Übertriebener Denkmalschutz
Ich finde, wenn man sich mit dem Thema Denkmalpflege befaßt, muß man auch diesen Aspekt ansprechen. Ich glaube, ich habe mich hier bisher nicht gerade als fanatischer Modernist geoutet. Aber ich erlebe oft, wie kleinlicher Denkmalschutz das Gegenteil dessen bewirkt, was er eigentlich sollte. Da verfallen Häuser, weil ihre Besitzer sie wegen unüberwindlicher Bauvorschriften nicht in bezahlbarer Art und Weise modernisieren dürfen, oder aber weil sie niemand kaufen will, weil das Etikett "Denkmalgeschützt" für jeden Investor gleichbedeutend ist mit "Finger weg!"
In dem Bemühen, alte Bausubstanz um jeden Preis zu erhalten, werden in manchen Regionen auch in Fällen, wo es Schaden anrichtet, Prinzipien geritten und damit das Kind mit dem Bad ausgeschüttet. Dabei gibt es von Bundesland zu Bundesland Unterschiede. Hier in Baden-Württemberg scheint es besonders schlimm zu sein, während Bayern eine bessere Balance zun finden scheint. Ich erinnere mich jedenfalls daran, daß vor Jahren in einer Runde führender Vertreter des Denkmalschutzes der bayerische Abgesandte mit Naserümpfen betrachtet wurde, weil er nicht die "reine Lehre" vertrat.
Also die Frage an alle: Wie weit darf/muß Denkmalschutz gehen? Wo liegen seine Grenzen?