Bahnbogen Leutzsch

  • ^ Die LVZ mit einem Artikel dazu: https://www.lvz.de/lokales/lei…CS2FE3TDNNZEOUDA7UEU.html


    Im Zuge der Revitalisierung besteht evtl. auch für die unsanierte Altbausubstanz im Plangebiet eine Chance.


    Nachfolgend die einzelnen Objekte:


    Starten wir mit ehem. Bahninfrastruktur Am Ritterschlößchen

    zbeoxd89.jpg


    cedhk8ru.jpg


    von der anderen Seite

    9xirppbz.jpg


    livv8oxa.jpg


    xsxlzduu.jpg


    6pjvcxk3.jpg


    Vorgründerzeitler Leipziger Str. 2

    483dolmi.jpg


    Ehem. Pianoforte-Mechaniken-Fabrik Flemming Franz-Flemming-Straße 41

    utcjzduz.jpg


    zr6onuls.jpg


    f5vbfgtj.jpg


    Ehem. Bogenlampenfabrik Körting & Mathiesen Franz-Flemming-Straße

    28ejmo6t.jpg


    Georg-Schwarz-Straße 222

    ac26k7w6.jpg


    Ehem. OMEGA Metallfadenlampenfabrik Georg-Schwarz-Straße 185

    rhi9xx97.jpg

    Eigene Bilder


    yqdbed7y.jpg

    https://brownfield24.com/grundstuecke/objekt-1708959103

  • Nur der Wasserturm und der Lokschuppen liegen in dem Gebiet des aktuellen nichtoffenen städtebaulichen Ideenwettbewerbs mit Realisierungsteil „Östliche Flächen des Bahnbogens Leutzsch in Leipzig“ (= Teilbereich 1). Alle anderen Gebäude liegen in den Teilbereichen 2 und 3, für die die Planungen noch nicht begonnen wurden, oder sogar außerhalb des Bereiches des Bebauungsplans Nr. 452 „Bahnbogen Leutzsch“,

    https://www.leipzig.de/bauen-u…ojekte/bahnbogen-leutzsch

  • Übrigens:

    Ruinöser Zustand von ehemaligen Bahngebäuden entlang der S-Bahnstrecke Plagwitz-Leutzsch

    schriftliche Antwort zur Anfrage - VII-F-08411-AW-01

    https://ratsinformation.leipzi…DNR=2010158&refresh=false




    https://ratsinformation.leipzi…DNR=2010158&refresh=false

  • Stimmt, ich dachte, die Franz-Flemming-Straße 41 wäre nicht mehr dabei, aber das B-Plangebiet geht im Süden bis an die Franz-Flemming-Straße 39 und 39a heran.

  • Der Siegerentwurf für den Bahnbogen Leutzsch kommt von den Berliner Büros "Franz Reschke" und "Stadt, Land, Fluss".


    Das ehemalige Straßenbahndepot Leutzsch soll dabei zu einem Innovationscampus umgebaut werden (laut heutiger LVZ gibt es dafür bereits einen interessierten Investor), außerdem soll die LEWO verschiedene Wohngebäude mit ca. 230 Wohnungen bauen. Darüberhinaus entsteht noch eine Schule und der Park der Goerdeler Villa soll öffentlich werden. Außerdem ist ein Fußgängertunnel von Hellerstr. zur Pettenkoferstr. angedacht.


    https://www.franzreschke.de/


    https://www.lvz.de/lokales/lei…Z64FDNTBSHUDWB2DNMTY.html

  • Der Grundstückeigentümer der für den Schul- und Wohnungsbau vorgesehenen Teilbereiche B und C ist die LEWO AG bzw. die LEWO Vierte Südprojekt AG & Co. KG.


    Im Teilbereich B sollen die Flächen durch Grundstückstausch mit städtischen Flächen auf dem 4,4 Hektar großen Areal neben der Luisenbrücke (Lützner Str. über den Karl-Heine-Kanal) der ehem. Jutespinnerei Tränkner & Würker, später VEB Texafol, das die LEWO zu einem Wohngebiet entwickeln will, in das Eigentum der Stadt Leipzig kommen.


