Dresden: Carolabrücke, St. Petersburger Straße, Carolaplatz

  • Der Verkehrsdruck würde eine Behelfsbrücke rechtfertigen, bis die Mittel für eine langfristige Lösung bereitstehen

    Zumindest würde eine Behelfsbrücke wohl diejenigen, die den angeblichen völligen Verkehrskollaps als vordringlichstes Problem betrachten, für städtebauliche Diskussionen gewinnen können, Puffer für andere anstehende Bauvorhaben schaffen (z. B. Sanierung Güntzstraße). Sie könnte beweisen, dass eine schmalere Carolabrücke ausreicht, und würde demonstrieren, dass eine hässliche Standard-Brücke dort nichts zu suchen hat.


    Wie von der beantragenden Fraktion als "Notlage" beschrieben würde ich die Verkehrssituation in Dresden allerdings nicht einschätzen. Im Gegensatz zu Bad Schandau gibt es mehrere Ausweichmöglichkeiten zur Querung der Elbe. Vielleicht wäre eine schnelle Umsetzung in Bad Schandau aber ein Anschauungsbeispiel, das man dann im Bezug auf die Eignung für Dresden "am lebenden Objekt" bewerten könnte.

  • Die Sächsische Zeitung berichtet heute über eine plötzliche Kehrtwende der Verwaltung.


    https://www.saechsische.de/lok…G2KJEKXNB5QVUELQLPHA.html


    Sie will nun auf einmal doch keinen Ersatzneubau, sondern ein Plangenehmigungsverfahren mit Wettbewerb, was länger dauert. Dies solle dazu dienen, städtebauliche Qualitäten sicherzustellen. Ein Planfeststellungsverfahren, wie es z. B. für eine Carolabrücke mit der Optik von 1895 nötig wäre, wird weiterhin abgelehnt, angeblich, weil das dann aber wirklich zu lange dauere. Die SZ nennt bis zu sechs Jahre, ohne auf den konkreten Fall einzugehen. Meistens seien es 2 bis 3 Jahre Unterschied zwischen den beiden Plan-Verfahren. Eine Übergangsbrücke wird von der Stadt nicht geprüft, weil die AfD den Vorschlag dazu noch nicht offiziell eingebracht habe. (Die Verwaltung kann das wohl ohne die AfD nicht prüfen?! 🤨)


    Ich hatte schon vermutet, dass ein Wettbewerb kaum zu umgehen ist, aber das es so schnell geht...

  • Ich vermute das Interesse der AFD an dem Thema setzt die Verwaltung zunehmend unter Druck. Anders kann ich mir den schnellen Sinneswandel kaum erklären. Würde mich nicht wundern wenn in den nachten 3 Monaten auf einmal das Planfeststellungsverfahren auf dem Tisch liegt und die Verwaltung zum Entschluss kommt, das eine stadtbildverträgliche, historisch angelehnte, Brücke doch "zeitlich machbar" ist.

  • Wußtet ihr, das sämtliche Pläne der historischen Brücke vollständig im Dresdener Stadtarchiv liegen? Sogar in ausgezeichneter Qualität!

    Alle Grundrisse, Schnitte, Ansichten und Detailzeichnungen. Die Brücke ist zudem ausgezeichnet fotografisch dokumentiert. Eine Rekonstruktion der historischen Brücke ist somit rein technisch kein Problem. Es müßten lediglich die Pläne an die heutigen Bedürfnisse angepaßt werden.

    Die Pläne wurden auszugsweise im Stadtbild Deutschland Forum gepostet.


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    Seebastian, Stadtbild Deutschland Forum / Stadtarchiv Dresden

  • Etwas Interessantes habe ich auf der Info-Seite zur Bad Schandauer Brücke gelernt.


    "Der Bau einer Behelfsbrücke ist ein vordringliches Ziel, an dem alle Beteiligten mit Hochdruck arbeiten, um schnellstmöglich eine spürbare Entlastung für die Region zu schaffen. Die Behelfsbrücke ist für den Ersatzneubau der Elbebrücke Voraussetzung. [...] Eine denkbare Variante ist der Einsatz einer sogenannten „SS80-Brücke“. Dieser standardisierte Behelfsbrückentyp wurde im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums entwickelt, um kurzfristig leistungsfähige Schwerlast-Straßenbrücken bereitzustellen."


