Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Ich glaube die Prüfung wird ein bisschen länger brauchen.. also um 12 Uhr wird bestimmt noch ein endgültiges Ergebnis vorliegen, zumal die Gläubiger ja auch noch zustimmen müssen

  • Das ist ja kein Take it or Leave it. Der Insolvenzverwalter wird mit den verschiedenen Bietern nachverhandeln wollen, vermutlich werden auch die Gläubiger darauf bestehen.

  • Es wurden doch nun erst die Angebote eingereicht. Das muss doch nun alles gecheckt und bewertet werden etc? Das dauert bestimmt mindestens ein paar Wochen. Ist ja keine Entscheidung, die man leichtfertig trifft.

  • Ich nehme nicht an das Insolvenzverwalter Martini am Freitagmorgen neugierig in die Post gesehen hat, was die Katze da vor die Tür gelegt hat.

    Wenn die Angebote früher eingereicht wurden, werden sie doch auch früher geprüft. Das große Rätsel ist doch nur, ob der Becken sein Angebort rechtzeitig und ausreichend abgegeben hat. Man wird ihn doch sicher von Medienseite aus gefragt haben, ob er die Finanzlücke schließen konnte bzw. ganz direkt ob sein Angebot die Bedingungen erfüllt. Eine Frage, die auch Kühne am Donnerstagabend hätte ganz eindeutig mit Ja oder Nein beantworten hätte können ( also natürlich auch jetzt ). Das man da nichts hörte ist natürlich nicht sehr positiv, da ich wie bei den bisherigen Interviews von Becken auch, ich doch getippt hätte, dass bei ausreichender Finanzierung Becken sich schnell öffentlich darstellen würde, um einen gewissen Sympathiedruck für ihn als "beste Hamburger Lösung" zu entwickeln.

    Letztendlich ist es fast egal, wenn denn nur mindestens ein korrektes Angebot dabei ist. Hauptsache es wird irgendwie endlich weitergehen.

  • Ich fass mal den Mopo Artikel zusammen:


    - Kühne ist bei Becken mit dabei

    - ansonsten hat kein anderer ein Angebot abgegeben, allerdings kann es auch noch Nachzügler geben

    - der Insolvenzverwalter legt das beste Angebot anfang nächsten Jahres der Gläubigerversammlung vor, welche dann über den Verkauf abstimmen

    - wenn das klappt sollte der Rohbau 2026 und der Elbtower als ganzes 2030 fertig sein

    - die Gläubiger können das Angebot ablehnen, was dann die Gläubiger verpflichtet den Elbtower fertig zu Bauen

  • Da Kühne dabei ist, kann man wohl davon ausgehen, dass die Finanzierung gesichert und robust ist. Kühne alleine hätte schließlich schon genügend Mittel, um den Bau zu beenden. Er dürfe sich darüber im Klaren sein, dass notfalls er derjenige sein wird, der nachschießen muss, und das Risiko einkalkuliert haben.


    Wann können wir realistisch mit einer Wiederaufnahme der Arbeiten rechnen?

  • Wenn sie 2026 mit dem Rohbau fertig sein wollen, müssen sie nächstes Jahr schon mit den Bauarbeiten anfangen. Da die Gläubigerversammlung erst nächstes Jahr stattfindet und die Baufirmen auch Zeit brauchen, wird es irgendwann in der zweiten Jahreshälfte los gehen. Wenn alles glatt läuft.

  • Ich hatte eigentlich noch in diesem Jahr mit einer Entscheidung gerechnet, bzw. einem Zuschlag, der zwar von den Gläubigern bestätigt werden muss - aber nur Formsache wäre.

    Warum sollte der Rohbau vier Jahre dauern ? Ich nehme an auch Kühne und Becken möchten gerne zeitnah Geld verdienen und so langfristig ( 2030 ) dürfte auch kaum ein Ankermieter ( von Becken ) planen können. Eineinhalb Jahre Baustopp heißt für mich maximal zwei Jahre Verzögerung.

  • ^ Nicht Rohbau vier Jahre. Rohbau bis 2026, das wären zwei Jahre, und Fertigstellung bis 2030 (Anfang, Mitte, Ende?), das wären noch mal drei Komma x Jahre - liegt voll im Rahmen des Üblichen; die Ausstattung von BGF 120.000 m² oberirdisch und 37.000 m² unterirdisch plus Fassade sind halt keine Kleinigkeit.

  • Vorher war für den Innenausbau nur ein bis eineinhalb Jahre vorgesehen. Eröffnung sollte spätestens Ende 2026 sein. Warum sollte sich diese Zeit jetzt verdreifachen ?

