Frankfurt und seine Nachbarn / Regionalplanung

  • Zitat von Chewbacca

    Da finde ich in der FAZ eine Meldung, die für mich fast an ein Wunder grenzt!
    Oder bedeutet das. dass langsam aber sicher doch endlich ein Umdenken einsetzt?

    Aber zu Ende gelesen hast Du den Artikel schon?

    Zitat von Chewbacca

    Die Stärke der Region sei ihre polyzentrische Struktur - nur diese dürfe nicht durch Kirchturmdenken zerstört werden.

    Sieht eher nach einem vergifteten Geschenk aus - noch dazu mit der Metapher üblicher Spendenaktionen. Fehlt eigentlich nur noch die medienträchtige Überreichung eines überdimensionierten Schecks vom Bürgermeister der kleinen aber feinen Gemeinde Eschborn an die notleidende Großstadt mit dem Kirchtumdenken Frankfurt.

  • Das sehe ich ähnlich: Der kleine Neffe, durch den großen, aber inzwischen etwas klamm gewordenen Onkel neureich geworden, steckt diesem gönnerhaft ein Zwanziger in die Tasche. Und das war's dann aber auch an Unterstützung.

  • Zitat von Schmittchen

    Und das war's dann aber auch an Unterstützung.

    Und nicht nur das, sondern man hat noch dazu ein psychologisches Prae, wenn man nächstens selbst etwas möchte oder auch nur Frankfurt etwas verwehren möchte.


    Das kommt ja schon ziemlich unverstellt in dem Satz "Im Umkehrschluß müsse seine Frankfurter Kollegin Petra Roth (CDU) ihre Magistratskollegen und das Frankfurter Parlament davon überzeugen" zum Ausdruck.

  • Ähnliche Probleme zwischen den Großstädten und dem Umland gibt es wohl auch anderswo. In München wurden jetzt die Planungen für die Umlandbahn zurückgestellt, da es den Gemeinden zu teuer war - man möchte also einerseits gerne von der Nähe der großen Nachbarstadt profitieren, aber selbst nichts dazu beitragen um derartige Infrastrukturprojekte zu realisieren von denen der gesamte Ballungsraum profitieren würde.
    Es gibt natürlich auch gegenteilige Beispiele - die Münchner Nachbarstadt Garching verlängert die U6 auf Ihrem Gebiet bis zum Forschungsgelände der TU, Kosten insgesamt ca. 200 Millionen Euro, nicht schlecht für eine Stadt mit 16.000 Einwohnern.

  • Zitat von Jai-C

    man möchte also einerseits gerne von der Nähe der großen Nachbarstadt profitieren, aber selbst nichts dazu beitragen um derartige Infrastrukturprojekte zu realisieren von denen der gesamte Ballungsraum profitieren würde.

    Naja, die Großstädte sind ihrerseits häufig ebenso einseitig in der Argumentation. Gerne beklagen sie sich über die sozialen Kosten z.B. durch Sammelpunkt von Obdachlosen, daß sie andererseits Kaufkraft vom Umland abziehen und die meisten Behördenarbeitsplätze erhalten, wird hingegen unter den Tisch gekehrt. Das Beispiel Zoo ist ähnlich. Man wirbt damit, bekommt Renommee und die eigenen Bürger sind schneller dort als die aus dem Umland. Werden rote Zahlen geschrieben, dann geriert man sich als aufopfernder Dienstleister für die Region.



    Zitat von Jai-C

    die Münchner Nachbarstadt Garching verlängert die U6 auf Ihrem Gebiet bis zum Forschungsgelände der TU, Kosten insgesamt ca. 200 Millionen Euro, nicht schlecht für eine Stadt mit 16.000 Einwohnern.

    Bei den Gesamtkosten derartiger öffentlicher Verkehrsmaßnahmen liegt der kommunale Anteil regelmäßig im kleinen zweistelligen Prozentbereich, z.B. bei 20%. Trotzdem wäre das für 16.000 Ew noch ziemlich viel.

  • Ich war mal ein bißchen größenwahnsinnig und hab mir ausgemalt wie eine Stadt Frankfurt nach Eingemeindungen der Umlandsgemeinden aussehen könnte. Entstanden ist eine Region mit ca. 1,5 Mio. Einwohnern.
    Die Stadtgrenzen und die Einteilungen in die Bereiche City, Süd, West, Nord und Ost sind von mir völlig willkürlich gewählt worden, da ich - obwohl ich in der Region wohne - nicht alle der gezeigten Städte und Dörfer auch selbst kenne.
    Kritik ist erwünscht, aber bitte nicht zu heftig! :bah:


  • Ich finde das ist überhaupt nicht übertrieben! Würde vielleicht noch Hanau und Eppstein miteinbeziehen. Damit wäre die Region unschlagbar.


