinbarung
    Quellen:
    SWR-Online http://www.swr.de/nachrichten/…1622/did=2672694/16e7fnf/
    ausführlicher: StN-Online http://www.stuttgarter-zeitung…z/page/detail.php/1533669

  • Gratulation! Toller und fundierter Beitrag. Nächste Woche auf der Expo Real dürfte m.E. gerade S21 einige Aufmerksamkeit auf sich ziehen und die Ausgangslage dürfte bei angemessener Preisvorstellung gerade auch für
    internationale Entwickler interessant sein. Wenn jemand vor Ort, vielleicht mit Kurzem Update?

  • ich hoffe das, da ja jetzt alles endgültig beschlossen ist, dieses ewige debattieren und alles in Frage stellen ein ende hat.


    So ists jetzt nunmal, und damit müssen die Gegner leben..sorry.

  • Eigtl kann sich ja die Stadt selber freuen, wenn das Buergerbegehren durchgeht. Dann uebernimmt das Land den Stadtanteil und die Stadt muss keinen mueden Cent aufwenden.

  • @loos&Cie
    Richtig. Dieses Jahr könnte auf der EXPO REAL endlich mal was klappen sowohl bei S21 als auch Flugfeld.


    LugPaj
    Stimmt, wäre aber nicht gerecht. Dann würde das Land hoffentlich folgerichtig für Jahre die Zuwendungen an Stuttgart minimieren.


    Wagahai
    Das Kompliment darf ich für #781 zurückgeben.


    Insbesondere diese Passage zeigt charakteristisch das m.M.n. größte Defizit der Gegner:
    Die Stadt/Region hat ureigenstes wirtschaftliches Interesse, dass Stuttgart 21 verwirklicht wird, siehe erwartete Einwohnerzahl und Arbeitsplätze auf den neuen Flächen, aber auch die bessere Verbindung zur Neuen Messe wird weitere Impulse bringen, die Filder werden durch den Fernbahnanschluss umso attraktiver. Es ist eine Investition in die Infrastruktur, die ganz ohne Zweifel Stuttgart voran bringt. Wer das in Abrede stellt, hat das Projekt m.E. nicht wirklich verstanden, sondern klammert sich allein an reine Zahlen/Kosten, ohne Sinn für größere wirtschaftliche Zusammenhänge, welche natürlich auch Rendite und Chancen auf Rendite gebührend berücksichtigen müssen.


    Leider schauen manche wirklich keinen Deut über den verkehrstechnischen Tellerrand hinaus - außer es geht um die Gesamtkosten, die dann unverhältnismäßig absolut betrachtet werden.


    Aber auch so nachweislich falsche Aussagen wie die zum Shuttle-Verkehr Filderbahnhof-Terminal belegen, wieviel Unwissen immer noch selbst bei denen herrscht, die meinen zum Thema beizutragen - wenngleich es dauerhaft immer einen ideologisierten Anteil Beratungsresistente geben wird.


    Wem der Weg zu weit ist kann übrigens nach wie vor die S-Bahn benutzen. Wird ja nicht verboten werden. Wo das Problem?

  • Hier mal ausnahmsweise ein Bild von eher jugendlichen Gegnern ;)
    http://www.stuttgarter-zeitung…php/1534526/r_bilddetails


    Man hat das Gefühl, dass gewisse Gruppierungen nur noch gegen das Projekt hetzen, um bei den nächsten Wahlen mehr Stimmen zu gewinnen. Wie ist es sonst zu erklären, dass gewisse Gemeinderäte, die den S21 Gegner zuzuordnen sind, die Verhandlungen loben (wir wollen eine Abstimmung und die bösen anderen lassen es nicht zu, nur bei uns darf das Volk entscheiden...). Solche Taktiken sind weitab von jeglichem Demokratieverständnis - das haben auch schon andere versucht...


    Und die Plakate der S21 Gegner, die schon in der ganzen Stadt hängen, zeigen lediglich Bilder der "drohenden" Baustelle. Ergo, Neubau und Investition ist das, wogegen die Gegener offensichtlich sind.

