Neue BND Zentrale Berlin

  • Beckstein:


    "Was wird aus dem Umzug des Bundesnachrichtendienstes, wenn die Regierung wechselt?"


    "Der Umzug muß natürlich überdacht werden. Als bayerischer Innenminister bin ich dagegen. In der Union gibt es auch Befürworter. Da müssen wir uns noch auf einen Kompromiß verständigen. Es ist beispielsweise teuer und nicht erforderlich, den Technikbereich für mehrere hundert Millionen Euro nach Berlin zu verlegen. Ob aber die Abteilung des BND, die bereits in Berlin ist, abgerundet werden soll, will ich nicht von vorneherein bestreiten."


    http://www.faz.net/s/RubA24ECD…Tpl~Ecommon~Scontent.html

  • Die SPD müsste dann damit einverstanden sein, dass ihr Beschluss rückgängig gemacht würde. Das sehe dann in der öffentlichen Wahrnehmung so aus, als ob die SPD der CDU/CSU zugesteht, ihre Innenpolitik zu korrigieren. Das halte ich für sehr unwahrscheinlich. Der BND kommt nach Berlin und die CSU wird jetzt mal was einstecken müssen. - Allerdings denke ich nach wie vor, dass für den BND hier genug freistehende Objekte (bis hin zum Tempelhofer Flughafengebäude) bereitgestanden hätten und der Nebau unnötig ist.


    Im Presseartikel heißt es übrigens, dass eine Kanzlerin Merkel das Thema nach den Koalitionsverhandlungen offensiv angehen würde. Heißt wohl soviel wie: Bleibt so wie beschlossen.


    Es könnte höchsten ein fauler Kompromiss herauskommen, wonach 50-100 BND Beamte in einer Pullacher Außenstelle verbleiben. Das wiederum wäre so blödsinnig, dass ich es fast erwarten würde. ;)

  • Sehr richtig, Manuel.


    Sehe ich genauso. Wenn die SPD ihre eigenen Beschlüsse rückgängig machen würde, wäre das ein herber Gesichtsverlust.
    Dass die CSU da rumjammert, überrascht wohl nicht. Außerdem ist die CSU in einer Großen Koalition das kleinste Gewicht; soll heißen, nach den bereits gemachten Zugeständnissen der CDU an den Juniorpartner CSU, hat die CSU jetzt erst mal Sendepause. :D

  • So, mal was Neues von der Umzugsfront: Es gibt nichts Neues!



    Quelle: http://www.welt.de


    Die Angie wird´s schon richten! :D

  • Der BND kommt. Das ist sicher. Was mich einzig stört ist, dass der BND in einen gigantisch teuren Neubau in bester Berliner Lage ziehen muss und nicht in eine der ehemaligen Kasernen im Berliner Umfeld zieht. Diese Kasernen gehören Bund oder Land, stehen ungenutzt leer herum und verfallen und mitten in Berlin wird ein wirklich attraktives und teures Bauland erworben und mit einer Behörde zugestellt. Das alleine finde ich nicht richtig und das könnte man zum Zeitpunkt auch noch ändern. - Wollten CDU/CSU also wirklich Kosten sparen, würden sie sich nicht das unmögliche zum Ziel machen, nämlich den Umzug komplett zu verhindern, sonder das mögliche vornehmen und den Umzug in eine preiswertere Immobilie verlangen. Der BND soll zwar Regierungsnah untergebracht sein, aber das muss ja nicht gleich in fußläufiger Entfernung erfolgen...

  • Hast du schon einen bestimmten Ort im Kopf? Mir würde auf Anhieb kein Riesen-Bau einfallen, der eine kostengünstige Großsanierung für den BND möglich macht, nicht weit von allem entfernt ist (fußläufig ist ja bei dem Gelände auch schon fast übertrieben) und eine gute Infrastruktur bietet (die sollte ja tunlichst auch nicht neu erschlossen werden). Fakt ist aber natürlich, dass das Gebäude sehr, je nach Sichtweise auch zu teuer ist.

  • Gut jetzt kann man zunächst die Frage stellen, ob z.B. Straußberg, Sperenberg, Wunsdorf, Potsdam etc. zu weit entfernt sind. Leere Kasernen gibt es dann aber z.B. auch noch in Zehlendorf und Spandau. Diese stehen nicht allesamt vollständig leer, aber teilweise. Teilweise ganz leer, teilweise provisorisch genutzt oder nur zum Teil genutzt. Diese Objekte könnten auch erweitert werden. Fakt ist doch, dass diese Objekte sowieso im staatlichen Besitz sind und folglich Kosten verursachen unabhängig davon, ob sie genutzt oder eben nicht genutzt werden. Nicht zuletzt wird demnächst ja auch noch Tempelhof frei. Das Gebäude bräuchte dann ja auch eine Nutzung.


