Neues Stadtquartier auf dem Clemens-Areal (Kastel)

  • Das "Clemens-Areal" ist ein ehemaliges Industriegelände im Stadtteil Kastel. Benannt ist es nach einer früher dort ansässigen Papierfabrik dieses Namens. Luftbild, kann vergrößert werden:


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    Bild: Google


    Entwickelt werden soll ein neues Stadtquartier mit etwa 650 Wohnungen auf fast 44.000 m², dies durch die SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden und Instone Real Estate. Dafür wurde ein Städtebaulicher Wettbewerb ausgerichtet, der in diesen Tagen entschieden wurde. Den ersten Rang belegte das Darmstädter Büro Planquadrat. Der Entwurf aus ähnlicher Perspektive wie das Luftbild:


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    Bild: Planquadrat Elfers Geskes Krämer


    In der nächste Phase wird die Stadt Wiesbaden ein Bebauungsplanverfahren einleiten. Weiteres in einer Pressemitteilung von Instone Real Estate:


    Städtebaulicher Wettbewerb für „Clemens-Areal“ in Wiesbaden Mainz-Kastel entschieden

    - Brachgefallenes Gelände in Mainz-Kastel soll zu ökologisch anspruchsvollem Quartier mit Mischung aus Wohnen und Gewerbe sowie einem Gymnasium und mehreren Kitas umgestaltet werden
    - Instone Real Estate und SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden haben jeweils Grundstücksanteile des rund 43.860 m² großen Areals erworben
    - Architektur- und Stadtplanungsbüro Planquadrat liefert Siegerentwurf
    - Im nächsten Schritt wird die Einleitung des Bebauungsplanverfahrens erfolgen

    Im Wiesbadener Stadtteil Mainz-Kastel ist die Entwicklung eines innovativen Stadtquartiers geplant. Auf dem als „Clemens-Areal" bekannten Gelände soll auf einer Fläche von etwa 43.860 m² ein zukunftsweisendes Quartier mit rund 650 Wohneinheiten entstehen. Das Entwicklungsareal befindet sich im Eigentum von Instone Real Estate (Instone), einem der führenden deutschen Wohnentwickler, und der kommunalen SEG Stadtentwicklungsgesellschaft Wiesbaden mbH, der Komplettdienstleister für die regionale Immobilien-Branche. Die weitgehend brach gefallene Fläche, die einst die Papierfabrik „Clemens“ beherbergte, sowie das FOX-Haus, eine Tankstelle und Teile der historischen, denkmalgeschützten Mudra-Kaserne, werden in Partnerschaft mit der Landeshauptstadt Wiesbaden zu einem Wohnquartier mit zentralem Platz, dem „grünen Salon“, umgestaltet. Das entstehende Quartier soll eine ausgewogene Mischung aus Wohnen, davon 30 Prozent geförderter Wohnraum, Kindertagesstätten und weiteren gewerblich genutzten Erdgeschosszonen bieten. Um den Bedarf aus der Nachbarschaft zu decken, wird zudem ein Gymnasium der Sekundarstufe I sowie die bestehende Kita „EG Kiddy“ integriert. In einem der ersten Bauabschnitte wird das Gymnasium auf dem Areal der historischen Mudra-Kaserne von der kommunalen Gesellschaft SEG realisiert.

    Angestrebt wird eine zukunftsweisende, konsequent den Nachhaltigkeits- und Klimaneutralitätsaspekten folgende Quartiersentwicklung. Dementsprechend liegt besonderes Augenmerk auf den Themenfeldern Versorgung mit erneuerbaren Energien, nachhaltige Mobilität, Freihaltung von Individualverkehr, sensibles Wassermanagement und verstärkte Durchgrünung.

    Mit dem Ziel der Entwicklung eines städtebaulichen Konzepts und Rahmenplans für das „Clemens-Areal“ wurde eine Mehrfachbeauftragung ausgelobt. An diesem Wettbewerb beteiligten sich insgesamt fünf Stadtplanungsbüros, um ihre Vorstellungen für die Neugestaltung des Geländes einzubringen. Dabei wurden auch Ideen für eine zukünftige Umfeldentwicklung auf den Nachbargrundstücken untersucht. Nachdem sich für die Überarbeitungsrunde drei der fünf Büros qualifiziert hatten, wurde der Entwurf des Darmstädter Büros Planquadrat schließlich von der hochrangig besetzten Jury unter dem Vorsitz von Frau Dr.-Ing. Rena Wandel-Hoefer zum Sieger gekürt.

