Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt, Teile I & II)

  • ^
    Sei froh dass der Bund überhaupt was blecht.
    In der StN stand vor ein paar Tagen dass der Bund eigendlich gar nichts für S21 zahlen müsste.
    Wieso holt man sich eigendlich dauernd Gelder aus den Verkehrsetat? Wiso beantragt man keine Fördergelder die für Revitalisierungsprojekte vorgesehen sind?


    Ein hauptsächliches Städtebauprojekt wie S21 hat sich gefälligst auch durch Städtebaugelder zu Finanzieren.

  • fehlplaner
    In der StN stand vor ein paar Tagen dass der Bund eigendlich gar nichts für S21 zahlen müsste.
    Und warum nicht?


    Ein hauptsächliches Städtebauprojekt wie S21 hat sich gefälligst auch durch Städtebaugelder zu Finanzieren.


    Diese Diskussion ist nicht mehr aktuell und wird auch durch Wiederholung nicht interessanter. Alle Akteure halten S21 verkehrlich für die beste Möglichkeit, im Klartext: K21 ist abgeblitzt, so dass wir uns spannenderen Fragen zuwenden sollten, etwa: Wer zahlt wie viel? Kommt ein Bürgerentscheid?


    Im Vorfeld zu den Gesprächen am Mittwoch schreibt die StZ 07.05.07


    • Druck auf Stadt wachse
    • Bund habe inzwischen signalisiert, ihren bsiherigen S21-Anteilsbetrag i.H.v. 453 Mio. EURO auf 500 Mio. EURO aufzustocken
    • Land prüfe derzeit festen Direktzuschuss an NBS, wodurch auch Berlin Geld einsparen würde, jedoch Mitfinanzierung einer Bundesaufgabe umstritten
    • Land verlange von Stadt höhere Beteiligung, etwa bei Absicherung Kostenrisiken
    • EU könnte für NBS 200 Mio. EURO locker machen, für S21 seien 250 Mio. EURO, wie bisher einkalkuliert, wohl deutlich zu hoch geriffen
    • Zum Baubeginn Land bisher: 2009, jetzt aber auch Anfang 2010 möglich, Planfeststellungsverfahren wohl erst Ende 2008 durch, nach 8 Jahren Bauzeit erste Züge ab 2018...:nono:
  • Wieso holt man sich eigendlich dauernd Gelder aus den Verkehrsetat? Wiso beantragt man keine Fördergelder die für Revitalisierungsprojekte vorgesehen sind?


    Ein hauptsächliches Städtebauprojekt wie S21 hat sich gefälligst auch durch Städtebaugelder zu Finanzieren.

    Wie Wagahai schon sagte.
    Außerdem: Tunnel müßten dann wohl vom Umweltministerium bezahlt werden, weil sie die Landschaft schonen?


    Das ist also wirklich an den Haaren herbeigezogen. Jedes Infrastrukturprojekt, speziell mitten in Großstädten, hat logischerweise einen städtebaulichen Anteil.


    Sei froh

    Ja bin ich. Weil hier Verkehr und Stadt nicht gegeneinander stehen, sondern beide profitieren. Ungeachtet, daß S21 auch seine Nachteile hat.


    Zitat von Wagahai

    erste Züge ab 2018

    Dürfte dann zu Olympia 2024 tatsächlich fertig sein.


    Land verlange von Stadt höhere Beteiligung, etwa bei Absicherung Kostenrisiken

    Gerade die Kostenrisiken sind m.M.n. von Bund und Bahn zu tragen. Besonders in diesem Fall, wo Land, Region, Stadt, Flughafen schon überaus viel bezahlen. Ein großer Verband wie der Bund kann so ein Risiko immer besser abfedern. BW steuert ja auch jährlich Milliarden zur Vermeidung des Armutsrisikos schwächerer Länder bei. Überall Ausgleich und Umverteilung, aber hier soll die Stadt Stuttgart und das Land einen Großteil des Risikos tragen :nono:

  • @ Wagahai:
    S21 ist erst sicher wenn die ersten Bagger anrollen. Davor ist die Diskusion noch lange nicht beendet vor allem wenn ein Bürgerentscheit zu S21 ansteht. Und laut StN hat das Schuster versprochen, denn sonst hätte er sich die Palmer-Stimmen bei der letzten Wahl in den Wind schreiben können.


