Hotelhochhaus, 118m
Das Hotelhochhaus an der Nürnberger Messe wird immer wahrscheinlicher (und konkreter). Dazu zwei Zeitungsartikel (und Bilder!).
Aus der NN vom 06.11.03:
Konkrete Pläne für Hotel-Turm an der Messe liegen vor
Luxus auf 29 Etagen
118 Meter hoch — Baukosten von 60 Millionen Euro
Seit Jahren schon träumt die Nürnberger Messe-Gesellschaft von einem Hotel auf ihrem Gelände. Jetzt liegen konkrete Entwürfe für eine mit mindestens vier Sternen dekorierte Luxus-Anlage auf dem Tisch: An der Münchener Straße soll sich ein moderner, 118 Meter hoher Hotel-Turm mit 29 Etagen, knapp 300 Zimmern und Suiten sowie Kongressräumen in den Himmel schrauben. Verhandlungen mit potenziellen Betreibern und Investoren laufen bereits.
Damit, nach Jahren des Zauderns, endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden können, hat die Messe mit dem weltweit tätigen Architekturbüro „Krause Bohne“ eine Feinplanung erstellt. Eine Bauvoranfrage ist bei der Stadt bereits eingegangen. Heute wird das 60 Millionen Euro teure Projekt im Baukunstbeirat diskutiert.
Entstehen soll der „Messe-Tower“ nach den Plänen von Architekt Tom Krause, dessen Aachener Unternehmen mit internationalen Hotelketten wie Kempinski oder Radisson SAS zusammenarbeitet, am westlichen Ende des Messegeländes. Auf einer Grundfläche von 7200 Quadratmetern sollen sich 29 Etagen auftürmen. Die Gesamtfläche: 20 000 Quadratmeter.
Die Basis des Gebäudes, die sich an die Grundform der Messehallen anlehnt, beherbergt laut Entwurf Lobby, Gastronomie und Konferenzsäle. Darüber schließen sich die beiden Gebäudeflügel an, die 290 Zimmer und fünf Suiten beinhalten sollen. In den obersten Geschossen sind großzügige Bar- und Lounge-Bereiche mit Blick über die Stadt geplant. Außerdem soll das Hotel mehrere Restaurants und einen Wellness- und Fitnessbereich beherbergen.
Messe-Geschäftsführer Bernd Diederichs hat schon vor Jahren „1000 zusätzliche Hotelzimmer“ für Nürnberg gefordert. „Es ist zunehmend ein Problem, dass die Hotelkapazität schnell am Anschlag ist, wenn zwei bis drei Messen parallel stattfinden“, sagt der Messechef auch heute.
Mehrere Gründe führen laut Diederichs zu diesem erhöhten Bedarf: Die Nürnberger Messe wächst seit Jahren. Auch die Zahl der internationalen Besucher (2002: plus 27 Prozent im Vergleich zu 2000) steigt. Und die bleiben im Schnitt zwei Tage in der Stadt, übernachten also mindestens ein Mal. Und: „Es gibt eine ganze Reihe von Veranstaltern, die Wert darauf legen, dass mindestens ein Hotel am Messegelände ist“, ergänzt Wirtschaftsreferent Roland Fleck, der den Entwurf als „rundum positiv“ bewertet.
„Nicht in trockenen Tüchern“
Sollte die Stadtverwaltung die Pläne (der eigentliche Bauantrag muss erst noch gestellt werden) absegnen, könnten schon im Juli kommenden Jahres die Bagger anrollen. Zum Start der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 soll der Luxus-Tower dann eröffnet werden. Welche Hotelkette den Hotel-Turm betreiben könnte und wer investieren wird, ist laut Diederichs noch „nicht in trockenen Tüchern“. Die Messe jedenfalls werde „nicht Bauherr, nicht Betreiber und nicht Investor sein“, sondern nur diejenige, „die alles anstößt“.
SABINE STOLL
Aus der NZ vom 06.11.03:
Plan für einen 118 Meter hohen Hotelturm vorgelegt
Die Nürnberg Messe bekommt Flügel
Projektentwickler bringt Betreiber und Investor zusammen – Fertigstellung bis zur WM 2006?
Beim geplanten Messe-Tower, der im Grunde ein 118 Meter hoher Hotelturm auf dem Messegelände ist, wird auf das Tempo gedrückt: Heute kommen die Pläne in den Baukunstbeirat, bis Ende November soll der Betreiber präsentiert werden und im Februar der Bauherr. Baubeginn, so die Planungen, sind im nächsten Frühjahr. Nach 26 Monaten Bauzeit will man dann rechtzeitig zur Fußballweltmeisterschaft, die im Juni 2006 beginnt, fertig sein.
