^^^Der Elbtower war bereits lange vor einer Einbindung Signas im Rahmen des HC Masterplans und Architekturwettbewerbs geplant.
Elbtower Baustopp - Diskussionsthread
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^^ Der Elbtower war sicherlich nicht vor der Einbindung von SIGNA geplant, aber irgendeine Form des Elbtowers. So findet man schon im Masterplan der HafenCity von 2000 auf Seite 13 den Satz: "Ein signifikanter Höhenakzent soll am östlichen Ende des Baakenhafens im Bereich des Elbbrückenzentrums gesetzt werden." Gleichwohl stellt der Masterplan aber natürlich noch keine finale, rechtsverbindliche Planung dar, weshalb er auch Ende der Nullerjahre umfassend geändert wurde.
Deswegen greift im Übrigen auch die Bezeichnung "kurzer Olaf" zu kurz. Mit der Bezeichnung "kurzer Ortwin" wüsste wahrscheinlich auch niemand etwas anzufangen.
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Mittlerweile sieht offenbar auch der Bürgermeister Peter Tschentscher den Weiterbau des Elbtowers als ungewiss an: Tschentscher: Elbtower-Zukunft nicht auf Rechnung Hamburgs - dpa - FAZ
Außerdem betont er, dass die Stadt kein Geld ausgeben wolle. Das klingt für mich so, als solle das im Herbst auslaufende Wiederkaufsrecht der Stadt weiterhin nicht ausgeübt werden. Damit rückt eine Lösung für das Problem in weite Ferne.
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Das klingt alles gar nicht gut. Diese Bauruine am wichtigen Stadteingang scheint sich langfristig zu verfestigen und zum Rot-Grünen Markenkern von Hamburg zu werden Sehr ärgerlich. Ich war sowohl mit der Lage, der Höhe und auch der Architektur sehr einverstanden.
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Bin ich der einzige, der den Anblick und die Situation als emotional schmerzlich empfindet?
Es tut meinem Architekturherz wirklich weh, diesen Stumpf auf dem Weg zur Arbeit zu sehen. Mir blutet da das Herz.
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Da bist du nicht der Einzige. Im Gegenteil. Trotz aller Fehler, die im bisherigen Prozess gemacht wurden, ist die architektonische Qualität des Elbtowerentwurfes nicht zu beanstanden. Dieses Projekt hätte Hamburg, die HafenCity, aber auch den "Sprung über die Elbe" deutlich vorangebracht.
Der anhaltende Baustopp führt dazu, dass sich die Entwicklung der HafenCity noch weiter nach hinten verzögert und auf absehbare Zeit im Ostteil nicht die gewünschte, lebendige Qualität eines fertiggestellten Stadtteils bieten wird. Oder glaubt jemand allen Ernstes, dass mit dieser jetzigen Ausgangslage weitere Hochhausprojekte, wie das Baufeld 120 (geplant ist hier ungefähr die Höhe, die der Elbtower zurzeit hat) mit aller Kraft vorangetrieben werden?
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Auch mich schmerzt es sehr, ich sehe ich jeden Tag mindestens 10 mal, jedes Mal wenn ich im Wohnzimmer aus dem Fenster schaue, oder den Flur entlang Richtung Wohnzimmer schaue sehe ich im Hintergrund genau in die Richtung, wo der Elbtower steht. Wenn ich des nachts in Richtung Bad laufe, durch die dunkle Wohnung, sah ich den Elbtower immer hell leuchten. Nun, nachdem schon die vielen großen Leuchter und Strahler erloschen sind sind auch die kleinen Lichter, wovon auf jedem Stockwerk eines leuchtete, weitgehend erloschen. Die beiden hohen Kräne haben nur noch ein rotes Licht auf der Spitze des Turms, die Lichter auf den Auslegern/Armen sind erloschen. Es wird zunehmend dunkel, nicht nur sinnbildlich.
Es ist ein jammer, ich bin überzeugt dass der Elbtower Hamburg in vielerlei Hinsicht weiter bringt und hoffe weiter, dass da eine Lösung gefunden wird. Dass dies der Fall ist bin ich sicher, glaube aber zunehmend dass es noch lange dauern könnte. Dennoch bin ich weiterhin solange halbwegs beruhigt wie nicht die großen Kräne abgebaut werden.
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Dass die finanzielle Lage von Signa nicht krisenfest ist, war bereits Jahre vor der Pleite Thema in den Medien.
Dennoch hat sich die Stadt auf Signa eingelassen und so in eine Lage manöverieren lassen, in der sie nur noch zwischen Pest und Cholera wählen kann: Dauerhaft mit einer großformatigen Bauruine zu leben, oder eben doch städtische Gelder in die Hand zu nehmen.
