Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Blatt. 200-300 Millionen sind für solch ein Museum auch nicht schlecht...

    Zumal dafuer Baufeld 51 in der Hafencity frei bliebe der bisher fuer das Mueseum vorgesehen war. Zumindest mit Stand November 2022. DIeses Baufeld konnte dann zum Beispiel fuer die Klaus-Michael Kühne-Oper genutzt werden...


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    Bild: Winking Froh Architekten


    Quellle: https://hamburg.leibniz-lib.de…nsteine-evolutioneum.html


    Davon abgesehen bin ich nach wie vor der Meinung, dass mindestens eines der beiden Museums-Projekte sterbem sollte den ZWEI die jeweils eine Milliarde Kosten sind einfach zuviel des Guten: Hafenmuseum oder Naturkundemuseum. Aber diese Diskussion ist muessig.

    2 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Sollte die Stadt tatsächlich 50% der Flächen für das Museum zu Marktpreisen verbindlich anmieten – was ich für unwahrscheinlich halte – dann gäbe es eine Vielzahl von potenten Interessenten, die den Elbtower fertigbauen könnten, und dann selbst im Portfolio hielten oder an Versicherungen oder Pensionsfonds weiterverkauften. Mit langfristigen und hochqualitativen Mietern wie der FHH, sind solche Projekte auch mit geringen Renditen attraktiv – da gibt es viele, denen das ins Portfolio passt. Und der Bewerter kommt dann auch mit einer sehr niedrigen Cap Rate daher, so dass der Kauf in den Büchern gut dastehe... Mittlerweile sind auch die langfristigen Zinsen wieder um die 3%..


    In der derzeitigen Situation finde ich es schwierig, wie die FHH das machen könnte... Eigentlich müsste sie selbst einsteigen, fertigbauen, anmieten und dann verkaufen. Ansonsten wirtschaftet man ja in fremde Taschen... Wenn nicht, dann sollte man sich vom Elbtower fernhalten – wie es ja kommuniziert wurde –, außer man bekommt Konditionen, die man nicht ablehnen kann, was aber wieder dazu führte, dass das Projekt unwirtschaftlich würde, da Hochhaus in Errichtung und Erhalt nunmal teuer ist.


    Aus meiner Sicht hat Becken aber stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt, denn die Aussage, er habe einen Mieter für 50% der Flächen, war nicht mehr als eine Nebelkerze... Da war ja Kühne noch ehrlicher...

  • Aus meiner Sicht hat Becken aber stark an Glaubwürdigkeit eingebüßt, denn die Aussage, er habe einen Mieter für 50% der Flächen, war nicht mehr als eine Nebelkerze... Da war ja Kühne noch ehrlicher...

    So ungern ich das zugebe aber leider sieht es wirklich danach aus. Die Stadt als Ankermieter darzustellen ohne jegliche Sicherheiten als Investor? Finde ich sehr fragwürdig. Ich betrachte das vielmehr noch als dauerhafte Schädigung für den Standort Hamburg, mehr Hochbauten hier zu realisieren. Vielleicht nicht alle in der Größenordnung, aber ich stelle mir jetzt schon die Frage, was mit dem Baufeld 120 passiert, wo ja auch eine Hochbaute geplant war die die 100m Marke auf jeden Fall brechen sollte..

  • Ich frage mich warum das in Hamburg so schwierig ist. In Wien gibt es ettliche Hochhäuser die Baufeld 120 locker in den Schatten stellen (>120m) und es wird fleißig weiter gebaut. Okay, Wien ist UNO-Stadt mit einer 5-stelligen Zahl an dazugehörenden Mitarbeitern und es ist Hauptstadt (eines Landes, dass nicht mal Top 3 in Deutschland wäre - nichts gegen Österreich).

    Vielleicht sollte man was die Nutzung angeht einfach etwas flexibler sein, auch was Baufeld 120 angeht.

  • Weil es in Hamburg politisch nicht gewollt war. Das Baufeld 120 ist schließlich der einige Ort wo es tatsächlich geplant ist und es ist halt leider direkt neben dem Elbtower. Es gibt in Hamburg durchaus auch andere Orte wo ein 120m Hochhaus hin könnte. Berliner Tor, Mundsburg und St. Pauli fallen mir da direkt ein. Da hätte man das Elbtowerproblem auch nicht.


    Jetzt ist es nur so, dass der Elbtower unfertig ist und man lieber den Investor für das Baufeld120 den Elbtower fertig bauen lassen würde. Momentan ist schließlich eine Krise im Bausektor

  • Richtig, Berliner Tor braucht meiner Meinung nach sogar ein Gebäude von mind 120-130m, damit würde das ganze im Gesamteindruck deutlich besser und aufgelockerter aussehen m.M.n.

