Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Wieso Bauruine? Und was heißt handfest? Es handelt sich um eine Baustelle, die vorübergehend ruht. Nach einem halben Jahr Bauunterbrechung kann man noch nicht von einer Bauruine sprechen. Davon würde ich erst sprechen, wenn die Baustelle dauerhaft eingemottet würde: Kräne weg, Baustelleneinrichtung weg, Baugeräte weg, Zugänge dicht gemacht, Baugenehmigung abgelaufen. Solange noch eine gültige Baugenehmigung besteht, würde ich nicht von Bauruine sprechen.

  • Auf YouTube tauchte ein 15 Minuten Video auf, das die (bisherige) Geschichte des Elbtowers unter dem Titel: "Wie steht's um Deutschlands Baukatastrophe?" mit alles Facetten ganz gut zusammenfasst.


    Bei dem Satz ob's ein langer Olaf wird oder ein kurzer Olaf bleibt, musste ich schmunzeln. Nicht falsch verstehen, natürlich hoffe ich ja auch auf eine Fertigstellung. Aber alles in allem eine gute kompakte Zusammenfassung.

    Einmal editiert, zuletzt von MathiasM ()

  • Wieso Bauruine? Und was heißt handfest? Es handelt sich um eine Baustelle, die vorübergehend ruht. Nach einem halben Jahr Bauunterbrechung kann man noch nicht von einer Bauruine sprechen.


    Da kann man streiten. Ich sehe derzeit keine realistische Perspektive. Die nicht zuletzt von Benko'schem Größenwahn ausgelöste Signa-Pleite ist in ein denkbar ungünstiges Umfeld geplatzt:


    - explodierende Baukosten durch krisenhaftes Umfeld

    - steigende Zinsen

    - Nachfrage nach Büroflächen sinkt rapide und kontinuierlich


    Hinzu kommt noch das oben angesprochene Desinteresse der Stadt. Dann darf man nicht vergessen, dass Hamburg als Stadt seit Jahren aus den verschiedensten Gründen ins Hintertreffen gerät. Stichworte: Hafenkrise, Medienkrise, Verkehrspolitik (mangelhafter ÖPNV). Dürfte als Standort nur noch an vierter Stelle hinter Berlin, München und Frankfurt a. M. rangieren. Aus meiner Sicht keine guten Voraussetzungen, dass das Projekt kurzfristig fortgeführt werden könnte. Aber wir werden sehen, ich lasse mich da auch gern eines Besseren belehren.

  • Gestern und heute wurde Kran Nr 7 entfernt, das ist der kleine Wipperkan, der am nördlich am Sockel stand (wo die ersten Fassadenteile angebracht wurden). Gutes oder schlechtes Zeichen? Eher schlecht ...

  • ^^ @f-r-a-n-k

    Zumindest das mit den Zinsen stimmt so nicht mehr. Die sinken schon wieder. Ein halber Prozentpunkt, als fast 10% unter dem Niveau von vor 3 Monaten.

    Und das ist im Vergleich mit den Zinsen vor 15 Jahren vergleichbar.

    Auch die Baukosten sollte jetzt ihren Höchststand erreicht haben.

  • Ist die Frage ob der Bau des Elbtowers zum " Geschäftsbetrieb" gehört. Wie groß war der Rückstand bzw die Schulden bei den Bauunternehmen, waren das nicht 38 Millionen? Die könnten mit den 100 Millionen bezahlt werden und der Bau geht weiter, aber sicher nicht ohne Vorschuss. Ich denke aber kaum dass man die 100m dafür nutzen wird, zumal noch gut 600m fehlen zur Fertigstellung, wo soll das nur herkommen. Der Verkauf wird weitergehen, ich sehe kein realistisches Szenario wo Signa den Elbtower kurz und mittelfristig weiterbaut.

  • Also ich gehe aktuell davon aus, dass Signa die Schulden wohl begleichen wird. Aber die Baufirma wird wohl erstmal nicht weiterbauen solange es nicht absehbar ist dass Signa den Rest finanziert bekommt

  • Ob das Auswirkungen auf den Elbtower haben wird?


    Für den Elbtower bedeutet das, dass man nun wohl weniger Eile und Druck beim Verkauf hat.


    Der Kredit ist sicherlich zweckgebunden und wohl mit umfangreichen Covenants versehen – ich bin mir sicher, dass die Verwendung für den Weiterbau des Elbtowers ausgeschlossen ist.

  • Das stimmt, allerdings läuft der Verkauf ja nun bereits, wenn man vorigen Meldungen glauben darf. Warum sollte dieser auch dadurch abbremsen?



    Die MOPO titelt:

    Mod: Kein Copy & Paste aus der Presse. Immer noch nicht.

    Edit, Anm. vom Verfasser: ich habe nur die Überschrift abgeschrieben, sodass klar wird, worum es geht.