    Ralf Werner, COO Rhein-Main und Nordrhein-Westfalen bei Instone Real Estate, zeigt sich sehr zufrieden über das Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens: „Der Entwurf stellt die Bedürfnisse der Bewohner und Nutzer in den Mittelpunkt und zeigt, wie die Vision eines lebendigen, ökologisch anspruchsvollen Quartiers aussehen wird.“ Er fügt hinzu: „Wir sind stolz darauf, unsere Expertise in die Realisierung dieses zukunftsweisenden Projekts einzubringen, das einen nachhaltigen Beitrag zur städtischen Entwicklung leisten wird."

    Roland Stöcklin, Geschäftsführer der SEG, schließt sich seinem Vorredner an und ergänzt: „Der Bau von kommunaler Infrastruktur und dringend benötigtem Wohnraum im Herzen der Metropolregion RheinMain auf einer Konversionsfläche passt genau in die Zeit. Leider gibt es nicht genug solcher Flächen, um die fehlenden Wohnungen nur durch Innenverdichtung zu schaffen. Wir freuen uns auf die spannende Aufgabe in Zusammenarbeit mit allen Planungsbeteiligten und sind davon überzeugt, gemeinsam mit den erfahrenen und starken Partnern ein zukunftsweisendes, grünes und gleichzeitig urbanes Quartier in und für Mainz-Kastel zu entwickeln.“

    Im nächsten Schritt steht die Einleitung des Bauleitplanverfahrens an, das die Grundlage für die Erstellung eines neuen Bebauungsplans bildet.


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    Bild: Planquadrat Elfers Geskes Krämer

  • Der grössere Teil des Dreiecks zwischen Biebricher Strasse, Wiesbadener Strasse und den Bahngleisen wird gegenwärtig von der Mudra-Kaserne belegt de.wikipedia.org/wiki/Mudra-Kaserne_(Mainz-Kastel) - von der hessischen Bereitschaftspolizei. Ungefähr dort, wo in dem Planbild die beiden Altbauten eingezeichnet sind.


    Die AZ Mainz vom Freitag berichtet nun unter der Rubrik AKK & Mainspitze (leider nur in der Druckausgabe ?) von Gesprächen zwischen dem Land Hessen und der Stadt Wiesbaden mit dem Ziel, im Gewerbegebiet Petersweg-Ost (so Luftline 500 Meter östlich des Areals) einen Standort für die hessische Polizei zu bauen. Dieser soll dann die Bereitschaftspolizei, den Wiesbadener Teil der Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit (Höms - die ist gegenwärtig in WIesbaden Kohlheck) und das Wiesbadener Polizeipräsidium für Technik ( das ist gegenwärtig an der Willy-Brand-Allee nördlich des Europaviertels) aufnehmen. Dort sollen dann 2700 Beschäftigte zusammengefasst werden - nebenbei würden zwei weitere Areale in Wiesbaden frei.


    Die genannten Probleme scheinen lösbar :

    - Überarbeitung des Planungsrechtes in diesem Gewerbegebiet - das ist gegenwärtig auf Gewerbeansiedlungen ausgelegt,

    - bessere Anbindung des Gewerbegebietes an den öffentlichen Nahverkehr - insbesondere an die Bahnhöfe Mainz-Kastel und Wiesbaden-Ost,

    - Kita für die Kinder der Beschäftigten - die Mudra-Kaserne hat wohl gegenwärtig eine, die aber für das Wohngebiet erhalten bleben soll.


    Aber es wird wohl ein paar Jahre dauern, bevor die Abrissbagger in der Mudra-Kaserne anrollen.

    Launig ist der erste Satz des Artikels: 'Vom Kopfsalat zur Staatsgewalt' - gegenwärtig wird die vorgesehene Fläche noch landwirtschaftlich genutzt.


    Eine interessante Geschichte hat auch das 'Fox-Haus' - Wiesbadener Strasse 91 kurz vor der Kreuzung Wiesbadener Strasse /Biebricher Strasse /Otto-Suhr-Ring. Die AZ Mainz beschrieb dies mal mit einem Artikel 'Grosse Schlitten und Rotlichtbetrieb'. Erdgeschoss und erste Etage wurden lange von einem auf amerikanische Importautos spezialisierten Autohändler genutzt. Passend dazu hatte die Star-Tankstelle an der Kreuzung stets die niedrigsten Spritpreise in Wiesbaden ( allerdings aus eigener Erfahrung in den 90zigern auch recht merkwürdige Spritqualitäten ). In den oberhalb des Autohandels gelegenen Wohnetagen gab es auch mal ein Bordell. Später war dieses Haus wohl mal die Postadresse von 300 (!) Bauunternehmen mit überwiegend bulgarischen Besitzern .

  • Das wäre eine schöne Aufwertung des Niemandslandes zwischen Kastel und Biebrich.


    Ob ein zusätzlicher Bahnhaltepunkt an dieser Stelle denkbar wäre?