  • Website der Initiative der S21-Gegner (Bürgerbegehren) hier:
    http://www.stuttgart21-nein-danke.de/


    Die Frage zum Bürgerentscheid soll demnach lauten wie folgt:


    „Sind Sie dafür, dass die Stadt Stuttgart aus dem Projekt STUTTGART 21 aussteigt;
    • dass sie keine Ergänzungsvereinbarung mit den Projektpartnern abschließt, die u. a. von der Stadt abzusichernde Risiken in Höhe von 206,94 Mio. Euro vorsieht;
    • dass sie keine Änderung des Kaufvertrags mit der Deutschen Bahn für die Teilgebiete A2, A3, B, C und D, insbesondere nicht unter der Erklärung des Verzichts auf Verzugszinsen aus dem Grundstücksgeschäft, vornimmt;
    • dass sie keine weiteren Verträge über dieses Projekt abschließt und
    • dies den Vertragspartnern mit dem Ziel des Abschlusses einer Aufhebungsvereinbarung mitteilt?“


    Durchaus unterhaltsam m.E. auch die Reden der (Gegner-) Unterstützer, angefangen bei Herrn Conradi und Ostertag - ebenfalls auf Website, mal auf mir vollkommen unverständlicher Mundart, mal wird Stuttgart 21 zum Todesstern erklärt.

  • Unter anderem ist dort zu lesen


    Bei S 21 werden dem denkmalgeschützten Hauptbahnhofgebäude (Bonatzbau) beide Seitenflügel amputiert. Das Hauptgebäude bleibt als Torso stehen und wird „entkernt“. In seiner Denkmalwürdigkeit und Einmaligkeit als Wahrzeichen von Stuttgart steht der Bonatzbau dem Neuen oder Alten Schloss in Nichts nach. Nach dem Abriss des Schocken-Kaufhauses und des Kronprinzenpalais am Kleinen Schlossplatz knüpft S 21 wieder an die Abriss-Sünden der 50- und 60iger Jahre an.


    Sollte dort tatsächlich ein professioneller Witzeschreiber engagiert sein, um die Attraktivität der Seite zu steigern?


    Gerade das absurde Herumreiten auf diesen belanglosen Seitenflügeln, zeigt gut die Quelle des Protestes Kern. Es sind doch häufig ehemalige Bahnmitarbeiter und -liebhaber, die sich eben nur schwer von dem bestehenden Bahnhof trennen können, weil sie viele Erinnerungen mit ihm verbinden. Vielleicht hat manch einer im Seitenflügel zum ersten Mal geküßt oder ist dort anderen Geschäften nachgegangen?

  • Man muss nur mal in den diversen ÖPNV-Foren reinschauen, dort ist man ziemlich veränderungsresistent, das fängt schon bei den Fahrzeugen an. ;)
    Wann wurden die Seitenflügel eigentlich errichtet? Architektonisch anspruchsvoll sind sie jedenfalls nicht.

  • @ Wagahai:


    Ich weiß nicht, wie oft der Bahnhof Shinjuku seit 1885 abgerissen, erweitert, tiefer- oder hochgelegt worden ist. Große Kaufhäuser und Dienstleistungszentren sind in und über dem Bahnhof gebaut.


    Fragst sich allerdings wer die hoch- und tieferlegungen geblecht hat. Die Bahngesellschaften oder die privaten Investoren.


    @ http://www.deutsches-architekt…hp?p=151677&postcount=765


    nachdem sich Boris Palmer mit Heranziehung erwiesener Maßen falscher Zahlen zur Vergleichbarkeit mit "K21" ins Abseits schoss.


    Ebeso wie sich Oettinger mit noch mehr Käsbehauptungen über TGV-Bahnhöfe in Offenburg und 30 km/h ICE auf der Gaislinger Steige?


    Nein, denn was die Streckenführung/Anschluss ans Hochgeschwindigkeitsnetz angeht, gibt es ebenfalls aufwändige und langwierige Planfeststellungsverfahren, Anwohnerproteste sind dabei vorprogrammiert, die Risiken für gerichtliche Auseinandersetzungen wohl weitaus höher als bei Stuttgart 21 - denn der Verkehr kommt ja bei ersterem Gott sei Dank größtenteils unter die Erde und eben nicht neben Häuser mit Gärten.


