Hochhausprojekt Kaiser-Karree - 195 m bis 2029

  • Der Hochhausentwicklungsplan in seiner aktuellen Fassung schreibt vor, die Frankfurter Öffentlichkeit frühzeitig in Projektplanungen einzubeziehen. Für das geplante Hochhaus am historischen Kaiser-Karree starten Commerz Real und Tishman Speyer nun die Öffentlichkeitsbeteiligung. Bis zum 18. September 2024 können interessierte Bürger unter http://www.kaiser-karree.de ihre Meinungen und Ideen äußern.


    Darüber hinaus findet am Mittwoch, dem 11. September 2024, von 17 bis 21 Uhr im Gebäude Kaiserstraße 30 eine Dialogveranstaltung statt. Interessierte können sich über die Planungen informieren und aktiv in jene einbringen. Planer, Experten und Vertreter der Stadt stehen für Fragen zur Verfügung (PM).


    Bekanntlich sieht die aktuelle Planung die Errichtung eines 195 Meter hohen Hochhauses vor. Die denkmalgeschützten Bestandsbauten sollen dabei behutsam integriert werden. Neu ist, dass der oben verlinkten Website zufolge der Anteil der Mischnutzung im gesamten Gebäude etwa 30% der neu geschaffenen Flächen betragen soll und insbesondere im Sockelbereich an eine Nutzung der Flächen für ein Hotel gedacht ist. Die Bruttogrundfläche könnte etwa 66.300 m² betragen. Noch 2024 soll ein Architekturwettbewerb ausgerichtet werden.


    Der 1905 errichtete Gebäudebestand in seinen frühen Jahren:


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    Bild gemeinfrei (urheberrechtliche Schutzfrist abgelaufen)

  • Nicht ganz die gleiche Perspektive jedoch hat sich in der vergangenen 119 Jahren einiges getan. Ein Blick auf die Baulücke welche quasi ab dem 6. OG beginnt.

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    Das Vorher-Bild für die voraussichtlich in ein paar Jahren 'geschlossene Bebauungskante'.

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    Bilder: main1a

  • Alles um diesen kommenden Wettbewerb fasziniert mich sehr, vor allem da es wohl so ein hohes Gebäude mit sicherlich (oder sagen wir hoffentlich) anspruchsvollem Design wird.

    Bei meinen Recherchen fand ich noch einige andere Hochhäuser, die nach demselben Prinzip gebaut wurden oder werden.


    Da haben wir z.B. das sehr hohe Hochhaus 247 Cherry Street, das in New York City geplant ist. Das Design stammt von Shop Architects.

    Eine extrem kleine Grundfläche aus dem das 309 m hohe Haus wachsen wird.


    Bild: https://i.ibb.co/7NrqkgR/cf64198694671b1afd91eaffd7ed22efbf03-two-bridges-render-w700-a700x467-2x.webp Bild: https://i.ibb.co/x3vNf6M/167690445-lr-NExcs1-Screenshot-2018062212073401.png Bild: https://i.ibb.co/PwMzMq0/LES-tower-copy.webp Bild: https://i.ibb.co/NmT2cb6/247-cherry-street-777x468-777x468.png Bild: https://i.ibb.co/6rX66xJ/247-Cherry-Street-City-Planning.webp Bild: https://i.ibb.co/jg2g5Qj/20902-61597.jpg


    Bilder: JDS Development, SHoP Architects


    Mehr dazu: https://jdsdevelopment.com/portfolio/cherry-street

    https://www.nyc.gov/assets/man…y-street-presentation.pdf




    Zum anderen das Sydney Masonic Centre: SMC


    Bild: https://i.ibb.co/MgpwQhW/Schematic-courtesy-of-Aurecon-and-Photograph-Mc-Carthy-of-completed-tower.png Bild: https://i.ibb.co/BZmmQJf/masonic-centre-2.jpg


    Bilder: Aurecon und Fotograf: McCarthy


    Mehr zur langen Entwicklung des 132 m hohen Gebäudes: http://happyantipodean.blogspo…ydney-masonic-centre.html


    Bei beiden Projekten missfällt mir aber, dass die sich nach oben erweiternde Grundfläche sofort nach den Lowrises beginnt. Ohne jeglichen großen Übergang. Das sollte bei unserem Frankfurter Projekt mit mehr Sanftheit passieren.