    Es geht darum dass man Signa doch nicht Konkurs gehen lassen möchte und stattdessen in einem langwierigen Treuhandverfahren abwickeln. Dennoch weiß ich nicht, warum man den laufenden Verkauf bremsen oder abbrechen sollte.

    2 Mal editiert, zuletzt von LevHAM ()

  • Die Gläubiger wollen über das Treuhandverfahren “binnen 5 Jahren” die Signa Immobilien veräußern. Zum bestmöglichen Preis.

    Spekuliert wird, dass der Markt sich erholt, weshalb man mit dem Verkauf wohl doch keine Eile mehr hat und auf passende Angebote wartet.

    So titelt auch die MOPO, dass laut Projektentwicklern damit zu rechnen sei, dass die “Ruine” noch mehrere Jahre bestehen bleiben könnte.

  • Das stimmt, allerdings läuft der Verkauf ja nun bereits, wenn man vorigen Meldungen glauben darf. Warum sollte dieser auch dadurch abbremsen?

    Den Verkaufsprozess an sich wird man nicht abbremsen. Jedoch wird man Angebote nicht akzeptieren, die aus Sicht der Signa zu niedrig sind und auf das Einlangen besserer Angebote hoffen bzw warten. Somit kann der Abschluss des Prozesses mehr Zeit in Anspruch nehmen.

  • Aus gegebenem Anlass hole ich das hier nochmal hoch.

    Ich halte das für ein Missverständnis. Das Elbtowergrundstück gehört der insolventen Objektgesellschaft, so dass deren Insolvenzverwalter das weitere Vorgehen bestimmt. Die Signa Prime selbst könnte nur ihre 75% an der Luxemburger Elbtower-Gesellschaft verkaufen. Dass sie selbst hier nochmal Geld nachschießt, dürfte illusorisch sein.

    Dem Insolvenzverwalter der Objektgesellschaft scheint sehr rasch das Geld auszugehen, wie man auch an dem Abbau des Krans sehen kann.


    Signa Prime bzw. deren Insolvenzverwalter dürfte das Darlehen gezielt bei den Objekten einsetzen, bei denen gute Ergebnisse erzielt werden können. Dazu gehört der Elbtower definitiv nicht.

  • ^ Das würde ich nicht sagen. Ein neuer Besitzer wurde ja eine eigene Homepage einrichten, und Signa muss das Projekt eh verkaufen, da macht es wenig Sinn weiter für die Domain zu zahlen und die Homepage zu betreuen.


    Unsinniges Zitat des Vorposts gelöscht.

  • Derweil hat das Aktionsbündnis "AG-Ost" am Samstag den Elbtower im Rahmen einer Kunstaktion "eröffnet" und fordert eine gemeinwohlorientierte weitere Nutzung des Elbtowers.

    Power to the Elbtower: Die Stadt gehört uns allen — der Freitag


    Grundsätzlich ist es richtig, das Missmanagement der Stadt und der SIGNA in Erinnerung zu halten. Leider bleibt die AG-Ost sehr unbestimmt in ihren Forderungen und bietet keine handfesten Lösungen. Ebenso bedient das Aktionsbündnis nach meinem Empfinden zu platt populistische Narrative nach dem Motto: Wir Basisdemokraten da unten gegen die bösen Kapitalisten da oben."

  • Die Leutchen ham sicher auch ne Idee, wer‘s bezahlt, sagen sie aber nicht, natürlich nicht.

    Das SIGNA -Missmanagement muss man nicht in Erinnerung behalten, man muss es überwinden und hinter sich lassen. Möglichst schnell.

  • ^ Naja, das Signa-Missmanagament, eigentlich schon ein Euphemismus, wird ganz sicher in Erinnerung bleiben angesichts des historischen Ausmaßes der Folgen. Ist ja nicht so, dass es nicht auch schon 2018 warnende Stimmen gab, dass ausgerechnet dem großspurigen Tiroler Hallodri dieses zentrale Abschlusstück des Hamburger Stadterneuerungsprojekts zugeschlagen wurde. Hab' ich immer als Manko und Risiko dieses eigentlich spannenden Projekts gesehen.


    Ein wenig Off-Topic: Wird jetzt auch interessant, ob der neue alte Investor, der damals, auch 2018, bei Galeria Kaufhof durch eben jenen Hallodri und Bankrotteur herausgedrängt wurde, die Reste des Karstadt-Kaufhof-Konglomerats zu retten vermag. Den deutschen Innenstädten, auch Hamburg, wäre es zu wünschen.

    Einmal editiert, zuletzt von f-r-a-n-k () aus folgendem Grund: Tippfehler

  • Woher kam denn die Idee für den Elbtower? Hatte der Senat die Idee, damit den Schlusspunkt der Hafencity zu setzen? Und Signa hat’s gemacht?

    Oder war’s Signa und der Senat hat sich ins Ziel Tragen lassen: nee kommt nicht in frage … eigentlich nicht… aber vielleicht…hmm mal sehen… ok, dann machs