Elbtower Baustopp - Diskussionsthread

  • Ich kenne da einen Genfer Milliardär der eh grade in Hamburg eine neue Deutschlandzentrale in der Hafencity bauen will und der dringend sein vieles Geld anlegen muss - Kreditzinsen sind dem herzlich egal, denn er muß ja nichts finanzieren. Der Elbtower wäre eine Nummer zu groß als Firmenzentrale aber man könnte ja auch weite Teile davon vermieten.


    Ist natürlich ein Hirngespinst aber es müssen jetzt alle theoretischen Möglichkeiten auf den Tisch.


    https://maritime-executive.com…amburg-port-operator-hhla

  • Man sollte jede noch so abwegige Idee an entsprechende Stellen weitergeben.


    Auf jeden Fall wissen wir nun warum der Bau so unfassbar schnell voran ging, wahrscheinlich hat die Baufirma so etwas schon befürchtet und dachte je höher der Bau schon fortgeschritten ist wenn es knallt, umso eher wird das Projekt dann fertiggestellt als zurückgebaut. Man hatte ja fast das Gefühl die wären auf der Flucht gewesen, wahrscheinlich haben die tatsächlich gegen die Zeit gebaut.

    Einmal editiert, zuletzt von LevHAM ()

  • Ein Abriss bedeutet immer den Totalverlust plus Lehrgeld für den Rückbau.


    Wie am Kapitalmarkt - so auch hier - gilt:


    Erst wer verkauft (in dem Fall abreisst) hat verloren.


    Ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass dies eine realistische Option ist.

    Wie oben beschrieben existiert ein entsprechender Bebauungsplan. Dieser sieht hier einen 200+ Meter Turm vor.


    Nun für Millionen Euro abzureißen und dann ein anderes Unternehmen von Null an neu anfangen zu lassen, ist ökonomischer Wahnsinn.

    Geier wie Bild, MoPo und co. Schlachten das natürlich aus. Wie bei der Geschichte mit der DB damals. Aufgeblasen und am Ende war nix…


    Meiner Auffassung nach gibt es nur die realistischen Optionen:

    - Weiterbau durch Signa

    - Verkauf des Projekts an ein anderes Unternehmen


    Die Stadt würde auf eigene Kosten vermutlich nur via Volksentscheid bauen… um sich für kommende Wahlen abzusichern.

  • Ich gebe dir in deinem letzten Punkt vollkommen Recht.


    Ich befürchte allerdings, dass die Veräußerung an Dritte aufgrund der Rahmenbedingungen im Bau aktuell auch keine der realistischeren Optionen ist.


    Bei einem Stadthaus von 6-7 Stockwerken wäre das durchaus realistisch, aber bei einem 245m Turm mit über 60 Stockwerken wird es dann wieder sehr sehr schwer.

  • @Hamburg090 - sowas ist immer eine Frage des Preises. Wer das Geld 'hat' und nicht großartig finanzieren muss, der kann ggf ja sogar ein Schnäppchen machen.

  • Ein Blick aus dem Fenster und in die Webcam zeigt wieder: mindestens drei der Kräne bewegen sich und scheinen zu "schaffen", also weiterhin kein kompletter Stillstand.

    Vielleicht arbeiten andere Firmen weiter und nur der Hochbau des Rohbaus ist gestoppt?

  • ...... unwahrscheinlich da Steuergeld für ein solches Projekt als politischer Selbstmord gilt und der SPD von CDU wie Linken übel genommen würde – und eben der Abriss. Im Grunde alles keine Optionen.


    Ein Abriss wäre für die Links-Grünen ideologisch ein Desaster.


    Im Sinne der Nachhaltigkeit und des Klimaschutzes sollen kleine Butzen möglichst nicht abgerissen werden, sondern modernisiert und hier reißt man evtl. ein Gebäude unnötig ab, das bisher beim Bau schon CO²-Emmissionen produziert hat wie eine Kleinstadt im ganzen Jahr.


    Schizophren, aber typisch.

  • Ein Abriss wäre nicht nur aus Klimaschutzgründen ein ziemlicher Wahnsinn, sondern auch politisch eine Katastrophe wegen der "Außenwirkung" mit all ihren Folgen. Ich gehe deshalb davon aus, dass wirklich alle Hebel in Bewegung gesetzt werden, um den Elbtower fertigzustellen. Eine 100-Meter-Bauruine, die direkt an den Elbbrücken steht, wäre echt fatal.


    Vielleicht kann mir hier noch jemand die Frage beantworten, die ich schon weiter oben gestellt hatte: Wie lange kann man so ein unfertiges Gebäude im Rohbauzustand stehen lassen, bis es zu Schäden kommt? Ich konnte dazu nichts finden, aber das würde mich wirklich interessieren, weil es ja auch den Zeitrahmen definiert, in dem man reagieren muss, wenn man den Elbtower fertig bauen will.

