Regierungsviertel und Hbf: Alte Beiträge 2005 - 2006

  • Noch ein Hochhaus, dass nicht gebaut wird und noch ein Quartier, dass auf lange Zeit nicht fertig wird. :mad: Ist natürlich klar, wenn der Bügelbau ausreicht und Mieter z.Zt. ohnedies schlecht zu finden sind, handelt die Bahn natürlich richtig, wenn sie schlicht selbst dort einzieht. Aber traurig ist es halt schon. :Heuler:

  • Klar, Manuel.


    Aber die Alternative wäre eben Leerstand gewesen, wie so oft in Berlin - wer zieht überhaupt jetzt in die Zentrale am Potsdamer Platz?
    Lieber so, als zwei Bauten dauerhaft leer, das "Leben" am Hauptbahnhof bleibt durch die Beschäftigten ja erhalten. Überhaupt glaube ich, dass sich das Quartier aufgrund seiner zentralen (geographisch gesehen...) Lage in Berlin, aber auch zwischen den Stadtteilzentren, auf Dauer zu einer begehrten Lage entwicklen wird - Lasst die U5 dort angebunden sein, an die S21-Nord glaube ich auch, die Straßenbahn usw. und auch die Medien das Gebiet entdecken und es sieht schon ganz anders aus.


    Grüße


    PS: Schade isses, keine Frage.

  • Dazu im Tagesspiegel:
    http://archiv.tagesspiegel.de/archiv/21.01.2006/2304540.asp


    Interessant finde ich diesen Abschnitt:
    "Ursprünglich waren die beiden Bügel nicht miteinander verbunden. Zum Wechsel von einem Gebäude ins andere hätten Mitarbeiter – und Unterlagen – den Weg durch die Empfangshalle nehmen müssen. Deshalb sei es ausgeschlossen, dass ein einziger Nutzer beide Gebäude beziehe, hieß es lange Zeit bei der Bahn. Inzwischen sind die Riegel aber mit Brücken, so genannten Sky-Walks, verbunden und damit zu einer Einheit geworden. Jetzt könnte die Konzernspitze einziehen."


    Also ich hab noch nie was von Verbindungsbrücken gehört oder gesehen. Ob Herr Gerkan das weiß?

  • Auf jeden Fall bliebe der Turm dort ein Solitär, da hast Du allerdings Recht. Ich denke, wenn die Bahn nicht in den Turm zieht, wird der wohl ohnedies so nicht gebaut werden.


    Finde ich ja interessant, dass die Bahn dort schon seit langem Verbindungsbrücken zwischen den beiden Bügeln geplant hat, obwohl in den einen Bau doch ein Hotel ziehen sollte und die beiden Bügel damit nicht das geringste miteinander zu tun gehabt hätten. - Welchen Sinn hätten die Brücken dann überhaupt gehabt? :confused: Wenn der Herr Mehdorn da mal nicht von vornherein was im Hinterkopf hatte... ;)

  • Ich bin mir gar nicht sicher, ob überhaupt irgend etwas um den Lehrter Bahnhof entsteht, jedenfalls ist es bis jetzt eine reine Wüste mit einer Würstchenbude in der Mitte.
    Dabei wäre eine Bebauung gerade um den Kanal herum sicher attraktiv und würde auch gut zu den schönen Altbauten der Invalidenstrasse kontrastieren.

  • Eine Wüste Gobi kontrastiert doch auch sehr gut. Und sowas hat doch nun wirklich nicht jede Stadt vorzuweisen. Sie symbolisiert Freiheit und Unabhängigkeit. Dafür steht doch das neue (politische) Berlin.

  • Dass der Berliner Hbf nicht besonders gut ausgelastet sein wird, war wohl jedem klar. Ist einfach ein nettes Prestigeobjekt. Mal ehrlich: Im Norden ist so gut wie gar nix, im Nordosten noch weniger, im Osten ist auch nix (bis da mal was kommt, haben wir wohl graue Haare, Potential ist auf sehr lange Sicht natürlich da), im Nordwesten nur Hamburg und Bremen - was soll da großartig hinfahren?
    Wenn in 15 Jahren aber Polen, Weißrussland und Ukraine Anschluss haben (und es eine Direkttrasse ins Baltikum gibt), könnte es ja was werden (falls das Billigfliegerangebot reduziert wird und im Preis steigt).

