Hochhäuser vs. Düsseldorf

  • An der Tuchtinsel hat man die Chance vertan mit dem Calatrava-Vorschlag ein einzigartiges Ensemble zu komplettieren. Neben kubischen Dreischeibenhaus und der durchaus eindrücklichen Dreiecksfläche wäre der organisch-zylindrische Calatrava-Turm eine passende Ergänzung gewesen.

    Quadrat, Dreieck und Kreis endlich vereint.


    Aber gut. In der BV1 denkt man in kleineren Dimensionen.

    2 Mal editiert, zuletzt von philmo1 ()

  • Die in die Jahre gekommene Tuchtinsel (Böhmer) sticht jetzt in der prominenten Nachbarschaft tatsächlich noch mehr ins Auge. Wird Zeit, dass sich dort was tut.

  • ^^ Ich habe mich bezüglich des Calatrava-Towers im Mai mit Oberbürgermeister Stephan Keller ausgetauscht. Die Devise war, dass der Entwurf grundsätzlich gefallen hat, aber für „zu massiv in Höhe und Kubatur“ – nicht nur vom Hochhausbeirat – gehalten und somit abgelehnt wurde. Man sei einem eindrucksvollen Hochpunkt auf der Tuchtinsel aber ganz und gar nicht abgeneigt und möchte hierzu einen internationalen Wettbewerb umsetzen.


    Fragt sich nur wann. Fehlt ein Investor?

    Es bleibt jedenfalls spannend. Die Tuchtinsel ist definitiv eine große städtebauliche Chance.

  • Mit diesem Hochhausbeirat bleibt Düsseldorf eben doch nur ein Dorf ;) Die Investoren, die man bisher noch nicht verschreckt hat, gehen mittlerweile in die Insolvenz. Es sieht somit düster aus in der Stadt, was zukünftige Projekte angeht.

    Was passiert eigentlich mit dem Kaufhof Schadowstraße??

  • Dieser Anti-Hochhausbeirat hat es am Ende geschafft jedes Projekt was größer als 60m ist, kaputt zu reden. In dieser Stadt kann man höchstens Fahrradwege kreieren….. und die meistens sogar an der falschen Stelle

  • Ach ja, Düsseldorf und das Glück mit den Hochhäusern... Platz wird immer knapper, Flächenpreise so hoch wie nie, aber wehe man baut in die Höhe und nutzt die Flächen effektiv. Dabei gibt es auch wirklich gar keine richtigen Gründe dagegen. Keine große historische Skyline die man schützen müsste, keine fehlende Nachfrage oder Investitionsbereitschaft. Einfach nur das "Hochhaus schlecht" Mindset.

  • Bezüglich Tuchtinsel: Das Grundstück gehört ja den Familien Cloppenburg und Böhmer. Interessanterweise ist auf der Expo Real im Oktober die James Cloppenburg Real Estate Holding KG Premiumpartner der Stadt Düsseldorf.

    Quelle: https://www.duesseldorf-reales…-2022.html?Informationen=


    Ich bin mal gespannt, ob es Neuigkeiten zur Tuchtinsel geben wird. Im Schuhgeschäft Böhmer ist ja gerade Ausverkauf. Der Laden schließt.

  • Es ist in Düsseldorf ja nochmal viel absurder.

    Ich schildere mal gerade kurz meine Argumentation gegenüber OBM Keller:


    Was in Köln z.B. schon unverständlich ist – nämlich, dass jede einzelne noch so kleine Blickachse auf den Dom um alles in der Welt geschützt werden muss, daher keine neuen Hochbauten / Wahrzeichen entstehen können und komplett verkannt wird, dass mit dieser Philosophie der Dom selbst in erster Linie nie gebaut worden wäre – tritt in Düsseldorf ja nochmal in weitere Ferne. Immerhin und zugegebenermaßen hat Düsseldorf sich mittlerweile einen Namen für moderne nachhaltige Architektur gemacht, wird von manchen „deutsches Kopenhagen“ genannt (was also nicht nur an der Größe und am Wasser liegt). Aber gerade deshalb macht es doch an wenig anderen Orten so viel Sinn wie hier, jede Chance zu nutzen, weitere moderne Landmarken zu bauen. Insbesondere, wenn diese auch noch von Stararchitekten entworfen sind.