    Wo es auch je mindestens ein 100m Hochhaus vertragen könnte sind einmal die City Nord und einmal der Hafen Harburg.

    Vielleicht nicht alle in der Größenordnung, aber ich stelle mir jetzt schon die Frage, was mit dem Baufeld 120 passiert, wo ja auch eine Hochbaute geplant war die die 100m Marke auf jeden Fall brechen sollte..

    Na da kommt dann 70m Hochhausstummel Nr 89 in Hamburg hin. Ich hoffe sehr, dass auf dem Baufeld erstmal gar nichts passiert. Sollte es da plötzlich losgehen sehe ich kein 120m Hochhaus, solange beim Elbtower keine klare Verhältnisse herrschen. Und wenn da erstmal etwas gebaut wird ist das Grundstück weg.

  • So ungern ich das zugebe aber leider sieht es wirklich danach aus. Die Stadt als Ankermieter darzustellen ohne jegliche Sicherheiten als Investor?

    Becken hat hoch gepokert und dabei offensichtlich auf mündliche Zusicherungen von einzelnen Mitgliedern des Senats vertraut. Denen fehlte jedoch der politische Rückhalt (und möglicherweise auch Detailkenntnis), was angesichts der gegenteiligen Beschlusslage in der Bürgerschaft aber nicht überraschen sollte. Mir scheint, dass die Politik sich hier weiter in einem schwer auflösbaren Zielkonflikt befindet wenn man das städtebauliche Problem angehen möchte, aber gleichzeitig jedes eigene Engagement ablehnt.


    In so einer festgefahrenen Situation kann es durchaus sinnvoll sein, weitere Aspekte in Verhandlungen einzubeziehen, um den zu verteilenden Kuchen zu vergrößern. Aber ob das Naturkundemuseum oder die Kühne-Oper mit ihren eigenen Problemen sich dafür anbieten, scheint mir fraglich.

  • ^^ Den Zielkonflikt, den du beschriebst, kann die Stadt auch nicht auflösen, ohne sich selbst finanziell an diesem Projekt zu engagieren. Denn ganz offensichtlich ist das Interesse von privaten Investoren an dem Elbtowerweiterbau äußerst verhalten: So wurde schon die Frist für die Angebotsabgabe verlängert, ohne dass eine nennenswerte Anzahl an Interessenten zusammengekommen ist, die letztendlich Angebote abgeben wollten.


    Becken und Kühne scheinen auch eher philanthropische Gründe als wirtschaftliche Gründe für ihr Engagement in den Vordergrund zu stellen. In diesem Zusammenhang wundert es mich, wieso Kühne nicht bereit ist, die volle Eigenkapitalsumme beizusteuern, obwohl seine finanziellen Mittel als reichster Deutscher dafür ausreichen sollten.


    Vielleicht nicht alle in der Größenordnung, aber ich stelle mir jetzt schon die Frage, was mit dem Baufeld 120 passiert, wo ja auch eine Hochbaute geplant war die die 100m Marke auf jeden Fall brechen sollte..

    Ich denke, von den 100-120 Metern, die dort im städtebaulichen Konzept angedacht waren, kann man sich vor dem Hintergrund des Elbtower-Debakels auf jeden Fall verabschieden. Mal abgesehen von der kriselnden Baubranche wird das politische und gesellschaftliche Klima in Hamburg eine solche Größenordnung auf absehbare Zeit nicht hergeben.

  • Nein, das sollte man nicht. Notfalls sollte man abwarten. Wenn der Elbtauer erstmal steht, wird sich das schon finden.

    Und zumindest einer der drei Türme auf der südlich Seite der Elbe sollte über 100m gehen. Das schlimmste dort wäre, wenn da tatsächlich dreimal 99,5m gebaut werden würde, wie es im Konzept steht.


    Und in Harburg sollte man den HIP-Tower auch fünf Geschosse mehr gönnen, damit er über die 100m kommt. Da wartet man ja auch noch auf bessere Zeiten.

  • Das Abendblatt hat mit Dieter Becken ein kleines Interview geführt. Vorallem sagt er, dass das Naturkundemuseum in den Elbtower einziehen muss.


