Büroprojekt "Green Cam" an der Galluswarte

  • Der Frankfurter Projektentwickler Mercurius Real Estate AG plant den Neubau eines Bürokomplexes nahe der Galluswarte. Dafür vorgesehen ist ein über 10.000 m² großes Areal an der nördlichen Rampe zur Camberger Brücke. Dieses wurde lange Zeit unter anderem vom Ford-Händler Emil Frey Hessengarage genutzt. Konzipiert ist eine Bruttogeschossfläche von rund 35.000 m². Ein positiver Bauvorbescheid liegt vor.


    Mercurius bereitet derzeit den Abriss des Gebäudebestandes vor. Anschließend ist der Neubau eines siebengeschossigen Gebäudes geplant, das aus fünf zusammenhängenden Gebäudekörpern besteht (Q). Erste Gespräche mit potenziellen Mietern werden bereits geführt.


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    Bilder: © Mercurius Real Estate AG (Visualisierungen: Studio Aida)


    Bei Gelegenheit ergänze ich den Strang mit Fotos des Baubestands. Zunächst ein Schrägluftbild, es geht um das Areal innerhalb des Gleisdreiecks:


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    Bild: © Stadtvermessungsamt Frankfurt am Main

  • Von Entwicklerseite war noch zu erfahren, dass eine Vorvermietung von rund 20.000 qm angestrebt wird, bevor der Bau tatsächlich anlaufen kann. Das Exitvolumen wird mit rund 300 Mio. Euro beziffert.


    Der Projektentwickler hat das Areal bereits vor längerer Zeit von Aurelis erworben. Entsprechend handelt es sich um ehemaliges Bahngelände. Das Mehrfamilienhaus im südwestlichen Zipfel beinhaltete wohl mal Dienstwohnungen der Bahn. Die Verhandlungen mit der städtischen Seite waren demnach recht langwierig, was aber nicht mit Verärgerung sondern mit einem gewissen Verständnis wegen der städtebaulich und verkehrstechnisch nicht ganz trivialen Lage angemerkt wurde.

  • Danke. Ja, auf dem Areal befand sich vor langer Zeit ein Betrieb der Deutschen Bahn. Aus Westen führt noch heute ein Gleis auf das Grundstück.


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    Die Fotos sind aus dem Frühjahr 2022 (mir ist schon länger bekannt, dass eine Neuentwicklung bevorsteht).


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    Damals war das Autohaus noch in Nutzung. Inzwischen ist das Gelände geräumt und mit Bauzaun abgesperrt.


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    Der Hof:


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    Das von Volker erwähnte Mehrfamilienhaus im südwestlichen Zipfel. Mittlerweile steht es leer und ist gegen unerwünschte Besucher gesichert.


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    Das Wohnhaus Weilburger Straße 19 und 21 von Südosten. Links im Bild das "Bright Side", übrigens auch eine Entwicklung von Mercurius Real Estate.


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    Bilder: Schmittchen

  • Ein schönes Projekt, aber aus meiner Sicht wieder eine vertane Chance für (mindestens) ein Hochhaus. Gerade auf diesem Grundstück könnte man doch wunderbar 2-3 60-90 m hohe Hochhäuser hinstellen. verbessert einerseits die eingangs-Situation für alle, die nach FFM mit dem Zug reinkommen und andererseits gibt es dort wohl wenige Probleme mit dem Umfeld, Verschattung und anderen Befindlichkeiten. Weniger Versiegelung ist hier auch ein Thema.

    Nichtsdestotrotz, eine schöne Entwicklung und eine Aufwertung für die Gegend

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    An diesem konkreten Fall zeigt sich mal wieder der prinzipielle Nachteil eines zu "starren" HHRP.

    Auch wenn (vorweg) im Planungsamt niemand auf die Idee käme, hier ein HH konkret zu platzieren, sollte man aus der nicht vorhandenen konkret-positiven HH-Festsetzung im HHRP nicht von vornherein den Umkehrschuss ziehen, dass unter keinen Umständen ein HH hier möglich sein soll.


    Vorschlag:

    Wenn sich ein Investor findet, der an diesem (keinesfalls einfachen) Standort durchaus ein HH zu bauen bereit wäre, dann sollte man sein Konzept grundsätzlich wohlwollend auch einer Prüfung unterziehen - egal was der HHRP im Übrigen sagt.

    Eine solche "offene" Vorgehensweise sollte mMn für viele andere Projekte auch gelten.

  • Schön, dass sich auf dem Areal etwas tut. Ein Knackpunkt wird aber die verkehrliche Situation. Auf der Visualisierung sieht es so aus, dass das Quartier über die Camberger Straße fußläufig erschlossen wird, eine Umgestaltung der Fußgängerüberwege an der Galluswarte wäre für die schätzungsweise > 1.000 Arbeitnehmer in den Bürogebäuden allerdings sicherlich nötig. Eine Zufahrt zu einer Tiefgarage ist nicht zu erkennen. Ist die Frage, ob das durch die schmale EÜ von der Weilburger Str. erfolgen soll.