  • Kühne verhandelt seit Monaten mit dem Senat über den Bau einer neuen Oper in der HafenCity. Der Senat tut sich mit dem Geschenk schwer, weil es am Gänsemarkt die unter Denkmalschutz stehende Staatsoper gibt und Kühne 300 - 400 Mio für den Neubau geben würde, nicht aber für den Betrieb.

    Ich denke mal in dieses Thema kommt jetzt Bewegung und dafür baut Kühne den Elbtower zu Ende.


    Ansonsten baut Benko weiter, weil es vermutlich keinen Totalabsturz geben wird und der Elbtower als Prestigeobjekt für Signa ganz oben steht.

    Dazu passt das es durchaus kleinere Firmen gibt, die nach wie vor am Elbtower arbeiten, weil sie ihr Geld bekommen haben.

  • ... Wie lange kann man so ein unfertiges Gebäude im Rohbauzustand stehen lassen, bis es zu Schäden kommt? ...

    Ich denke, da gibt es keine festen Fristen. Ich erinnere mich an BV, bei denen mehrere Jahre (5 - x) Stillstrand herrschte und die dann weitergebaut wurden. Es kommt sicher immer auf den Einzelfall und den Bauzustand der Bauruine an, auch ob und inwieweit dann stillstandbedingte Schäden behoben werden müssen. Der nackte Rohbau aus Beton und Stahl hält sicher ziemlich lange.

  • (...) Links-Grünen ideologisch (...)

    Bedenklich finde ich eher die Ideologie, die hinter solch einer Wortwahl steht. Mir macht sie zunehmend Angst.


    Kühne verhandelt seit Monaten mit dem Senat über den Bau einer neuen Oper in der HafenCity.

    Zwei große Opern in Hamburg – ob sich das trägt? Ich finde die Bedenken da wirklich nachvollziehbar, Man kann ja nicht alle Funktionen der Stadt in der Hafencity spiegeln. Oder alternativ die Stadt entleeren. Zwei ausgewachsene Konzerthäuser gibt es ja auch schon.


    Aber davon abgesehen:

    Du meinst also, es könnte zu einem Tauschgeschäft kommen: Kühne kriegt seine Hafencity-Oper, die dann von der Stadt weiter betrieben würde und baut dafür den Elbtower zu Ende?

  • Eine entscheidende Rolle dürfte den finanzierenden Banken zukommen. Die werden ihre Baukredite durch Grundpfandrechte abgesichert haben. Kommt der Kreditnehmer seinen Verpflichtungen (auch Bauverpflichtungen) nicht nach oder geht in die Insolvenz, dürfen die Sicherheiten verwertet werden; kann heißen Zwangsverwaltung oder -steigerung oder Übernahme und Weiterveräußerung - und dann Weiterbau. Das Bauvorhaben wird niemand abreißen, viel zu kostbar die Baugenehmigung, als dass die irgendjemand unwirksam werden lässt. Die Baueinstellung an sich ist auch kein Grund für irgendwelche bauaufsichtlichen Maßnahmen, so lange die Sicherheit und Ordnung nicht gefährdet wird. Widerruf oder Zurücknahme der Baugenehmigung sind nicht realistisch, eher was für den akademischen Diskurs.

  • Ich hab als Außenstehender folgende Frage:


    Das Gebäude wurde geplant und mit dem Bau begonnen weil ein Markt für die Geschossflächen erwartet wird, bzw dass es Vorvermietungen oÄ gibt ?


    Wenn das der Fall ist, müsst es eine hohe Wahrscheinlichkeit geben, einen Investor bzw. eine Investorengruppe zu finden, welches das Projekt übernimmt und recht rasch die Bautätigkeit wieder aufnimmt.

  • Du meinst also, es könnte zu einem Tauschgeschäft kommen: Kühne kriegt seine Hafencity-Oper, die dann von der Stadt weiter betrieben würde und baut dafür den Elbtower zu Ende?

    So sieht es aus. Man hofft ja ganz offen das Kühne übernimmt. Und Diejenigen, die legetimiert sind, Verhandlungen zu führen oder Möglichkeiten abzuklopfen wissen natürlich, dass Kühne oft die Dinge ganz undiplomatisch beim Namen nennt.

    Vielleicht wird man noch etwas abwarten, ob bei Signa wirklich nichts mehr geht, aber dann wird man auf ihn zugehen. Das ahnt er und er war bereits darüber verärgert, dass er beim HHLA-Geschäft ausgespart wurde. Die Stadt weiß, dass sie jetzt was bieten muss.