    Sehr gut gemachte Karte übrigens. :daumen:

  • ich bin dafür den bereich "ost" auszuschneiden :zunge2: und heidelberg oder das phantasialand dort einzufügen :D !!!

  • Zitat von Max BGF


    Bei den Gesamtkosten derartiger öffentlicher Verkehrsmaßnahmen liegt der kommunale Anteil regelmäßig im kleinen zweistelligen Prozentbereich, z.B. bei 20%. Trotzdem wäre das für 16.000 Ew noch ziemlich viel.


    Wenn es keinen Buergerentscheid in Garching gegeben haette, mehr von der Strecke unterirdisch zu bauen, haette die Stadt Garching nur ~ 3% der Kosten uebernommen.
    So sind es aber um die 6% geworden (~12 Mio Euro)
    Der Rest wird von Bayern, dem Landkreis Muenchen und Bundesmitteln bezahlt.
    Quelle

  • Zitat von Gizmo23

    Kritik ist erwünscht, aber bitte nicht zu heftig! :bah:


    Also eine Kleinigkeit ist mir Aufgefallen:
    Dörnigheim ist falsch und viel zu klein eingezeichnet. (immerhin 16.000 EW). Und was diese mysteriöse Stadt "Maintal" sein soll, ist mir auch ein Rätsel :D


    Maintal = Bischofosheim + Dörnigheim + Hochstadt + Wachenbuchen.


    Eine geheime 5. Stadt gibt es nicht und die 4 sind alle schon eingezeichnet ;)
    Aber dort in etwa müsste Dörnigheim liegen. Bin aber gerade zu faul eine Karte rauszukramen.

  • Plus: Ffm wächst auf das etwa Dreifache
    Minus: Ffm dürfte fortwährenden Scherzen bzgl. seiner Interpretation des Begriffs "City" ausgesetzt sein

  • goschio1
    " Würde vielleicht noch Hanau und Eppstein miteinbeziehen. Damit wäre die Region unschlagbar. "


    naja jetzt übertreib es mal nicht. 1,5 Millionen wäre groß aber nicht unschlagbar...ja nichtmal in Deutschland.

  • Zitat von Samuel

    goschio1
    " Würde vielleicht noch Hanau und Eppstein miteinbeziehen. Damit wäre die Region unschlagbar. "


    naja jetzt übertreib es mal nicht. 1,5 Millionen wäre groß aber nicht unschlagbar...ja nichtmal in Deutschland.


    Es geht um das GDP und nicht um die Einwohnerzahl an sich. Und ausser München sehe ich da keine Konkurenz für die Region Frankfurt. Meine Aussage hat sich übrigens hauptsächlich auf Deutschland bezogen. Europaweit gibt es natürlich noch ganz andere Kaliber.

  • Zitat von Max BGF

    Naja, die Großstädte sind ihrerseits häufig ebenso einseitig in der Argumentation. Gerne beklagen sie sich über die sozialen Kosten z.B. durch Sammelpunkt von Obdachlosen, daß sie andererseits Kaufkraft vom Umland abziehen und die meisten Behördenarbeitsplätze erhalten, wird hingegen unter den Tisch gekehrt. Das Beispiel Zoo ist ähnlich. Man wirbt damit, bekommt Renommee und die eigenen Bürger sind schneller dort als die aus dem Umland. Werden rote Zahlen geschrieben, dann geriert man sich als aufopfernder Dienstleister für die Region.


    Die Großstadt zieht Kaufkraft eigentlich nur in den Bereichen ab, die in kleineren Städten ohnehin kaum findet (z.B. bei exklusiven Kleidungsstücken). Im Gegenzug gibt es dort aber großzügige angelegte Gewerbegebiete auf der grünen Wiese, die leicht mit dem Auto zu erreichen sind - in den Städten fehlen diese Flächen oft (Platzmangel) bzw. sind weniger attraktiv für die Unternehmen aufgrund höherer Steuersätze. Man ergänzt sich hier also gegenseitig, vermutlich sogar eher zu Gunsten der Umlandgemeinden.