Frankfurt kann besser mit Berlin konkurrieren, weil es dort einen internationalen Flughafen gibt. In der Tat ist Infrastruktur ein Argument. Frankfurt hat eine ideale Lage und das ist in der Tat einer der Gründe für den Erfolg. Alleine reicht es natürlich nicht, aber das ist wohl klar.
Stuttgart 21 (Verkehrsprojekt, Teile I & II)
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Die Frage war ob Berlin nun besser mit anderen Hauptstädten konkurrieren kann.
Übrigens ist ein solcher Bahnhof kein Argument - oder hast Du einen solche wie in Berlin schon in Paris, Wien, London etc. gesehen? Frankfurt hat einen hervorragenden Bahnhof und wird sich auf künftig mit oder ohne Neubau international zu behaupten wissen. Hier geht es um ein Infrastrukturprojekt von immenser Bedeutung für eine wirtschaftlich bedeutende Region, und BW kann im Übrigen seit geraumer Zeit den stärksten Zuzug in Deutschland ausweisen.
Die Infrastruktur hängt hier im Gegensatz zu den anderen Bundesländern jedoch erheblich zurück. In einem Beispiel des hessischen Fernsehens im letzten Jahr wurde nicht Hessen, sondern BW als das Bundesland hervorgehoben, in welchem seit den 70er Jahren die Infrastrukturinvestitionen des Bundes im Vergleich zu allen anderen Bundesländern deutlich vernachlässigt wurden. (Bitte mal Bundesverkehrsplanung von 1960 über die von heute legen - hier sind deutliche Verbesserungen in allen Länder zu erkennen mit einer Ausnahme).
Letztendlich kann so etwas dazu führen, dass eine starke Region immer mehr an Bedeutung verliert.
Übrigens, weshalb erhält eigentlich Leipzig einen Tunnels + komplett renovierte Bahnhöfe, zumal es nicht mit London konkurriert und nicht in der Mitte Europas liegt?
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Freies, unabhängiges BW -
Es geht hier weder um Berlin, noch um Leipzig. Auch geht es nicht darum, Ausgaben gerecht über das Land zu verteilen, so dass alle was davon haben. Diese "die haben aber auch was bekommen"-Diskussion kannst Du ja mit anderen führen. Ich habe weder denen was gegeben, noch habe ich über Stuttgart21 oder Frankfurt21 zu entscheiden.
Ich denke, dass es keine Priorität für den Bahnhofsumbau gibt, habe das hiermit mitgeteilt und stelle fest, dass einige meine Meinung teilen. Ich denke ferner, dass Frankfut21 ein Projekt ist, dass ich nach wie vor für sehr gut erachte und sehr wichtig finde. Auf meiner Prioritätenliste stünde Frankfurt21 ganz oben und Stuttgart21 irgendwo dahinter.
Würde es Frankfurt21 geben und damit auch die Reisezeitverkürzungen und eine entspr. möglichst lückenlose Hochgeschwindigkeitsstrecke, könnte ein Thalys oder ICE der neuesten Generation (oder sogar ein Transrapid) z.B. ohne weitere Zwischenhalte Warschau-Berlin-Frankfurt21-Paris fahren, oder auch Hamburg-Frankfurt21-München21-Wien (und auch Amsterdam-Hamburg-Berlin-Warschau). Und zwar so schnell, im Takt und dank der Lage der Bahnhöfe bequem, dass es eine echte Konkurrenz zum Flugzeug ergäbe. Der ICE, der mittlerweile an jeder Milchkanne hält, kann diese Konkurrenz nicht wirklich leisten und mit diesem Kopfbahnhof in Frankfurt würde das ohnehin nichts.
Insofern wäre Frankfurt21 dann in der Tat ein sehr wichtiges Projekt, dass die Entwicklung der Stadt weiter befördern würde. - Und so gesehen passt übrigens auch der neue Berliner Hauptbahnhof ins Konzept.
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Stimmt, der Ostbahnhof und der Zoo sind ja keine Durchgangsbahnhöfe;
Du hast recht, es geht hier um Stuttgart 21 und um 11 Millionen Baden-Württemberger die in der Nähe dieser Milchkanne wohnen und deshalb am besten mit dem Ochsenkarren nach Frankfurt fahren, wenn sie nach München wollen:)no further comment
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Freies, unabhängiges BW -
Ostbahnhof und Zoo? Was bitte soll denn nun damit sein?
