Karl Friedrich Schinkel (1781 - 1841)
Ich denke, es ist an der Zeit einen der bedeutendsten
Architekten Deutschlands mitsamt seiner Lebensgeschichte und
einer Bildauswahl seiner wichtigsten Bauten vorzustellen - Karl
Friedrich Schinkel (1781 - 1841).
Zunächst die Biografie, welche ich nicht selbst verfasst
habe, sondern auf der Site http://www.rasscass.com gefunden
habe:
"Karl Friedrich Schinkel wurde als Sohn des Kirchen- und
Schulinspektors Johann Cuno Schinkel und seiner Frau Dorothea,
geborene Rose, am 13. März 1781 in Neuruppin geboren.
Ab dem Jahr 1794 besuchte Karl Friedrich Schinkel in Berlin das
Gymnasium zum Grauen Kloster. Nach vier Jahren begann er eine
Lehre bei dem Architekten David Gilly. Der Sohn Friedrich Gilly, mit
dem er sich befreundete und der ebenfalls Architekt war, übte
einen großen Einfluss aus auf Schinkel. Zusammen eröffneten sie
die „Privatgesellschaft junger Architekten“. Im Jahr 1799 begann
Friedrich Schinkel ein Studium der Architektur an der neu
gegründeten Bauakademie in Berlin. Im Jahr 1802 schloss er
seine Ausbildung ab.
Zunächst arbeitete Friedrich Schinkel als Bühnendekorateur und
als Maler. In der Zeit von 1803 bis 1805 unternahm er eine
längere Studienreise durch Italien und Frankreich. Er hielt sich in
bedeutenden Städten wie Dresden, Prag, Wien, Triest, Genua
und Paris auf. Er lernte Susanne Becker kennen, die später, im
Jahr 1809 seine Frau wurde. Im Jahr 1810 wurde Friedrich
Schinkel durch die Vermittlung des Ministers für Kultus und
Unterricht, Wilhelm von Humboldt, Oberbau-Assessor an der
königlichen Oberbaudeputation und zugleich Lehrer an der
Akademie.
Im Jahr 1815 avancierte Schinkel zum Oberbaurat und fünf Jahre
später folgte er einer Berufung als Professor an die
Bauakademie. Im Jahr 1816 machte er die Bekanntschaft von
Johann Wolfgang von Goethe. Im Jahr 1822 wurde Schinkel
beauftragt, das Museum am Lustgarten in Berlin zu entwerfen.
Dazu unternahm er zwei Reisen nach Italien, nach Frankreich und
Großbritannien, um sich zu informieren.
Im Jahr 1831 wurde er zum Oberbaudirektor befördert. Ihm oblag
die Verantwortung für die gesamte Bautätigkeit in Preußen. Seine
Tätigkeit brachte es mit sich, dass er längere Reisen unternahm,
um sich vor Ort zu überzeugen. Doch seine Gesundheit zwang ihn
immer häufiger zu Pausen und zu Kuraufenthalten. Im Jahr 1838
folgte die Beförderung zum Oberlandesbaudirektor. Zwei Jahre
darauf erlitt er einen schweren Schlaganfall, von dem er sich
nicht mehr erholen sollte.
Friedrich Schinkel war ein humanistisch gebildeter Zeitgenosse,
der sich dem fortschrittlichen Denken anschloss. In seiner
Besamtentätigkeit war er sehr gewissenhaft, ohne jedoch ins
Bürokratische zu verfallen. Durch seine künstlerischen Talente
gab er sich offen und geistreich gegenüber seinen Zeitgenossen.
Damit passte Schinkel in das urbane Leben der Großstadt Berlin
und auch umgekehrt.
In seiner künstlerischen wie auch planerischen Tätigkeit gab sich
Schinkel dem Geschmack der Zeit hin. Er vertrat die Tendenzen
des Mittelalters in der Romantikphase wie auch die Strömungen
der Klassizistik. Schinkels Leistung bestand darin, beide
Strömungen harmonisch miteinander zu vereinen. Ein Merkmal
seines Schaffens war seine außerordentliche Vorstellungskraft,
die ihm von hohem Nutzen bei der Planung der verschiedensten
Objekte war.
