Frankfurter Theater

  • Droht eine Räumungsklage dem English Theatre?


    Sipaq berichtete hier Anfang September '15, dass der Verbleib vom English Theatre bis Ende Januar 2024 im Gallileo HH gesichert ist und dass die Commerzbank die Miete für diesen Zeitraum übernimmt.


    Wie die RMZ am vergangenen Donnerstag berichtet, besteht die Commerzbank auf den Auszug. Warum? CapitaLand, der Eigentümer des Gallileo HH aus Singapur, besteht bis dahin auf den Auszug des durch das English Theatre. Löblicherweise tritt bisher die ING Bank als Sponsor für die monatlichen Mietkosten i.H.v. 10k EUR auf. Lt. einer Bestätigung der Commerzbank besteht "CapitaLand auf* einen komplett geräumten Galileo-Turm bei der Gebäudeübergabe am 31.01.2024"; *) Meine Ergänzung wg. der besseren Lesbarkeit. Darüber hinaus fordert die Commerzbank: "[…] den Auszug des English Theatre Frankfurt, um den rechtzeitigen und kompletten Rückbau der Theaterräume gewährleisten zu können".


    Als die Dresdner Bank (DreBa) den Gallileo bauen ließ wurde 1999 in einem zivilrechtlichen Vertrag zw. DreBa und der Stadt Frankfurt vereinbart, dass für gewissen Räumlichkeiten des English Theatres ein zeitlich unbefristetes Nutzungsrecht vereinbart. Die Stadt (und das English Theatre) machte schon vor Monaten klar, das diese Vereinbarung auch für neue Eigentümer des Gallileo gilt. Anscheinend wurde dies in 2019 im neuen Vertrag mit CapitaLand nicht mit vereinbart. Beide Vertragspartei, das behaupte ich mal, wussten schon warum. Das die Stadt dies nicht über einen Grundbucheintrag oder ein anders ähnlich starkes Rechtsmittel (B-Plan) abgesichert hat ist mir schleierhaft.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a () aus folgendem Grund: Droht statt dem sinnfreien Dort. Schussel ich.

  • Ich vermute, dass eine Absicherung über das Grundbuch (Nießbrauch/Grunddienstbarkeit) damals von der DreBa verhindert wurde. Der war natürlich klar, dass dies den Gebäudewert bei einem Verkauf reduzieren würde. Die Stadt hat sich wahrscheinlich da den Wünschen der Bank gebeugt.

  • Es droht nicht, es wird auf Räumung geklagt!


    Wie die RMZ heute berichtet hat die Commerzbank Klage auf Räumung gegen das English Theatre beim Landgericht Frankfurt eingereicht.


    CapitaLand besteht auf die Übergabe des komplett geräumten Gallileo Hochhaus zum 31.01.2024. Das Gallileo sei schon großteils geräumt so die RMZ. Andernfalls hält sich CapitaLand mit erheblichen Pönale gegenüber der Commerzbank schadlos.


    Sollte der Landgericht der Klage statt geben, droht dem English Theatre das Aus.

    Der Konflikt zw. den Parteien schwelt, bei dem die Stadt nur indirekt beteiligt ist, schon seit acht Jahren.


    Somit wiederhole ich mich hinsichtlich des vertraglich vereinbarten Nutzungsrechtes was 1999 die Stadt mit der DreBa abschloss: "Das die Stadt dies nicht über einen Grundbucheintrag oder ein anders ähnlich starkes Rechtsmittel (B-Plan) abgesichert hat ist mir schleierhaft."

    In acht Jahren hätte m.E. die Stadt über eine B-Plan-Änderung was retten können.


    Möglicherweise will CapitaLand das Gallileo baulich modernisieren und dann braucht’s die Stadt für Genehmigungen. Wir werden sehen wie’s mit dem Gallileo und dem English Theatre weitergeht.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Danke für die Zusammenfassung.