    https://www.lasuv.sachsen.de/f…-bad-schandau.html#a-8341


    Die längste SS80-Brücke Deutschlads mit 266 Metern wurde 2017/18 in Oberbayern gebaut, und zwar als Behelfsbrücke, während die Echelsbacher Brücke erneuert wurde. Zwischen Sanierungsbeschluss und Planfestellungsbeschluss für das Gesamtbauvorhaben vergingen drei Jahre. Nicht fünf, wie bei der Königsbrücker Straße. In diesen drei Jahren wurde geplant und genehmigt: Sanierung und Teilneubau der denkmalgeschützten Brücke sowie die Behelfsbrücke über einer 76 Meter hohen Schlucht mit porösem Baugrund mitten im Naturschutzgebiet mit benachbarten Fledermauspopulationen.


    Der Kurzbericht zum Projekt ist sehr interessant. Unter anderem wird darin erläutert:


    "Das SS80-Brückengerät ist Eigentum des Bundes und wird an mehreren Standorten in Brückenlagern bereitgehalten. Es wurde vom Bundesverkehrsministerium (BMVI) im Rahmen der gesetzlichen Verpflichtungen des

    Bundes für die zivile Notfallvorsorge angeschafft und wird für den Notfalleinsatz vorgehalten. Um die Einsatzbereitschaft

    und Funktionalität des Brückengerätes für

    den Notfall sicherzustellen, wird dieses regelmäßig für Infrastrukturmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des öffentlichen Verkehrs bei Brückenbaumaßnahmen vom BMVI zur Verfügung gestellt. Für den Einsatz im öffentlichen Bereich wie Autobahnen, Landes- oder Bundesstraßen kann das Gerät vom für die Baulast der Brückenbaustelle zuständigen Landesbaubetrieb ausgeliehen werden. Hierzu stellt die für die Strecke zuständige Verkehrsbehörde einen Antrag beim Bundesministerium und reserviert das Gerät für den späteren Einsatzfall."


    Dem Bericht vorangestellt heißt es:


    "Dieses Bauwerk zeigt in eindrucksvoller Weise, wie Systembrücken ohne lange Planungs- und Prüfzeiten schnelle und effiziente Lösungen für infrastrukturelle Verkehrsströme bereitstellen können."


    https://seh-engineering.de/fil…F_EchelsbacherBruecke.pdf


    Es werden gerade viele Altbrücken besonders intensiv geprüft. Ich kann mir vorstellen, dass die Ausleihen solcher Behelfsbrücken bald sprunghaft ansteigen. Die Sächsische Landeshauptstadt sollte sich vielleicht nicht zu viel Zeit mit einer Anfrage lassen.


    Und die Mahnungen vor den ach so schlimmen Planfeststellungsverfahren hätte ich auch gern erläutert, bevor ich das ernstnehmen kann. Wenn andere es in drei Jahren schaffen, sollte Dresden das ja wohl auch hinkriegen. Thema Naturschutzgebiet dürfte bei uns nicht das Problem sein, aber Rücksicht auf das Kulturschutzgebiet wäre schon auch schön.

  • Infrastrukturministerin Kraushaar hat im MDR gesagt, dass die Bad Schandauer Behelfsbrücke bestenfalls schon dieses Jahr eröffnet werden könne. Sie führt auch aus, welche Schritte bis dahin nötig sind. Ein Planfeststellungsverfahren gehört offenbar nicht dazu. Das hatte unser Baubürgermeister Kühn, neben den Kosten, ja als Grund genannt, warum die Dresdner Verwaltung keine entsprechenden Bemühungen unternimmt. Andererseits drängt er auf einen architektonisch fragwürdigen Ersatzneubau, damit die wichtige Lebensader der Stadt so schnell wie möglich (in ein paar Jahren) wieder ans Netz geht. Passt für mich nicht recht zusammen.


    https://www.ardmediathek.de/vi…gtYWZkNy0zYTgzMzYwNjNjZDU

  • Die Sächsische Zeitung zitiert aus der Absage des Bundes, wonach der den Brückenneubau nicht finanzieren wird. Dazu müsse der Bund ein "erhebliches (Verkehrs-)Interesse an der Maßnahme" haben. Seit 1995 habe es deshalb nur drei solcher Zuwendungen gegeben. Man möge sich bitte an das Land wenden (in dessen Haushalt vier Milliarden fehlen). Über das Land könne man aber bis zu 75% der Förderung für die Tram-Strecke beim Bund beantragen.


    Es bleibt also dabei: es gibt kein Geld. Die Zeit für ein Planfeststellungsverfahren kann man sich also getrost nehmen.

