Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

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    Nur weil die Stadt sich etwas wünscht, heißt es nicht dass es auch in Erfüllung gehen muss.


    Wenn dann aber ein Investor kommt, der zu der Zeit von vielen Seiten gefeiert wurde, vll ein bisschen halbseiden gewirkt hat, ja (gleichzeitig war Benko später aber auch nicht der einzige, da sind viele, auch seriösere Firmen pleite gegangen) dennoch von Städten und Institutionen umgarnt wurde und der sagt ich bau euch das. Dann sehe ich da noch keine übermäßige Fahrlässigkeit von Hamburger Seite.


    Ohne Krieg stünde das Ding jetzt und alle würden sich auf die Schulter klopfen.


    Wenn Hamburg jetzt sagt, wir machen das auf eigene Faust geht die Stadt ein wahnsinns Risiko ein.


    Sollte sich das am Ende rechnen super, aber wenn nicht, und die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade gering, dann brennt die Hütte. Dann ist das Geschrei noch größer als jetzt.


    Unsere Städte haben wichtigere Aufgaben als hübsche Türmchen für andere fertigzubauen.

  • Hanse82...

    Natürlich, versteh mich nicht falsch. Hier wurde auch seitens der Stadt bedeutende Fehler gemacht. Allerdings konnte eben auch die Stadt nicht voraussehen was für Problematiken da aufkommen würden. Mir geht’s primär um den Vertrauensverlust und das Gesicht dass der Senat versucht zu wahren, jetzt aber keine Möglichkeit mehr hat das Ding fertigzustellen ohne selbst einzusteigen. In welcher Form auch immer.


    Wo wir so oft gehört haben, dass das Teil ohne öffentliche Gelder subventioniert wird. Unterm Strich haben wir uns es einfach alle anders und alle wohl zu leicht vorgestellt

  • Sollte sich das am Ende rechnen super, aber wenn nicht, und die Wahrscheinlichkeit ist nicht gerade gering, dann brennt die Hütte.

    Erstmal sind es noch fünf Jahre bis zur nächsten Senatswahl. Wenn der Elbtower steht dürfte man ihn auch vermietet bekommen. Das Problem hier dürfte eher sein, dass die Mieten nicht hoch genug sind um den Bau zu finanzieren. Allerdings kann man da mit dem Museum nachhelfen. Im Grunde genommen ist das auch was Becken anbietet, nur will Becken halt auch selber Gewinn machen, was der Stadt eher egal sein dürfte.

  • ^^ Soll die Stadt doch ihren Anteil Nutzen und Hapag-Lloyd dazu sanft 'bewegen' in den Turm einzuziehen und das ganze Ding zum 'Elbtower Albert Ballin' zu machen.


    Dann hat die Reederei, die grade Milliarden verdient, endlich ein modernes Hauptquartier und in der Innensstadt wird gleichzeitig ein riesiges Entwicklungspozenzial frei.


    In den Ballinndamm 25 zieht dann das Mandarin Oriental Hamburg in bester Lage mit Alsterblick, und etliche von Hapag-Lloyd genuztze Immibilen in zweiter Reihe wuerden frei fur Abriss, Sanierung, Neuentwicklung im Quartier zwischen Alster und Hauptbahnhof.


    Elbtower Co-Investor Kuehne bleibt an Bord - er ist ja auch grosser Hapag-Lloyd Anteilseigner. Die Saudischen und Katarischen Staatsfonds in der Reederei kennen sich mit Immobilien-Geschaeften auch gut aus.


    Alle sind Happy und die Sonne scheint.


    Naja, vielleicht nicht ganz so einfach - aber man kann ja mal mit dem Gedanken spielen.

  • Die Midas-Idee ist natürlich am Besten und wir sollten das hier und jetzt verbindlich beschließen.

    Falls das aber nicht klappt nochmal zurück zum Naturkundemuseum:

    Sind die Deckenhöhen wirklich so hoch, dass man da ein solches Museum einrichten könnte. Ich gehe doch mal davon aus, dass in den unteren Etagen es vielleicht eine Deckenhöhne drei bis vier Metern gibt - danach aber doch die üblichen drei Meter. Ein Naturkundemuseum hat doch sicher auch Darstellungen die sechs bis sieben Meter hoch sind. Das ist doch eigentlich eine Frage, die ziemlich einfach ist und auch der Start aller Überlegungen.

    Reicht das aus ?

  • In der "Verordnung über den Bebauungsplan HafenCity 16" lesen wir unter § 2 Ziffer 3:

    "Die Oberkante des Fußbodens des ersten Obergeschosses im Kerngebiet „MK 1“ muss mindestens 5 m und darf höchstens 6,5 m über der angrenzenden Geländeoberfläche von 11,3 m über NHN liegen."


    Die Erdgeschosse dürfen demnach eine lichte Höhe bis zu 6,50 minus Stärke der Deckenkonstruktion haben. Wie hoch das konkret gebaut wurde, wissen wir nicht.