    @ max BGF:
    Das ist also wirklich an den Haaren herbeigezogen. Jedes Infrastrukturprojekt, speziell mitten in Großstädten, hat logischerweise einen städtebaulichen Anteil.


    Wir reden hier über das verhältnis. S21 bringt den Städtebau mehr als den Verlehr und sollte so auch vorwiegend aus Städtebaugeldern finanziert werden.


    Gerade die Kostenrisiken sind m.M.n. von Bund und Bahn zu tragen. Besonders in diesem Fall, wo Land, Region, Stadt, Flughafen schon überaus viel bezahlen. Ein großer Verband wie der Bund kann so ein Risiko immer besser abfedern.


    Schon richtig, aber was sollten beide für ein Interesse haben?
    Schlieslich sind noch längst nicht alle Planfeststellungsabschnitte abgeschlossen, von dort können also auch noch Kostensteigerungen auftreten, vor allem auf der Filderbahn.

  • fehlplaner
    vor allem wenn ein Bürgerentscheit zu S21 ansteht. Und laut StN hat das Schuster versprochen, denn sonst hätte er sich die Palmer-Stimmen bei der letzten Wahl in den Wind schreiben können.


    Dass sich die S21-Gegner an dem unklaren Versprechen (Versprecher?) des OBs (nur bei "erheblichen" Mehrkosten) lauthals aufgeilen, soll diesen nach all ihren argumentativen wie gerichtlichen Niederlagen gegönnt sein ;)


    Nein, im Ernst: Ich rechne nicht mit einem Bürgerentscheid.
    Außerdem, was gerne in palmersch-populistischer Manier unterschlagen wird: Ein Bürgerentscheid würde sich rechtlich nur auf ev. "erhebliche" Mehrkosten der Stadt Stuttgart für S21 beziehen, also nicht auf das Projekt als solches und ganzes.
    Daher: Auch bei einem eher unwahrscheinlichen Ausgang des Bürgerentscheids mit "Nein" (StZ-Umfrage: 54% "Ja") wäre das Projekt noch immer nicht gestorben.


    Die Verhandlungen heute brachten aber jedenfalls noch keine wesentlichen Ergebnisse. Das zähe Ringen geht weiter.
    Quelle: http://www.stuttgarter-nachric…n/page/detail.php/1420526


    EDIT:
    Zum Thema Bürgerentscheid sagte der OB gestern laut StZ 10.05.07:
    "Erhebliche Mehrkosten" wären für ihn die Jahresinvestitionssumme der Stadt, ergo ca. 700 Mio. EURO. Davon sei man nach derzeitigem Stand "weit entfernt".
    Um von Seiten der Bürger ein Bürgerbegehren starten zu können, sind hierfür 20.000 Stimmen der Wahlberechtigten erforderlich. Ist diese Zahl erreicht, kommt es zum Bürgerentscheid, wobei Mehrheit entscheidet. Allerdings muss laut Gemeindeordnung diese mindestens 25% der Wahlberechtigten betragen.
    Im Klartext: Um die Mehrkosten der Stadt für Stuttgart 21 zu verhindern, müssten ca. 110.000 Ew. mit "Nein" stimmen. M.E. ziemlich unrealistisch.

  • Wir reden hier über das verhältnis. S21 bringt den Städtebau mehr als den Verlehr und sollte so auch vorwiegend aus Städtebaugeldern finanziert werden.

    Dieses Verhältnis bezweifle ich.