    Zudem liegt die Tuchtinsel an einem Ort, wo mit dem Dreischeibenhaus ja bereits ein sehr auffälliges Hochhaus steht. Und gerade dort würde es doch Sinn machen, noch weitere Höhepunkte zu setzen. Das Dreischeibenhaus sieht für mich schon immer völlig fehl am Platz aus, so ganz allein gelassen. Und Hochbauten wirken meist nur im

    Cluster positiv.


    Kellers Antwort:

    Seine Antwort beruhte auf dem Bekenntnis der „städtebaulichen Historie, die es zu schützen gilt“. Egal, welchen der zuständigen Politiker ich auf das Thema ansprach, der Tenor war immer ein ähnlicher: Zwar gäbe es anders als in Städten wie München oder Hamburg keine gravierenden schützenswerten Altbestände und Düsseldorf rühme sich eher mit seinen Neubauten, aber das allgemeine Stadtbild, nämlich eines ohne Hochbaucluster, sei zu schützen. Man hätte sich darauf geeinigt, dass Hochhäuser in Düsseldorf niemals im Cluster entstehen dürfen (dafür hat man sogar einen Düsseldorfer Fachbegriff entwickelt, der mir wieder entfallen ist) und diese auch nicht die 120m knacken dürfen.


    Ein Stadtbild, das wohlgemerkt so auch erst in den 1950er Jahren entstanden ist.


    Die Willkür an Denkmalschutz ist mEn unerträglich. Sie steht jeglichem Fortschritt im Wege, ist undemokratisch, oft reine Geschmacksfrage und wird heute so übersättigt eingesetzt, wie es niemals das Ziel von Denkmalschutz gewesen sein kann.

  • Es wird hier m.e. zu viel auf die Stadt und "die Hochhausgegner" geschimpft.


    Schauen wir uns doch mal die Realität an:


    Eigentümer sind, wie Gestalt schon schreibt, die Familien Cloppenburg und Böhmer (die übrigens einen neuen Miter für den Schuhladen suchen) und nicht die CENTRUM-Gruppe (die jetzt im Insolvenzverfahren stecken), die den Calatrava-Entwurf in den Ring geworfen haben.


    Mal davon abgesehen, dass ich den Entwurf schon wegen der Breite des Seitenauslegers, der über der Tunneleinfahrt Richtung Norden hängt und somit die Abstandsflächen zu den Bestandshäusern unterschreiten dürfte, nicht für genehmigungsfähig halte, ist auch die Verschattung durch den Hochhausteil (auch Richtung Schadowstraße) kritisch zu sehen.

    Also auch ohne den Seitenausleger dürfte der Bau so nicht genehmigungsfähig sein - da spielt es dann auch keine Rolle mehr, ob der Bau 60 m oder 100 m hoch sein soll.

    Dazu kommt auch noch, dass es gar keine Aussage zu den Windlasten und Fallwinden, die bei Hochhäusern ein großes Problem darstellen (diese Woche erst wieder am Eingang zur Deutschen Rentenversicherung am LVA-Hochhaus erlebt) kann - keiner will ja, dass die Schadowstraße dadurch ungemütlicher wird und die Aufenthaltsqualität eingeschränkt wird.


    Das man diesen Entwurf abgelehnt hat und er praktisch tot ist, finde ich gut und nein, mich stört die geplante Höhe nicht (hätte auch höher sein können, wenn die Bedingungen stimmen), ich finde den Entwurf einfach nicht passend, auf mich wirkt das wie hingeklatscht und überdimensioniert.