    Hier meine Idee und Design:


    Wie wir bereits erörtert haben, wird der Grundriss wohl ein Rechteck werden, auf dem sich das nach oben verbreiternde das Hochhaus ruht, die Fassaden des geschützten zur neuen Mainzer gelegenen Altbaus bleiben erhalten. Die Halle der Kaiserstraße 30 wird integriert z.B. als Hotellobby. Ansonsten saniert und unangetastet. Lediglich die Kaiserstraße wird komplett abgerissen und dient als Entree zu den Büros. Der Eingang zum Hotelbereich befindet sich an der Wallanlage im Altbau K30.

    Daraus erwächst sich behutsam der nach oben breiter werdende Bereich des Hochhauses, weiterhin im Rechteck, aber mit geschwungenen symmetrischen Formen. Etwas mehr auskragend Richtung Wallanlage als zur neuen Mainzer. Dort werden Fluchten und Abstände eingehalten. Im oberen Viertel verjüngt sich der Turm wieder und erreicht mit Technik etwas über 200 m mit ca. 50 Etagen.


    Die Fassade besteht zu einem Fünftel aus Sandstein oder Terracotta Elementen (wie z.B. beim Steinway Tower in NYC), die Ränder und Kanten des Baukörpers werden damit gefasst, die abgerundeten Attika-Bereiche sowie die schrägen Stützpfeiler. Zudem als Designelement, um große Glasflächen aufzubrechen. Ansonsten dunkle (blau oder braun getönt) Glaspaneele mit inkludierter Photovoltaik.


    Inspiriert wurde ich von Zaha Hadid Architects und dem Central Bank Iraq Tower.


    Bilder:


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    Bild: https://i.ibb.co/vPwGxgF/Screenshot-2248.jpg Bild: https://i.ibb.co/167TfgZ/Screenshot-2249.jpg Bild: https://i.ibb.co/0rq90CB/Screenshot-2250.jpg Bild: https://i.ibb.co/2jK0Zsh/Screenshot-2251.jpg Bild: https://i.ibb.co/bNz568D/Screenshot-2252.jpg Bild: https://i.ibb.co/mXzrgf7/Screenshot-2253.jpg Bild: https://i.ibb.co/kcP7n5p/Screenshot-2254.jpg Bild: https://i.ibb.co/JmSBNCj/Screenshot-2255.jpg Bild: https://i.ibb.co/Sx9Mh9q/Screenshot-2256.jpg Bild: https://i.ibb.co/fFqCmt2/Screenshot-2257.jpg Bild: https://i.ibb.co/5L3GjFb/Screenshot-2258.jpg Bild: https://i.ibb.co/cJ7j9D7/Screenshot-2259.jpg Bild: https://i.ibb.co/kGrxC6F/Screenshot-2260.jpg Bild: https://i.ibb.co/rQhFCSG/Screenshot-2261.jpg Bild: https://i.ibb.co/RTFpbnd/Screenshot-2262.jpg Bild: https://i.ibb.co/drRDf47/Screenshot-2263.jpg Bild: https://i.ibb.co/CHRkXcg/Screenshot-2264.jpg


    Bilder: Google Earth, Erweiterungen: Adama.


    So in etwa würde ich mir das persönlich wünschen, keine unsymmetrischen Experimente mehr wie Spin und One.


    Wer sich das selbst in Google Earth ansehen möchte, kann hier die .kmz Datei downloaden:


    https://www.transferxl.com/de/download/08jHTGdY3cGqM4


    Goggle Earth starten und links oben unter Öffnen die kmz Datei auswählen, fertig.

    Einmal editiert, zuletzt von Adama ()

  • Bloß nicht. Das südöstliche Eckgebäude mag nicht unter Denkmalschutz stehen, aber auch nur weil dessen Fassade völlig entstuckt und mit seltsamen Platten behangen wurde. Wenn das nicht der Fall wäre, würde kein Mensch auch nur ansatzweise auf die Idee kommen dieses abzureißen. Hier muss die Maßgabe lauten auch dieses Gebäude inkl Dachzone wieder in möglichst nahe an seinen Vorkriegszustand zu überführen! Die Vorkriegsfassade war nicht so qualitätvoll wie die der anderen Gebäude auf dem Grundstück, was einem architektonisch auch etwas mehr Spielraum für neue - aber auf jeden Fall stark am Altbau orientierte und sich harmonisch zwischen die beiden Nachbarn einfügende - Gestaltungsmöglichkeiten verschafft, aber Abriss darf auf keinen Fall in Frage kommen.