    Wenn man die Gegner hört, ist die schätzungsweise grob 1-2 Mrd teure Alternative hingegen fast komplett von verkehrlichem Nutzen. Nur fragt sich, wo der verkehrliche Mehrnutzen liegt, wenn die Fahrzeiten eben doch länger sind als bei S21 und v.a. Flughafen, Messe und Filder nicht direkt angefahren werden. Und daß die vermeintlich dämlichen Bahnplaner geringere Betriebskosten bei S21 sehen, ist wohl auch noch städtebaulicher Natur?

  • Oettinger will S21 in "BW21" umbenennen


    • Sprecher: S21 greife zu kurz, die Menschen verstehen darunter nur die Tieferlegung des Hbfs
    • Oettinger im Februar: Namensgebung "S21" der größte Fehler des Projekts


    Quelle:http://www.stuttgarter-nachric…n/page/detail.php/1421701


    EDIT: StZ 11.05.07


    Grüne kritisieren OB für Angebot, der DB AG schätzungsweise 200 Mio. EURO - Verzugszinsen zu erlassen, die durch die verspätete Bereitsstellung der S21-Flächen A2 & B entstünden, das seien "erhebliche Mehrkosten"


    Initiative "Kein S21", G. Stocker: Finanzpoker in Stuttgart erinnere an Beschaffungskriminalität von Stuttgart 21-Junkies, die zur Finanzierung ihrer Droge mit Millionen jonglieren

  • Grüne kritisieren OB für Angebot, der DB AG schätzungsweise 200 Mio. EURO - Verzugszinsen erlassen, die durch die verspätete Bereitsstellung der S21-Flächen A2 & B entstünden, das seien "erhebliche Mehrkosten"

    Typischer Schachzug, zuerst versuchen die Grünen jahrelang das Projekt zu verhindern und zu verzögern und dann wollen sie eben deshalb einen Bürgerentscheid:gaah:


    fehlplaner
    sicherlich profitiert Stuttgart am meisten davon - und sollte dann auch am meisten dafür bezahlen. Vielleicht sollten wir dann auch mal darüber reden, wie stark die Region von Stuttgart profitiert und die sollte dann bitteschön auch dafür (in diesem Falle für Stuttgart) bezahlen...;)


    Und dann noch diese Initiative "Leben in Stuttgart - Kein Stuttgart 21" - ziehen die dann alle weg, wenn das Projekt kommt:D

  • @ Wagahai:
    Oettinger will S21 in "BW21" umbenennen


    Oettinger&Co. scheint bei der Diskusion nicht wirklich zuzuhören, denn laut Tiefensee sind SFS und S21 zwei verschiedene Projekte. Eine Baden-Württembergische Dimension wäre aber nur duch die SFS gegeben.

  • Nachtrag zu # 542:
    Für Berlin Hbf (Lehrter Bhf) wird die Zahl der täglichen Reisenden und Besucher in einer PM der DBAG jetzt mit 300.000 angegeben.

  • Ja, die Shopper und neugierigen Besucher zählen wohl mit. Aber bei den anderen Bahnhöfen im Vergleich wohl auch.

  • Je mehr Läden, desto "größer" der Bahnhof. Um daraus auf die Wichtigkeit als Verkehrsbau zu schließen, ist also nicht uneingeschränkt möglich, jedenfalls nicht bei diesem Zahlenmix.

  • Die Anzahl der Züge ist eher entscheident. Wobei man die unterschiedlichen Größen der Züge beachten muss.
    Die Belastung kann man eigendlich einfach in Züge durch Bahnsteige teilt.

  • ^
    entgültige Entscheidung über S21 also frühestens Anfang 2008...
    (Anmerkung: Wir nähren uns den ursprünglich geplanten Fertigstellungsdatum)

  • Wer weiss, vielleicht werden die Planungen dafür so lange dauern wie beim Ärmelkanaltunnel. Belegt sind dort mindestens 180 Jahre Planungen. Mal sehen, wie lange das Theater hier noch dauert.