Umgestaltung Thyssen-Gelände (Ehrenfeld)

  • Ein neues Thema für ein recht großes Projekt, das an die bereits vorgestellten Projekte in Ehrenfeld anknüpft.

    Das brachliegende Areal an der Oskar-Jäger-Straße wird vom österreichischen Projektentwickler Soravia in ein gewerblich genutztes Quartier umgewandelt.

    Nach Abschluss der ersten Phase des Architekturwettbewerbs gehen nun drei Planungsteams in die Endrunde.

    Neben Büros und Dienstleistungen sind auch Gastronomie und Clubs, sowie weiteres Gewerbe geplant.


    Der endgültige Sieger soll im Juni gekürt werden.


    Die erfolgreichen Planungsteams sind:


    Astoc Architects and Planers mit Urbane Gestalt (beide Köln)


    neutelings riedijk architecten, Rotterdam mit kollektif landscape, Gent


    wulf architekten , Stuttgart mit Planstatt Senner, Berlin


    Hier können die Entwürfe eingesehen und - wenn gewünscht - Stellungnahmen abgegeben werden:


    Thyssen-Gelände Oskar-Jäger-Straße Köln-Ehrenfeld - Stadt Köln (stadt-koeln.de)









  • Am wenigsten spricht mich der Entwurf von ASTOC Architects and Planners / Urbane Gestalt an - und zwar wegen des langgezogenen, monotonen Gebäuderiegels im rückwärtigen Bereich.
    Der Entwurf von wulf architekten Stuttgart / Planstadt Senner Berlin ist zwar sehr ähnlich aufgeteilt - hat aber nicht den langgezogenen Gebäuderiegel.

    So würde meine Wahl auch auf den Entwurf von neutelings riedijk architecten Rotterdam / kollektiv landscape Ghent fallen. Ich fürchte aber, dass es dieser Entwurf wegen der dominanten Hochpunkte nicht machen wird.

  • Für mich ist auch ganz klar der Entwurf aus Rotterdam auf Platz 1.

    Wüsste auch nicht, was gegen die Hochpunkte an dieser Stelle spricht.

    Zumal auch bei den beiden anderen Entwürfen zumindest ein Hochpunkt (wenngleich nicht so "massiv") vorgesehen ist.

    Aber so oder so: Spannend, was sich in dieser gesamten Ecke Maarweg/Widdersdorfer Straße, Oskar-Jäger-Straße so tun wird.

  • Die Entwürfe finde ich alle okay bis sehr gut. Bin auch direkt bei riedijk architecten hängen geblieben. Generell würden Hochpunkte an dieser Stelle gut passen. Vor allem, wenn irgendwann auch die Spitze vom alten Güterbahnhof mit einem Hochpunkt bebaut werden soll...

    Wichtig finde ich, dass sich das Gelände nicht verschließt, sondern offen bleiben für Fußgänger und den Fahrradverkehr.


    Bin gespannt, wer gewinnt!

  • Mein Eindruck;


    Wulf Architekten: Sehr präzise Planung, wie ein Maßanzug, der genau passt. Der Turm ist gut platziert, lockere Bebauung mit genügend Abstand zwischen den einzelnen Gebäuden. Aber auch etwas zu konventionell, fast bieder, geht kaum auf die industriell bedeutende Geschichte Ehrenfelds ein. Zu eintönig die Fassaden. Auch die Halle in der Mitte wirkt auf den ersten Blick nicht besonders originell. Nicht schlecht, aber zu wenig verortet. Immerhin lässt man den gezackten Altbau stehen. Das ist ein Pluspunkt.


    neutelings riedijk architecten: Der internationalste Vorschlag. Ohne jede Kleinlichkeit geht er in die Vollen und setzt gleich drei Türme auf das Gelände, die geschickt zueinander angeordnet sind. Das Zentrum bildet eine großzügige, fast quadratische alte Industriehalle, in der die Kulturbausteine untergebracht werden sollen. Die Planung schottet sich nicht mit einem Riegel zu den Fabrikhallen an der Lichtstraße ab. So könnte eine direkte fußläufige Verbindung zu den dort oft kreativ genutzten Hallen entstehen. Wichtig ist, dass die Türme tatsächlich die im Modell angedeuteten filigranen Fassaden erhalten. Eine abgespeckte Version und eine verkleinerte Halle könnten die ganze Großzügigkeit, die dieser Vorschlag ausstrahlt, zunichte machen. Gefällt mir gut!


    Astoc: Für mich ist das der Vorschlag, der sich am besten in das Quartier einfügt. Mir gefällt die Aufteilung des Geländes, vor allem die gute Idee, in der Mitte des Quartiers unter der alten Hallenkonstruktion einen kleinen Park zu platzieren. Die beiden Kulturblöcke werden wahrscheinlich in den geschlossenen Enden der Halle untergebracht. Das könnte ein sehr attraktiver Ort werden. An der Unterführung bleibt das gezackte Gebäude stehen und bildet zusammen mit dem alten Verwaltungsgebäude und dem im traditionellen Stil geplanten Bürohaus ein stimmungsvolles Retro-Ensemble. Den massiven Riegel sehe ich nicht so negativ. Ich denke, er ist eine Art Reminiszenz an die alte industrielle Nutzung. Ich vermute, dass die Gestaltung dann auch im Industrial-Loft-Stil sein wird. Das Turm könnte etwas höher sein.


    Wie die Gebäude dann im Detail aussehen, werden wir im Juni sehen.