    Wenn man dort schon unbedingt ein Hochhaus hinsetzen will (das ich aufgrund der Altbauten an dieser Stelle aber sowieso nach wie vor als fehlplatziert und verzichtbar halte), müsste dieses dann halt bleistiftmäßig aus dem Blockinneren hochwachsen. Im Gegenzug zu dieser deutlichen Erhöhung der BGF auf diesem Grundstück ist es doch nun wirklich das Mindeste den vollständigen Erhalt sämtlicher Altbauten inkl ihrer Dächer und auch die Wiederherstellung auch des Südostgebäudes einzufordern!

  • ^^Sehr spannend, was alles möglich ist. Bei dem ersten Projekt in New York frage ich mich zwar, warum man die Schuhschachtel unten drunter unbedingt erhalten wollte... aber sei´s drum. Ich würde mir für Frankfurt an der Stelle eine etwas schlankere Lösung wünschen (dafür gerne höher, klar, das wird nicht passieren) und könnte mir auch einen verdrehten Turm vorstellen, der aus dem Altbestand "herauswächst". Vielleicht nicht ganz so verdreht, wie der Turning Torso in Malmö, aber da bin ich wahrscheinlich eher alleine mit der Ansicht. Ich würde mich auch freuen, wenn das Eckgebäude erhalten bliebe.

  • Gloria

    Zur "Informationsveranstaltung & Beteiligungsmöglichkeit" Hochhausprojekt Kaiser-Karree

    Am heutigen Abend fand, bzw. findet gegenwärtig noch die Dialogveranstaltung zum oben genannten Hochhausprojekt statt. Ich fasse hier noch mal einige der Informationen die mir mitgeteilt wurden oder die ich anderweitig gehört habe zusammen, auf die Gefahr hin, dass einige schon bekannt sind.

    Die Veranstaltung fand in der ehemaligen Schalterhalle der Kaiserstraße 30 statt. Um ein Modell welches den aktuellen Hochhausrahmenplan zeigt (siehe unten), waren am Rand einige Plakatwände positioniert. An diesen konnte man mit Vertreterinnen und Vertretern der verschiedenen Beteiligten ins Gespräch kommen. Neben den Projektpartnern Commerz Real und Tishman Speyer waren auch AS+P und das Planungsdezernat anwesend. Letztere unter anderem in Person des Planungsdezernenten Prof. Gwechenberger, der fachlich sehr fundiert, freundlich und ausdauernd Fragen beantwortete.


    Hier werde ich nur auf einige der Plakate eingehen, die Rechte für deren Inhalte liegen bei Commerz Real und Tishman Speyer.



    Starten wir mit der städtebaulichen Bedeutung, hier gibt es für aufmerksame Mitforisten nicht viel neues zu erfahren. Insgesamt bitte ich die Aufnahmen zu entschuldigen, es war doch einiges los und ich musste mich bemühen keine anderen Personen mit auf die Bilder zu bekommen.

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    Foto von mir



    Die Historie wurde hier im Strang auch schon teilweise aufgearbeitet, aber schon alleine für die schönen Fotos des alten Frankfurts lohnt sich dieses Plakat. Die Vorvor-Bebauung an der Kreuzung Kaiserstraße / Neue Mainzer war wirklich spektakulär. Die Frage um den Umgang mit dieser Ecke (Kaiserstraße 28) wird hier auch schon beantwortet, wir kommen aber gleich noch ausführlicher darauf zurück.

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    Foto von mir



    Folgendes Plakat zum Umfeld wäre eigentlich nicht übermäßig spannend gewesen, wenn sich dort nicht etwas versteckt hätte was ich bisher nirgends gelesen oder gesehen habe...

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    Foto von mir.


    ...der vermeintliche Name des neuen Turms: Gloria. Gloria??? mögen sich jetzt einige vielleicht fragen. Es gibt jedoch tatsächlich eine Verbindung zum Ort. Denn von 1927 bis 1981 befand sich genau an der Stelle, an der in einigen Jahren ein neuer Turm die frankfurter Wolken kratzen wird, ein Kino, der Gloria - Palast (Quelle). Dieser hatte einen Kinosaal mit 700 Plätzen, ein Bild und weitere Infos auf englisch gibt es hier.