  • ^ Weil der Bau abgebrochen worden ist. Bei einem in einer Hand erstellten Großgebäude gehen Rohbau und Ausbau Hand in Hand, Planung, Vergabe, Bau und vor allem die Terminplanung sind ein integrales Gesamtkunstwerk; gerade im Hochhausbau kommt es vor, dass oben noch betoniert wird, während von unten die Fassade und die TGA wächst und nachrückend die Teppiche ausgerollt werden. Sämtliche Aufträge für die TGA und den Innenausbau dürften entfallen oder gar nicht mehr geschlossen worden sein; fraglich ob einst eingeplante Güter und Materialien überhaupt noch vorhanden sind. Die ab demnächst tätigen Planer dürften deshalb bei TGA und Ausstattung weitgehend von vorne anfangen; könnte ja auch sein, dass die neuen Eigentümer von diesem oder jenem andere Vorstellungen haben und deshalb nicht auf bereits erbrachte Planungen und Leistungen zurückgegriffen werden kann. In einem Rohbaufragment, das für einen Weiterbau auch erst wieder hergerichtet werden muss, eine neue integrierte Gesamtplanung aufzusetzen, ist keine Kleinigkeit.

  • Als großer Mieter für den Elbtower ist das vom Hamburger Senat geplante Naturkundemuseum im Gespräch. Das berichteten dem NDR übereinstimmend mehrere Quellen aus gut informierten Kreisen.


    Zitatende


    Laut NDR hatte der Hamburger Immobilienentwickler Dieter Becken, der den halbfertigen Rohbau als Anführer einer Investorengruppe kaufen will, mehrfach bekundet, einen Schlüsselmieter für das Gebäude zu haben. Dabei soll es sich um das Museum handeln.


    https://www.ndr.de/nachrichten…espraech,elbtower334.html


    Ob diese Form der indirekten Subvention dem Wähler vermittelbar wäre? Ich fürchte kaum

  • In der kurzen Intro steht auch dass sie die 3 Konzepte zum Teil deutlich unterscheiden? Kann jemand berichten inwiefern? Auch hinsichtkich der Architerktur/ Höhe? BG

  • Architektur und Höhe stehen nicht zur Debatte Wenn gebaut wird, dann nur der bekannte Entwurf von Chipperfield. Der ist gesetzt.


    Es kann höchstens minimale (kaum merkliche) Anpassungen geben, sofern ein anderes / neues Nutzungkonzept das erforderlich macht.

  • Wenn sich die Pläne der drei Bieter deutloch unterscheiden hat wahrscheinlich nur Becken das Museum. Da kann man nur hoffen das Becken nicht gewinnt, denn das mit dem Museum und Kühnes Oper stinkt schon ziemlich. Das Museum muss das Gebäude zumindest teilweise besitzen, ansonsten ist es viel zu einfach erpressbar.


    Ansonsten braucht Hamburg endlich mal ein Naturkundemuseum und nicht nur die drei Teilausstellungen und der Elbtower ist dafür tatsächlich nicht schlecht. Große Fläche, gut erreichbar allerdings nicht urban genug um wirklich toll für Läden zu sein und es wertet die Gegend auf. Die beste Lösung wäre doch das Kühne keine Oper baut, sondern dem Naturkundemuseum die Fläche schenkt. Das Koenig Museum in Bonn ist schließlich auch nach einem Unternehmer benannt und gehört auch zur Leibniz.

  • Es ist sicherlich keine Überraschung, dass eine Lösung auch ein Engagement der öffentlichen Hand beinhalten könnte. Und städtebaulich wäre das zu begrüßen.


    Andererseits sind die Umstände etwas befremdlich. Hat der Senat exklusiv mit einer Bietergruppe verhandelt nachdem er ein derartiges Engagement zuvor kategorisch öffentlich ausgeschlossen hatte? Warum gibt es hier keine Transparenz?


    Hierzu vielleicht noch der Hinweis, dass Mietverträge nur dann nicht öffentlich ausgeschrieben werden müssen, wenn sie sich auf vorhandene Gebäude beziehen. Das ist ein Grenzbereich, aber man wird sehen müssen, wie stark es hier am Ende zu museumsspezifischen Anpassungen kommt.


    Im Übrigen gilt auch bei fehlender Ausschreibungspflicht das Gebot der Wirtschaftlichkeit, was bei einem derartigen Objekt und einer frühzeitigen Festlegung auf einen Anbieter gewisse Probleme aufwirft. Andererseits wäre der bisher für das Museum vorgesehene Standort (Baufläche 51) sicher auch kein Schnäppchen. Vielleicht hofft man auf Kompensationen durche eine Verwertung dieser Flächen.