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https://www.manager-magazin.de…db-4f1d-8989-5d0343a32c6f
Die Töchter Signa Prime und Signa Development sollen aber in Eigenverantwortung saniert werden, wo unser Elbtower dann ja auch drunter fällt. Der Verkauf jedoch läuft doch aktuell, oder gibt es da Updates?
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Dauerhaft mit einer großformatigen Bauruine zu leben, oder eben doch städtische Gelder in die Hand zu nehmen.
Die Welt ist nicht ganz so schwarz-weiß wie Du sie darstellst.
Gibt nicht zwei Szenarien im Sinne eines 'entweder oder', sondern alle möglichen Szenarien die alle mehr oder weniger wahrscheinlich sind.
Es gibt zum Beispiel die Möglichkeit, dass sich nach (z.B.) einem Jahr Stillstand ein Investor findet der den Elbtower fertigbaut.
Ob man daran glaubt, dass das morgen passiert sei dahingestellt, aber es gibt durchaus mehr Möglichkeiten was im laufenden Jahr alles passieren könnte.
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Die Demontage der Turmdrehkrane geht weiter, heute wird einer der Wipperkrane demontiert.
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Der NDR berichtet über einen Investorenkreis mit Beteiligung der Stadt der eventuell den Bau des elbtowers voran bringen könnte
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Das ist leider nur ein Vorschlag von einem Projektentwickler. Aber vielleicht kein schlechter.
Und dass die Stadt sich hier derart raushält finde ich eigentlich unmöglich. Die sind ja zu weiten Teilen Schuld an der Situation, jetzt hat man den Karren in den Dreck gefahren und lässt ihn einfach dort stehen. Aber man sorgt sich ja um die nächsten Wahlen ... Wenn ihr mich fragt: er Elbtower fällt denen in dieser Hinsicht so oder so auf die Füße.
Edit: tatsächlich ist bereits im nächsten März Wahl, wahrscheinlich lehnt man bis dahin ab etwas zu investieren und danach springt die Stadt ein.
Die Demontage der Turmdrehkrane geht weiter, heute wird einer der Wipperkrane demontiert.
Kann ich bestätigen, Kran Nr. 2, der große auf der Nordseite, wird demontiert. Ich habe immer gesagt solange die großen Kräne stehen bin ich noch "cool", nun geht's aber ans Eingemachte und ich glaube ehrlich gesagt nicht mal mehr, dass sich mittelfristig was tut in Sachen Weiterbau (mittelfristig = bis Ende des Jahres). Ganz düster ...
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^^ als Außenstehender, wie hat die Stadt Hamburg "weite Teile" Schuld an der Situation?
Mein Stand ist, dass sie sich ursprünglich gerne haben von Benko blenden lassen. Dass kann und muss man kritisieren. Daraus würde ich aber nicht folgern, dass die Stadt jetzt alle Hebel und vor allem eigenes Geld in Bewegung setzen muss, damit weitergebaut wird.
Wäre das Ganze in München mit den Zwillingstürmen passiert, ich würde dagegen auf die Straße gehen, bevor München mit hunderten Mio um sich wirft, nur um ein Projekt mit wenig Nutzen für die Allgemeinheit fertigzustellen.
Der Elbtower mit seinem Investor, seiner Planung und Finanzierung war ein bisschen wie Lottospielen mit hoher Gewinnchance, die halt doch geplatzt ist. Sehr schade, aber ist halt so. Irgendwann findet sich schon ein Investor, der ihn ganz oder halb fertigbaut, aber öffentliches Geld hat doch dabei nichts verloren.
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Irgendwann findet sich schon ein Investor, der ihn ganz oder halb fertigbaut
Da wäre ich nicht so sicher. Es spricht viel dafür, dass die Fertigstellung auf Basis der ursprünglichen Planung nicht wirtschaftlich darstellbar wäre.
Die Stadt wollte dieses Projekt, sie hat es gegen Widerstände durchgesetzt, einen vorhabenbezogenen B-Plan aufgestellt und an den Investor verkauft, der versprach, genau so zu bauen. Entstehende städtebauliche Mißstände fallen ihr daher auf die Füße. Insofern ist die demonstrativ zur Schau gestellte Passivität absolut kritikwürdig. Es geht auch nicht allein darum, hier öffentliche Mittel einzusetzen. Schon eine gewisse Flexibilität bei Planänderungen könnte durchaus hilfreich sein. Vieleleicht gibt es ja doch eine Alternative dazu, hier ein Überangebot an Büroflächen zu produzieren. Und wenn dabei etwas Sinnvolles entstehen sollte, wäre es meines Erachtens auch einen gewissen Preis wert.
