NMA: Arnulfpark (1.000 WE, 4.500 AP) [fertiggestellt 2017]

  • Sieht irgendwie "besonders" aus. Hoffentlich sind die Böden eben.


    Ich vermute, daß es sich bei dem Bauherrn um die Stilwerk-Gruppe handelt.Die haben schon Gebäude in Hamburg, Berlin,Düsseldorf und bald in Wien. Siehe http://www.stilwerk.de
    Soviel ich weiß, sind sie schon länger auf der Suche nach einem Standort in München.

  • Schon wenige Solitäre reichen um den Gesamteindruck eines Viertels zu dominieren. Wäre sehr positiv in diesem Fall. Nach meinem Geschmack wird hier auch zuviel kategorische Kritik geübt, zum einen sind dies alles nur Visualisierungen, reel wirkt vieles anders - und besser. Zum anderen muss man sagen dass ich gerade historisierende Architektur mag, sprich es ist eben ein neuer Architekturtrend und hat mit München per se nichts zu tun. Siehe frankfurter Opernturm mit klassischer Formensprache wie dem "Kronen-Zitat" als Dach und Sandsteinfassade, generell Sandstein als "wiederentdeckter" Baustoff während Jahrzehnte Sichtbeton, Rauhputz und Faserplatten als Fassadenmaterial bei Neubauten dominiert haben. Was mir persönlich ebenfalls gut gefällt, Sandstein altert im Gegensatz zu vorgenannten Oberflächen einfach "schöner". Letztlich halte ich den Arnulfpark für ein gelungenes Ensemble, vor allem und nicht zuletzt wenn man bedenkt dass es sich hierbei um ein neues Stadtviertel handelt und wenn man bedenkt was sich dort zuvor befand. Wo wir auch zum "Grund" für die Formensprache dort gelangen. So wie ich das verstehe werden lange und lückenlose Gebäuderiegel dort besonders stark verwendet um diese quasi als "Lärmschutz" für dahinterliegende Gebäudereihen zu verwenden. Das schränkt natürlich den Spielraum ein.

  • Dass sich alle über diesen Neubau so freuen, liegt wohl weniger an der Architektur selbst als vielmehr an der Tatsache, dass sowas wirklich mal was neues für Münchner Verhältnisse ist. In Stuttgart oder Hamburg ist man verwöhnter. Dort würde man den Bau wohl eher "ganz ok" finden.
    bayer: OHNE hier Uralt-Diskussionen aufleben zu lassen halte ich den Arnulfpark bisher in seinem ersten Bauabschnitt für ein Monument der verpassten Chancen. Das Gebäude an der Donnersberger Brücke mit dem alten Schornstein (mit Einschränkungen wie enormen Wandflächen ohne Befensterung) und besonders dieses schräge Ding ziemlich in der Mitte der Anlage finde ich allerdings schon sehr gelungen. Die gelben Wohnriegel könnten aber eher in Aubing oder Moosach stehen...
    iconic: der zweite Bauabschnitt mit den Torbögen ist ja wohl "saugeil" :) Richtig expressionistisch sieht das aus, passt gut zum Postkomplex an der Arnulfstraße, ich will fast von einem "Genius Loci" sprechen. Für Investorenarchitektur verdammt feinfühlig!

  • Gentrifizierung ist ein großes Thema und "anspruchsvolle" Architektur hat eben auch anspruchsvolle Preise zur Folge, noch anspruchsvollere als in München eh schon zu bezahlen sind. Wenn man nicht will dass "Normalos" nur noch in Aubing oder Moosach wohnen können muss man das halt "ertragen", ich kann mir auch keine Wohnung in extravaganten Gebäuden leisten ;)

  • ^^
    und genau das gilt es zu durchbrechen. Das ist doch eine Zweiklassengesellschaft, wenn nur noch "Reiche" in schönen Häusern wohnen dürfen, die "Normalos" hingegen in Spieß-Langweil-Trostlos-Kästen. Die Arbeitersiedlungen in den 20er/30er Jahren waren doch auch schön. Etwa die Borstei: Heute heiß begehrt, schick und nicht mehr billig, gebaut jedoch als Werks- bzw Sozialwohnungen.

  • Was heißt "nur noch"... Denn Arbeiterswohnungen waren - und selbst das war schon "Luxus" pur - wenn überhaupt nur so gegliedert: eine Stube, ein davon getrennter Sanitärbereich mit WC und eine abgetrennte Küche. Oft genug gab es aber auch nur ein "Etagenklo" und die "Wohnung" bestand aus einem einzigen Raum in dem gekocht, gegessen, gelebt und geschlafen wurde. Und damals bestanden Familien nicht wie heute aus 2 Eltern und 1/2 Kindern sondern eher aus 3-4 Kindern.
    Hübsch saniert und in weitaus größeren Raumaufteilungen mag uns das heute gefallen, das sah aber nicht immer so aus. Nicht umsonst nannte man dies in Berlin "Mietskaserne", wobei das in Berlin noch eine Stufe beengter und trister als in Bayern üblich war.