Der 118 Meter hohe Hotelturm mit den zwei markanten Flügeln soll direkt an der vor wenigen Jahren neu erbauten Messehalle 12, Ecke Münchener Straße/Bauernfeindstraße, entstehen. Alle anderen Standorte auf dem Messegelände seien verkehrlich wesentlich schlechter geeignet, so Bernd A. Diederichs, Geschäftsführer der Nürnberg Messe.
Die Nürnberg Messe will schon seit einigen Jahren ein Top-Hotel auf ihrem Gelände haben. Veranstalter von großen Kongressen oder Spezialmessen hätten ein solches Haus immer wieder gefordert, stellt Diederichs fest. Außerdem möchte die Messe in den nächsten Jahren im Kongressbereich weiter wachsen und neue Kunden vor allem mit noch besserem Service anlocken. Dass die Rechnung der Messe-Spitze bislang aufgeht, machen die Zahlen auch in diesem Jahr deutlich. „Wir werden die 100 Millionen Euro Marke in diesem Jahr knacken“, so der Geschäftsführer zum Umsatz für 2003. Im vergangenen Jahr waren es noch 96 Millionen Euro. Die Entwicklung ist bemerkenswert, weil von den deutschen Messeplätzen nur Frankfurt neben Nürnberg eine positive Entwicklung gemacht hat. Alle anderen sind abgestürzt. Nürnberg steht von der Internationalität her, so Diederichs, auf dem achten Platz in Europa: „Die Zeit der Messedinosaurier ist vorbei. Die Zukunft gehört mittelgroßen Messen.“ Deshalb will die Messe auch nicht mehr über die Münchener Straße oder über die Große Straße hinaus expandieren.
Die Messegeschäftsführung hat auf Grund der Zimmerbelegung errechnet, dass rund 1000 Hotelbetten in Nürnberg fehlen. „Selbst bei kleineren Messen sind die Hotelzimmer zu 100 Prozent ausgebucht“, sagt Pressesprecher Peter Ottmann. Gäste aus dem Ausland blieben auch länger.
Spezialisten
Für die Realisierung des Hotel-Projekts hat man sich mit dem Architekten und Projektentwickler Tom Krause von „Krause Bohne“ aus Eschweiler zusammengetan. Die international bekannte Firma hat Büros in Berlin, Hamburg, Aachen, Sao Paulo und Dubai. Sie ist Spezialistin für Hotelbauten und hochkarätige Freizeitanlagen auf der ganzen Welt. „Krause Bohne“ entwickelt zur Zeit in Dubai ein Sechs-Sterne-Hotel, das den hängenden Gärten der Semiramis nachgebildet ist, 500 Villen inklusive. Auf Rügen planen die Architekten die größte Ferienanlage Europas mit mehreren Hotels: Bauvolumen 510 Millionen Euro.
Tom Krause wollte mit dem Messeturm an der südlichen Einfallstraße etwas ganz besonderes bauen: „Einen solchen Hotelturm gibt es in ganz Europa nicht.“ An den eigentlichen Turm, in dem die Versorgungseinrichtungen des Hotels untergebracht sind, sollen zwei versetzte Flügel angebracht werden, die pro Etage Platz für je zehn Zimmer mit einer prächtigen Aussicht haben. Der Eingangsbereich ist sehr luxuriös geplant: Selbst ein kleiner künstlicher Teich wird mit einbezogen. Krause, der mit 25 führenden Hotelketten zusammengearbeitet hat, ist sich sicher, bis Ende November einen Hotelbetreiber präsentieren zu können, wenn die Bauvoranfrage positiv beschieden wird. Zwei seien in der engeren Wahl. Einen Bauherrn habe er bis Ende Februar: „Erst müssen die planerischen Arbeiten erledigt sein und der Investor Sicherheit haben.“ Die Messe stellt nur das Grundstück zur Verfügung. Mit dem 60 Millionen Europrojekt sollen 250 Arbeitsplätze entstehen.
André Fischer
Hier noch die Links zu den Bildern (Hotlinking ist ja nicht mehr erlaubt):
http://www2.nordbayern.de/bild…20031106_4c_hotel_big.jpg
Rechts sieht man zwei der drei von mir im ersten, beim zweiten Hackangriff verlorengegangenen Thread zu diesem Thema erwähnten Neuselsbrunner Scheibenhochhäuser.
http://www2.nordbayern.de/bild…106_4c_lok_messe2_big.jpg