    Alles bis zu 45-60 Autominuten Entfernung sollte m.E. doch ausreichend sein. Und in dem Umfeld finden sich ungenutzte Militäranlagen massenhaft.

  • Die Julius-Leber Kaserne war ehemals Kaserne und HQ des franz. Militärs. Heute ist hier die Standortverwaltung inkl. Stadtkommandanten sowie ein Großteil des Wachbataillons des BMVg stationiert.
    Die Kaserne ist somit verplant.


    Im Gespräch war die Kaserne der Amis in Dahlem (Clayallee). Von der Größe und den Gegebenheiten ( u.a. Sicherheitsaspekte wie Anschlagssicherheit und Abhörschutz) scheint sie recht annehmbar. Tempelhof hingegen ist wohl eher suboptimal.


    Ich bin aber auch für einen Neubau:
    Ein bestehendes Gebäudesystem (zB eine Kaserne) "geheimdiensttauglich" zu machen, ist sehr aufwendig und damit teuer. Zudem entsteht ein Teil der Kosten für den Berlinumzug auch durch die Anreize und Vergünstigungen für die Mitarbeiter (Umzugshilfen etc.). Die aber fallen ja immer an.
    Ergo: Neubau vs. Altbau renovieren, das tut sich dann nicht viel!

  • Ich denke sehrwohl, dass man Tempelhof entsprechend umbauen und erweitern kann. Letztlich muss ja für Tempelhof ohnedies irgendeine Nutzung her. Die Kosten für "irgendwas mit Tempelhof machen" stehen so oder so und die Kosten für einen Neubau auch.


    Generell läuten bei mir alle Alarmglocken, wenn es ausgerechnet in Berlin wieder einmal heißt, das abreißen und neu bauen mal wieder viel billiger sein soll, als um- und anbauen oder renovieren. Ist hier ja nicht gerade das erste mal und geht dann meistens in die Hose, die ja im Berliner Fall ohnedies schon sehr voll ist... ;)


    Wie ja allgemein Berliner Finanzmathematik eine sehr spezielle Wissenschaft ist...

  • auf dem Gelände des ehemaligen Stadions der Weltjugend muß aber nichts mehr abgerissen werden. Die müßen im Prinzip nur die Leitungen verlegen und es dann auf Plan bringen. Dann kann der Bau beginnen. Für die Gegend wäre insgesamt das Autofrei-Wohnen-Viertel besser, aber mal ehrlich, wann hätte das denn gebaut werden sollen?

  • Aber das wäre eine private Investition gewesen. Mittel also, die dann zusätzlich in die Stadt fließen würden. Und die Nutzung ohnehin staatseigener Objekte würde dann eben 1. den Objekten eine Nutzung bringen, 2. evtl. (nicht exorbitant) billiger sein und 3. alle Optionen für das Bauland "Stadion der Weltjugend" offen lassen.
    Andersherum hätte ich das privat nutzbare Bauland blockiert, die entspr. Investitionen fließen schlimmstenfalls eben in eine andere Stadt und die staatseigenen Objekte bleiben weiter ungenutzt und verfallen.


    Das diese Investitionen so oder so nicht den gesamten Staatshaushalt retten oder ruinieren, ist natürlich klar.

  • Tempelhof ist eine sehr gute Idee (auch wenn ich für den Erhalt des Flughafens bin). Ist nur die Frage, ob die Planungen (Falls es welche gibt) damit vereinbar sind. Ich meine, die Entscheidung für den Neubau wird ja nicht aus dem Bauch raus getroffen worden sein, gerade bei einer solchen Summe Geld. Vielleicht unterstelle ich ja zuviel, aber irgendwas sollten sich die Verantwortlichen sich doch dabei gedacht haben...

  • Man müsste m.E. das halbkreisförmige Gebäude mit einem ebenso halbkreisförmigen Anbau versehen können, so dass das ganze wie eine Ellipse aussieht. Die Hangars zu Büros umbauen (Zwischendecken einziehen, Glasfronten statt Tore) und dann noch 3 oder 4 Flügel in die Mitte hineinbauen. Das wäre ein gigantisches Gebäude und sollte dann wirklich genug Platz bieten können.


    Ich hatte das hier schon einmal in einem anderen Zusammenhang vorgeschlagen und diese grobe Skizze gemacht: http://www.strobel.ag/thf_umbau1.jpg