    Hier zeigt sich CapitaLand oder „CapitalWasteLand“ leider als „culturally insensitive“ und macht sich in Frankfurt durch ihr unterkühltes Gebaren sehr wenig Freunde. Ja, es wäre an der Zeit, dass sich auch Bund und Land für das größte englischsprachige Theater des Kontinents einsetzen. Leider hat die Commerzbank (bzw. Dreba), die über die Jahre etwa 10 Mill. Euro in das ET investierten, hier auch keine sonderlich glückliche Rolle gespielt. Ich verstehe nicht warum man das ET nicht als Frequenzbringer und Aushängeschild für das Galileo ansieht, sondern eher als lästigen Störenfried, der zu wenig Miete zahlt und evtl. zu viele Ansprüche stellt. Noch unverständlicher ist warum 8 Jahre verstrichen sind, in denen nach Kompromissen oder Alternativlösungen hätte gesucht werden können. Unter OB Roth wäre es sicherlich nicht zu diesem Fiasko gekommen, nochmal ein Dankeschön an den inkompetenten OB-Sonnenkönig Feldi, der die Stadt um ein Jahrzehnt zurückgeworfen hat.


    Beim English Theater handelt es sich nicht um irgend ein beliebiges 0815-Theater, sondern um eine überregional bedeutende kulturelle Institution und um eines der “Kronjuwelen” der Stadt, besonders für die vielen Internationals in Frankfurt. Wer mal beispielsweise die Google Reviews (4,8 - ungewöhnlich für ein Theater) zum ET liest, wird verstehen, dass es ein sehr schützenswertes Gebilde ist. Es sollte schleunigst nach alternativen Standorten Aussicht gehalten werden, ansonsten wird hier ohne Not eines der kulturellen Highlights der Stadt auf dem Altar geopfert. Warum die Finanzindustrie in der Öffentlichkeit weiterhin einen schweren Stand hat, lässt sich leider an solchen selbstzerstörerischen und jämmerlichen Episoden ablesen.

  • Die Pauschal-Kritik an 'der' Finanzindustrie möchte ich hier nicht teilen da die CoBa das FT bis dato nach dem Bericht mit fast 10 Mio. EUR unterstützt hat und seit Februar die ING dem FT die monatlichen Nebenkosten von etwa 10k EUR bezahlt. Ob dies ausreichend ist, ist in der Tat diskussionswürdig.


    Ad hoc fällt mir kein alternativer Standort in der Innenstadt für‘s FT ein. Für einen Umzug müsste jetzt, auf der allerletzten Rille und sofern das Kulturdezernat überhaupt einen Standort in der Hinterhand hat, geplant werden denn das Kulturdezernat vermittelt nicht den Eindruck einen Plan B griffbereit zu haben (denn das FT spielt deswegen sein Programm).


    Wo wäre denn eine neue betriebsbereite Spielstätte für‘s FT?

  • Die Kritik ist nicht pauschal, sondern komplett berechtigt, da die zwei Hauptakteure aus der Finanzindustrie kommen und wenig Pragmatismus an den Tag legen. Der Final Outcome ist schließlich die ersatzlose Streichung des kulturellen Juwels English Theater. Ich habe die 10 Millionen der CoBa explizit erwähnt. Das ist lobenswert und hat den Betrieb aufrecht erhalten. Dennoch scheint die CoBa nun leichtfertig mit dem Hintern das einzureißen was sie bzw. die wesentlich sozial engagierte Dresdner Bank davor über Jahrzehnte mit den Händen aufgebaut hat. Ist die CoBa oder WasteLand an einer Lösung beteiligt? Scheinbar nicht. Wer nicht Teil der Lösung ist, ist Teil des Problems und das ist was die Öffentlichkeit völlig zurecht aufregt.


    Als Alternativstandort benötigt man nun etwas Phantasie. Das Depot in Bockenheim scheint mir nur selten in Gebrauch zu sein bzw. wird unter Wert verwendet. Warum nicht dort ein Joint Venture zwischen Oper Frankfurt und ET? Auch die Volksbühne am Goethehaus oder die Komödie hätten vielleicht noch Kapa für eine Doppelnutzung frei? Auch die Naxoshalle im Nordend scheint nicht gerade aus allen kulturellen Nahten zu platzen.

  • Die Commerzbank muss klagen, um ihre vertraglichen Verpflichtungen aus dem Kaufvertrag mit CapitaLand erfüllen zu können. Gerade das Gerichtsverfahren könnte eine Lösung für die gordisch verknotete Situation erbringen, sofern die zuständige Kammer entsprechend motiviert ist.