  • Naja, ist doch gut, wenn es Kritik gibt :), waere sonst irgendwie schade...
    Der Bahnhof ist sicherlich ein Prestigeprojekt und unsaeglich teuer, wer will was anderes dagegenbehaupten? Solange man diese Prestigeprojekte in der Infrastruktur macht, sehe ich das noch nicht so pessimistisch.


    Das Berlin rein umgebungs- und verkehrsstroememaessig nicht mit zB Frankfurt mithalten kann, sollte klar sein. Allerdings produzieren ueber 3 Millionen Berliner sicher auch viel eigenverkehr, und wenn es nur in das Wochendhaeusschen an der Ostsee hin ist.
    Und Billigflieger hin oder her...damit kommt man vielleicht nach Warschau, aber das es jemals vernuenftige Fluganbindungen an die ganzen mittelgrossen Staedten in Polen geben wird, werde ich mal bezweifeln. Immerhin addieren sich diese auch zu fast 40 Millionen zusammen.


    Ausserdem sollte man einen Flughafen auch sehr vorrausschauend bauen. Kann bei einem Bahnhof auch nicht wirklich verkehrt sein.

  • Richtig, schließlich kann Berlin bis jetzt sein Potential gar nicht voll entfalten. Die Stadtbahn ist schließlich total überlastet und nicht ausbaufähig. Und der Bahnhof Zoo ist auch nicht für besonders hohe Passagierzahlen ausgelegt.

  • Rund um den Hauptbahnhof entsteht ein neues Stadtviertel


    Neues Leben für die unwirtliche Brache: Bund und Land stellen 4,7 Millionen Euro für den Washingtonplatz zur Verfügung. Baubeginn verzögert sich aber


    Am Washingtonplatz geht’s los. Die Fläche südlich des neuen Hauptbahnhofs soll zur Fußball-WM wenigstens provisorisch hergerichtet sein. Eigentlich sollten die Bauarbeiten schon begonnen haben, aber der strenge Winter und vor allem die Bauverzögerungen der Bahn AG machen der Stadtentwicklungsverwaltung einen Strich durch die Rechnung.


    Die Vivico will am Bahnhof das Hochhaus für die Konzernzentrale der Deutschen Bahn bauen . Doch die Bahn hat sich noch nicht entschieden, ob sie in den Turm oder vielleicht doch in die Bügelbauten des neuen Bahnhofs einzieht. Der bis zu 162 Meter hohe Turm soll am nördlichen, zwar kleineren, aber wichtigeren Bahnhofsvorplatz entstehen, dem Europaplatz. Für die Gestaltung vom viel größeren Washingtonplatz haben Bund und Land zusammen 4,7 Millionen Euro bereitgestellt. Der Platz wird aber so lange ein Provisorium bleiben, bis die Vivico einen Nutzer für den schräg auf dem Platz stehenden Büro-Würfel gefunden hat. Erst wenn ein Mietvertrag unterschrieben ist, wird gebaut.


    Auf dieser Simulation von Vivico sind die im Masterplan der Stadtentwicklungsverwaltung vorgesehenen Gebäude, die das Hafenbecken umschließen sollen, zwar getilgt, aber Junge- Reyer will die Planung nicht leichtfertig aufgeben: „Wir müssen das Potenzial des Humboldthafens neu bewerten“, sagt die Senatorin. Einen geschlossenen Gebäuderiegel „betrachten wir heute kritisch.“


    http://www.tagesspiegel.de/ber…iv/02.02.2006/2326457.asp

  • Hab gar nicht mitbekommen das diese "Arkaden" um den Humboldthafen auch schon getilgt worden sind. Schade drum das war einer der interessanteren Planungen im Innenstadtbereich meiner Ansicht nach. Jetzt wirds wohl entweder Rasen oder ein Gelaender.
    Ohne Hafenbebauung und Hochhaus ist von dem Lehrter Stadtquartier ja nicht mehr besonders viel uebrig.

  • Das die Hafenbebauung gänzlich aufgegeben wurde, steht ja auch nicht fest. Und ob diese geschlossene Hafenumbauung wirklich so gut gewesen wäre, ist auch noch eine andere Frage.