Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Also ich lese heute zum ersten Mal (und zwar nicht nur in der MoPo), dass der Senat Änderungen an der Planung oder gar ein neues B-Plan in Aussicht stellt.

    Du verdrehst hier weiterhin die Tatsachen und kehrst eigennützig die 'Beweislast' um.


    Wie gesagt: der Standpunkt des Senats war immer der selbe und es gab / gibt keinerlei Änderungen.


    Zum Mitschreiben:


    Normalerweise (auch in der Hafencity) gibt es einen B-Plan, bzw B-Pläne für bestimmte Bereiche. Dann gibt es innerhalb der Festsetzungen des B-Plans Wettbewerbe, anschließend Anhandgaben der Baufelder, später Bau und Grundstücksverkauf.


    Im Fall des Elbtowers war das NICHT so. Er gab einen kombinierten Konzept- / Investoren- / Architektur-Wettbewerb. Der B-Plan wurde dann sehr sehr eng um den Siegerentwurf des Wettbewerbs 'herum' erlassen.


    Kurz: Anders als bei 'normalen' B-Plänen ist es hier (praktisch) unmöglich innerhalb des Planrechts etwas anderes zu bauen als DEN Elbtower. Auch nicht EINEN anderen Elbtower.


    Die Stadt hat (zum hundertsten Male) immer schon gesagt:


    1.) kein finanzielles Engagement der Stadt

    2.) Es muss innerhalb des B-Plans gebaut werden oder (erstmal garnicht).

    3) im Falle eines Scheiterns des Projekts wäre die Konsequenz, dass es zwangsläufig irgendwann ein neues B-Plan Verfahren geben MUSS.


    Kleinere Veränderungen und Anpassungen des Baus sind grundsätzlich immer möglich- sofern sie im Rahmen des bestehenden Baurechts zulässig sind und in Abstimmung von Stadt, Architekten und Investor geschehen. Das ist nichts Neues.


    All das stand vom ersten Tag an so fest, noch bevor der Bau begonnen hat. Aus der Tatsache, daß der Bürgermeister den Sachstand darstellt wie er ist, abzuleiten, es hätte eine Veränderung gegeben ist falsch.

    Einmal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Statt einer Quelle für die Behauptung gibt es hier jetzt eine Ansammlung von Binsenweisheiten.


    Es ist wichtig zu verstehen, dass auch rechtlich mögliche Änderungen der Planung, etwa durch Befreiungen nach § 31 II BauGB oder die Neuaufstellung eines B-Plans, nur dann durchgesetzt werden können, wenn ein entsprechender politischer Wille vorhanden ist. Ein solcher war bisher nicht erkennbar und genau das hat sich mit dem Statement von Tschentscher nun geändert.

  • Es ist schon bedauerlich, wenn sich Politiker mit absoluten Aussagen selbst alle Optionen nehmen.


    Es wäre sogar eine günstige Gelegenheit wenn man einfach alles was man an dem Grundstückseinkauf eingenommen hat wieder in eine Projektgesellschaft investiert und zwar nicht als Beihilfe, sondern für Anteile. Dabei kann im Gegenzug eine Gesellschaftskonstruktion gewählt werden die jegliches Risiko wie eine Nachschusspflicht ausschließt und sogar eine Vorzugsposition der Stadt sicher, sollte es erneut zur Pleite kommen und das Gesamtprojekt verwertet werden müssen.

    Das heißt in jedem Fall bleibt die Stadt finanziell besser gestellt als wenn das Grundstück nie verkauft und bebaut worden wäre und on top hätte man was für das Stadtbild gewonnen und wenn das Projekt dauerhaft erfolgreich ist hat man hochwertiges Immobilien-Miteigentum das man zB in eine städtische Stiftung für Zwecke der Stadtentwicklung oder Wirtschaftsförderung als Stiftungskapital einbringen könnte, damit aus dem Investment als Keimzelle dauerhaft mehr Dynamik entsteht.


    Dieses kleine Karo der Hamburger Politik ist nicht mehr nachvollziehbar.

  • Der Bürgermeister hat jetzt Kühnes Idee abgeschmettert. Die Stadt als Hauptmieter allerdings hat ja schon oft Bauprojekte gerettet… jetzt kann man nur noch auf private Investoren hoffen… die Entscheidung wird noch Monate dauern #hamburgbauboom

  • Derweil vermeldet die Welt, dass es mittlerweile fünf konkrete Interessen für den Elbtower zu geben scheint, drei aus dem Ausland, zwei aus Deutschland. Unklar ist für mich durch den Artikel geblieben, ob diese Interessenten bereits Angebote vorgelegt haben. Bis Ende September haben sie dafür wohl Zeit.