    Aber bei aller Kritik und Ablehnung, wo ist denn der Investor/Planer, der ernsthaft bauen will und verschiedene Varianten zeigt und einen Planungswettbewerb zusammen mit der Stadt auslobt?

    Ich sehe da bis jetzt keine - mal sehen, was die Expo Real so bringt....

  • ^Also das waren jetzt viele „Wenns“ und „man müsste erstmal“-Argumente. Dabei hast du dann mit Festsetzungen eines Bebauungsplans argumentiert und es als Realität bezeichnet. Zur Realität gehört allerdings auch, dass Bebauungspläne bzw. Flächennutzungspläne geändert werden können.


    Wenn zudem die Verschattung eine ausschlaggebende Rolle spielt, müsste man dort komplett von einem Hochbau absehen.


    Nun gehen wir doch mal davon aus, dass das Vorhaben genehmigungsfähig wäre oder durch Satzung gemacht würde.


    Letztlich ist und bleibt es Geschmacksache. Ich persönlich hätte den Entwurf nicht zu massiv gefunden, was ich vom Dreischeibenhaus, das dort seit jeher willkürlich allein rumsteht, nicht behaupten kann. Und das ist der Punkt: Man geht mit der Thematik Hochbauten in dem Bereich nicht konsequent um, sondern ziemlich willkürlich. Und dass das einige Leute auf die Palme bringt, kann ich gut nachvollziehen.


    Die Investorenthematik ist natürlich ein berechtigtes Thema. Ich könnte mir vorstellen, dass sich einige Unternehmen und Projektentwickler gerade etwas mehr Zeit mit Veröffentlichungen und Ausschreibungen lassen, weil der Markt sich erst etwas erholen muss oder weil sie nach zahlreichen Insolvenzanmeldungen wirklich auf Nummer Sicher gehen wollen. Auf die Expo Real bin ich daher auch sehr gespannt.

  • Dabei hast du dann mit Festsetzungen eines Bebauungsplans argumentiert und es als Realität bezeichnet.

    Mit keinem Gedanken habe ich einen bestehenden Bebauungsplan als Maß der Dinge oder als für immer festgeschrieben angesehenen, wie kommst du darauf?


    Natürlich müsste man (nach einem Wettbewerb) erst einmal Baurecht für ein Hochhaus an der Stelle schaffen und somit natürlich auch die üblichen bürokratischen Bedingungen für einen Bebauungsplan und Flächennutzungsplan erfüllen - dazu gehören dann wieder bestimmte Maßstäbe und Berechnungen wie Abstandsflächen zu Nachbarn, Windberechnungen oder Verschattungsberechnungen.

  • Wie gehen eigentlich andere Städte mit den Themen Verschattung, Luftzufuhr und Fallwinde um? Scheint mir in Dus höher gehandelt zu werden als anderswo.

    Der Hochhausbau sollte in Dus mal als Chance städtebaulichen Veränderung begriffen werden, nicht als Risiko. Wir leben hier schließlich nicht in Wien :)

  • Naja, der DC Tower 1 steht in der Donau City. Das ist zwar nicht direkt im Stadtzentrum aber mit Sicherheit auch nicht in der Peripherie. Wien ist halt mal so groß wie Düsseldorf, da sind die Entfernungen halt auch nochmals anderst dimensioniert. Wenn du dir auf einer Karte mal anschaust wo die Donau City liegt, wirst du merken das diese eigentlich relativ zentral im Stadtgebiet liegt, halt auf der “falschen Seite” der Donau. Bis zum Stadtrand sind’s da aber noch ein paar Kilometer und ein paar hunderttausend Einwohner 😉

  • Mod: Erster Beitrag aus dem Thread "New Heart on the Block" hierher kopiert, die folgenden verschoben.