    Doch kommen wir zu den an dieser Stelle etwas relevanteren Punkten. Als erstes: die Einbindung des Bestands.

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    Foto von mir.


    Das Eckgebäude Kaiserstraße / Neue Mainzer Straße wird abgerissen und neu bebaut. Hier bitte nicht von der schematischen Darstellung irritieren lassen, es wird keinen kleinen Platz geben, sondern der Blockrand wird wieder so geschlossen sein wie heute. Wie genau dies umgesetzt wird, dass liegt dann im ermessen der Architekturbüros. Kurzer Einschub zu diesen. Es wurden bereits 12 Architekturbüros für den nichtöffentlichen Wettbewerb eingeladen, um welche es sich handelt ist noch nicht bekannt, wird aber bald kommuniziert.

    Weiter mit dem Eckgebäude. Was allen Beteiligten sehr wichtig schien, die Traufhöhe der Kaiserstraße wird beim Sockelgebäude wieder eingehalten werden, ob angelehnt an den historischen Bestand als Schrägdach oder als Flachdach, liegt an den Architektinnen und Architekten und deren Entwürfen. Ich persönlich kann der aktuellen Bebauung durchaus etwas abgewinnen und würde mich über historische Anleihen und eine ähnliche Materialauswahl sehr freuen, auch wenn dies (so Aussagen aus Gesprächen zu entnehmen) unwahrscheinlich ist.



    Das Nutzungskonzept. Auch hier ist schon einiges Bekannt. Diese Darstellung des Turms fand ich interessant (ist nur ein Konzept!). Was wohl als gesetzt betrachtet werden kann, ist die langsame Auskragung im unteren Bereich. Angedacht ist auch ein markanter Dachabschluss, aber auch für diesen gilt: es liegt in der Hand der Architektinnen und Architekten. Ich persönlich würde mich ja über einen spektakulären Dachabschluss freuen, Flachdächer gibt es in der frankfurter Hochhauslandschaft schon genug wie ich finde.

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    Aufnahme von mir.



    Noch ein Punkt zur Schalterhalle. Um diese und das gesamte Ensemble im Sinne der Hochhaus-Promenade aus dem HH-Rahmenplan 2024 besser mit der Wallanlage zu verbinden, gibt es die Überlegung bis zu zwei der großen Bogenfenster zu Türen umzubauen und somit eine Erschließung auch aus Richtung Wallanlage zu ermöglichen.



    Abschließend noch das Modell des HH-Rahmenplans für die Nachbarschaft des Projekts (der Turm in Frage ist selbst noch nicht integriert). Mit roten Punkten ist das Ensemble markiert. Die historischen Gebäude (auf denen die Marker sind), werden zwar restauriert, aber für den Hochhausbau nicht substantiell angetastet. Ferner: die Gebäude mit blauem Punkt sind im HH-Rahmenplan enthalten, befinden sich aber noch nicht in Planung.

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    Aufnahme von mir.


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    Aufnahme von mir.


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    Aufnahme von mir.

  • Danke für diesen Top-Beitrag! Schön, dass die Auskragung wohl behutsam und langsam gestaltet werden soll. Mir scheint, es wird hier tatsächlich auch etwas mehr an Geld in die Hand genommen. Ein mutiger Schritt in diesen Zeiten.

    "Gloria" finde ich okay als Namen, aber noch nicht aussagekräftig genug.

    Das wird wirklich einer der spannenderen Wettbewerbe der letzten Jahrzehnte!

  • Herzlichen Dank für diesen überragenden Beitrag, Der blaue Baron.


    Crux bei diesem Vorhaben ist die Platzierung des Kerns, vielleicht treffender als Schaft bezeichnet, und damit natürlich auch dessen Gründung. Den Schaft hatte ich mir in das Blockinnere gerückt vorgestellt, was unter anderem den kompletten Erhalt der Schalterhalle des historischen Bankgebäudes Kaiserstraße 30 kaum möglich erscheinen ließ. Den Schaft vollständig, zurückversetzt von den Straßen auf das Grundstück des Eckgebäudes, ehemals mit Kino Gloria-Palast, zu platzieren, kommt demgegenüber einer Quadratur des Kreises gleich. Denn außer der Kaiserstraße 30 kann so auch die Neue Mainzer Straße 31 (sogar mit Fuge zur Süd-Fassade, bisher zur Passage) vollständig erhalten werden. Kein "Fassadismus" also. Denken wir uns noch die auf den ersten Blick erschreckende Grafik unten auf dieser Schautafel mit einer ansprechenden, möglichst steinern-klassischen Fassade davor, dann ist das eine vielversprechende Sache.