    Das ist falscher Stand, denn
    a) Stuttgart ist bereits an das Hochgeschwindigkeitsnetz angeschlossen
    b) Die SFS kann ohne weiterers Planfeststellungsverfahren so gebaut werden das sie auch für einen Kpfbahnhof nützlich wäre. Und Modernisierung und Umbau des HBF würden wohl kaum Proteste auslösen.


    @ [URL='http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showpost.php?p=151706&postcount=767']max BGF:


    Der Flughafen hat ~ 10 Mio Fluggäste pro Jahr, Tendenz eher steigend.


    ...bis die Kapazität wegen nur einer Startbahn nicht mehr ausreicht


    Nahes LE


    Schlecht zu erreichen, da wegen Gäubahn und kaum noch Nachfrage (die S-Bahn wird ja nach S21 nur noch Filderstadt, Echterdingen und Oberaichen alleine bedienen) der Takt der S-Bahn villeicht sogar ausgedünnt wird.


    Möhringen und EnBW-City


    ohne Stadtbahn ist das kein Fahrgastpotenzial für die DB.


    Das SI/Musical-Zentrum (3,5 Mio Besucher) liegt ebenfalls in Schlagdistanz.


    Nicht ÖPNV-Technisch, zum HBF oder nach Vaihingen ist es fast kürzer.


    Klar, die Ulmer wollen alle in die Stuttgarter City mit der Bahn shoppen, weil sie keine eigenen Einkaufszentren haben und den Einkauf gerne um den Ticketpreis verteuern wollen


    Und was sollten sie alle am Flughafen wollen?
    Nein, sie nehmen die Anschlusszüge in den Rest der Region. Und wo fahren die noch mal?
    Etwa zufällig am HBF?


    Daß der städtebauliche Nutzen ein wichtiges Kriterium ist, haben die demokratisch legitimierten Entscheider entschieden.


    Kosequenter Weise müsste also auch massig Geld aus Städtebaulichen Fördertöpfen fliesen, was ihr oben aber auch abgelehnt habt.


    Deine Argumentation hätte was, wenn mit S21 die Kapazität des ohnhin schon an der Grenze agierenden Bahnhofs zugunsten des Städtebaulichen weiter reduziert würde.


    Ich fahre fast jede Woche die Strecke HD-S mit den RE oder mit deb IRE von KA. Und rate mal wo mein Re (wenn er warten muss) auf freier Strecke wegen anderer Züge warten muss?
    a) vor den angeblichen Flaschenhals HBF
    b) vor der angablich ach so leistungsfähigen Strecke Zuffenhausen - HBF


    Ja, seltsamerweise stehe ich wenn ich stehe vor der Einmündung der SFS (offenbar völlig entgegen den Trend). Und dieser Engpass wird sich mit S21 sogar noch verschärfen.


    Tatsächlich aber bestreiten selbst S21-Gegner nicht, daß der Tiefbahnhof wesnetlich höhere Kapazität als der jetzige Bahnhof bietet.


    Zumindest Theoretisch. Ob sich aber haltezeiten von 1 min im Regionalverkehr (die als Grundlage für die Berechnung benutzt wurden) ausreichen steht da leider auf einen anderen Blatt.


    Bei K21 kommen übrigens noch zwei Gleise nach Cannstatt hinzu.


    Die je nach Variante als Tunnel wie bei S21 oder auf alten Bahn-Abstellflächen gebaut würden. Übrigens: Sogar der Tunnel für das 5. und 6. Gleis ist Theoretisch sogar vorhanden. Man muss nur den alten Bahntunnel unter den Rosensteinmuseum reaktivieren (und natürlich umbauen).
    Und noch mal: Es gibt nicht nur K21 als Umbauvariante.


    sowie EBA haben nach Prüfung entschieden.


    Da täuscht du dich, z.B. der Flughafenbereich ist noch nicht mal zur Prüfung eingereicht. Und den hatte ja das EBA schon kritisiert


    Die Regierung wird aber langfristig auch für Nichthandeln kritisiert.


    Es geht nicht um Nichthandeln sondern um überlegtes Handeln.


    Natülich wurde verglichen!


    Und warum konnten mehrere Privatverbände dann alternativvorschläge einreichen die offenbar besser sind als der entwurf den die DB ja angeblich irgendwann in der Vergangenheit verglichen hat?
    Oder warum wird bei Vergleichen immer nur K21 genannt und nicht der DB-Entwurf des Kopfbahnhofes?