  • Die AZ Mainz vom Freitag berichtet nun unter der Rubrik AKK & Mainspitze (leider nur in der Druckausgabe ?) von Gesprächen zwischen dem Land Hessen und der Stadt Wiesbaden mit dem Ziel, im Gewerbegebiet Petersweg-Ost (so Luftline 500 Meter östlich des Areals) einen Standort für die hessische Polizei zu bauen.

    Ich denke, dieser Artikel ist gemeint: Wiesbaden erwägt Polizeistandort am Petersweg Ost (natürlich hinter Paywall, aber den Inhalt hast du ja erläutert)

    Ob ein zusätzlicher Bahnhaltepunkt an dieser Stelle denkbar wäre?

    Denkbar sicherlich, sinnvoll glaube ich nicht. Kastel ist sowohl mit Bus als auch mit dem Fahrrad in ca. 10 Minuten erreichbar. Mit den Linien 6 und 9 kommt man ohne Umstiege auch zügig nach Mainz und Wiesbaden. Der Haltpunkt Richtung Mainz müsste dann außerdem an der Umgehungsbahn liegen und würde diese behindern, fürchte ich, weil kein Platz für ein separates Gleis ist, ohne zu sehr in die Umgebung einzugreifen.

  • Auf den Gedanken mit dem Haltepunkt kam ich, weil diese Ecke mit dem Gewerbegebiet mit dem ÖPNV in der Tat nicht so gut angebunden ist, da wäre ein naher Bahnhaltepunkt nicht schlecht. Aber wahrscheinlich hast du Recht. Und eine bessere Busanbindung tut es vermutlich auch.

  • EIn paar Bilder, wie die Gegend (mit ihrem eher herben Charme) derzeit aussieht - von Mitte Dezember 2023 - alle Bilder von mir.


    Beginnen wir an der Westecke - von der Nordbrücke aus gesehen: ma93vfr6.jpg">

    Zwischen Bahndamm und Mudra-Kaserne ein ältereres Bahner(?)-Häuschen mit Mini-Gewerbepark .


    Die Mudra-Kaserne von der Biebricher Strasse aus: rn5qshxo.jpg">


    Der Hinterhof des Fox-Hauses: jsuf3p5s.jpg">


    Kleiner Einschub:

    Das Stück am Rheinufer könnte auch etwas Aufwertung gebrauchen : mba6979e.jpg">

    Von der Nordbrücke aus in Richtung Wiesbadener Strasse reihen sich da

    - ein Gewerbegrundstück

    - eine alte Villa - derzeit belegt durch die Wasserschutzpolizei

    - das Gelände des Rheinport (Marina für Sportboote - die Wasserseite war wohl ein bevorzugter Drehort des ZDF für die Serie 'Der Staatsanwalt')

    - ein Hundeübungsplatz

    - ein größeres Grundstück der Stadtentwässerung (?)


    Und dieser Aufgang zur Nordbrücke soll wohl in absehbarer Zeit auch mal durch eine Rampe ersetzt / ergänzt werden : bivg3pmj.jpg">


    Dann wären wir schon an der Kreuzung WIesbadener Strasse / Biebricher Strasse - das Fox-Haus mit Tankstelle: 62jv4apl.jpg">


    und von der WIesbadener Strasse: 8tcq4zsp.jpg">

    Scheint aber zumindest im Erdgeschoß noch durch einen Autohandel belegt zu sein.


    Weiter auf der Wiesbadener Strasse Richtung Biebrich - das abgeräumte Gelände der Clemens-Fabrik dient als LKW-Parkplatz: 2khy6wda.jpg">


    Die Haupteinfahrt der Mudra-Kaserne: 3cg5byn7.jpg">


    Die andere Seite der Wiesbadener Strasse - Gebraucht-KFZ-Handel und ein kleines Hotel: 9gtuboxs.jpg">


    Geht man die Anton-Zeeh-Strasse lang, findet man den Königreichsaal der Zeugen Jehovas : l5drve75.jpg">

    und ein kleines, verstecktes Wohngebiet - was aber nach dem Planbild aus dem Eingangsbeitrag erhalten bleibt: w36qaer7.jpg">


    Zurück zur Kreuzung Wiesbadener Strasse / Biebricher Strasse und von dort aus ein paar hundert Meter Richtung Kastel wird schon kräftig an der Umwandlung in ein Wohngebiet gebaut - das Projekt 'Helling-Höfe' Stadtplanungsamt WIesbaden - Helling-Höfe.

    177 Wohnungen + Gewerbeflächen für ein Nahversorgungszentrum:

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    Da gibt es am Rheinufer auch schon einen Spielplatz.


    Der Name Helling-Höfe (es gibt dort auch eine Strasse 'An der Helling' ) geht wohl auf die Schiffswerft Christof Ruthof zurück - die dort mal bis 1975 ihren Standort hatte Wikipedia - Schiffswerft_Christof_Ruthof.

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