In seinen architektonische Planungen machte Schinkel den
Mensch zu Maßstab. So hielten sich auch in seiner klassizistischen
Schaffensphase um das Jahr 1825 die Ausmaße seiner Bauten in
Grenzen und waren nicht bloß Zweck der Machtpräsentation.
Doch zuvor, in den Jahren von 1803 bis 1805, orientierte sich
seine Stilsprache an der Romantik, die sich in der Zeit 1810 bis
1815 zu einer national-romantischen Phase entwickelte.
Nach seiner Reise nach England und Frankreich orientierte sich
Friedrich Schinkel an der Technik. Seine Bauten waren geprägt
von einer kubischen Form. Griechische und gotische
Gestaltungselemente unterstützten eine ästhetische Klarheit. Ab
dem Jahr 1835 wandte er sich wieder mehr den mittelalterlichen
Konzepten zu – in Form ihrer wehrhaften Geschlossenheit.
Neben seinem Ruf als Architekt genoss Friedrich Schinkel auch
noch seine Popularität als Städteplaner. Auf diesem Fachgebiet
verfolgte er ein organisches Wachstum. Darüber hinaus war er
auch ein angesehener Architekturtheoretiker. Und er engagierte
sich in der Denkmalpflege.
Friedrich Schinkel starb am 9. Oktober 1841 in Berlin."
Kommen wir nun zu seinen Bauwerken:
Ich habe mich dafür entschieden, nur die wichtigsten und (mMn)
schönsten Werke zu zeigen, da Schinkels Gesamtwerk, bedingt
durch seinen Rang des Oberlandesbaudirektor, sehr umfangreich
ist:
I - Der bedeutendste Bau, das Alte Museum (1822-1830) in Berlin:
Schinkels Entwurfzeichnungen
Vorderansicht:
Rückansicht:
Querschnitt:
Perspektive der Rotunde:
Das vollendete Bauwerk
Historische Ansichten:
Heute:
Ich habe auch den Vorkriegszustand gezeigt, weil man auf den
historischen Aufnahmen deutlich die - heute verschwundenen -
Mosaike an der Front des Baues erkennen kann....diese wuren
beim Wiederaufbau nicht wiederhergestellt, sondern durch die -
ebenfalls auf den Bildern zu sehenden - Marmorfläche (aufgemalt)
ersetzt ---> Schade. Weiß zufällig jemand, ob sie im Zuge der
Komplettrenovierung der Museumsinsel rekonstruiert werden
sollen?
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II - Schinkels erstes Gebäude in Berlin, die Neue Wache (1817-1818):
Schinkels Entwurfzeichnungen
Vorentwurf:
Endgültiger Entwurf:
Das vollendete Bauwerk
Historische Ansichten:
Heute:
Auf dem vorletzten Bild gerade noch zu erkennen: die Seiten des
Bauwerkes wurden in Backstein ausgeführt - entgegen Schinkels
Entwurf....soweit ich weiß bedingt durch finanzielle Knappheit
(weiß jemand Genaueres?).
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III - Besonders schön: das Schauspielhaus (1819-1821) am Berliner Gendamenmarkt:
Schinkels Entwurfzeichnungen
Perpektivische Ansicht:
Vorderansicht:
Seitenansicht:
Querschnitte:
Perspektive des Konzertsaales.
Das vollendete Bauwerk
Historische Ansichten:
Heute:
Die letzten Bilder zeigen den Konzertsaal, welcher zu DDR-Zeiten - ebenso wie das komplette Gebäude - restauriert wurde.
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IV - Bald wieder da? Die Bauakademie (1831-1836) in Berlin:
Schinkels Entwurfzeichnungen
Vorderansicht:
Perspektivische Ansichten:
Querschnitt:
Details:
Das vollendete Bauwerk
Historische Ansichten:
Heute:
Ich hoffe wirklich, die Rekonstruktion dieses schlichten, aber
äußerst eleganten Gebäudes wird nun endlich in den kommenden
Jahren in Angriff genommen.
Demnächst werde ich noch weitere Werke in der gleichen Form vorstellen.