    Elbtower: Jetzt wankt auch die nächste Lösung - WELT


    Ein Angebot von Herrn Becken ist laut dem Artikel allerdings in weiter Ferne, weil das von ihm geplante Konsortium (noch) nicht zu Stande gekommen ist. Damit reiht sich Herr Becken wahrscheinlich in den Kreis von Investoren, die ihre geistreichen, aber letztlich substanzlosen Ideen medial verbreiten durften.

  • Seltsamer Artikel. Welche Lösung wankt denn? Dafür müsste es bereits eine Lösung gegeben haben, es gab aber nur vage Ankündigungen auf die Möglichkeit einer Lösung, wenn vielleicht evtl....

  • Im Moment wird durch die Interessenten die Due Diligence durchgeführt. Erst nach deren Abschluss, nach meinem Verständnis im September, kann an mit der Unterbreitung eines oder mehrerer Angebote gerechnet werden. Kein Investor kann ohne genaue Datenkenntnis ein Angebot in dieser Größenordnung vorlegen. Der Prozess ist völlig normal. Ob Herr Becken sein Konsortium zustande bringen kann, weiß der gut informierte Redakteur der WELT ebenso wenig wie wir. Der Artikel liefert keine neuen Erkenntnisse. Abwarten.

  • Neu scheint mir, dass Becken offenbar mit seinen potenziellen Mietern nicht einig geworden ist und weiter nach einem "Ankermieter" sucht. Damit ist er auf demselben Erkenntnisstand angekommen wie Kühne, der ja die Stadt als Ankermieter verpflichten wollte.

  • Das ist nicht korrekt. Becken sagt ganz explizit, er hätte einen Anker-Mieter (er nennt es Schlüsselmieter) für rund 50% der Mietfäche. Was seinem Konsortium noch fehlt seien 40% des Eigenkapitals. Er sei Aktuell 'In Gesprächen' hierzu und gibt sich optimistisch, das noch fehlende Geld zusammen zu bekommen.


    Nachzusehen beim NDR ab Minute 10:30 in der Sendung DAS vom 11 August:


    https://www.ardmediathek.de/vi…M1MTA1NF9nYW56ZVNlbmR1bmc


    Außerdem sagt er, falls er den Zuschlag bekäme, würde es 'drei Monate' bis zum Baubeginn dauern und danach drei Jahre bis zum Einzug der ersten Mieter, und vier Jahre bis zur kompletten Fertigstellung.

    4 Mal editiert, zuletzt von Midas ()

  • Stimmt, das sagt er jetzt. Für mich ist allerdings nicht ganz klar, ob er wirklich 50% der Mietfläche oder 50% der Bürofläche meint. Tippe eher auf letzteres.

  • Man darf gespannt sein und ich hoffe, dass das Hand und Fuß hat.


    Ein Mieter mit derartigem Flächenbedarf (ca 40.000 m2) bei diesen Preisen muss aber schon ein großer Fisch sein, á la Amazon, Microsoft etc. Es wird sich aber auch kein derartiger Mieter ausschließlich für "Beckens Elbtower" interessieren, zumal der ja nach Fertigstellung üblicherweise ohnehin an eine Versicherung oder einen Immobilien-/Pensionsfonds verkauft wird. Wer den Turm fertigbaut, wird dem Mieter relativ egal sein, sofern die Fertigstellung glaubhaft ist.


    Für Becken ist der Fernsehauftritt natürlich eine Werbegelegenheit für sein Projekt... Wie er ja selbst immer wieder betont, befindet er sich gerade in einem Wettbewerb... Seine Aussagen sind daher durchaus kritisch zu betrachten. Insb verspricht er solide, nachhaltige Renditen bei geringeren Mieten (als Signa kalkuliert hat) und voraussichtlich höheren Baukosten. Aber das muss er den potentiellen Investoren erklären und nicht der Öffentllichkeit.

  • Tatsache. Bei der genannten Fläche wären das 4.000 - 5.000 Büroarbeitsplätze. Bei einem Open Office Konzept mit einer desk share ratio von 1:2 ergibt das knapp 10.000 Mitarbeiter. Da die öffentliche Verwaltung ausscheidet, kämen tatsächlich nur die Top 5 der Metropolregion in Betracht: Asklepios, Airbus, UKE, Deutsche Bahn und Lufthansa Technik. Echt jetzt? Oder haben wir es mit einer gigantischen Neuansiedlung zu tun?

  • Asklepios, UKE und Lufthansa Technik brauchen keine 4000-5000 Büroarbeitsplätze. Es ist schließlich Bürofläche und kein Krankenhaus bzw Flugzeughangar. Ich würde eher auf Signal Iduna, Otto, EDEKA oder Techniker Krankenkasse tippen. Die haben alle 4000-5000 Büroarebitsplätze in Hamburg. Ansonsten halt ein großer Tech-Konzern.