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Mein Stand ist, dass sie sich ursprünglich gerne haben von Benko blenden lassen. Dass kann und muss man kritisieren.
Richtig! Obwohl es, wie ich an verschiedenen Stellen las, durchaus weitere Angebote gab, die nicht schlechter waren, hat man sich auf Benko eingelassen. Und das hatte einzig die Stadt in der Hand, von daher können die sich m.M.n. nun an vorderster Front mit der Beseitigung des Schlamassels mit beschäftigen, so denke ich zumindest. Denn wer möchte da da schon eine Bauruine?
Es spricht viel dafür, dass die Fertigstellung auf Basis der ursprünglichen Planung nicht wirtschaftlich darstellbar wäre.
Wir sind uns doch längst einig gewesen hier, und die Meinung teile ich, dass das Projekt in kleiner kaum Wirtschaftlich sein dürfte weil die obersten Etagen am meisten Miete einbringen und weil der bisherige Bau von der Infrastruktur und Struktur für die Höhe von ca 250m ausgelegt ist.
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Da geht einiges durcheinander:
1. Sollte die Fertigstellung auf Grundlage der Ursprungsplanung nicht wirtschaftlich sein, wird sie nicht erfolgen.
2. Alternativ kann man eine reduzierte Höhe bzw. Geschossfläche und/oder eine geänderte Nutzung ins Auge fassen. Ob und ggf. welche wirtschaftliche Lösung sich dabei ergibt, halte ich für völlig offen.
3. Auch bei Abriss und kompletter Neuplanung wäre die Stadt gefragt.
4. Wenn die Stadt auf einer bestimmten (unwirtschaftlichen) Lösung beharrt, wird sie hierfür in die Tasche greifen müssen.
5. Solange die Stadt komplett destruktiv agiert, wird sich auf der Baustelle nichts bewegen. Das Thema kann man nicht aussitzen.
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Leider ist aussitzen in der heutigen Politik das A und O. Ich denke wie gesagt dass die Stadt vor der Wahl im nächsten März da nichts anfassen wird. Und als kleiner Bonus vergehen so nochmal gut 11 Monate, in denen es sich doch wie durch ein Wunder "aussitzen" bzw regeln könnte. Immerhin läuft ja wie gesagt ein Verkauf des Projekts.
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Der Elbtower is momentan bei Kosten von 950Millionen€ und 104.000m² Nutzfläche bei ungefähr 9150€/m². Wenn man die 300Million€ die im Rohbau stecken abzieht kommt man auf 6250€/m². Das ist am oberen Ende von realistischen Projekten, aber die Lage ist gut, wenn auch ein bisschen weit weg vom Zentrum, allerdings mit U-Bahn und S-Bahn Anbindung vor der Tür und natürlich der einzige Wolkenkratzer in Hamburg. HafenCity Miete für Bürofläche ist 28,40€/m² im Durchschnitt, da kommt man auf 5,4% Rendite im Jahr, wenn man ihn geschenkt bekommt und 3,7%, wenn man alles zahlen muss. Sprich das ist schon interessant.
Momentan ist halt schlecht was den Büromarkt angeht und die Zinsen sind hoch, aber es ist schon sinnvoll einfach mal zu schauen ob es einer kaufen will. Halte ich für möglich. Vorallem in ein paar Jahren mit wahrscheinlich niedrigeren Zinsen und wieder stärkeren Wirtschaft. Ich finde das zuschauen schon richtig. Wenn es privat möglich ist, sollte es auch privat gemacht werden.
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Ich finde das zuschauen schon richtig. Wenn es privat möglich ist, sollte es auch privat gemacht werden.
Amen! Das ist das, was ich hier seit Monaten immer wieder poste. Es ist KEIN Problem der Freien und Hansestadt Hamburg, es sei denn der Senat macht es (sich) zu einem. Wenn der Rohbau da fuenf Jahre steht bis zum Weiterbau: Pech! Das muss man aushalten, Sieht zwar 'doof' aus, stoert aber auch nicht weiter, es sei denn man WILL sich unbedingt daran stoeren.
Die Signa-Pleite und das Chaos im Immobiliensektor haben ganz andere Verwerfungen gebracht, die - ausser fuer Hochhausfreunde und Hochhausfetischisten - viel dringlicher sind und wo die Stadt (zum Teil) auch zurecht schon dran ist:
> Die Signa-Bauluecke am Gaensemarkt
> Karstadt / Kaufhof am Eingang der Moenckebergstrasse
> Das Karstadt-Areal in Harburg
> Die naechste Kaufhaus-Pleite in 3... 2... 1...
Fuer die Stadt sind diese Dinge aktuell wichtiger als der Elbtower - zurecht!