    Im Teilbereich C wird die LEWO selbst bauen. Hier sollen etwa 230 Wohnungen mit 23.000 bis 24.000 Quadratmeter Bruttogeschossfläche entstehen. In der Wettbewerbsauslobung heißt es dazu:


    "Zur Förderung des kostengünstigen und flächensparenden Bauens sollen die künftigen Wohnbauten möglichst kompakte Grundrisse aufweisen, um ein langfristiges „Sich-leisten-können“ auch für Familien‐ und Seniorenhaushalte gewährleisten zu können. Die Geschosswohnungen werden einen Anteil von ca. 30 % mietpreis- und belegungsgebundenem Wohnraum besitzen.


    Avisiert ist derzeit folgender Wohnungsschlüssel:

    - § 50 % sehr kleine und kleine Wohneinheiten (Ein- und Zweipersonenhaushalte)

    - § 30 % mittelgroße Wohneinheiten (Dreipersonenhaushalte)

    - § 20 % große und sehr große Wohneinheiten (Vierpersonenhaushalte und mehr) ..."


    https://static.leipzig.de/file…h_Auslobung_compr_8MB.pdf


    Die anvisierte Wohnungszahl kann nur realisiert werden, wenn das Areal des Kleingartenvereins „Eisenbahn Leipzig-Plagwitz“ im östlichen Bereich des Flurstücks 291/43 (ca. 3.330 qm) überbaut wird. "Die Fläche ist durch den Grundstückseigentümer gemäß den Bestimmungen des Bundeskleingartengesetzes verpachtet. Diese Nutzung soll künftig aufgegeben werden." Das sorgt bereits jetzt für Unmut vor Ort.

  • Sind die Empfehlungen der Jury irgendwo zu lesen?


    p64lmjcz.jpg

    © Stadt Land Fluss/Renderwolf

    Stadt Land Fluss


    Die Nachnutzung der ehemaligen LVB-/Bahn-Gebäude für Ateliers, Kultur und "Co-Working" (rechts oben im Bild, gelb und blau) wird sicherlich spannend und kann einen sehr guten Impuls geben.


    Die Kleinteiligkeit der Gebäude in diesem Bereich (unten, rot markiert) finde ich auch gut. Die Anordnung der mittleren Wohnquartiere (rot) überzeugt mich nicht so recht, ist aber auch nicht schlecht. Die Höfe sind halböffentlich, wofür es eigentlich keinen Bedarf gibt, da rundherum genug öffentliche Grünfläche besteht. Private Gärten hätte ich besser gefunden.


    Die Schule finde ich gut eingeordnet. Der Hof öffnet sich zur Straße und wird von den Schulgebäuden gut eingefasst. Andererseits könnte man argumentieren, dass der Schulhoflärm ungehindert zu den gegenüberliegenden Wohnbauten schallt.


    Der Block Philipp-Reis-Straße mit Supermarkt im Erdgeschoss, "Sonderwohnen" darüber und Garage Richtung Park und Bahnanlagen ist ok. An ungefähr dieser Stelle steht aktuell ein NORMA-Markt, nachdem NETTO vor einigen Jahren aufgegeben hatte und leer stand, was auch nicht so oft vorkommt. Allerdings hätte ich das Parkhaus lieber Richtung LVB-Gleisschleife als am Park angeordnet.


    Ganz blöd finde ich das (optionale) Eckgebäude Georg-Schwarz/Philipp-Reis-Straße. Wenn das so gebaut würde, wäre die Chance dahin, dieser städtebaulich prominenteren Ecke eine angemessene Fassung zu geben. Die Dominanz der Gleisschleife mit einem weiteren Parkhaus in deren "Auge" würde sogar noch verfestigt.


    Was ich auch unmöglich finde, ist die Fixierung auf Flachdächer. Das Viertel ist durch Schrägdächer geprägt! Lediglich die LWB-Neubauten und die LVB-Gewerbebauten machen hier Ausnahmen. Wie wurde bei der Infoveranstaltung auf die Bürgereinwände, welche die dichte Bebauung durch die LWB kritisiert hatten, reagiert:


    "Bei der Darstellung der Wettbewerbsaufgabe und der Beurteilung der Entwürfe wird in starkem Maß der Charakter der unmittelbaren Umgebung berücksichtigt. [...] Aus ggf. Fehlern bei der Umsetzung von Vorhaben in der Vergangenheit kann grundsätzlich nicht auf eine unmittelbare Fortsetzung in der Gegenwart geschlossen werden."