Stuttgart hat gute Verbindungen nach Frankfurt. Und die Verbindung nach München soll jawohl verbessert werden (unabhängig von der Frage, ob man dafür auch einen neuen Tiefbahnhof bauen muss) und diese neue Schnellstrecke stellt ja auch keiner in Frage. Man muss aber auch gegenwärtig nicht den Ochsenkarren benutzen oder über Frankfurt fahren, wenn man nach München will.
Also so kannst Du mich nicht davon überzeugen, dass der Tiefbahnhof unbedingt gebaut werden und dementsprechend auf der Prioritätenliste ganz nach oben muss.
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@ Puntagorda (Beitrag 380):
Nachteile:
- Kein Anschluss an´s SSB Netz (vor allen nach S-Ost)
- Erhebliche eingriffe in den Rosensteinpark (mehr als bei S21 oder bei Kopfbahnhof 21)Ein Bahnhof währe villeicht als solcher billiger, aber für die erschliesung müssten erhebliche Finanzielle mittel aufgebracht werden.
Zitat von ManuelWürde es Frankfurt21 geben
Es gibt F21 aber nicht und es wird es auch so schnell nicht geben. Denn F21 wurde vor ein paar Jahren sang und klanglos bestattet.
Übrigens ohne dass die von der Politik gedrohten negativen Folgen eintraten.-----------------
Bitte keine Grafiken und keine ganzen Beiträge zitieren, siehe Regel 6.7. Danke für die Beachtung. -
Frankfurt hat doch erst einen neuen ICE Bahnhof erhalten! Außerdem hat man neben dem größten Flughafen Deutschlands auch eines der dichtesten Autobahnnetze. Was soll daran gerecht sein wenn Frankfurt jetzt auch noch einen neuen Hauptbahnhof erhält und Stuttgart wieder einmal leer ausgeht? Fakt ist, in Stuttgart, bzw. BW wird das Geld verdient, daß an anderer Stelle ausgegeben wird. Alle wichtigen Straßenprojekte wurden erst unlängst in den weiteren Bedarf, bzw. als überflüssig eingestuft. S21 ist kein Luxusprojekt, sondern eine sinvolle Investition die sich Stuttgart und BW verdient hat. Basta!
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Investitionen sollen also so getätigt werden, dass alle mal was abbekommen und alles gerecht verteilt wird? Deshalb soll der Tiefbahnhof gebaut werden?
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Zitat von Manuel
Und so gesehen passt übrigens auch der neue Berliner Hauptbahnhof ins Konzept.
Also soviel hat das mit Berlin zu tun:D
Und dennoch, weshalb gab es denn in Berlin den neuen Bahnhof - weil hierfür Notwendigkeit oder ein Bedarf bestand?Dies hat mit der Notwendigkeit eines vernünftigen Verkehrskonzeptes zu tun. Von mir aus kann auch der Bahnhof am Rosensteinpark gebaut werden, aber der jetzige Zustand ist nicht tragbar.
Kennst Du den Stuttgarter Bahnhof?
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Freies, unabhängiges BW -
Ich war oft in Stuttgart und kenne den Bahnhof. Er könnte eine Renovierung vertragen, die im Rahmen der Errichtung der Neubaustrecke ja auch erfolgen könnte. Vielleicht auch eine neue Bahnsteighalle statt dieser Dächer usw. Aber der Tiefbahnhof ist für mein dafürhalten schlicht zu teuer und steht mit den extremen Kosten in keiner vernünftigen Relation zum Ergebnis.
Die ständigen Hinweise auf Berlin nach dem Motto, jemand der in Berlin lebt solle wohl besser seinen Mund halten, muss ich wohl nicht wirklich ernst nehmen. Das woanders Geld ausgegeben und öfter mal auch unnötig ausgegeben wurde muss nicht heißen, dass Stuttgart nunmehr auch ein Recht darauf hat.
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Wenn ich das nur denken würde, hätte ich es auch geschrieben. Das in Berlin Geld rausgepulfert wird ist außer Frage und als Berliner würde ich mich auch nicht beschweren - aber ich mache auch nicht einem Berliner den Vorwurf, sondern unseren Vorzeigepolitikern. Lasse also ab jetzt den Berliner Bahnhof außen vor (im übrigen ist meine Freundin gebürtige und überzeugte (Exil)berlinerin)
Grund meiner Empörung ist dass man hier solangsam das Gefühl bekommt, dass Baden-Württemberg einen Minister aus dem Osten einfach nicht interessiert - zu weit ab und bringt den neuen Ländern eh nichts. Die Gelder werden allerdings gerne angenommen.
Sicherlich handelt es sich um einen Vorzeigebau. Wie bereits geschrieben kann von mir aus aber auch gerne eine sinnvolle Alternative umgesetzt werden - allerdings ist 2017 nicht hinnehmbar.