    Eine perfekte Übergangslösung dürfte das Fritz-Rémond-Theater am Zoo sein. Das hatte am 21. Mai 2023 seine letzte Vorstellung nach einer Geschichte von über 75 Jahren. Mit 342 Plätzen verfügt es sogar über 42 Sitze mehr als das English Theatre derzeit hat. Zwar werden die Räume für das geplante Kindertheater im Zoogesellschaftshaus benötigt. Doch unter Führung der aktuellen Koalition bekommt die Stadt nichts gebacken. Warum sollte es beim Umbau des Zoogesellschaftshauses anders sein?

  • ^^ Sorry kam bei mir als Pauschal-Kritik an. Stimme dir uneingeschränkt zu, dass seinerzeit die DreBa, nun die CoBa und der asiatische Investor, um‘s freundlich zu formulieren, keine glückliche Figur abgeben.


    Jedenfalls scheint das Kulturdezernat bzw. Frau Hartwig auch nicht Teil der Lösung zu sein denn die aktuellen Themen Kinder- und Jugendtheater im Zoogesellschaftshaus (inkl. Schließung Fritz-Remon-Theater), Kulturcampus Bockenheim und Neubau des Schauspiel und Opernhauses kriegt sie nicht gewuppt.


    Selbst wenn die Volksbühne und die Komödie noch Kapazitäten hätten, müsste das FT seine Programm wohl (deutlich) reduzieren.

    Ob neben Proben und Spielbetrieb des Schauspiel Frankfurts und den Auftritten der Dresden Frankfurt Dance Company noch soviel Reserven für das FT übrig sind ist fraglich. Vorausgesetzt das FT könnte an einen der genannten Spielstätten temporär unterkommen, würde dies unter solchen Umständen dem FT mittel- bis langfristig im besten Fall schlecht bekommen und schlechterdings wenn kurzfristig sich keine Ersatzstätte auftut die Existenz kosten.

    Einmal editiert, zuletzt von main1a ()

  • Die heutigen RMZ (Bezahlschranke) berichtet heute, dass neben der damaligen zivilrechtlichen Vereinbarung zw. Stadt und mit DreBa es auch eine B-Plan-Änderung gab, die die Nutzung der Flächen im Gallileo für Theaterbetrieb festsetzt. Weiterhin beinhaltet der zivilrechtliche Vertrag die Verpflichtung diese Vereinbarung bei einem Eigentümerwechsel an den neuen Immobilieneigentümer weiterzureichen. Geschieht dies nicht ist eine Pönale an die Stadt fällig. Das hat Martin Wentz am 13.06.2023 als damaliger Planungs- und Baudezernent und Beteiligter bei den Verhandlungen mitgeteilt. Eine explizite und exklusive Nutzung der Flächen im Gallileo durch das English Theatre konnte, da dies diskreminierungsfrei zu vereinbarten ist, nicht erfolgen.


    Anscheinend muss nun doch das Landgericht entscheiden ob dies ordentlich von CoBa auf CapitaLand weitergereicht wurde.

  • Wenn die DreBa / CoBa tatsächlich vertraglich verpflichtet sein sollte, die Nutzungsverpflichtung im Falle der Veräußerung zu übertragen, müsste die CoBa ggf. Schadensersatz leisten. Das könnte so weit gehen, dass die CoBa die Kosten eines Ersatzstandortes tragen muss. Allerdings erfolgte der Verkauf durch die CoBa schon 2013. Wenn die CoBa die Verpflichtung weitergereicht hat, wäre sie draußen. Der Turm wurde dann laut dem Artikel 2018 an Capital Land veräußert. Da stellt sich mir die Frage, inwieweit die Stadt Kenntnis davon hatte. Davon hängt es u.U. auch ab, ob Schadensersatzansprüche verjährt sind.

  • English Theatre

    Für ein langfristiges Fortbestehen des English Theatres im Gallileo haben die Stadt, die Commerzbank und CapitaLand eine einvernehmliche Lösung gefunden. Das teilte die Stadt soeben der Presse mit. Allerdings muss das Hochhaus Gallileo und damit auch die Räume des Theaters umgebaut werden, was etwa eineinhalb Jahre in Anspruch nehmen wird. Während dieser Zeit wird das English Theatre voraussichtlich in das ehemalige Fritz-Rémond-Theater im Zoogesellschaftshaus ausweichen. Der hier angesprochene Räumungsrechtsstreit hat sich erledigt.