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  • Nach dem Rückzug der Nobu-Gruppe von Robert de Niro plant Becken, eine deutsche Hotelgruppe als Mieter zu verpflichten. Zudem soll das Naturkundemuseum in den Elbtower einziehen, was bereits 50 % der Vermietung sichern würde. Becken betonte, dass die Baustelle innerhalb von drei Monaten wieder eingerichtet werden könnte, und rechnet mit Gesamtkosten von über einer Milliarde Euro. Die Hamburger Politik spielt laut Becken keine entscheidende Rolle mehr, abgesehen von der Unterstützung des Museumskonzepts


    Paywall: https://www.abendblatt.de/hamb…-weiterbau-in-kuerze.html


    Video dazu:

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    hansefix der Vollständigkeit halber

  • Ich befürchte, das Naturkundemuseum wird dem Senat im Wahlkampf um die Ohren fliegen. Wenn man den Tschentscher in einem Wahlduell fragt, ob er wirlkich im Dezember zum ersten Mal davon gehört hat, dass das Naturkundemuseum in den Elbtower ziehen könnte, während Becken schon seit dem Sommer von einem Ankermieter spricht, steht er ziemlich blöd da.

    Wann soll das denn auch festgezurrt werden ? Wer entscheidet das ? Keine Abteilungen oder Behörden sondern doch sicher der ganze Senat bzw. die Bürgerschaft. Vor der Wahl ist schwierig, danach noch schwieriger und die Zeit läuft.

  • Ich stimme dir da zu. Deswegen rückt die Fertigstellung meiner Ansicht nach auch in weite Ferne. Ich verstehe auch dadurch umso weniger, wie der Insolvenzverwalter in Exklusivverhandlungen mit Becken gehen konnte, ohne das der Sicherheiten vorlegen kann. Der Senat wird vor der Wahl gar nichts mehr machen und sollte er wiedergewählt werden (was mit höchster Sicherheit so sein wird) werden wir auch erst frühstens ab Mitte/Ende 2025 überhaupt Bauaktivitäten sehen. Also so wie Becken das im Augenblick darstellt ist das alles noch viel zu vage

  • Das Museum gehört zur Leibniz-Gemeinschaft. Die Stadt würde wenn nur Geld dazugeben. Von daher kann Tschentscher relativ einfach sagen, dass die Stadt nicht mit Becken verhandelt hat und er erst später von dem Vorschlag gehört hat und sich jetzt die entsprechenden Angebote vorlegen lässt. Zwischen Wahl und dem Zeitpunkt an dem Becken das Geld zusammen haben muss, liegt fast zwei Monate. Rot-Grün wird höchst wahrscheinlich die Wahl gewinnen und kann wenn sie wollen weiterregieren. Da kann also recht einfach eine entsprechende zusage nach der Wahl gemacht werden, wenn man den will.

  • Ich befürchte, das Naturkundemuseum wird dem Senat im Wahlkampf um die Ohren fliegen.

    ^^ Auch wenn ich kein Fan des Projektes bin: Das Naturkundemuseum 'muss' in jedem Fall gebaut werden und die aktuellen Kosten-Schaetzungen bewegen sich in Elphilharmonie-Dimensionen von rund EUR 1 Milliarde.


    Wenn der Senat glaubhaft darstellen kann, dass es bei der Nutzung des Elbtowers sogar noch Geld 'sparen' wuerde verglichen mit einem Neubau...


    Offiziell spricht man beim Neubau zwar nur von einem 'dreistelligen Millionenbetrag' aber ich hoere aus internen Kreisen, dass man da eher bei 700 bis 800 Millionen ist als bei 100 bis 200 Millionen.

  • Offiziell spricht man beim Neubau zwar nur von einem 'dreistelligen Millionenbetrag' aber ich hoere aus internen Kreisen, dass man da eher bei 700 bis 800 Millionen ist als bei 100 bis 200 Millionen.

    Als Vergleich: Der Neubau des berlin modern ist auf mittlerweile 364Millionen€ gestiegen für 9000m² Museum. Also 100-200Millione€ wäre wirklich günstig, vorallem mit Inflation. Wenn man den Elbtower für 1Milliarde€ fertig baut und die Stadt den Sockel fürs Museum kaufen würde, wäre das für mehr Fläche bei weitem günstiger.

  • Zitat NDR: Gleich drei Senatorinnen und Senatoren stellten sich dem Ausschuss. Zudem saß Kultursenator Carsten Brosda (SPD) im Zuschauerraum - zusammen mit dem Chef der Senatskanzlei Jan Pörksen, weil sie der Sitzung offenbar große Bedeutung beimaßen. Bausenatorin Karen Pein (SPD) machte klar, die Stadt prüfe nur, ob der Einzug des Naturkundemuseums in den Elbtower wirtschaftlich sei. Bis Ende Mai hat sie deshalb das Wiederkaufsrecht der Stadt verlängert.


    Quelle: https://www.ndr.de/nachrichten…rechnen-,elbtower344.html