    Die Staatsoper würde natürlich nicht mehr bestehen können, und so würde man notgedrungen eine andere Nutzung suchen und finden. Eine Oper bringt zwar Glanz und Glamour, aber sie füllt keine Innenstadtlage. Insofern kann man das schon verkraften.

  • Schachbrett Der Senat bzw. die Bürgerschaft (Hamburger Landesparlament) hatte sogar eine bestimmte Vermietungsquote zur Voraussetzung für das Erteilen der Baugenehmigung gemacht. Im vergangenen Jahr war seitens Signa von gut 30 Prozent Vorvermietungsquote die Rede. Zu den angekündigten Mietern zählen die Hotelkette Nobu, die Hamburg Commercial Bank, die International Workplace Group und die Unternehmensberatung Aon.


    Wenn Du selbst mieten willst – hier entlang. ;)

  • Soweit ich das hier verfolge, muss ich doch leider dazu sagen, dass der Senat nur äußerst unwahrscheinlich dazu bereit wäre die Staatsoper aufzugeben, damit ein ein Neubau auf Kühnes Kosten entstehen kann. Dafür ist der Widerstand des Senats in der Diskussion schon zu lange zu gros.


    Dass er stärker in den Elbtower einsteigt? Mit Sicherheit

    das der Senat irgendwelche Zugeständnisse machen muss? Klar


    Aber wirds die Staatsoper sein?

  • Ohne das selbst beurteilen zu können, spielt die Staatsoper wohl nur bestenfalls in der 2. Liga. Auch deswegen muss jede Aufführung hoch bezuschusst werden. Das könnte bei einem deutlich hochklassigeren Angebot vielleicht anders werden und Sarnierungskosten, die wohl für die Staatsoper viele Millionen erfordern, wären bei einem Neubau auch nicht gegeben. Also ganz zu macht der Senat bei den Verhandlungen nicht, aber jetzt liegen die Karten anders und der noch frische MSC-Deal an ihm vorbei spielt Kühne obendrein in die Hände.


    Bitte keine sinnlosen Vollzitate des vorstehenden Beitrags. Der Bezug versteht sich von selbst.

  • Ohne das selbst beurteilen zu können, spielt die Staatsoper wohl nur bestenfalls in der 2. Liga.

    Wie der HSV und eigentlich die ganze Stadt. Okay, das war böse. Aber dran ist da schon was.


    Davon abgesehen, kann man oder kann eine Stadt in einem Land wie Deutschland nicht überall die erste Geige spielen. Die erstklassigen Opern stehen, ohne dass ich mich da wirklich auskenne, wohl eher in Berlin und München. Dafür ist das hamburgische Sprechtheater 1. Liga. So what?

  • Natürlich wird es beim Elbtower weiter gehen und Benko ist auch ganz sicher nicht am Ende. Dafür ist er einfach zu groß und zu investiert. Zu seiner Immo Sparte gehören selbst Gebäude wie das Chrysler Building das hat ja alles immer noch seinen wert und 1 Mrd Abschreibungen bei 20/30 Gesamtwert ist klar erstmal schlecht aber noch nicht der Weltuntergang. Er wird sich von ein paar Immobilien trennen müssen und damit ein paar Verluste realisieren genau wie er es bei Handelsunternehmen wie Sportcheck gemacht hat und dann geht es weiter sobald etwas Geld eingespielt ist. Meine Vermutung ist dass er einfach erstmal grundsätzlich viele oder alle Immobilien zum verkauft stellt um dann zu schauen für welche er Angebote bekommt die mit den geringsten Verlusten verkauft werden können oder ähnlich.


    Auch haben sich ja Investoren zurück gezogen wie Roland Berger und Fressnapf aber wer genauer recherchiert ließt Sachen wie dass die Investoren druck ausüben wollen um mehr transparenz zu erzeugen und nicht weil sie die Unternehmung für pleite halten.

    Drücke die Daumen für einen baldigen Weiterbau nach Hamburg aus München!

  • ^ "Too big to fail" – das kenne ich doch irgendwoher. Kann klappen, muss aber nicht. Ich weiß nicht, ob der White Knight kommt, um ihn zu retten. Ich bezweifle es eher. Der Staat (Österreich? Deutschland? Hamburg?) wird es bestimmt nicht tun. Benko ist keine Bank und erst recht kein Autokonzern.


    Dass ihm Anteile am Chrysler Building gehören, klingt ja erstmal spektakulär. Aus heutiger Sicht war es wohl eher Ausdruck seines Größenwahns, sich überall auf der Welt in 1A-Lagen einzukaufen. Und genau dieses Geschäftsmodell fällt ihm angesichts steigender Zinsen und des zeitlupenhaften Platzens der globalen Immobilienblase nun auf die Füße. Er kriegt keine billigen Kredite mehr. Die braucht er aber in seinem Firmen- und Beteiligungsgeflecht permanent.