    MK 1 umfasst die Grundfläche des Gebäudes.

    Einmal editiert, zuletzt von tunnelklick () aus folgendem Grund: Rechtschreibung

  • Geschosshöhen, wie ich sie mir mal notiert habe:


    8.+ OG 3,85m

    6.-7. OG 4,50m

    2.-5. OG 3,60m

    1. OG 4,50m

    EG ?


    Die Höhe des Erdgeschosses weiß ich leider nicht. Sieht aber auf Renderings nach mindestens 6-7m aus und scheint z.T. auch in zwei Geschosse aufgeteilt zu sein (also ein Zwischengeschoss eingezogen).


    Dann gibt es im Keller zwei Technikräume, die eine Höhe von 8m haben. Die sind aber wohl kaum nutzbar für das Museum. Ich bin mir aber sicher, dass es im Sockel Flächen gibt die Höher sind. Zum Beispiel im Bereich des "überdachten Innenhofes" in der Mitte des Dreiecks.

    2 Mal editiert, zuletzt von LevHAM ()

  • Die Stadt Hamburg erwägt derzeit, Teile des unvollendeten Elbtowers zu erwerben, um dort das Naturkundemuseum unterzubringen. Konkret geht es um 20.000 bis 60.000 Quadratmeter in den unteren drei Etagen des Gebäudes. Obwohl Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) bislang eine finanzielle Beteiligung der Stadt am Weiterbau des Elbtowers ausgeschlossen hatte, wird nun ein Teilankauf geprüft. Die Kosten dafür könnten mindestens 200 Millionen Euro betragen

    Wobei ich nicht weis wie hoch hier Wellen gemacht werden. Es könnte sich um eine alternative Prüfung zur Anmietung handeln.



    Edit: der Senat erwägt eine Lösung vor der Sommerpause (23.07) ob es dazu kommt? Wer weiß


    https://m.bild.de/news/inland/…3A%2F%2Fwww.google.com%2F

    Einmal editiert, zuletzt von Hanse82 ()

  • Nach wie vor ist es nicht klar, wie es mit dem Elbtower (ETH) weiter geht,


    Das Hamburger Abendblatt berichtet in seiner Ausgabe vom 19.05.2025 (hinter PAYWALL) darüber, dass Studenten des Hamburger Architekten Carsten Roth schon einmal Ideen für eine neue Nutzung des Elbtowers entwickelt haben. Darüber hinaus haben sie auch alternative Entwürfe für die Fertigstellung des ETH erstellt.


    Alle Entwürfe für eine Fertigstellung des ETH setzen auf weniger Höhe..


    Ein Entwurf sieht den ETH als maritimes Ausbildungs- und Interventionszentrum, das Hafencity, Polizei und Marine gemeinsam nutzen..

    54532718634_b945c320f9_o.png

    Bildrechte:© Carsten Roth


    Ein anderer Entwurf sieht den ETH als ein Centrum für Klimaforschung und den Weltklimarat mit Räumen für eine Weltklimakonferenz.


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    Bildrechte:© Carsten Roth


    Da die Urheberschaft für den Elbtower liegt bei David Chipperfield Architects liegen – dürfte sich das Architekturbüro derlei Umplanungen verbitten.


    Sollte das ganze Projekt aber keinen Käufer finden, werden die Karten neu gemischt und wir werden einen völlig anderen Elbtower sehen..

  • Zunächst einmal ist es absolut positiv, wenn der Senat sich jetzt aktiv an einer Lösung beteiligen möchte. Details bleiben allerdings unklar, wie z.B. die benötigte Fläche oder auf wen man in dieser Situation als Miteigentümer das Baurisiko abwälzen will. Eine Nutzung des Elbtowers als Depot für das Museum ist indiskutabel.


    Die gezeigten Entwürfe der Studenten finde ich schockierend. Keiner geht auf die aktuellen Probleme oder das Umfeld ein. Stattdessen sehen wir Absonderlichkeiten im Stil russischer oder arabischer Oligarchen, die im Wesentlichen der Selbstbestätigung von Investoren und Architekten dienen sollen. Das hat mit intelligenter moderner Planung nichts zu tun. Eine Fertigstellung auf dieser Basis würde (vorausgesetzt Chipperfield stimmt zu, der Bebauungsplan wird entsprechend geändert und die vorhandene Statik erlaubt es) die Kosten nur weiter in die Höhe treiben.

  • “Zentrum für Klimaforschung” oder “Maritimes Ausbildungszentrum” als Stil “russischer Oligarchen” zu bezeichnen ist schon recht lächerlich.

  • Dass die Stadt hier unterstützend eingreifen will, ist positiv und wahrscheinlich die einzige Möglichkeit, dass der Turm überhaupt fertiggestellt wird.


