Palast der Republik

  • Palast der Republik

    Rückbau des Palastes der Republik vom Deutschen Bundestag beschlossen
    06.11.03


    Senator Strieder begrüßt die gestrige Entscheidung des Deutschen Bundestages zum unverzüglichen Abriss des Palastes der Republik: „Damit steht fest, dass die Mitte Berlins kurzfristig aufgewertet werden kann. Bis zur späteren Bebauung wird nach dem Abriss auf dem Schlossplatz eine attraktive Grünanlage entstehen.“



    In einer im Juni d. J. erarbeiteten baufachlichen Untersuchung wurden verschiedene Abrissvarianten geprüft. Als wirtschaftlichste Lösung ist der Rückbau des asbestsanierten Gebäudes bis auf das umgebende Niveau anzustreben, das bedeutet:


    - Rückbau der Obergeschosse,
    - Teilabbruch der Gründungswanne bis Oberkante Gelände,
    - Auftriebsicherung der Wanne durch Ballastierung mit Abbruchmaterial,
    - Verfüllung der Teilgrube und anschließende Begrünung,
    - Sicherstellung eines natürlichen Wasserhaushalts durch Perforierung der Bodenplatte.


    Die geschätzten Gesamtkosten für den geregelten Rückbau und Abtransport des überwiegend recyclingfähigen Baumaterials betragen ca. 20 Mio. €. Die Maßnahme wird vom Land Berlin bzw. dem treuhänderischen Entwicklungsträger, die DSK Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft mbH durchgeführt.


    Zeitlicher Ablauf:


    Januar 2004
    Abschluss eines EU-weiten Leistungswettbewerbs für die zu
    erbringende Rückbauplanung (Statik);


    Juni 2004
    Beginn Ausschreibung der Bauleistungen sowie Genehmigungsverfahren,


    Februar 2005
    Beginn der Rückbauarbeiten


    Nach diesem Zeitplan steht der Palast der Republik für eine kulturelle Zwischennutzung im gesamten Jahr 2004 zur Verfügung.

  • Gott sei Dank wird er abgerissen.


    Die Lücke die dann klafft wird konsequenterweise nur das Schloß füllen können.


    Ich betrachte es als einen wichtigen Schritt auf dem Weg zur Schloßreko.

  • Also irgendwie finde ich es auch fast schon ein wenig schade dass dieses Gebäude abgerissen wird... würde der Palast der Republik nicht wieder dem Schloss weichen, dann wäre ich schon für den Erhalt - wäre ja schließlich ein prima DDR-Museum.

  • Wie ???


    ...DDR-Museum :nono:


    Ich kann die "Beschönigung" und die Geschichtsklitterung in bezug auf die ehem. DDR überhaupt nicht verstehen. Ich meine, dass war eine brutale und menschenverachtene Diktatur. Was bitte sollte man dort ausstellen - im positiven Sinne ?!

  • Eine Ausstellung oder ein Museum muss sich ja nicht ausschließlich Positivem widmen. Es gibt hunderte Ausstellungen über das alte Ägypten, dort mussten sich Sklaven zu Tode arbeiten. Außerdem kann man es ja auch als Dokumentation über ein anderes Land/System/Gesellschaft begreifen.

  • Den Abriss würde ich nicht unbedingt als positives zeichen fürs Schloss sehen, wenn man als Nachnutzung bereits eine "attraktive Grünanlage" plant. Sobald die Haushaltslage Berlins sich nicht drastisch verbessert wird da wohl erstmal nichts passieren. Und je mehr ich darüber nachdenke desto mehr bin ich dafür dass Projekt "vor sich her zuschieben". 20 Millionen für den Abriss des Palastes der Republik sind schließlich auch schon etwas von dem Geld das in Berlin, aber auch beim Bund eigentlich niemand hat.


    das Thema DDR-Ausstellung sehe ich ähnlich wie Towercat, natürlich braucht man sowas. Muss ja nicht beschönigend sein!