  • Bei mir unter Firefox poppt ein neuer Tab auf, wenn ich auf einen Link klicke. Dann kommt eine Errormeldung:



    Wenn man dann in diesem Tab hinter der URL nochmal die return taste klickt, dann lädt das Bild. Bei dem Bilderhoster kommt anscheinend ein Error, wenn man die Bilder mit einem referrer aufruft. Ohne referrer werden sie geladen.

  • Unglaubliche Tristesse, einfach unfassbar, dass solche unästethischen Wohn- und Büroriegel in zentralster Münchner Lage gebaut werden können.


    Man muss sich nur mal verdeutlichen, was in Hamburg in der HafenCity so entsteht. Da liegen Welten dazwischen was die architektonische und städtebauliche Gestaltung angeht.

  • Ja , das denke ich mir auch immer, wenn ich durch das Hamburger Neubauviertel gehe- warum das nicht in München stehen kann.
    Vielleicht hätte sogar schon eine große Wasserfläche genügt, um das Ganze zu weiten , anstatt dieses jämmerlichen Schamtuchparks.
    Am schlimmsten sind bei den Wohngebäuden diese aufgeklebten Alu-Gitterkäfige mit der grauen ! Stoffbespannung.


    ( DA lob ich mir doch die neue Westpark-ADAC Bebauung ) .

  • ^^


    Sehr, sehr gut! Heute muss man ja, je nachdem wo man wohnt bzw. arbeitet bis zu 800 m Umweg gehen um zum Bahnhof zu kommen. Problematisch wird sicher die Tatsache, dass der Bahnsteig am östlichen Ende sehr spitz zuläuft.

  • ^^
    Das hab ich mir auch gleich gedacht. Der Stadtauswärtsbahnsteig ist an seinem Ostende so spitz, dass er vielleicht gerademal 1,20 breit ist. Weiß das, da ich dort heimlich rauche, wenn ich warten muss ;)

  • ^^
    Weiß das, da ich dort heimlich rauche, wenn ich warten muss ;)


    Das ist ja schön, dass du wenigstens ein schlechtes Gewissen hast.;)
    Die meisten ignorieren das Rauchverbot völlig.

  • Unglaubliche Tristesse, einfach unfassbar, dass solche unästethischen Wohn- und Büroriegel in zentralster Münchner Lage gebaut werden können.


    Man muss sich nur mal verdeutlichen, was in Hamburg in der HafenCity so entsteht. Da liegen Welten dazwischen was die architektonische und städtebauliche Gestaltung angeht.


    Nun ja, manchmal habe ich auch den Eindruck, dass eine Ufer-nahe Lage grundsätzlich eher interessante Architektur hervorbringt, siehe Hamburg, Düsseldorf oder auch Amsterdam. Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass man aus den fahrlässigen Fehlern der NMA lernen wird, und wenigstens die wenigen übrigen zu entwickelnden Rest-Areale in der Innenstadt (z.B. Spaten-Brauerei-Areal, Finanzämter Deroystraße) deutlich hochwertiger gestalten wird.

  • [...] Nichtsdestotrotz hoffe ich, dass man aus den fahrlässigen Fehlern der NMA lernen wird, und wenigstens die wenigen übrigen zu entwickelnden Rest-Areale in der Innenstadt [...] deutlich hochwertiger gestalten wird.


    Den Düsseldorfer Medienhafen halte ich für gar nicht mal so gelungen. Die Lage am Wasser reißt einiges raus, selbst eher langweilige Architektur wirkt dort ganz passabel.


    Neben dem unterschiedlichen städtebaulichen Vorgaben (relativ kleine Grundstücke / Nutzungsmischung in HH, große monofunktionale Riegel in MUC), sind die planerischen Rahmenbedingungen ganz andere. Die Entwicklung in Hamburg wird von einer eigens gegründeten städtischen GmbH geleitet und die Eingriffsmöglichkeiten der Planer sehr hoch. Siehe hier http://www.hafencity.com/de/ma…/entwicklungsprozess.html und hier http://www.hafencity.com/de/ma…fencity-hamburg-gmbh.html . Wäre schön, wenn jemand aus dem Müncher Baureferat sich das mal durchlesen würde ...