Schöneberg-Nord (nördlich der Hohenstaufen-, Pallas- und Goebenstraße)

  • Hervorragendes Projekt aus städtebaulicher Sicht. Je mehr der zahlreichen Brachen geschlossen werden, um so unattraktiver wird die Gegend für den Straßenstrich. Beim Projekt selbst wird anscheinend das Maximum an Flächeneffizienz verwirklicht werden. Die Geschosshöhe erscheint mir sehr gering zu sein. Das ist sicherlich nicht jedermanns Sache, dürfte aber dennoch zu einer Aufwertung der Gegen führen.

  • ^ Jetzt ist die Frage ob der Straßenstrich in der Gegend etwas 'Gutes' oder 'Schlechtes' ist.
    Ich war dort schon oft und kann überhaupt nichts negatives darüber sagen, die Bedienung ist freundlich und die Leistung ist befriedigend... Was stört dich denn an dem Strich?:confused:


    Überflüssiges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • Als Anlieger bekomme ich halt schon die negativen Seiten mit, die der Strich mit sich bringt und die sich dem Berlin-Touristen aus der Provinz halt doch nicht erschließen. Dass die Nutten mit Kunden offensichtlich freundlich umgehen, ist verständlich. Leider entsprechen die meisten der Nutten halt doch nicht dem vermeintlich politisch korrekt kolportierten Ideal der sich selbst verwirklichenden, sexliebenden Frau, die nun endlich sozialversichert ist. Das meiste ist halt doch Beschaffungsprostitution verbunden mit Zuhälterei, nicht umsonst gibt es immer wieder Razzien dort. Wenn Du stolz darauf bist solche Strukturen zu unterstützen... . Ich jedenfalls habe keine Lust auf gebrauchte Kondome im Hauseingang, besoffene und randalierende Freier oder die besonders geschäftstüchtigen Nutten, die meinen es wäre geschäftsförderlich, wenn sie auch noch Männer abfangen und ansprechen, die mit ihren Kinder an der Hand aus dem dortigen Kindergarten oder der Schule kommen.

  • Das meiste ist halt doch Beschaffungsprostitution verbunden mit Zuhälterei. Wenn Du stolz darauf bist solche Strukturen zu unterstützen....


    Danke, jetzt kann ich es besser verstehen. Dir geht es also um die Illegalität. Für Touristen aus der Provinz wie mich ist diese Illegalität und das Flair dieses Straßenstrichs natürlich auch faszinierend.
    Wie war es denn, als du in die Gegend gezogen bist? Warst du dir diesem Problem bewusst? Du bist in diesem Fall also für die Gentrifizierung der Gegend?

  • Du hast es erfasst, ich bin absolut für die "Gentrifizierung" dieser Gegend und insoweit scheint ja auch mein Plan aufzugehen, den ich gefasst habe, als ich damals hier her gezogen bin. :)

  • 7-8 Geschosse sind aber echt einfach nur brutal. Die schon fast quadratischen Fenster sehen aus wie aus nem plattenbau!! Die architektur würde viel besser aussehen, wenn jedem geschoss mehr platz gelassen würde.

  • Was ist denn an 7-8 Geschossen brutal, bitte schön? Das Gebäude ist eine ganz normale Berliner Blockrandbebauung. Womit über die Originalität seiner architektonischen Details noch nichts gesagt ist.

  • Erstaunlich, dass man in dieser heterogenen Gegend, in der es kaum historische Wohnbebauung gibt, architektonisch nicht etwas mutiger und progressiver ist. Statt dessen gibt es wieder biederen Fassadenkitsch.

  • @ rako:


    Was ist den daran "Fassadenkitsch"?
    Etwa die dezenten Simse?
    Oder die Balkone?
    Ich verstehe nicht, was Du meinst. :confused:

  • Erstaunlich, dass man in dieser heterogenen Gegend, in der es kaum historische Wohnbebauung gibt...


    Was heißt denn für dich historisch? In der Eythstraße gibt es 'ne Menge Zwischenkriegsaltbauten. Und östlich vom Alboinplatz scheint es auch Altbausubstanz zu geben.


    Progressive Architektur kann für mich auch historisierende sein. In Berlin allemal. Gerade wenn ein Umfeld eher modern ist, macht sich doch etwas historisches Flair gut.


    Scheint wohl wieder ein frustrierter Modernisten-Kommentar gewesen zu sein. :) In der Gegend erwarte ich zudem gar nichts Progressiv-Modernes. Anders sieht das z.B. mit dem Liebeskind-Bau am BND-Areal aus, der sich wiederum sehr gut neben Altbauten ausmacht.