    Es widerspricht nur komplett dem, was der Senat in dieser Angelegenheit immer wieder kommuniziert hat: nämlich, dass keine öffentlichen Mittel in den Elbtower fließen sollen. Das ist natürlich politisch gesehen hoch unglaubwürdig und grenzt an Dummheit. Außerdem dürften die 200 Mio von denen im Rahmen eines Teilkaufs gesprochen wird, eine erhebliche Summe darstellen.

  • 200 Mio sind in etwas das was man für einen Museumsneubau ausgeben würde. Es ist natürlich unglauwürdig, allerdings sind die nächsten Wahlen in fünf Jahren und man hat wenn man jetzt schnell handelt eine gute Chance, dass bis dahin der Elbtower fertig ist. Wenn man dann ein schönes neues Museum eröffnen kann, ist auch dieser Wortbruch schnell vergessen. Wenn allerdings der Elbtower eine Ruine bleibt, kommen weiterhin die Kurzer Olaf Witze.

  • Unabhängig von allen Fehlern der Vergangenheit macht es keinen Sinn, jetzt den Kopf in den Sand zu stecken. Wenn der Zeitpunkt für den Senat günstig erscheint, um in das Geschehen einzugreifen, dannsoll er es bitte tun. Allerdings mit Sinn und Verstand.


    Regent : Meine Aussage bezog sich auf die gezeigten Entwürfe, nicht auf die avisierte Nutzung. Diese mag durchaus sinnvoll sein, ist aber nichts, was sich wirtschaftlich selbst tragen könnte.

  • ^ Es handelt sich, wie dem Text klar zu entnehmen, um Fingerübungen für Studenten. Nicht um Entwürfe, die tatsächlich gebaut werden sollen. Ich finde es völlig unangemessen, da so draufzuhauen. Und was das Ganze mit "russischen oder arabischen Oligarchen" zu tun haben soll, bleibt wohl Dein Geheimnis. Der erste Entwurf erinnert mich ein wenig an die Zentrale der Nord/LB in Hannover, der zweite ist eine verkürzte Fortführung des eigentlichen Entwurfs. Vielleicht solltest Du Dich von "Der Kritiker" in "Der Runtermacher" umbennen. Denn Kritik ist mehr als ständig "Alles Scheiße!" zu rufen.

  • Was das Urheberrecht betrifft - Architekturbüros erklären sich gern zu Umplanungen bereit, wenn man sie damit lukrativ beauftragt.

    Die Ideen der Studentenschaft sind immerhin in der Hinsicht kreativ, dass ein Teil der Mieten dann vom Bund käme (etwa Marine/Bundespolizei/Zoll) . Oder gar von der UN - mit freundlicher Hilfe aus Berlin.

    Es scheint sich aber ein Konsens zu bilden - ohne öffentliche Kohle wird das nichts.

  • Architektenkind : Es scheint mir doch eher ein systemisches Problem der Ausbildung zu sein, wenn "Fingerübungen" sich darauf konzentrieren, den Kontext zu ignorieren. Was dann entsteht sind Blütenträume, für deren Verwirklichung der Architekt die Protektion von Oligarchen oder Autokraten benötigt. Chipperfield hat kürzlich selbst auf diesen Widerspruch hingewiesen. Das ist kein Weg, der irgendwie in die Zukunft führt. Hamburg ist nicht Dubai.


    WOVA1 : Eine Lösung des Problems Elbtower auf Kosten des Bundes oder internationaler Organisationen klingt natürlich verlockend, dürfte aber in der Realität kaum durchsetzbar sein. Kühne spricht nicht nur für sich selbst, wenn er meint mit Benko "einem Ganoven ersten Rages auf den Leim gegangen zu sein".

  • Den Bau umzuplanen um eine pädagogische oder wissenschaftliche Nutzung zu ermöglichen ist mit Sicherheit das Gegenteil von dem, was russische oder arabische Oligarchen machen würden! Die würden auf den ursprünglichen Entwurf nochmal 30 meter draufpacken und Luxuswohnungen mit Marmor und Blattgold reinpacken. Hör doch bitte auf solche Absurditäten zu verbreiten. Auf den Autokraten Satz geh ich jetzt garnicht erst ein.

  • Ich halte es da mit Stephan Maus, der im Stern zu folgender Erkenntnis gelangt:


    "Das Hamburger Elbtower-Desaster muss zu einem radikalen Umdenken in der Architektur führen. In Zukunft wäre es mehr als wünschenswert, dass Städte ihre Grundstücke und Baugenehmigungen nur noch an solche Projekte vergeben, die folgendes Kriterium erfüllen: Gebäude müssen eine kluge Antwort auf ein gesellschaftliches Bedürfnis sein, keine sinnfreien Spekulationsobjekte, die ausschließlich aus Prestigegründen in die Welt gestellt werden."

  • ^ Wer befindet darüber, ob eine Antwort klug ist oder nicht? Wer identifiziert das Bedürfnis, auf welches geantwortet werden soll? Und was macht ein Bedürfnis zu einem „gesellschaftlichen Bedürfnis“?