  • Ich gehe mal davon aus, dass es sowieso nicht ohne städtische Schuldenaufnahme gehen wird, egal ob über eine Charade mit "Infrastrukturgesellschaft" oder direkt. Am Besten wäre es also, kein überdimensioniertes Bauwerk zu errichten, ergo kein Ersatzneubau, wie in Amt und Dezernat derzeit noch favorisiert.

  • Andere Frage. Wenn sich der Bund nicht zuständig fühlt, ist es somit keine Bundesstraße mehr?

    Verläuft die B170 jetzt woanders?

  • Und der zweite Teil?

    Verläuft die B170 jetzt woanders oder ist sie jetzt einfach 10 Jahre unterbrochen.


    Weil man sie jetzt automatisch über Külz-Ring zur B173 verlegt ist, könnte man die Petersburger und den Neustädter Markt in Zukunft ganz anders betrachten und auch die künftige Carolabrücke kleiner planen.

  • ^ Das ist ein wichtiger Punkt, gerade für die Planung. Man baut eigentlich keine Bundesstrasse mehr, denn schon lange soll diese dort raus.

    Für die Finanzierung könnte das weniger relevant sein, denn man hat es so oder so mit Bauen in der RL KStB zu tun, also dem Kommunalen Strassenbau.

    Vom Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) kommend, erhält man für Ingenieurbauwerke über die sächsische RL KStB 50% der Kosten etwa.

    Der Bund (und bissel die EU) geben Gelder an die Länder, der Freistaat Sachsen ist also in der Pflicht. Leider sind die Mittelhöhen je Geldtopf meist intransparent und zeitlich fluide. Es sind schon länger viel zu wenig Mittel in etlichen Töpfen, aber das nur nebenbei. Findet jemand was dazu oder weiß was?


    Für Kreuzungsbauwerke an zB Gewässern gibt es ggf weitere Zuwendungen, in Bayern gibt es einen Härtefonds (quelle), welcher auch bei hohem Staatsinteresse einspingen kann. Vielleicht gibt es (bald) eine Landtagsanfrage zum Themenkomplex Finanzierung, denn online findet man fast nix.

    Also grob gesagt, kann die LHD m.E. 50+x % für den Brückenneubau erhalten, aber nur wenn genug Geld im KStB-Topf wäre, was aber bei weitem nicht ist.

    Für die ÖV-Tramtrasse sind es bis 75%, wie die Medien vermeldeten.

    Es ist auch seit Langem höchst intransparent, wieviel Mittel aus Bund und EU auf Landesebene umgeschichtet, blockiert, verzögert oder zweckentfremdet werden, natürlich wie es dem (eigenen) Rechtsrahmen entspricht und wie es sehr lange "üblich" ist.


    Was die Führung der Bundesstrasse angeht, habe ich noch nicht recherchiert, ich ging immer von "Unterbrechung" aus, ist das jetzt echt über Külzring schon eingerichtet und wie funzen die Navis? Für User ist relevant, was die Beschilderungskette der Wegweisung ausweist, und hier dürfte es ausser Sperrungen keine neue Wegweisung/Beschilderung zum Bundesstraßenverlauf geben. Der nur formelle Bundesstraßenverlauf ist für die Verkehrsstärken aber nicht so relevant. Die Leute nutzen die Relation, weil die Attraktiv ist/war, und da war es eine tolle Transitschneise, wo man "husch mitten durch die Stadt" kommt.

    Jetzt im Januar bis März wird man sehen, wie sich nun abseits der Adventszeit die echten Normalverkehre einrichten und einpendeln. Man wird dann sehen, ob das Gesamtsystem ohne Carola standhält oder es doch dauerhaft zu übermäßigem Stau kommt. Mit "Stau" ist nicht gemeint, daß enge Kreuzungsketten hin und wieder wegen der komplexen Ampelschaltungen zu lokalen oder Ministaus führen, und es ist nicht gemeint wenn lediglich in der morgendlichen Rush hour Überlastungen auftreten, sowas haben alle großen Städte (man erinnere insbes. mal wieder die 90er Jahre in DD), abends ist die Kurve flacher.

  • Zur Bundesstraße hatte ich vor einiger Zeit schon mal recherchiert. Die betroffenen Abschnitte vor und nach der Carolabrücke müssten in einem Verwaltungsakt durch das LASuV eingezogen und andere aufgestuft werden.