    Aber davon abgesehen freut mich der vorliegende Entwurf und daß es noch mehr Leute gibt, die sich solche Architektur "trauen".


    PS: Der Kaiserkorso zeigt doch gerade, daß der moderne Bau sich dort neben den Altbauten gut macht. Leider ist das Gelände dort dann immer noch recht wüst. Da hätte man vielleicht mehr bauen können.

  • Weil jeder der auch nur das geringste von Architektur versteht weiß, dass ein bau enorm unter winzigen Fenstern leidet, die wiederum durch die kleine Geschosshöhe verursacht wird.


    Ich könnte jetzt natürlich vergleiche mit wunderschönen Altbauten ziehen, aber das wäre unfair. Stattdessen würde ich gerne einen Vergleich zwischen dem neuen Projekt und einem Bau von Kuehn Malvezzi ziehen.


    http://kuehnmalvezzi.com/?context=project&oid=Project:23430


    Der Bau von KM ist zwar verdammt unspektakulär und minimalistisch ist, gewinnt er durch die großen und hochwertigen Fenster. Obwohl ich den angewandten Stil des neuen Projektes von Klaus Theo Brenner sehr gerne mag, verliert der Bau vollkommen durch die winzigen Fenster.

  • Kein schlechter Entwurf für die Ecke. Das Grundstück gehört dem polnischen Staat, der dort bis 1939 Teile seiner Botschaft hatte. Bis dato sind alle Investoren beim Versuch, dieses Areal kaufen zu wollen, in Warschau abgeblitzt. Viellicht hat es ja jetzt einer geschafft oder will - ungenannt - den Druck auf die Polen erhöhen jetzt zu verkaufen.

  • Scheint wohl wieder ein frustrierter Modernisten-Kommentar gewesen zu sein. :)


    Es ist immer wieder interessant zu sehen, dass einige hier meinen, auf eine Meinungsäußerung darauf reagieren zu müssen, dass sie sich im Ton vergreifen und persönlich werden; da hilft der Smiley auch nicht wirklich.

  • Carlos: Leider verstehe ich so gut wie nichts von Architektur (auf jeden Fall nicht so viel wie Du), daher bitte ich Dich, mir zu erklären, wie Du darauf kommst, dass das Gebäude winzige Fenster hat. Gehen wir davon aus, dass der hintere Teil des Gebäudes Berliner Traufhöhe erreicht, so ergibt dass bei 6 Vollgeschossen auf 22 Metern eine durchschnittliche Geschosshöhe von rund 3,50 Metern. Selbst wenn das Erdgeschoss höher zu sein scheint - sagen wir, 4,50 m -, bleiben immer noch rund 3 Meter Geschosshöhe, abzüglich Deckenstärke und Fußbodenaufbau also rund 2,70 m im Lichten - für den Wohnungsbau eine ganz angenehme und gängige Höhe, jedenfalls schon mehr als das übliche Maß von 2,50 m. Von besonders bedrückenden Raumverhältnissen kann jedenfalls keine Rede sein, selbstverständlich nur, so weit ich dass mit meinem minimalen Architekturverstand beurteilen kann. Ziehen wir von den 2,70 Raumhöhe nun einen Sturz von ca. 30 cm ab und addieren eine übliche Brüstungshöhe von 1,00 m, so bleibt eine Fensterhöhe von 1,40 m übrig. Inwiefern man diese als winzig bezeichnen kann, sei dahin gestellt. Aber wie gesagt, Du bist der Spezialist, daher bitte ich um Belehrung.

  • Tolles Projekt, die Geschoßzahl ist normal für einen heutigen Bau. Man schafft halt acht Geschosse in die Berliner Traufhöhe bzw. bis zum First. Sieht man auch anderswo.


    Diese Gegend ist ja leider ziemlich fragmentiert und trist. Gegenüber war ja dann wohl auch noch ein Projekt, wo man auf ein Parkhaus verzichten wollte wegen der sexuellen Dienstleistungen... .


    Wenn ich das richtig sehe, ist das doch südliche Kurfürstenstraße, könnte also noch zu Schöneberg gehören, aber vielleicht macht die Grenze da ja einen Knick.


    Das zu meinem Wissen über dieses Stück Berlin. Der Malvezzi ist okay, aber man kann doch jetzt nicht überall solche Brachial-Fenster hinbauen. Diese Art von Fenstern könnte man genauso kritisieren als zu groß und exhibitionistisch bzw. grobschlächtig.