    Oberbürgermeister Josef und Kulturdezernentin Hartwig: Gute Zukunftsperspektive für das English Theatre
    Stadt Frankfurt, English Theatre, Commerzbank und CapitaLand einig / English Theatre soll nach Gebäude-Sanierung an jetzigen Standort zurückkehren

    „Die Stadt Frankfurt hat ihre Hausaufgaben erfolgreich abgeschlossen. Es ist uns gelungen, dem English Theatre eine langfristige Perspektive an seinem jetzigen Standort, dem Gallileo, zu geben“, erklärten Oberbürgermeister Mike Josef und Kulturdezernentin Ina Hartwig am Mittwoch, 10. Januar. Die Stadt Frankfurt, das English Theatre (ETF), die Commerzbank und CapitaLand Integrated Commercial Trust and CapitaLand Investment (CapitaLand) haben eine einvernehmliche Lösung gefunden. „Wir möchten uns bei allen Beteiligten für die ernsthaften und fairen Gespräche bedanken“, sagten Josef und Hartwig. „Unser Dank gilt besonders dem Vorstand der Commerzbank.“

    Die Einigung sehe vor, dass das ETF seine Spielstätte im Hochhaus Gallileo an der Gallusanlage aufgrund der anstehenden Umbauarbeiten bis Ende Januar 2024 zunächst räumen und bis Ende 2025 auf andere Spielstätten in Frankfurt ausweichen wird. Danach werde es wieder in das Gallileo zurückkehren. Das teilten die Stadt Frankfurt, die Commerzbank und CapitaLand gemeinsam mit. Ein entsprechendes „Memorandum of Understanding“ mit dem Eigentümer CapitaLand wurde bereits unterzeichnet, so die Kulturdezernentin.

    Die Finanzierung des Theaters in dieser Übergangszeit ist sichergestellt. Die Commerzbank, die die Theaterflächen im Gallileo an das ETF untervermietet hatte, stellt dem Theater dafür 1,75 Millionen Euro zur Verfügung. Mit der erzielten Einigung erledigt sich auch die vor dem Landgericht Frankfurt anhängige Räumungsklage, die von der Commerzbank eingereicht worden war.

    „Die Commerzbank wird unabhängig davon ihre schon bisherige großartige Unterstützung für die Frankfurter Kultur fortsetzen“, erklärte Kulturdezernentin Hartwig. Eine entsprechende Vereinbarung sehe vor, den Kulturbetrieb in den nächsten zehn Jahren mit jährlich 150.000 Euro zu unterstützen.

    Parallel wurde in Gesprächen der Stadt Frankfurt mit dem Eigentümer des Gallileo, dem Immobilienunternehmen CapitaLand, ebenfalls eine grundsätzliche Einigung erzielt. Diese sehe vor, dass künftig die Stadt Frankfurt die Theaterspielstätte im Souterrain des Hochhauses für das English Theatre anmiete. Die entsprechenden Verträge, die eine Laufzeit mindestens bis Ende 2030 vorsehen, werden derzeit verhandelt und sollen in den kommenden Wochen unterzeichnet werden.

    Die Stadt Frankfurt habe damit die unmittelbare Verantwortung für die Spielstätte übernommen, um den Erhalt des English Theatre möglich zu machen. Bislang war das Theater Untermieter der Commerzbank, die das Gebäude zuletzt selbst nur noch gemietet hatte und es Ende Januar an das Immobilienunternehmen übergeben werde.

    „Dass der Erhalt des English Theaters an dieser Spielstätte möglich ist, ist ein wichtiger Erfolg für die Frankfurter Kultur“, sagt Oberbürgermeister Josef. „Das ETF ist nicht nur bei uns Frankfurtern beliebt, es trägt auch zur internationalen Attraktivität Frankfurts bei. Der Stellenwert des ETF stand bei allen Gesprächen im Vordergrund.“

    „Wir haben nach erfolgreichen Verhandlungen einen gemeinsamen Weg für das English Theatre gefunden, damit diese wichtige Kulturinstitution erhalten bleibt“, sagt Kultur- und Wissenschaftsdezernentin Hartwig. „Diese Lösung ist für alle Seiten ein Gewinn und gibt dem Theater, seinen Zuschauerinnen und Zuschauern, aber auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, eine gute Zukunftsperspektive. Ich bin ausgesprochen zufrieden und erleichtert, dass damit eine Lösung für das Haus gefunden ist. Mit seinen hochwertigen Produktionen und den beliebten Kinder- und Jugendangeboten ist das ETF von zentraler Bedeutung für die Kultur- und Bildungslandschaft unserer Stadt. Das größte englischsprachige Theater in Kontinentaleuropa ist von unserer kulturellen Landkarte nicht mehr wegzudenken.“