  • ^^ und ^ Vielen Dank für die Blumen!


    Ergänzend zur Gründung: dazu gab es auf Nachfrage nur vage Antworten, was zum jetzigen Projektzeitpunkt ja auch verständlich ist. Allerdings war rauszuhören, dass wir uns wohl auf eine in Frankfurt einmalige Gründung in Bezug auf Aufwand und Tiefe einstellen können.

  • Sehr guter Beitrag Blauer Baron, spannend zu lesen als auch das Projekt.


    Wie ^ erwähnt wird die Gründung und auch deren Tiefe erwartbar etwas ungewöhnliches für uns. Alleine bei dem Anblick des Modellfotos kommt man ja fast schon ins (sch)wanken ob das Ganze nicht doch umkippt- Vielleicht denke ich etwas daneben, aber wenn ich mir das Hebelgesetz vorstelle und welche Kräfte auf der Seite des Kraftarms (Hochbau) wirken, Gewicht und Winddrücke, dann muss die Last-Seite (Tiefbau) super-haltbar und tief werden.


    Der Tiefbau auf dem engen Bereich dürfte auch logistisch eine Herausforderung werden. Was die denkmalgeschützten Gebäude angeht glaube ich wird wohl nur (wie meist) die Fassade erhalten werden. Das war in der Junghofstraße beim 4 so, oder auch jetzt beim CBT. Vielleicht ist man hier im Vergleich cleverer und baut sie für die Baulogistik und eventuelle Restauration gleich ab und später erst wieder auf, statt sie über Jahre abzustützen, Wir werden sehen.


    Auf alle Fälle ein spektakuläres Projekt.

  • Was an Vorplanungen auf den Schautafeln in #46 zu sehen ist, beruht auf einer Machbarkeitsstudie, die das Architekturbüro AS+P Albert Speer + Partner im Auftrag des Joint Ventures gefertigt hat. Nach Aussage eines AS+P-Mitarbeiters brauche es Könner für die Planung. Erforderlich seien "innovative Lösungen" etwa für den Übergang vom Schaft zum Hauptbaukörper, der die volle Breite erst in ungefähr 60 Metern Höhe erreichen soll. Gleiches gelte für die Gestaltung der Turmspitze. Gewünscht sei kein flaches Dach, sondern ein "markanter und einzigartiger Abschluss" des Baukörpers.


    Zum Architektenwettbewerb werden zwölf Architekturbüros eingeladen. Auch das ergibt sich aus einem Artikel heute in der FAZ-RMZ.


    Bollinger + Grohmann ist ebenfalls für das Projekt tätig. Einem der Ingenieure zufolge ist eine "spezielle Tiefbauweise" mit Bohrungen bis in den Frankfurter Kalkstein notwendig, mit einer Tiefe von etwa 50 Metern. In Frankfurt habe dies bisher nur einmal gegeben, nämlich beim Bau des Commerzbank Tower.

  • Leider muss ich wegen des Namens Gloria etwas richtigstellen. Herr Benzing von Hendricks & Schwartz (Anbieter von strategische Beratung und verantwortlich für die Durchführung der Informationsveranstaltung) hat mich netterweise darauf hingewiesen, dass es sich bei "Gloria" vorerst nur um den internen Projektnamen handelt. Mea Culpa.

    Wie der Turm am Ende wirklich heißt, dass wird sich noch zeigen. Ich fände Gloria allerdings durchaus charmant.

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    Hier noch ein Beispiel aus Chicago: 150 North Riverside -

    Fand ich ziemlich eindrucksvoll auf dem schmalen Grundriss,

    228 m hoch - eigenes Foto

    Tolle Recherche ‚Der Blaue Baron‘

  • Vielleicht könnte man das historische Bestandsgebäude durch den Hochbau nicht nur gekonnt ergänzen, sondern in gewissen Zügen sogar erweitern: Ich war gerade in New York und da fällt immer wieder auf, dass das, was die Stadt so besonders macht, nicht ein Cluster aus Glastürmen ist, sondern gerade die Mischung aus Glas und Stein und diese besondere Häufigkeit an Art Deco -Towern. Auffällig ist auch, wie sehr wieder auf historische Bauarten von Hochhäusern gesetzt wird – die Mehrheit der neuen Wolkenkratzer und Wahrzeichen wird im Art-Deco-Stil gebaut. Frankfurt muss New York nicht in allem nachahmen, aber ein Hochbau aus Stein mit klassizistischen oder Art-Deco- Elementen wäre eine gelungene, stilvolle Abwechslung und eine Sicherstellung, dass nicht alles nur noch nach Großraumbüro aussieht.

  • Hier noch ein Beispiel aus Chicago: 150 North Riverside

    Kleine Ergänzung - man hätte in Chicago bei Bau und Planung gerne auf ein anderes Modell zurückgegriffen, ist zwar jetzt ganz dankbar, aber es war deutlich teurer. In Chicago hat die bebaubare Grundfläche wegen darunterliegender Bahnstrecke keine andere Bebauung zugelassen. Aber in der Tat ein positives Beispiel für "es geht auch anders"

  • Der Wettbewerb für die Gestaltung des 195-Meter-Hochhauses läuft bereits seit Ende Oktober. Zur Teilnahme ausgewählt wurden zwölf nationale und internationale Architekturbüros. Deren Namen sind laut FR vertraulich. Termin zur Preisgerichtssitzung ist am 11. Februar 2025. Wie gewohnt, werden die Entwürfe anschließend im Stadtplanungsamt ausgestellt.


    Abgeschlossen ist die Bürgerbeteiligung zum Hochhausneubau. Teilgenommen haben 350 Frankfurter online und 175 Personen im Rahmen der Veranstaltung am 11. September. Die Ergebnisse sollen als Dokumentation auf der Projektwebsite zugänglich gemacht werden, steht in einer heutigen PM von Commerz Real. Soweit ersichtlich, sind die Ergebnisse bisher nicht verfügbar.


    Nachtrag 20. November: Die Dokumentation zur Öffentlichkeitsbeteiligung ist jetzt online.

  • ^ Mir würde es gefallen, wenn die Öffentlichkeit mal direkt in die Entscheidung zum Architekturstil eines maßgebenden Neubaus eingebunden würde – keine einzige Frage zur direkten Gestaltung bei der Befragung und Studie.


    Seit Ende des zweiten Weltkriegs wird an keiner deutschsprachigen Hochschule oder Akademie mehr klassizistisches Bauen gelehrt, noch der Geschmack dahin gefördert. Im Gegenteil zum Großteil der allgemeinen Öffentlichkeit – die Altbauten bzw. klassizistische oder art deco-Gebäude bevorzugen und Städte wie Paris, London oder New York als weitaus attraktiver betrachten als beispielsweise Köln – bevorzugt der Großteil der vorher an besagten Hochschulen beeinflussten Entscheidungsträger Modernismus und Brutalismus. Anders kann man sich ja nicht erklären, warum so gut wie jeder Neubau aus Glas oder Beton besteht und Ornament ein Fremdwort geworden ist.


    Ein Wolkenkratzer im Art Deco Stil z.B., wie er die New Yorker Skyline prägt (und dort auch gerade wieder bevorzugt wird) würde hier nicht schlecht aussehen und dem trockenen Office-Charakter mal etwas entgegenwirken.


    Lasst doch Treese oder Patzschke nur mal einen einzigen Entwurf hinzusteuern. Wäre gespannt, wie das im direkten Vergleich in der Öffentlichkeit ankommen würde.

  • Die vorstehende Diskussion wird im Forum seit vielen Jahren (zu recht) geführt. Etwa am Berliner Alexanderplatz sah der Entwicklungsplan nach oben verjüngende Türme vor. Dieser Gestaltungsvorgabe wurde eine Absage erteilt, weil diese Art der Gestaltung nicht mehr zeitgemäß sei, obwohl auch bei aktuellen Hochhausprojekten in New York weiterhin dieser Stil -als besonders für Luxuswohnungen begehrt- weiterverfolgt wird.


    Beim hiesigen Projekt ist die Diskussion allerdings nicht zwangsläufig, denn soweit ich es verstehe, soll der Turm aus einem historischen Gebäude herauswachsen. Das bedeutet, klassische Formen und Verzierungen werden hier schon aufgrund des Sockelstandorts eingebunden, was zur Ausformung eines Kontrasts einlädt. Die mögliche Kontrastierung wird im guten Beitrag vom blauen Baron #46 sowie hiernach in #52 u. #54 gezeigt.