    Die Architektur mit den großen eintönigen Klötzen plus die überdimensional hervorstehenden "Balkone" finde ich sehr uninspiriert. Dazu noch viel Greenwashing mit den fassadenbegrünten Verbindungstrakten sowie Photovoltaik-Lichtaugen (?). Ein Hochhaus mit komplementären Ergänzungen fände ich ebenfalls passender.

  • Dieses Projekt dürften angesichts der massiven Krise im Immobiliensektor die wenigsten auf dem Zettel für 2024 gehabt haben. Und doch beginnt Mercurius Real Estate demnächst mit dem Abbruch. Baurecht liegt bereits vor. Tätig wird BST Becker Sanierungstechnik, Oberhausen. Mehr in einer PM von heute:


    Mercurius Real Estate beginnt mit Abriss der ehemaligen Hessengarage

    Frankfurt am Main, 17.01.2024. Ab Ende Januar rollen auf dem Gelände der ehemaligen Hessengarage die Bagger. Wo früher Autos parkten, wird die Grundlage für einen siebengeschossigen Büroneubau geschaffen – direkt am Frankfurter Hauptbahnhof. Für die Abbrucharbeiten hat Mercurius Real Estate die erfahrene BST Becker Sanierungstechnik GmbH aus Oberhausen beauftragt.

    Der Rückbau auf dem rund 10.000 m² großen Grundstück umfasst Büro- und Lagerflächen, eine Werkstatt sowie Wohngebäude. Bis Ende April sollen die Arbeiten beendet sein. Dann ist der Weg frei für Green Cam – so der Projektname – mit seinen fünf zusammenhängenden Gebäudekörpern.

    Das Baurecht für rund 35.000 m² Bürofläche hat Mercurius Real Estate bereits geschaffen. Derzeit führt das Frankfurter Unternehmen Gespräche mit potenziellen Mietern. Durch die Gebäudeaufteilung von Green Cam ist eine flexible Nutzung der Mietflächen möglich. Das Bauvorhaben erfüllt aktuelle und künftige ESG-Standards. Eine Fernwärmeleitung verläuft unter dem Grundstück.

    Das Grundstück an der Camberger Brücke ist hervorragend an den ÖPNV angebunden. Die S-Bahn-Haltestelle Galluswarte liegt nur wenige Fußminuten entfernt. Von dort sind es zwei Minuten bis zum Hauptbahnhof. Aufgrund seiner Lage wird das Gebäude weithin sichtbar sein: Zugreisende, die in den Frankfurter Hauptbahnhof einfahren, haben Green Cam im Blick.
  • Schon bemerkenswert. Manche Projekte werden angekündigt und kurze Zeit später beginnt schon die Umsetzung. Und bei anderen passiert nach der Ankündigung .... nix. Und irgendwann erinnert man sich und macht.... nix.


    Umso erfreulicher, dass es hier gleich los geht. Man darf hoffen, dass es dann auch durchgezogen wird.

    Schade nur, dass es bei den 7 Etagen bleibt und man nicht doch - wie hier im Forum mal zur Diskussion gebracht - ein paar Stockwerke drauflegt.

  • Hier geht es, ähnlich wie beim benachbarten Abriss der FAZ Gebäude, zügig voran.


    DSC00630b.jpgVorgestern an der Auffahrt zur Camberger Brücke


    DSC00706b.jpgHeute, gesehen aus der S-Bahn

  • Ein schönes Projekt, aber aus meiner Sicht wieder eine vertane Chance für (mindestens) ein Hochhaus.


    Also ich finde ein Hochhaus an dieser Stelle völligst unangebracht, zumal es in unmittelbarer Nachbarschaft zu Wohngebäuden steht. Das nun gezeigte Modell ist ein enormer Schritt für das Gelände, passend aber zur Umgebung und daher in meinen Augen ein voller Erfolg.

  • Bilder aus anderer Perspektive


    DSC00111b.jpgÜbersicht beim Blick nach Südosten


    DSC00115b.jpgTeilbereich entlang der Camberger Brücke


    DSC00117b.jpgTeilbereich

  • ^ Auf den Bildern von Serendip ist schon zu sehen, dass auf dem Areal kein Backstein auf dem andern bleiben wird. Nun sind die Abrissarbeiten beendet und auf der großen Fläche sind nur noch ein paar Halden mit Bauschutt vorhanden.


    Bild von heute:


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    Foto: Beggi

    3 Mal editiert, zuletzt von Beggi ()

  • Zeit für ein Update nach über vier Monaten. Das Trennen der Materialien geht weiter.


    Zuerst der Blick aus Westen (vgl. Schmittchens Bild).

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    Und der Blick aufs Gelände in etwa auf Beggis Standpunkt.

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    Bilder: main1a