  • Sollte nicht die B170 eigentlich zukünftig verlegt werden? Ab Südvorstadt in Richtung Flügelwegbrücke.

    Hängt aber seit Ewigkeiten an der Fertigstellung des Emmerich-Ambros-Ufer.

  • Sollte nicht die B170 eigentlich zukünftig verlegt werden? Ab Südvorstadt in Richtung Flügelwegbrücke.

    Hängt aber seit Ewigkeiten an der Fertigstellung des Emmerich-Ambros-Ufer.

    So ist mir das auch geläufig. Und mir wurde auch gesagt (nachgelesen habe ich es nicht), dass für diese Verlegung Fördergelder geflossen sind. Und dass dies die Argumentation erheblich erschwere, für die Carolabrücke Zuwendungen einzuwerben, nur weil dort zuletzt noch eine Bundesstraße entlangführte. Versucht hat man es offenbar trotzdem, Kühn hoffte vielleicht auch auf Kontakte zu Habeck, der nach dem Einsturz Hilfe zusagte.


    Nunja, eine schmalere Brücke liegt absolut auf der Hand, allein schon aus finanziellen Gründen.

  • Bitte reichlich an der DNN-Umfrage teilnehmen. Das Ergebnis ist jetzt schon erstaunlich: aktuell 43,5% für die historische Königin-Carola-Brücke (KöCa).

    Eine nicht sonderlich verbreiterte KöCa befriedet ja auch weitere Voting-Prozente (abgespeckte Form 10%, nur mit Umweltverbund 16,4%, und ja, warum wäre eine KöCa nicht gar "visionär" - also mal die Hälfte der 14% =7% ), sodaß Stand jetzt rund DreiViertel aller Befragten nichts gegen eine KöCa haben (dürften).

  • Man sieht an der Umfrage jedenfalls gut, wie die DNN ticken. Antwortmöglichkeiten hinzunehmen, die der historischen Variante Stimmen klauen, die meistgezeichnete Petition nicht nennen, und ganz klar deutlich machen, was man selbst am besten findet ("visionär", "Hingucker", "Touristenmagnet"...). Am allerlustigsten ist aber, dass die Variante einer "völlig neuen, visionären Brücke ... eines Stararchitekten ... die den Respekt vor der Altstadtkulisse wahrt" mit der Pont de Bir-Hakeim von 1878 illustriert wird.


    Tote Stararchitekten kann man leider nicht wiederbeleben, sonst ließe ich mich vielleicht auch begeistern.


    Man kann übrigens auch an einer Instagram-Umfrage der Sächsischen Zeitung teilnehmen. Von aktuell 999 Votings wollen 84% die historische Bogenbrücke, 8% die Brücke von 1978 und 8% etwas anderes.


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  • ^^ die DNN hat ein Fazit / Ergebnis zur Umfrage gezogen - Link. Ob die Umfrage weiter aktiv ist, siehe ^^, kann ich nicht sagen, da meine IP schon dabei war.

    Im Grunde hat sich der große Trend bestätigt, über die Hälfte der Abstimmenden wünschen eine historisierende Brücke oder wären damit auch zufrieden.

    Nur ein geringer Teil präferiert eine moderne oder DDR-ähnliche Brücke. Auch wenn es eine "nicht-repräsentative" Umfrage sei, ist das Ergebnis deutlicher als anzunehmen war. Zudem liegt eine Petition mit hoher Beteiligung betreffs historischer KöCa-Brücke vor, wie die DNN zudem herausstellt.


    Es ist zu vermuten, daß den meisten Abstimmenden eine ggf längere Planungs- und Umsetzungszeit einer KöCa-Brücke durchaus bewußt war,

    man aber vielmehr auf Stadtbildreparatur und Schönheit abzielt. Wie sich immer mehr andeutet, würde jedwede Neubaubrücke einige Jahre der Planung und Umsetzung bedeuten, ein meist nur erhoffter Zeitvorsprung bestimmter Entwurfsvarianten schrumpft mit jeder Verzögerung auch an anderen Stellen.

    Man muß nun beobachten, ob die Stadtoberen und -räte die Tendenzen aus der Bevölkerung (ob Dresdner oder Auswärtige) ernst nehmen, oder ob man

    ignorant und undemokratisch an (selbstkonstruierten) Dogmen festhält. Falls nötig, ließe sich ja eine echt repräsentative Umfrage durchaus durchführen. Und warum sollten Auswärtige hierbei ausgeschlossen sein, wo die Stadt als Touri-Hochburg doch auch von vielen Besuchern lebt?