    Ich geh aber mal davon aus, dass die anderen Bieter auch Kontakte dazu haben.

  • Wer weiß, vielleicht schafft Hamburg es ja tatsächlich einen neuen, großen Fisch an Land zu ziehen. Ist jetzt nicht die wahrscheinlichste Variante, aber auch nicht völlig unrealistisch, immerhin sind wir Hamburg und nicht Hannover oder Nürnberg.

  • Deine Wortwahl trifft es eigentlich auf den Punkt. Bei der Neuansiedlung eines großen Konzerns und der damit verbundenen Schaffung von tausenden vermutlich gut bezahlten Büroarbeitsplätzen und den ganzen Rattenschwanz an Wirtschaft den sowas nach sich zieht, wären früher oder später die FHH und viele andere Akteure involviert – jedenfalls vor Unterzeichnung eines Mietvertrages. Beispiel Amazon HQ2 in Long Island (gut das war schon nochmal ne ganz andere Nummer) oder Tesla in Berlin. So eine Ansiedlung wäre sicherlich keine Sache, die Becken alleine in der Schublade hätte, auch wenn das Projekt noch in den Kinderschuhen stecken würde. Also die vorgebliche Größe des Mieters in Verbindung damit, dass noch keiner was davon gehört hat, stimmt mich doch etwas kritisch. Aber das bedeutet nicht, dass ich die Aussagen Beckens für unglaubwürdig halte, sondern nur, dass eine große Neuansiedlung tatsächlich – wie hier schon vermutet – eher unwahrscheinlich ist. Bei einem Umzug dieser Größe kann man die Kandidaten aber tatsächlich an einer Hand abzählen. Lassen wir uns überraschen, was Becken im September oder Oktober auftischt.

  • Manche Dinge kommen auch überraschend. München entwickelt sich beispielsweise in letzter Zeit massiv zu einem Finanzplatz, hat keiner kommen sehen oder politisch besonders gewollt oder so. Man findet bestimmt, wenn man nachforscht, Gründe und in der Rückschau erscheint alles logisch, aber hätte auch anders kommen können.


    Wir leben in Zeiten von Strukturwandel. Künstliche Intelligenz, Demografie, Klimawandel. Wo Herausforderungen sind, sind Chancen. Mainz wurde durch eine Pandemie zum Zentrum modernster Medizinforschung, wo massiv investiert und expandiert wird.


    Ich habe keine Glaskugel aber ich wünsche mir von den Hamburgern auch mehr Zuversicht. Ich bin mir sicher in 20 Jahren ist da längst alles fertig und irgend eine neue Industrie sitzt in der Hafencity und es ist als wär es nie anders gewesen und der aktuelle Aufreger ist der verspätete Neubau der Köhlbrandbrücke.

  • Ich würde eher auf Signal Iduna, Otto, EDEKA oder Techniker Krankenkasse tippen.

    Ich denke, dass realistisch keiner von denen alleine einen Bedarf in dieser Größenordnung haben kann. Und sie verfügen allesamt über gute Standorte, die in ihrem Eigentum stehen. Signal Iduna baut sich aktuell sogar ein eigenes Chipperfield-Objekt. Da ist ein Wechsel des Standorts doch eher unwahrscheinlich.


    Also die vorgebliche Größe des Mieters in Verbindung damit, dass noch keiner was davon gehört hat, stimmt mich doch etwas kritisch.

    Das sehe ich ähnlich. Ein derartiges Projekt ist ohne Einbindung der Stadt nicht zu stemmen. Und gerade bei diesen Dimensionen wird man vorsichtig sein und sich nicht ohne Not vorschnell auf einen Vermieter festlegen wollen.


    Ich bin mir sicher in 20 Jahren ist da längst alles fertig und irgend eine neue Industrie sitzt in der Hafencity und es ist als wär es nie anders gewesen

    Niemand kann genau sagen, was die Zukunft bringt. Aber es wird auch niemand heute eine derartige Investition nur aufgrund einer vagen Hoffnung tätigen wollen. Und natürlich wird sich die Hamburger Wirtschaftsstruktur in den nächsten Jahrzehnten deutlich verändern.

  • Das Hamburger Abendblatt titelt heute:


    „Klaus-Michael Kühne will ein Konsortium für den Weiterbau des Elbtowers schmieden und stellt einen „substanziellen Betrag“ in Aussicht.“


    Details leider hinter der Bezahlschranke…


    und warum fasst du die nicht kurz zusammen?