Nymphenburger Höfe [fertiggestellt 2012]

  • Die Brauereien der Spaten-Franziskaner-Löwenbräu-Gruppe bleiben nun doch am Innenstadt-Standort zwischen Nymphenburger und Marsstraße. Der Umzug nach Langwied scheint somit vom Tisch zu sein. Schade, hier hätte man ein tolles innerstädtische Areal neu entwickeln können, und dabei vielleicht auch einige Fehler des benachbarten Arnulfpark-Gebiets ausgleichen können.


    Inbev-Pressemitteilung:



    http://www.inbev-deutschland.d…348368C66BCF6250677ED.htm

  • Eine wirklich überraschende Nachricht. Jeder hätte sein Haus für einen Umzug nach Langwied verwettet. Aus städtebaulicher Sicht natürlich bedauernswert, obwohl man vermutlich nur das Büroghetto um den Stiglmayer Platz erweitert hätte.

  • Das ist echt schade, denn das "Spaten-Viertel" ist eigentlich in einer sehr guten Lage, rein optisch kommt man sich momentan allerdings eher vor wie mitten im Bahnhofsviertel.
    Speziell das Teilstück zwischen Seidlstraße bis hin zum Anfang der Blutenburgstraße ist fast schon als menschenfeindlich zu bezeichen, da fahr ich nichtmal mit dem Radl gerne lang. Das Pendant entlang der Marsstraße ist auch nicht viel besser.
    Allerdings wären in einer solchen Lage vermutlich deutlich hochwertigere Wohnungen entstanden als im Arnulfpark-Durchschnitt, was euch dann auch wieder mißfallen wäre ;)


    P.S.:
    Lustig, dass jemand der "Chris Cools" :rcain: heißt uns etwas von traditionellem Standort vormachen will, die Gründe waren mit Sicherheit für den Großkonzern InBev ganz andere als dieser.

  • Auch wenn die Brauereianlage aus ästhetischer Sicht eher...ist - ich begrüße die Entscheidung. Die Brauereien gehören zu München und sollen auch im Stadtbild präsent bleiben.


    Dafür prüft jetzt die Paulaner-Brauerei nach Langwied zu gehen: TZ-Online von heute


    :D

  • Ich vermute wohl, dass sich die Stadt hier verspekuliert hat. Man wollte wahrscheinlich durch gesalzene Grundstückspreise in Langwied an der Gelddruckmaschine "Umzug und Verkauf der Innenstadtgrundstücke" kräftig mitverdienen. Anscheinend zu hoch gepokert.

  • Auch wenn die Brauereianlage aus ästhetischer Sicht eher...ist - ich begrüße die Entscheidung. Die Brauereien gehören zu München und sollen auch im Stadtbild präsent bleiben.


    Dafür prüft jetzt die Paulaner-Brauerei nach Langwied zu gehen: TZ-Online von heute


    :D


    Hier noch ein Artikel mit entsprechender Illustration der frei werdenden Flächen und der abgedroschenen Ude-Ghetto-Theorie:
    http://www.abendzeitung.de/muenchen/218155


    Man hätte die Münchner Traditionsbrauereien garnicht erst an multinationale Großkonzerne verschachern dürfen.
    Ob Chris Cools Inbev-Sparte beim Wegzug mittlerweile einen Verlust für die Innenstadt darstellen würde... das sehe ich nicht so!

  • Neeeeeeeeeeein! Ude! Bitte nicht schon wieder eine Parkstadt!!!!! Wir brauchen Wohnungen, viele Wohnungen! Und die lassen sich halt am besten - mal von einer Hochhausbebauung, die keiner der Politiker will, abgesehen - durch urbane Blockrandstrukturen verwirklichen. Das ist München, das ist mitteleuropäischer Städtebau.

  • ^^
    Wenn man will, dass sich Fuchs und Hase gute Nacht sagen sollen, muss man eben mit einer Parkstadt die Bedingungen schaffen. Konsequent ist es ja, wenn man sich so die Stadtentwicklung a la Ude der vergangenen 20 Jahre ansieht....;)
    Freu mich, dass die Brauerei bleibt. Wenn auch nur aus Traditionsgründen :) Schade genug, dass das Hacker-Pschorr-Sudhaus südl. der Hackerbrücke Grasser Ecke Landsberger weg ist, wo man die Braukessel durchs (Übereck-)Fenster sah. Wer erinnert sich noch? Jetzt steht da so´n Alulangweiler - optisch wie aus den frühen 80ern, aber erst Ende der 90er gebaut.

  • Neeeeeeeeeeein! Ude! Bitte nicht schon wieder eine Parkstadt!!!!!


    Bis es da losgeht, ist er hoffentlich weg. Aber ich fürchte seine Erben sind auch nicht schlauer.

  • Bis es da losgeht, ist er hoffentlich weg. Aber ich fürchte seine Erben sind auch nicht schlauer.