    „Das English Theatre ist eine wichtige Säule des Frankfurter Kulturbetriebs“, sagt Jörg Oliveri del Castillo-Schulz, Vorstandsmitglied der Commerzbank. „Deshalb sind wir froh, dass ein Weg gefunden wurde, mit dem das Theater eine Perspektive hat.“

    „Wir freuen uns, dass eine Lösung gefunden wurde, die den Bedürfnissen aller Beteiligten gerecht wird", fügte Andrew Lim, Group Chief Operating Officer von CapitaLand Investment hinzu. „Die Wiederbelebung des Gallileo ist ein wichtiger Beitrag zu Frankfurts Status als bedeutendes Finanzdienstleistungszentrum und wir freuen uns, dass eine wichtige kulturelle Einrichtung wie das ETF weiterhin ein integraler Bestandteil dieser kulturell reichen und vielfältigen Stadt sein wird.“

    „Mit den getroffenen Vereinbarungen endet für das ETF eine schwierige Zeit der Unsicherheit“, sagt Rainer Riess vom ETF-Vorstand. „Wir danken dem Oberbürgermeister und der Kulturdezernentin sowie der Commerzbank für die Unterstützung für eine nachhaltige Zukunftsperspektive des English Theatre in seiner bewährten Spielstätte.“ Intendant Daniel Nicolai ergänzt: „Wir sind unglaublich dankbar für den großartigen Rückhalt der Frankfurter Gesellschaft und der lokalen politischen Vertreter aller Parteien, der uns durch diese herausfordernde Zeit getragen hat. Und natürlich muss ich insbesondere den ETF-Mitarbeitern meine tiefe Dankbarkeit für ihren unerschütterlichen Mut und Einsatz aussprechen, den sie trotz aller Widrigkeiten Tag für Tag, Abend für Abend, gezeigt haben. Ohne sie gäbe es das ETF heute nicht mehr.”

    Für die Dauer der voraussichtlich eineinhalbjährigen Umbauarbeiten im Gallileo sei vorgesehen, dass das ETF auf andere Spielstätten ausweicht, wie das ehemalige Fritz-Rémond-Theater im Zoogesellschaftshaus. Hierfür sei eine Kooperation mit dem Künstler*innenhaus Mousonturm in Vorbereitung, das dort in den kommenden zwei Jahren eine Theaterwerkstatt für junges Publikum plant. Die genauen Details werden in den kommenden Wochen vorgestellt.
  • Der geordnete Auszug des English Theaters aus dem Galileo soll dann laut FAZ-Artikel vom 12.1. bis zum 31.01.24 vollzogen sein. Aus diesem Grund musste das ausgezeichnete Musical "Something Rotten!" bereits frühzeitig zum 14.1. seine Spielzeit beenden. Ab dem 13.4. soll das Stück "Sylvia" bereits in der Ausweich-Spielstätte des Fritz-Rémond-Theaters am Zoo stattfinden. Wenn alles nach Plan läuft, will man schon in 1,5 Jahren wieder an die alte Stelle zurückkehren.


    Wenn die EZB tatsächlich ab Ende 2025 Hauptmieter des Galileo wird, ist es wieder mal ein Paradebeispiel für die vielen Synergie-Effekte, die die Zentralbank immer wieder mit sich bringt. In diesem Fall wurde eines der absoluten Vorzeige-Kulturstätten Hessens vor einer voreiligen Schließung gerettet oder einer jahrelangen Hängepartie, die das Theater zermürbt hätte. Das ist gar nicht hoch genug anzurechnen. Ebenso kann das English Theater somit auch ein wichtiger Bestandteil einer neuen Kulturmeile zwischen Alter Oper und der neuen Doppel-Anlage Schauspielfrankfurt / Oper Frankfurt werden. Die exzellente Lage macht es möglich.


    Auch der Kommentar von Günther Murr vom 11.1.fasst es gut zusammen und zeigt, dass hier einigen Beobachtern, denen die Kulturstadt Frankfurt am Herzen liegt, ein Stein vom Herzen gefallen ist.