    Man mag heutzutage ja blind geworden sein für Charakterzüge wie Schrägdächer. Sie gehören trotzdem dazu! Besonders wenn die LEWO baut, die nicht durch besonders gelungene Architektur auffällt, sind solche architektonischen Vorgaben wichtig. ich hoffe, hier wird im B-Plan noch nachgesteuert.

  • ^ Hier scheinen mir einige wesentliche städtebauliche Grundprinzipien missachtet zu werden. Gebäude sollten mit ihren Fassadenfronten dem Straßenverlauf folgen, auch und gerade bei gebogenen Straßenverläufen. Sie sollten eine klare Dreiteilung aus Erdgeschosszone, Mittelstück und Dachabschluss aufweisen, Funktionsmischung aufweisen, sich ins Quartier nach Art und Maß einfügen, bestehende Fluchten aufnehmen und die bestehende Typologie und städtebauliche Form klug weiterführen, horizonatl und vertikal gegliedert sein, etwaige topographische Höhenunterschiede nachvollziehen, insgesamt auch bei Sonderbauten in einen Dialog mit ihrer Umgebung eintreten usw. Hier fehlt ja alles. Keine Konturen, keine Orientierung im Raum, keine Adressbildung.

  • Mit dieser Rundumkritik bin ich nicht einverstanden.

    Gebäude sollten mit ihren Fassadenfronten dem Straßenverlauf folgen, auch und gerade bei gebogenen Straßenverläufen

    Dieses Kriterium erfüllt ein Großteil der Gebäude. Lediglich der Schulbau schert aus, da dessen Schulhof sowie ein Vorplatz zur Straße hin angeordnet werden, sowie das optionale Gebäude an der Gleisschleife, das wirklich schlecht platziert ist.

    Sie sollten eine klare Dreiteilung aus Erdgeschosszone, Mittelstück und Dachabschluss aufweisen

    Das ist in einem städtebaulichen Wettbewerb nur sehr eingeschränkt darstellbar. Schrägdächer hätte ich, wie gesagt, auch befürwortet. Abstufungen bzw. Staffelungen im Dachbereich sind bei einigen der Wohngebäude aber angedeutet.


    Funktionsmischung aufweisen

    Drei der Blöcke weisen im Erdgeschoss öffentliche Nutzungen (Einzelhandel, Nachbarschaftszentrum, Bäckerei) und darüber Wohnen auf. Mehr kann man kaum erwarten, wenn selbst ein Discounteres nicht vermochte, dort seine Filiale zu halten. Auch die Freiräume sollen verschiedene Funktionen für diverse Nutzergruppen erfüllen.


    sich ins Quartier nach Art und Maß einfügen

    Die Körnung ist im Osten, der eher durch Einfamilienhäuser geprägt ist, kleinteiliger. Südwestlich davon erinnert die monotone Bestandsbebauung aus den 1950ern trotz der Anordnung der Wohnblöcke um Höfe eher an Zeilen- als an Blockrandbebauung. Hier könnten die vorgeschlagenen neuen Blöcke mehr Kleinteiligkeit ins Quartier bringen, was der Gegend sehr gut tun würde. Eine Schule lässt sich schlecht nach Maß und Art an Wohnbauten orientieren, gleiches gilt für eine Quartiersgarage. Den "Dialog mit der Umgebung" sehe ich bei den Sonderbauten darin, dass sie kleine Vorplätze entstehen lassen. Ob das nötig oder sinnvoll ist, lasse ich dahingestellt.


    etwaige topographische Höhenunterschiede nachvollziehen

    Ich kann nicht behaupten, dass mir derartiges dort mal aufgefallen wäre.


    Hier fehlt ja alles. Keine Konturen, keine Orientierung im Raum, keine Adressbildung.

    Der Entwurf hat sicher seine kritischen Momente und wirkt nicht wie ein großer Geniestreich. Am meisten zweifle ich noch an den Wegeverbindungen und dem Schulhof. Aber der Beitrag hat auch Stärken und könnte diesen Raum sehr aufwerten. Ich empfinde die Gegend als eine der deprimierendsten in Leipzig. Insofern habe ich nicht wirklich die Erwartungshaltung, dass der Zipfel an den Gleisen ein großartiges, quirliges Quartier voller Flair wird. Aber wenn ich das zum Beispiel mit dem Städtebau im viel bedeutenderen Löwitz-Quartier vergleiche, sehe ich für den Bahnbogen Leutzsch deutlich mehr Einfühlsamkeit und Abwechslungsreichtum am Werk.