    Was spricht gegen aufgelockerte Bebauung? München ist doch schon die am dichtesten besiedelte Großstadt. Das noch zu verschärfen dürfte wohl eher nicht sehr vernünftig sein. Denn dichte Besiedelung führt in aller Regel auch zu mehr Kriminalität etc. In München bisher nicht so, weil es wirtschaftlich sher gut läuft, es kaum Arbeitslose gibt etc. Aber das wird sich auch irgendwann ändern. Ich glaube nicht, dass man sich für die Zukunft einen Gefallen tut, wenn man alles mit Mietskasernen zupflastert.

  • ^^^


    Wir reden jetzt nicht über die Dichte einer mediterranen Stadt. Wirklich dicht bebaute Stadtviertel sind in München immer noch sehr überschaubar. Es gibt für mich keine Alternative der dichteren Bebauung, um langfristig München auch für Normalverdiener bewohnbar zu halten. Und es gibt eben gerade keinen Zusammenhang zwischen sozialer Lage und Dichte! Gerade die dichten Viertel innerhalb des Ringes sind doch die beliebtesten in München.

  • Na bayrische Städte sind doch allesamt durch Eingemeindungen gewachsen. Und so verschieden wie die eingemeindeten Gemeinden halt so waren so verschieden sind auch die "Stadtteile". Siehe Pasing und Maxvorstadt. Und das ist ja eine Stärke möcht ich meinen, so findet jeder "seinen" Stadtteil der zu ihm passt. Und das möchte ich der Immoentwicklung der letzten Jahre vorwerfen, es wird von der Stange geplant und gebaut ohne die gewachsenen Stadtteile weiterzuentwickeln. Schaut alles gleich aus. Zumal man schon eine gewisse Berlinisierung feststellen kann, die "Kastenbauweise" unserer neuen Bundeshauptstadt scheint in Architektenkreisen sehr populär zu sein. Inzwischen muss man sich ja schon freuen wenn noch jemand mit Satteldach baut, von echten regionalen Akzenten rede ich ja gar nicht mehr. Trister Einheitsbrei :Nieder::mad:

  • Flo
    Der Titel die am dichtesten besiedelte Großstadt in Deutschland ist doch mit gut 4000 Einwohner / km² nicht wirklich ernst zu nehmen. Durch die großen Freiflächen, die zu den Gemeindegrenzen gehören kann man hier keinen realistischen Vergleich zwischen deutschen Großstädten machen. Großstäde, deren Gemeindegrenzen eng geschnitten sind und eben nicht so große umliegende Flächen beinhalten, haben schnell Bev. dichten von größer als 10.000. Als Extrembeispiele mag ich hierbei auf Barcelona (16.000) und Paris (20.000) verwiesen.
    Viele Stadtviertel, auch in München, die eben nicht ein Hort der Bandenkriminalität sind, wie Schwabing, Isarvorstadt, Maxvorstadt, Au, Haidhausen haben alle mehr als 10.000 Einwohner / km².
    Und was meinst du mit


    Kriminalität etc.

    ?

  • Ich halte >10.000 Einwohner / km² nicht gerade für erstrebenswert, zumindest würde ich nicht in einem Viertel mit großen Wohnblocks und ohne nennenswertes Grün und Plätze zur Erholung wohnen wollen.
    Die vergleichsweise niedrige Kriminalität im Großraum München hat mMn einzig mit der guten wirtschaftlichen Situation und den sehr wenigen Arbeitslosen (in Freising z.B. deutlich <3%) zu tun.
    Sowas kann sich innerhalb eines Jahrzehnts leicht ins Gegenteil verkehren, wenn etwa die Politik schläft, was aber zumindest in München, trotz der berechtigten Kritik an der Stadtentwicklung, momentan nicht der Fall ist.

  • von Ausburger bzgl. Stadtentwicklung in München: "Zumal man schon eine gewisse Berlinisierung feststellen kann, die "Kastenbauweise" unserer neuen Bundeshauptstadt scheint in Architektenkreisen sehr populär zu sein."


    Nein, Berlinisierung ist LEIDER absolut nicht in München festzustellen. Wenn es doch nur so wäre. In München ist man beim Sozialbau-Look der 60er hängengeblieben. Vergleich mal empirisch die verschiedenen Bauprojekte beider Städte (hier im Forum) und du wirst deine Aussage zurückziehen.
    OT:
    "Unserer neuen Bundeshauptstadt" nehme ich mal als kleinen süddeutschen Seitenhieb ;) Denn was heißt hier neu? Berlin war bekanntlich seit 1871- 1945 ununterbrochen deutsche Hauptstadt, wurde von den Besatzern 1945 - 49 de facto als solche behandelt, als es kein deutsches Staatswesen gab, war 1949 - 1990 Hauptstadt der DDR und wurde in der BRD immer als gesamtdeutsche Hauptstadt gesehen. Bonn war NIE richtige Hauptstadt, immer nur Ausweichquartier bis zum Tag X, weil der Besatzungsstatus Berlins das Tagen des Bundestags bis auf die Wahl des Bu.-Präsidenten durch die Bundesversammlung verbot. 1991 dann die peinliche Abstimmung im Bundestag (um den Umzug der Regierung), welche Berlin wieder offiziell zum gesamtdeutschen Regierungssitz machte. So gesehen war Berlin seit 1871 nur 5 Jahre nicht Hauptstadt bzw. Regierungssitz (auch nicht der DDR): 1945 - 1949 und 1990 bis 1991.
    Von "neu" kann keine Rede sein, auch der stolzeste Bayer oder Schwabe, lieber Augsburger, wird das souverän wegstecken können :)