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Freies, unabhängiges BW -
Ein Durchgangsbahnhof in Stuttgart Nord oder, meiner Meinung nach noch besser, in Cannstatt kann gut an die Stadtbahn angeschlossen werden.
In Stuttgart Nord, an alle S-Bahnen, an alle Stadtbahnen in Richtung Norden, nach Cannstatt mit einem Schlenker der 13 und eventuell der 2 oder 14.
In Cannstatt an die Hälfte der S-Bahnen, an eine Tangential S-Bahn (wie oben), eine Stadtbahn nach S-Ost über eine Verbindung zwischen Wasen und Gaisburg. Die Filder über eine Verknüpfung in Mitte.
Auch S21 braucht immense Umbauten der Stadtbahn. Zwischen Türlenstraße und Hauptbahnhof ist ein bergmännischer Tunnel geplant. Die Haltestelle Staatsgalerie muß völlig umgebaut werden.
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Beitrag aus Backup, Manuel. -
Suevian: Das ist generell das Problem einer recht planlosen Infrastrukturpolitik. Es gibt keinen Masterplan, keine Prioritäten, keine grundsätzlichen Überlegungen und um Gottes Willen auch keine Visionen oder Blicke über den Tellerrand. Man muss sich mal überlegen, dass die EU für nichts mehr Geld ausgibt, als zur Förderung der Landwirtschaft. Würde man das ändern und eben z.B. das von mir skizzierte EU-Hochgeschwindigkeitsnetz schaffen, hätte das zweifellos mehr Effekt, als mit EU-Förderung stillgelegte Wiesen.
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Der Vorteil von S21 ist doch das man eine Strecke gefunden hat, die zwar teuer ist, aber ohne größere "sichtbare" Eingriffe auskommt. Kommt die Neubaustrecke über Canstatt und führt dann durch das Neckartal läuft sie durch eine der dichtest besiedelten Regionen Deutschlands. Erfordert schließlich eine mehrere hundert Meter lange Brücke über das Neckartal, und verlangt zusätzlich noch einen bergmännischen Tunnel. Ein Durchgangsbahnhof in Canstatt ist übrigens vollkommener Humbug. Mal davon abgesehen das gar kein Platz wäre den jetzigen, gerade modernisierten, Bahnhof zu vergrößern, geschweigedenn Parkflächen zu schaffen. Nein, man müßte größere "Abrißarbeiten" vornehmen um die schon jetzt vollkommen überlasteten Straßen zu erweiten, bzw. Tunnel bauen oder gleich die Straßenbahn unterirdisch zu verlegen. Für all dies liegt nicht ein einziger Plan, schon gar keine Genehmigung vor. Da klingt für mich selbst 2017 vollkommen utopisch. Die reine Modernisierung des jetzigen Bahnhofs würde noch dazu 1-2 Millarden kosten. Unter diesen Bedingungen würde auch der neue Stadtteil nicht wie geplant entstehen, was das bedeutet muß man wohl nicht erwähnen.
Fazit: Ich kann überhaupt nicht verstehen wie man das scheitern von S21 als "beste Lösung" sehen kann. Man ruht sich in Deutschland gerne auf seinen Lorbeeren aus, aber ich möchte nur daran erinnern das allein Daimler Chrysler mehrere Tausend stellen in Stuttgart abbaut. Es wird auch in Stuttgart einen Strukturwandel geben, früher oder später! Wenn man jetzt weiterhin alle wichtigen Investitionen ablehnt wird sich Stuttgart irgendwann ganz, ganz hinten anstellen und zusehen müssen wie ganz Europa an uns vorbeizieht!
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re regent
Man nimmt einfach den Cannstatter Bahnhof wie er heute ist und verbindet ihn mit Stuttgart-Nord. Wenn der heutige Cannnstatter Bahnhof mit zehn Gleisen und seinen acht Zufahrtsgleisen allein aus Richtung NO und SO nicht ausreicht, dann reicht der S21 Bahnhof auch nicht aus.
Will man den Cannstatter Bahnhof bei Bedarf erweitern, kostet das nur einen Bruchteil der Kosten, die bei einer unterirdischen Erweiterung von S21 anfallen würden.
Es gibt rund um den Cannstatter Bahnhof genug Flächen: den alten Güterbahnhof, der ja jetzt doch nicht für das Olympische Dorf gebraucht wird und den Cannstatter Wasen.
Daß die Bad.-Würg. Politiker in 12 Jahren nur einen einzigen alten und von der Entwicklung völlig überholten Plan verfolgten, den sie sich in zwölf Jahren nicht schön rechnen konnten ist doch kein Argument gegen andere Pläne.