  • PGS - Selbst ehemalige KZs werden inzwischen als Museen benutzt und das sicher nicht um dem Holocaust zu huldigen... es ist eben so dass sich Geschichte am Ort des Geschehens am besten aufarbeiten läßt.

  • genauso könnte man beim schloss argumentieren: im schloss haben viele herrscher preußens gelebt und regiert und haben somit große teile deutschlands und auch europas geprägt. :shucks:
    Kai

  • Original geschrieben von Jai-C
    PGS - Selbst ehemalige KZs werden inzwischen als Museen benutzt und das sicher nicht um dem Holocaust zu huldigen... es ist eben so dass sich Geschichte am Ort des Geschehens am besten aufarbeiten läßt.


    Richtig, in diesem Fall geht das auch in Ordnung.
    Doch fände ich einen "DDR-Nostalgie-Park" nicht gut.

  • Also ich wuerde so ein Museum auch gut finden! Es muss ja nicht alles automatisch positiv darstellen und auch nichts beschoenigen.


    Aber die DDR war einfach Teil unserer Geschichte, und das bleibt sie auch trotz der negativen Aspekte. Und ich faend es schade wenn meine Enkelkinder sich einmal daran interessieren und ueber dieses Thema informieren moechten, aber sich schwer damit tun etwas ueber die DDR in Erfahrung zu bringen.

  • Hauptsache das Ding ist weg! Ob nun mit oder ohne Schloss! Das Museum kann man auch ins Schloss oder ins Staatsratsgebäude oder sonstwo hinpacken!
    Kann man nicht liber die Kulisse wieder aufstellen, anstatt einen "Park" anzulegen? Das wird ohnehin nur eine große Wiese. Außerdem gibt es gegenüber den Lustgarten und am anderen Spree-Ufer das Marx-Engels-Forum, wo ja auch viele Bäume stehen und den Monbijou-Park ein Paar Gehminuten enternt.

  • Original geschrieben von Ben
    Hauptsache das Ding ist weg! Ob nun mit oder ohne Schloss! Das Museum kann man auch ins Schloss oder ins Staatsratsgebäude oder sonstwo hinpacken!


    Ich versteh nicht warum manche so versessen darauf sind diesen geschichtlich soo wertvollen Bau weghaben zu wollen. In Ordnung, wenn dafür das Schloss kommt, aber eine Ära unserer und vorallem Berlins Geschichte für ein paar Grashälmchen einfach auslöschen? Sehr verantwortungsbewusst!


    Und es ist glaub ich jedem klar dass ein Museum über die DDR im Palast der Republik natürlich am allerbesten passen würde.

  • Mir ist egal, ob ein Gebäude, sei es nun der PdR oder eben das Schloss, von polit-geschichtlicher Bedeutung ist, ob dort irgendwelche Verträge geschlossen wurde etc.! Mich interessiert lediglich der ästhetische Aspekt! Und weil es sich beim Schloss nicht um "irgendein" Wohnhaus handelt, sondern um ein stadtplanerisch bedeutendes Werk, ist es für mich nun mal klar, dass der Neubau eine Reko ist! Und da hat das Schloss nun mal die Nase vorn! Für die, die zum PdR eine "persönliche Beziehung" haben, tut es mir ja auch leid! Aber beide Seiten haben um einen Bau gekämpft und man muss eben auch verlieren können!

  • Klar, mit dem Schloss kann ich mich ja auch mehr als anfreunden. Nur finde ich es bedenklich jetzt nach dem Motto "Naja machen wir den Palast halt mal dem Erdboden gleich, und danach schauen wir weiter was kommt" zu handeln. Denn wenn der Palast erst mal weg ist, dann gibt's kein zurück mehr.


    Und wenn es dann doch nichts wird mit dem Schloss, dann werden zukünftige Generationen auf uns zurückblicken und sich fragen wieso wir das blos gemacht haben.

  • Original geschrieben von Volker
    ...dann werden zukünftige Generationen auf uns zurückblicken und sich fragen wieso wir das blos gemacht haben.


    Das macht jede Tochtergeneration mindestens 10mal am Tag. :D