Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Aus 'Der Standard':


    Um das Wiederkaufsrecht entbrannte eine kurze rechtliche Diskussion, nachdem sich das Magazin "Capital" eine Passage aus dem Kaufvertrag genauer angesehen hatte. Eine Interpretation lasse den Schluss zu, dass das Wiederkaufsrecht erst "nach Fertigstellung" des gesamten Turms bestehe, schrieb "Capital" auch unter Berufung auf einen Berliner Rechtsanwalt.


    Artikel hier: https://www.derstandard.at/sto…-wien-weitergehen-koennte

  • Hier ein langer WSJ Artikel über den „Schulabbrecher und verurteilten Kriminellen“ Benko. Manches Material eignet sich ja fast für einen Film:


    Im Artikel steht zB, dass Benko zunehmend Stresssymptome zeigte. Um sich über den Tag hinweg zu motivieren, habe er mehr als ein halbes Dutzend Espressos getrunken und eine kubanische Zigarre nach der anderen Kette geraucht, was dazu geführt habe, dass die Kabine seines Jets sich regelmäßig mit Rauch füllte, wie ehemalige Mitarbeiter berichtet hätten. Sie hätten sein Temperament als schwierig beschrieben. In einem Meeting habe er seinen Finanzvorstand als „fette Sau“ bezeichnet, wie eine anwesende Person berichtet habe.

  • Die Bürgerschaft hat für heute 14 Uhr eine Sondersitzung im Haushaltsauschuss zum Thema Elbtower anberaumt. Man wird sehen ob heute etwas handfestes für den Turm herumkommt

  • In dem Ausschuss wurde wohl besprochen, dass die Stadt den Elbtower vorerst nicht zurückkaufen will, weil man den Investoren "Zeit lassen wolle, sich neu zu sortieren". Was das angesichts der sicheren Insolvenz der SIGNA bedeuten soll, weiß niemand.


    Ebenfalls ist bekannt geworden, dass die Stadt selbst offene Forderungen wegen "Statikarbeiten" gegen die SIGNA hat.


    Hier ein Pressebericht: Hamburg: Elbtower-Grundstück: Hamburg will Rückkaufrecht noch nicht nutzen | tagesschau.de


    Es wird deutlich, wie wenig Interesse die Stadt an der Ausübung des Rückkaufrechts hat, was wiederum an dem überzogenen Rückkaufpreis liegen dürfte.

  • Update: Die Mopo titelt “Elbtower - jetzt geht der Verkauf los”… leider Bezahlschranke


    Fragt sich, welches Interesse der Insolvenzverwalter hat, das Projekt zeitnah zu verkaufen… Ich kenne mich mit dem Insolvenzrecht leider nicht wirklich aus… Aber sofern der “freie Markt” Interessenten liefert, kann das ja auch ein Weg sein.


    Fragt sich nur, was der künftige Käufer ggf “ändern” will.


    Stichwort:

    Was passiert, wenn die Baugenehmigung ausläuft? Gibt es da Fristen?


    Ich will da tatsächlich eher keinen 100m-Stumpf sehen, den ein potenzieller Käufer einfach kappt und auf dieser Höhe belassen hat…

  • In dem Ausschuss wurde wohl besprochen, dass die Stadt den Elbtower vorerst nicht zurückkaufen will, weil man den Investoren "Zeit lassen wolle, sich neu zu sortieren".

    Schon erstaunlich, dass der Senat das Wiederkaufsrecht, das ihm ja angeblich alle Möglichkeiten bieten soll, nun (vorerst) nicht ausüben möchte. Dem Verkauf an einen Investor würde man dagegen wohl zustimmen. Damit wäre aber das Wiederkaufsrecht aber auch obsolet.


    Auf mich wirkt das eher wie ein Eingeständnis, dass man die Lage bisher fehlerhaft bewertet hat und tatsächlich selbst wenig Mittel in der Hand hält.


    Ob ein Verkauf durch den Insolvenzverwalter möglich ist, dürfte vor allem von zwei Dingen abhängen, nämlich zum einen von der Bereitschaft der Grundschuldgläubiger zum Forderungsverzicht und zum anderen von der Flexibilität der Stadt bei vom Investor gewünschten Umplanungen. Aber selbst das wäre keine Erfolgsgarantie.

  • Schon erstaunlich, dass der Senat das Wiederkaufsrecht, das ihm ja angeblich alle Möglichkeiten bieten soll, nun (vorerst) nicht ausüben möchte. Dem Verkauf an einen Investor würde man dagegen wohl zustimmen. Damit wäre aber das Wiederkaufsrecht aber auch obsolet.

    Mein Eindruck ist, dass wirklich niemand einen Plan hat, wie es mit diesem Projekt weitergehen soll. Das verzweifelte Hoffen auf einen Einstieg von Herrn Kühne wird der Stadt ebenso wenig helfen, wie dem HSV damals.