    Obwohl ich das Projekt in den Visualisierungen eigentlich echt schön finde, muss ich sagen, dass es mir doch an einem alleinstellungsmerkmal fehlt. Das (Haupt-)Gebäude wird mit seinen 120m nicht nur die Skyline um Golzheim, sondern die der gesamten Stadt klar definieren. Dennoch würde sie mit ihrer rechteckigen Silhouette nur schwer auffallen, vor allem da diese rechteckige/blockartige Form mittlerweile schon ein Trend geworden ist, den man an vielen anderen Düsseldorfer HH-Projekten beobachten kann. Pandion am Hafen? Block. Ando Tower? Block. So auch mit dem Technischen Rathaus, Upper Nord Tower, HH Münsterstr., HH Belsenpark und andere sowohl geplante, verworfene, als auch bestehende Hochhäuser. Würde man die Silhouetten all dieser Hochhäuser nebeneinanderreihen, könnte man sie kaum voneinander unterscheiden. Es fehlt einfach an Charakter, den man sonst z.B. in Frankfurt mit dem Commerzbank Tower oder dem Messeturm gut sehen kann.


    Ich will mich aber nicht zu sehr beschweren, hässlich ist das ja absolut nicht. Ich finde nur man hat sich mit der Höhe hier eine architektonische Gelegenheit verspielt.

  • Hallo 162 m, ist doch die Höhe vom Westenergie - Turm, natürlich nur unter Berücksichtigung der Antenne, ansonsten doch nur 127 m.

    Vielleicht ist er jetzt inzwischen 5 cm höher geworden, akkumulierter Taubenkot auf der Antenne.

    Ja, dieser neue hier geplante Turm ist auch nicht abgerundet oder rund, er hat Ecken.

    Wir hier in Düsseldorf können es einfach nicht besser.

  • Ich vertehe nicht warum man direkt offensiv und beleididigt an die Sachen rangehen muss,

    eine sachliche Gegenargumentation wäre eher angebracht. Obwohl ich mittlerweile in Essen wohne, habe ich meine jungen Jahre in Düsseldorf verbracht und so hängt mir diese Stadt so sehr wie alle anderen hier. Ich verstehe auch nicht wo das Problem darin liegt, sich eine identitätsstiftende Skyline für die Stadt zu wünschen, die sich nicht alleinig vom Rheinturm definieren lässt und sich auf dem Markt der europäischen Wirtschaftsstädte blicken lassen kann. Außerdem kann es Düsseldorf besser, nur das Interesse der profit-orientierten Investoren fehlt.

    Einmal editiert, zuletzt von 162m ()

  • Ein bisschen stimmts aber finde die Entwürfe trotzdem durchweg sehr schön, müsste halt nur mal etwas auch umgesetzt werden. Außerdem hat man ja mit der NRW Bank und dem Finanzministerium doch schon auch zwei relativ interessante Entwürfe bezüglich der Form, die auch noch an einer deutlich wichtigeren Position stehen.

    Liebe die Bauprojekte in Frankfurt aber konnte mich mit dem Conmerzbankturm noch nie anfreunden. Am wenigsten würde ich mir für Düsseldorf so einen Brocken wünschen.

    Also alles erstmal gut wie es ist, nur auch umsetzten bitte :)

  • Ja, dieser neue hier geplante Turm ist auch nicht abgerundet oder rund, er hat Ecken.

    Wir hier in Düsseldorf können es einfach nicht besser.

    Ob es Düsseldorf nicht besser kann, bezweifele ich, die lieben Investoren müssen halt wollen, aber es ist ja auch nicht so, dass es hier nur rechteckige oder quadratische Hochhäuser gibt, es gibt auch die anderen (nach Größe) - z.B. ARAG-Tower, Victoria-Haus (ERGO), GAP 15, Sky-Office, Sign!, Vodafone-Campus, Portobello-Haus, RKM740 tower, Pressehaus Rheinische Post, Media Tower, MyHive Medienhafen, DUO Bürohochhaus oder das Eclipse (das noch in der Hochhaus-Liste fehlt).