    Diese Geschichte zeigt aber auch, daß es grds. suboptimal ist, im Bogen erst mal fast entgegengesetzt um den Berg herumzufahren


    Deshalb bin ich für die dirckte Linienführung nach Ulm und gegen den Umweg über den Flughafen ;)


    Ab einem gewissen Punkt aber hätte ich mir gewünscht, daß die Gegner sich konstruktiv um Verbesserungen bei S21 kümmern als abgelehnte Varianten feinzutunen.


    Ich werde mich um Verbesserungen bei S21 kümmern wenn S21 sicher ist (also wenn die Bagger anrollen).


    @ Suevian:


    Die Durchmesserlinie kannst du nicht mit S21 vergleichen, vor allem da der oberirdische Kopfbahnhof beibehalten worden wäre. Das wäre so wie wenn man einen FV-Tunnel HBF-Gäubahn bauen würde.


    Du sagst, bei einem Neubau wärst Du für einen Durchgangsbahnhof, hebst aber gleichzeitig hervor dass man bei einem Kopfbahnhof vorteilhaft umsteigen kann, da ebenerdig und aufgrund der sich verbesserten Zugtechnik auch zeitlich keine Nachteile mehr hat. Kannst Du das bitte nochmals erläutern?


    Bahnhöfe die heute neu gebaut werden sind entweder Nebanbahnhöfe oder werden in schon vorhandenen städtischen Struckturen gebaut. Und dann kann man nur unterirdisch bauen da oben schon alles voll ist. Und bei unterirdischen Bahnhöfen kann man eh keinen ebenerdigen Zugang einrichten.
    In S ist die ganze sache aber anders. Hier gibt es schon oberirdische Gleisflächen die man Nutzen kann.


    Anbei sollte auch erwähnt werden das z.B. der Freudenstädter HBF beim letzten Umbau zu einen fast Kopfbahnhof umgebaut wurde. Es gibt nur noch 1 Durchgangsgleis mit Bahnsteig (an den enden allerdings auch alle Züge).


    @ max BGF:


    Die breite Masse jedoch läßt sich mit - im übrigen zum Teil bewußt dahergelogenen - Begriffen wie Gigantismus, Prestigeprojekt, Zürich (dort sei alles anders und besser), Milliardenverschwendung, Mineralquellenzerstörung oder kurzzeitiger Billigfliegerboom manipulieren


    Oder auch mit Flaschenhals und Verschiebebahnhof.


    @ Suevian:


    Die LBBW war übrigens längst vor A1 ansässig. Entsprechend handelt es sich hier nur um eine Erweiterung der Zentrale. Ansonsten ist das Gebiet leider leer.


    Was hat sie wohl bewogen dorthin zu ziehen, wo das gebiet heute doch so unattraktiv ist?


    @ Rohne:


    Man muss nur mal in den diversen ÖPNV-Foren reinschauen, dort ist man ziemlich veränderungsresistent, das fängt schon bei den Fahrzeugen an.


    Zumindest ich zähle mich nicht zu der Nostalkiger-Fraktion.
    Und viele Nutzer von ÖPNV-Foren fordern auch neue Fahrzeuge (wie ich).

  • :ko:!!! Sorry aber mich langweilt diese ewige Diskussion hier in diesem Thread über die "optimale Art den Bahnbetrieb in und um Stuttgart zu organisieren"... die Beiträge werden immer länger, alle Argumente wurden wahrscheinlich schon 10 mal genannt und 90% der Leute die den Thread betrachten wissen eh nicht worüber ihr diskutiert, wenn ihr über irgendwelche Bahnhöfe und Strecken in der Walachei sprecht (also mir geht es jedenfalls so).


    Nochmals sorry und ihr seid bestimmt große Experten auf diesen Gebieten, aber mich würde ein Thread der sich eher am Projekt orientiert viel besser gefallen... also diskutiert das doch irgendwie anders aus oder seht ein, dass ihr bzgl. S21 nicht auf einen Nenner gelangen werdet! ;)


    Ist ja schlimmer als beim Thread fürs Technische Rathaus in Frankfurt! :lach: )