  • Zu ergänzen ist, dass einer der Kritikpunkte leicht vonseiten der DNN zu vermeiden gewesen wäre, denn es waren Mehrfachantworten möglich. Darauf hingewiesen hat man die Leser/innen aber nicht, sodass sich viele unsinnigerweise z. B. zwischen historischer Brücke und Brücke ohne PKW-Spuren entschieden haben (wobei "mit weniger PKW-Spuren" eine deutlich naheliegendere Antwortmöglichkeit gewesen wäre als "gar keine PKW".)


    Dennoch, fast 2.500 Stimmen wurden abgegeben. Eine 1971er-Brücke kommt nur auf 15,6%, eine "visionäre" Brücke auf 14,3%. Die 1895er-Variante erreicht 44,8%.


    Zur Erinnerung: bei der Umfrage der Sächsischen Zeitung mit rund 1.000 Abstimmungen sprachen sich 84% für eine Gestaltung wie bei der Königin-Carola-Brücke aus.


    Ich bin außerordentlich gespannt, welche Beteiligungsformate die Stadtverwaltung wählen wird.

  • ^ Die Mehrfachantworten sind mir gar nicht aufgefallen, aber selbst wenn es so war, beeinträchtigt es das Stimmungsbild wenig, denn bei schwankender

    Präferenz bei einigen Abstimmenden ergibt sich sogar ein präziseres Bild, als wenn man sich für eine einzige Variante entscheiden mußte.

    Wie gesagt, kann man einige der Varianten auch über eine historisierende KöCa-Brücke legen bzw mit dieser abdecken. Eine KöCa-Brücke muss und soll

    ja keine bedarfsferne Kopie der einstigen Brücke sein, sondern wird sicherlich mit avisierten Parametern umzusetzen sein.


    DNN paywall berichten heute, daß die Stadt nun nach den Absagen von Bund und Land von keiner substanziellen Fördermöglichkeit ausgeht (abseits ÖPNV).

    (Anm.: Beim Land könnte sich vielleicht doch noch was ergeben, wenn auch nicht mega-viel. Im Grundsatz geht die Stadt nun von hoher Eigenfinanzierung aus.)

    Ein Abrisskonzept für die Züge A+B liegt noch nicht vor, da man die Abrisstechnologie noch nicht klären konnte. Das hänge auch an entsprechenden Firmenkooperationen, welche zustande kommen müssen, und welche man wohl erst mit der Vergabe finalisieren kann. Es soll mit der besten Abrisstechnologie und -herangehensweise schneller gehen und die Schifffahrt weniger als bislang beeinträchtigt werden. Das holländische Unternehmen, welches einst per Schiffskran das Mittelteil der Waldschlößchenbrücke einschwamm und einhob, wurde angeschrieben, sowie weitere Spezialfirmen.

    Ferner solle es billiger vonstatten gehen als bisher. Von den 7 Mio Abrissgeldern waren Ende 2024 4 Mio ausgegeben, davon 2,6 Mio für die Abrissarbeiten und 1,4 Mio für Sicherungs- und Nebenleistungen. Weil für A+B noch die Abstimmungen laufen, kann zunächst kein Termin genannt werden.


    Für den Neubau werden aktuell die Rahmensetzungen geprüft und zusammengetragen, was auch bauliche Veränderungen betrifft sowie deren Genehmigungsfreiheit bzw Genehmigungsfähigkeit. Die daraus festzustellenden Machbarkeiten sollen laut BauBM Kühn in einer Vorlage an den Stadtrat münden, in welcher Vor- und Nachteile einiger Wiederaufbau-Varianten dargelegt werden. Wann etwa soll die Vorlage kommen - Frühjahr schon oder doch eher Sommer?

    Bis dahin sollte der Wunsch zur KöCa aber präsent gehalten werden, da sonst die Gefahr besteht, daß die Verwaltungsvorlage ggf ohne KöCa auftaucht,

    bzw eine KöCa-Variante darin nur schlechtgeredet wird und dem Stadtrat als blöd und "undurchführbar" weißgemacht wird.

    Die Verwaltung sollte das also ab jetzt ordentlich berücksichtigen und eine solche historische Variante zuvorderst prüfen und vom Grundsatz befördern.

    Falls nicht, könnte man sich ins Knie beißen und viel Zeit verlieren, sofern der Stadtrat dann doch den Bürgerwillen beauftragt und man von vorn begänne.