    Die Vielfalt macht's.


    Hoffentlich wissen die Käufer, auf was für eine Gegend sie sich da einlassen. Da kann man ja von Glück reden, daß da ein Investor solch einen Entwurf hinbaut. Hoffentlich bleibt er so hochwertig.


    Prostitutionsdebatte bitte hier weiterführen. Danke
    Bato

  • @uglemax, das hast du jetzt wunderbar ausgerechnet, mein Lieber, aber da das "Haus 3" (Eckgebäude) teilweise am Straßenzug verläuft muss DIESER Teil schon der Traufhöhe entsprechen. Das wären dann 22 Meter auf 8 Geschosse verteilt, was ein riesen Unterschied zu deinen Rechnungen wäre.


    Was sind Sie denn tolles von Beruf her, Herr Uglemax? Sagen Sie bloß, Sie sind ein waschechter Architekt?

  • Ich frage mich eher, ob das wirklich ein Projekt wird oder ob die Studie mal ins Blaue hinein das Grundstück flott machen soll. Weiss jemand mehr?

  • Na, Carlos, so frisch am Start und gleich so unfreundlich? Inquisitorische Fragen nach dem Beruf, ironisches "Herr", verballhornter Name ("uglemax" statt ulgemax) - stehst Du darauf, für ein arrogantes Bürschlein gehalten zu werden, oder sitze ich hier einem Missverständnis auf, und es ist noch was zu retten?


    Zum Gegenstand: Ich denke, die Berliner Traufhöhe liegt hier oberhalb des 5., maximal des 6. OG. Die zwei bzw. drei Stockwerke darüber wären als Staffelgeschosse zu zählen, auch wenn sie zur Kreuzung hin nicht alle gestaffelt sind. Ohne dass ich jetzt Lust hätte, Eure Mathe-Experimente nachzuvollziehen: Das ergibt komfortable Raumhöhen, wie sie für teure Neubauwohnungen heutzutage üblich sind.


    Auch von "winzigen Fenstern" kann m.E. keine Rede sein. Es sind halt normale Fenster mit Brüstung in halber Höhe statt der bis zum Boden gezogenen Fenstertüren mit "französischem Balkon", wie sie derzeit Mode sind. Ich finde das angemessen: Wenn man sich morgens aus dem Schlafzimmerfenster lehnt, ist es für alle Beteiligten angenehmer, dass die untere Körperhälfte im Privaten bleibt... ;) Mir scheint, man hat bei diesem Entwurf genau über diese Frage nachgedacht: Bis zum 5. OG gibt es die Fenster mit Brüstung, darüber sind sie bis zum Boden offen - mutmaßlich, weil es ab dieser Höhe gegenüber keine Nachbarn gibt, die direkten Einblick hätten.


    In diesem Sinne: Interessantes Projekt. Ob ernstgemeint oder nicht, wird Konstantin schon herausfinden. Nicht wahr?

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  • Begegnungszone Maaßenstraße

    Die Einrichtung der Begegnungszone in der Maaßenstraße entwickelt sich zur Farce. Nicht nur, dass sich die Bauarbeiten erheblich in die Länge ziehen und Geschäftsinhaber und Anwohner erheblich belasten. Das sich abzeichnende Ergebnis ist mehr als dürftig und kann leider nicht anders als dilettantisch in jeder Hinsicht bezeichnet werden.


    Ich frage mich ernsthaft, wer auf Bänken sitzen will, die einfach in den nackten Asphalt der bisherigen Fahrbahn geschraubt wurden und die von einer Ansammlung kindisch lackierter Betonpoller begrenzt werden.


    Auch die Bauausführung ist qualitativ minderwertig. Die gerade punktuell frisch verlegten Betonpflastersteine an Stelle der bisherigen Asphaltfahrbahndecke, sinken bereits ab und das nach gerade ein paar Wochen provisorischer Nutzung.


    Das ganze ist eine Kopfgeburt im Wolkenkuckucksheim naiver Verkehrsplaner. Schade um das verschwendete Geld, da helfen auch die Vorschusslorbeeren des ADAC nicht, der ohnehin jegliche Glaubwürdigkeit verloren hat, wenn es darum geht, Fahrzeuge oder Verkehrskonzepte zu bewerten.

  • an der Kurfürstenstrasse gibt es 2 stellen wo es ordentlich geräumt wird. 41/43 und sonst wo. erinnere mich jetzt nicht mehr wo genau.


    weißt man vielleicht was da kommt? oder wie man es herausfinden kann?