    Es ist ebenfalls unzureichend, wie wenig tiefgreifend diese missliche Lage gerade von Medien erforscht wird. Immer wieder wird ohne Rücksicht auf die im Vertrag festgelegte Pauschalentschädigung unhinterfragt das vereinfachte Narrativ erzählt, dass die Stadt den Rohbau des Turms im Falle eines Rückkaufs quasi gratis bekommt. Immer wieder wird unhinterfragt die Erzählung von führenden Politikern wie Frau Pein angenommen, dass für den Steuerzahler hier nichts auf den Spiel stehe, auch wenn mittlerweile bekannt geworden ist, dass die Stadt selbst offene Forderungen gegen die SIGNA hat.

  • Ich befürchte dass die Stadt dort auf lange Sicht Steuergelder zuschießen muss. Der Rohbau ist so doch kein Zustand. Notfalls zu einem späteren Zeitpunkt einen Verkäufer finden

  • ^^ Dem hinter einer Bezahlschranke liegenden Artikel kann man immerhin ohne Abo entlocken, dass es sich bei der gemieteten Fläche um 10.000 m² handelt und eine Option auf weitere 2.000m² besteht. Also in Summe rund 10% der BGF. In dem Zusammenhang wird auch erwähnt, dass die HCOB schon heute in einem Gebäude residiert, dass ebenfalls der SIGNA gehört.

    Auch interessant, dass ohne die Mietzusage der HCOB die SIGNA das Grundstück hätte wohl nicht kaufen können.


    Das passt sozusagen alles in das SIGNA-Gesamtbild.

  • Die Tatsache, dass Mieter nervös werden oder abspringen, ist kaum eine Überraschung. Es dürfte wenig Interesse an einer möglichereise jahrelangen Hängepartie mit ungewissem Ausgang bestehen.


    Letztlich steht zu befürchten, dass die Stadt Hamburg gerade dadurch, dass sie Kosten für den Steuerzahler vermeiden möchte und langwierig nach einer privaten Lösung sucht, die Lage verschlimmert.

  • Doppelpost… bitte löschen!


    Laut Mopo scheint wohl der Hauptmieter HCOB abspringen zu wollen. Wenig überraschend…


    Man titelt reisserisch: “Ist das das Ende des Elbtowers?”


    Ich hasse diese Clickbait Headlines…

  • Ich glaube nicht, dass das Abspringen der HSH die Lage gravierend verschlechtert.

    Vielleicht wird man einen neuen Käufer finanziell zwar stärker unter die Lupe nehmen, aber man wird nicht auf eine Vorvermietung einer alles in allem mittlweiler ja doch wackeligen Angelegenheit bestehen.

    Die Vorraussetzungen für einen solventen Käufer sind absolut top. Ein erfahrendes Unternehmen wird über kurz oder lang da gerne zuschlagen. Der offizielle Beginn zum Verkauf soll noch im Februar sein und ich denke mir, dass da einige gespannt drauf warten.

    Auch der Senat wird da kein großer Bremsklotz sein.

  • aber man wird nicht auf eine Vorvermietung einer alles in allem mittlweiler ja doch wackeligen Angelegenheit bestehen.

    Für den Verkauf möglicherweise nicht, aber für eine Finanzierung sehr wohl. Nur, wer sollte Erwerb und Fertigstellung komplett aus eigener Tasche bezahlen? Der Kreis ist mehr als überschaubar.


    Der Rückzug der HCOB ist kein gutes Zeichen. Entweder sie rechnen nicht mehr mit einer baldigen Fertigstellung oder sie halten das ursprünglich vereinbarte Mietniveau für nicht mehr angemessen. Beide Aspekte dürften auch für andere Interessenten relevant sein.

  • Der Käufer des Elbtowers spart 200 - 300 Millionen ein und das sollte doch ein guter Antrieb sein. Dafür, dass es in Hamburg das Paradehaus sein wird, kann man doch wohl erwarten, dass sich da in zwei Jahren genug Mieter finden werden. Die Krisenatmosphäre wird jetzt nicht für alle Zeiten andauern.

    Wenn es wieder aufwärts geht, werden solche Prestigeobjekte als Erstes spüren, dass es wieder eine Nachfrage gibt.

    Es werden sicher bald Namen genannt werden, die vorher keiner auf dem Zettel hatte.

    Der Name HCOB ist und bleibt noch etliche Jahre befleckt und man fand es schon damals fragwürdig, wenn ein bestehender Signa-Mieter in den Elbtower wechselt - und dann ausgerechnet dieser.

  • Der offizielle Beginn zum Verkauf soll noch im Februar sein und ich denke mir, dass da einige gespannt drauf warten.

    Auch der Senat wird da kein großer Bremsklotz sein.

    Also doch ein Verkauf, gibt es also doch nicht irgendwelche Klauseln die diesen vor 2029 o.ä. verhindern und die Politik weiß zumindestens einigermaßen, was sie tun. Ich bin sehr gespannt!