Daß OB Schuster meint es sei ok, daß man von ihm verlange die Hausaufgaben zu machen und eine Wirtschaftlichkeitsberechnung fordere, ist ja nett, daß er die aber in zwölf Schuljahren nicht gemacht hat, ist mehr als peinlich.
Übrigens ist es auffällig, daß die hiesige Landesregierung beim Länderfinanzausgleich nur gegen den Bund stänkerte, solange dort der Kanzler von der SPD war? Jetzt wird nur noch gedroht, daß man die Luft anhält bis 2017. Wenn hier irgendjemand den Ausbau der Infrastruktur verhindert, dann sind es die, die seit über 20 Jahren den Ministerpräsidenten und den Oberbürgermeister stellen.
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Beitrag aus Backup, Manuel. -
Wir sind zwar selten einer Meinung, aber wo er Recht hat, hat er Recht:
Daß die Bad.-Würg. Politiker in 12 Jahren nur einen einzigen alten und von der Entwicklung völlig überholten Plan verfolgten, den sie sich in zwölf Jahren nicht schön rechnen konnten ist doch kein Argument gegen andere Pläne.
Nach dem x-ten Aufschub und jahrelangem Zögern hätte man ja mal über eine abgespeckte, also eine in Berlin oder Brüssel eher durchsetzbare Variante nachdenken können...Und zum Alternativbahnhof in Cannstatt oder S-Nord: Ganz egal was man dort aus dem Boden stampfen würde, es wäre immer noch deutlich billiger als S21.
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@derstuttgarter
Teilweise Zustimmung. Den Durchgangsbahnhof in Canstatt kann ich mir trotzdem nicht schön reden. Klar wäre es eine Alternative falls S21 scheitert. Aber auch nur dann. Es wäre schon peinlich für Stuttgart wenn der neue Bahnhof in Canstatt, was ja praktisch am Stadtrand liegt, gebaut wird. Was passiert dann mit dem Alten? Was passiert mit den Gleisflächen in der Stadt? Und das das ganze so viel billiger wird glaube ich noch nicht einmal. Man müßte ja trotzdem eine neue Trasse bauen, wenn man nicht gerade will das der ICE von Güterzügen ausgebremst wird. Und die Anbindung an den Flughafen macht das ganze auch nicht einfacher.
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Aus dem fernen Japan, in den Bergen von Nagano, wo ich mich derzeit aufhalte: Schon wieder Entscheidung vertagt? Da faellt Einem die Kinnlade ins Bodenlose
Ich werde die Digitalausgabe der StZ in Ruhe studieren... -
re regent
Das würde ich so nicht sagen, und vor allem nicht in Cannstatt. Schon beim Bau der ersten Bahn in Württemberg, gab es Pläne den Durchgangsbahnhof nach Cannstatt zu legen und Stuttgart mit einer Stichstrecke anzubinden.
Zweitens ist Cannstatt nicht Stadtrand sondern eines der zwei Zentren, der Vereinigung mit Stuttgart (Cannstatt wurde nicht eingemeindet! zumindest hat man das den Cannstattern so gesagt).
Was passiert mit den Gleisflächen in der Stadt? Eine gute Frage von einem Befürworter von S21. Wenn einem nichts Besseres einfällt, könnte man den Schloßgarten erweitern. Banken sind an diesen Grundstücken sicherlich nicht interessiert.
Bis Obertürkheim gibt es genug überflüssige Gütergleise, der Platz reicht für eine Trasse, danach schwenkt man auf die andere Neckarseite und der Tunnel geht hoch zur Filder.
Vielleicht bleibt dann auch etwas Geld übrig um zwei, drei zusätzlich S-Bahn-Züge zur Messe in den Fahrplan zu setzen. Wenn man die Diskussion um den Frühzug verfolgt, muß das ja sooo exclusiv schweineteuer sein, daß man sich zwar Flughafen- und ICE-Anschluß, aber nicht den absoluten Luxus einer S-Bahn leisten kann.
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Beitrag aus Backup, Manuel. -
Das klingt ja alles schön und gut wie du das sagst. Aber hast du auch mal darüber nachgedacht das über Canstatt gerade mal 3 von 6 S-Bahn Linien, und 4 von 11 Stadtbahnlinien fahren? Stuttgart würde damit seinen Bahnknoten verlieren und das Bahnfahren damit noch unatraktiver machen! Wir haben einen Hauptbahnhof in der Innenstadt, und da gehört er auch hin. Alles andere wäre ein Verlust, mehr nicht.