  • Ich halte >10.000 Einwohner / km² nicht gerade für erstrebenswert, zumindest würde ich nicht in einem Viertel mit großen Wohnblocks und ohne nennenswertes Grün und Plätze zur Erholung wohnen wollen.


    Der Mix macht's halt. Der eine will grün leben - der andere urban. Das alles kann man durchaus auch in Stadtteilen mit >10.000 Einwohner / km² verwirklichen (Beispiel Schwabing West). Es gibt europaweit genügend weitere Beispiele ökologisch, sozial verträglich und vor allem schön Gebiete mit >10.000 Einwohner / km² zu entwickeln. Leider bestehen gegenüber urbanen Strukturen immer noch viele Ängste unter den Deutschen - ich nenns mal Urbanphobie. :D

  • Nein, Berlinisierung ist LEIDER absolut nicht in München festzustellen. Wenn es doch nur so wäre. In München ist man beim Sozialbau-Look der 60er hängengeblieben. Vergleich mal empirisch die verschiedenen Bauprojekte beider Städte (hier im Forum) und du wirst deine Aussage zurückziehen.


    Nein, ich bleib bei meiner Meinung ^^ Und Deutschland hat nicht erst im 19. Jahrhundert begonnen zu existieren, die meiste Zeit war Wien die informelle Hauptstadt Deutschlands und auch der Sitz der Habsburger die die meiste Zeit den deutschen Kaiser gestellt haben. Tut mir leid aber mit Mondänität und dem metropolitanen Charme Wiens kann Berlin einfach nicht mithalten. Das gilt auch für zeitgenössische Architektur. Aber freilich, es heißt ja auch nur "Deutsches" Architektur Forum, dann gilt das wohl nicht mehr ;)


    Isek: Ich würde eher den Deutschen eine gewisse hm Dörflichkeit attestieren, wenn heute von Stadtgestaltung gesprochen wird ist nur von "Grün" die Rede (=Bäume; dass man außerhalb der botanischen Gärten mal eine Blume, gepflegten Rasen und Buchsbäumchen zu sehen bekommt hat Seltenheitswert). Sogut wie nie von anspruchsvoller Pflasterung, Möblierung, Wasserspielen und Brunnen..., Parkplätze spielen hingegen die Hauptrolle. Das ist aber die Welt von Kleinstädten und Dörfern. Kulturhistorisch wird man wohl mal im Rückblick sagen dass das 20. Jahrhundert keine Landflucht und Verstädterung brachte sondern die Städte deurbanisiert und verländlicht wurden und dabei expandierten, die Leute vom Land kamen zwar in die Städte und Ballungsräume aber haben ihre dörflichen Maßstäbe mitgebracht und in der Mitte hat man sich dann getroffen.


    Mag sein dass mir auch daher Wien so gut gefällt, diese Stadt sprüht nur so vor Urbanität. Die deutschen Großstädte, München bildet eine teilweise Ausnahme, sind aber doch eher einfach nur große Ballungsräume.

  • ^^
    Gegen Wien ist es wirklich schwer anzukommen. Die Stadt ist m.E. die schönste "deutsche" Stadt, wenns rein nach den Bauwerken geht.
    Im Mittelalter und Neuzeit war die Stadt ein wichtiges Machtzenrum in Europa, keine Frage. Da saßen die Berliner noch auf den Bäumen. 1806 wars mit dieser Herrlichkeit vorbei, 1918 dann endgültig. Wien ist heute eine viel zu große Weltstadt für ein viel zu kleines Österreich ;) Zum Thema deutsch: Österreich, Deutschland, Nordschweiz, Teile des Elsass, Ostbelgien und Ostluxemburg sind heute allesamt "deutsches" Kulturgebiet. Warum sollte Deutschland alleine ein Monopol darauf haben was deutsch ist, nur weil es "deutsch" im Landesnamen hat? Kunsthistorisch berachtet sind vor allem in Osteuropa noch eine ganze Reihe von Landstrichen und Städten deutsch geprägt, bis nach Rumänien. Eine Eingrenzung ist also schwierig. Französischer Kulturraum erstreckt sich auch nicht nur auf Frankreich, vom spanischen und englischen Kulturraum ganz zu schweigen.

  • Update 04.10.11


    Der Wohnungsbau schreitet voran - Ansicht an der Sandstrasse:


    Blick in die Hofbereiche:









    Dachauer Strasse:



    Blick zum gegenüberliegenden Bürogebäude an der Nymphenburger Strasse: