Köhlbrandbrücke und Ersatzbauwerk [in Planung]

  • Ich denke das Thema rechtfertigt langfristig einen eigenen Thread.


    Die baufaellige Köhlbrandbrücke (über den gleichnamigen Elb-Nebenarm Köhlbrand) muss nach 2030 perspektivisch ersetzt werden, da die heutige Brücke absehbar das Ende ihrer technischen Lebenszeit erreichen wird.


    So koennte der höhere Nachfolger aussehen:


    c15b8498042a04724d563e115c76c869-b2b985bc.jpg

    Bild: Senat der Freien- und Hansestadt Hamburg


    Die Köhlbrandbrücke heute


    Konstruktion: Schrägseilbrücke (neu: ebenso)
    Gesamtlänge: 3,618 m (neu: ca 4.900 m)
    Breite 17,60 m
    Längste Stützweite: 325.00 m (neu: ca 400.00 m)
    Lichte Höhe 53.00 m (neu: ca 73,00 m)
    Fahrzeuge pro Tag: ca 30.000
    Baubeginn: 1970
    Fertigstellung: 1974 (neu: ca. 2039)


    Die neue Brücke soll mit ca 73.00 m deutlich höher als der heutige Bau sein, um den südlichen Hafen langfristig auch für sehr grosse Schiffe erreichbar zu machen. Das Bild ist lediglich eine Illustration. Es wird noch einen eigenen Gestaltungswettbewerb geben.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Entgegen dem was in diversen Medienberichten behauptet wird, ist die deutlich größere Höhe der neuen Brücke übrigens NICHT der Grund für den Naubau, sondern die Tatsache dass die heutige Brücke einen so hohen Sanierungsbedarf hat, dass es technisch, verkehrlich und finanziell nicht sinnvoll ist, sie über das Jahr 2040 hinaus zu erhalten.


    Die um circa 20 Meter größere Durchfahrtshöhe ist eher ein Mitnahme-Effekt. Man will höher bauen um zukunftssicher zu sein und sich langfristig Planungsoptionen im südlichen Bereich des Hafens nicht zu verbauen.


    Die größere Höhe macht maximal 5% der Bausumme aus. Was Geld kostet sind die Spannweite (die höhenunabhängig ist) und die komplexen Zuführungen and die Brücke: Rampen, Unterführungen, Anschluss an die A7.


    Etwas detailliertere Planungen sollen übrigens am Ostermontag vorgestellt werden.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Laut SPON vom 23.3.2024 wird garkeine Durchfahrtshöhe von 73,5 Metern benötigt, da Reedereien derzeit ihr Flottenmanagement ändern, die sehen in Zukunft möglicherweise garkeine Notwendigkeit mehr mit XXL-Containerschiffen nach Hamburg zu kommen. Ausserdem würden sich die Reedereien sowieso nicht an den Kosten beteiligen. Vielleicht sollte man sich erstmal über den Bedarf einigen bevor man an ihm vorbei plant.

    Hier der link zum SPON-Artikel:

    https://www.spiegel.de/wirtsch…bb-40f4-946d-d248421e21e7

    Einmal editiert, zuletzt von Camondo ()

  • ^


    Der Argumentation des Spiegels unterliegen zwei Denkfehler:


    1.) Wenn der Spiegel schreibt 'Kritiker sagen...', dann heißt das in der Regel nichts anderes als 'Wir haben uns das einfach ausgedacht...'. Ansonsten würde man doch sauber journalistisch schreiben 'Sagt Herr XYZ von der Instutition ABC'. Dann wäre es überprüfbar.


    Ich würde auch gerne sehen welche Reederei angeblich grade ihr 'Fottenmanagement ändert'. Das Gegenteil ist der Fall: die Konsolidierung des letzten Jahrzehntes und der Druck den Energieverbrauch der Schiffe zu reduzieren hat zuletzt immer mehr große Schiffe nach Hamburg gebracht. Die Anteil der von den Lotsen als 'AGF' (Außergewöhnlich Großes Fahrzeug) eingestuften Schiffe auf der Elbe und im Hafe , bzw der Schiffe bestimmter Größenklassen wird ja dokumentiert und veröffentlicht- zB in den Jahrespressekonferenzen von Hafen Hamburg Marketing.


    Diese sehr großen Schiffe müssen allerdings nicht zwingend am Terminal Altenwerder hinter der Köhlbrandbrücke abgefertigt werden.


    Wie ich schon sagte:


    2.) Die größere Höhe ist nicht Ursache der Neuplanung, sie ist ein Nebenprodukt der Neuplanung. Die Brücke muss durch einen Neubau ersetzt werden und ein höherer Neubau ist kaum teurer als ein niedrigerer. Es ist nicht die Höhe die die Brücke teuer macht.

    3 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Senatorin Dr. Melanie Leonhard hat heute um 11h30 zur Senatsbefassung über eine Empfehlung für einen Ersatz der Köhlbrandquerung informiert.


    Presseinformation


    Der Senat befasst sich in seiner Sitzung am Dienstag, 2. April, mit einer Empfehlung für einen Ersatzneubau der Köhlbrandquerung. Eine entsprechende Drucksache soll der Hamburgischen Bürgerschaft zum Beschluss vorgelegt werden. Wirtschaftssenatorin Dr. Melanie Leonhard informiert vorab über die Inhalte der Drucksache und die vorgesehene Empfehlung für ein Ersatzbauwerk.


    Zitatende


    koehlbrandbruecke.jpg

    Bild: Senat Hamburg - beispielhafte Visualisierung Bildrechte: Gärtner u. Christ GbR | O. Christ

  • Da ist mir Midas dann etwas zuvorgekommen.. hier noch weitere Informationen...

    Laut Hamburger Abendblatt vom 01.04.2024 (Artikel hinter paywall) hat Wirtschaftssenatorin Melanie Leonard die Eckdaten der neuen Köhlbrandbrücke vorgestellt.


    Danach soll die neue Brücke im Jahr 2042 fertig gestellt sein. Die Baukosten sollen sich nach heutigem Stand auf ca. 5,3 MRD EUR belaufen. Die Durchfahrtshöhe soll bei 73,5 Metern liegen. Damit wäre die neue Brücke dann 20 Meter höher als die aktuelle Köhlbrandbrücke.


    Anscheinend hat der rot-grüne Senat in dieser Angelegenheit nun doch einen Konsens gefunden; die entsprechende Drucksache soll am 2.4.2024 vom Senat beschlossen werden.

  • Danach soll die neue Brücke im Jahr 2042 fertig gestellt sein.

    ^^ Ich hatte gehoert die Bruecke an sich 2039 und dann 2042 fuer diverse noch fehlende direkte Anschluesse an andere Verkehrswege.

  • Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne Ihre Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.
    Durch die Aktivierung der externen Inhalte erklären Sie sich damit einverstanden, dass personenbezogene Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr Informationen dazu haben wir in unserer Datenschutzerklärung zur Verfügung gestellt.


    ZItat der HPA: Die Köhlbrandbrücke in Hamburg ist in die Jahre gekommen. Senatorin für Wirtschaft und Innovation, Dr. Melanie Leonhard, hat am 01.04.24 die Pläne für den Neubau vorgestellt. Wie die Köhlbrandbrücke nun ersetzt werden soll, erfahrt ihr jetzt in der neuen „WIR MACHEN HAFEN” Folge.


    DIe Lage der neuen Bruecke und der Anschlussbauwerke:

    neue-lage-kbb.jpg

    Quelle: HPA

  • Der Bund hat diese Woche seine Zusage bekräftigt, sich am Neubau der Köhlbrandbrücke finanziell zu beteiligen. Dementsprechend äußerte sich das Verkehrsministerium in Berlin.


    Schon 2020 erklärte die Bundesregierung schriftlich:


    "Aufgrund ihrer wirtschaftlichen Bedeutung für die Verkehrsanbindung des Hamburger Hafens besteht neben Interessen der Freien und Hansestadt Hamburg auch ein erhebliches Bundesinteresse an einer dauerhaft leistungsfähigen Köhlbrandquerung."


    Bericht im NDR: https://www.ndr.de/nachrichten…koehlbrandbruecke396.html

  • Pressemelddung der Behörde für Wirtschaft und Innovation


    Nach der Entscheidung von Senat und Bürgerschaft für den Ersatzneubau einer Brücke über den Köhlbrand arbeiten die Beteiligten an einem möglichst zügigen Vergabe-, Planungs- und Realisierungsprozess.


    Auftraggeberin für die im Hafengebiet gelegene Brücke ist die Hamburg Port Authority (HPA), die städtische Realisierungsgesellschaft ReGe wird die Planung und Realisierung verantworten. Ziel ist gemäß Beschluss der Hamburgischen Bürgerschaft (Drucksache 22/14809) der Bau einer Brücke mit einer lichten Durchfahrtshöhe von 73,5 Metern und eine Verkehrsfreigabe vor dem Jahr 2040. Dafür werden gezielt Beschleunigungspotenziale bewertet und einbezogen.


    Wie die neue Brücke aussehen und geplant werden wird, ist Gegenstand eines jetzt beginnenden Verfahrens. Dabei beteiligen sich bis zu acht international tätige Planungsbüros an einem sogenannten Wettbewerblichen Dialog. Die Ausschreibung für dieses Verfahren wurde zwischenzeitlich veröffentlich


    Quelle