Sylt: Abriss des Alten Gasthofes in List

  • In List auf Sylt hat sich vor Monaten ein Abriss-Skandal ereignet, der abgesehen von der lokalen Presse weitgehend unbemerkt blieb.


    In einer Nacht- und Nebelaktion hat der Unternehmer Andreas Kammholz ein kurz zuvor gekaufte Reetdachhaus am 30. Dezember ohne entsprechende Genehmigung abreißen lassen. Bis zu seiner Schließung im Jahre 2021 war das Gasthaus mit einer mehr als 200jährigen Tradition eine der angesagtesten Adressen in List. Das gewählte Datum zwischen den Jahren, abseits jeglicher Behördentätigkeit, war dabei sicher bewusst gewählt – ebenso die Tatsache, dass der Eigentümer in den folgenden Wochen im Urlaub weilte, um sich dem Zorn der Lister Bürger und Sylter Politik nicht aussetzen zu müssen. In den Monaten zuvor gab es Bemühungen, das ehrwürdige Friesenhaus aus dem Jahre 1650 unter Denkmalschutz zu stellen. Ein Vor-Ort-Termin der Denkmalschutzbehörde war bereits in Planung. Der möglichen Unterschutzstellung ist der Eigentümer zuvorgekommen.


    Ich habe mit der Kommunalpolitik Kontakt aufgenommen und die Hintergründe hier zusammen getragen: https://www.zeilenabstand.net/…sthofes-in-list-auf-sylt/

  • Sowas ist so traurig und ich verstehe nicht wieso man in solchen Fällen die Eigentümer nicht zwingen kann das originalgetreu wieder aufzubauen. Genauso wie in München und dem Uhrmacherhäusl.

  • Warum das nicht geht, steht in meinem Artikel. Das Gasthaus stand nicht unter Denkmalschutz. Das ist der entscheidende Unterschied, der die Sachlage hier leider anders erscheinen lässt.

  • Dass eines der ältesten Häuser der Insel nicht unter Denkmalschutz stand - sinngemäß, weil nicht mehr im originalzustand befindlich - ist unbegreiflich.


    Alte Profanbauten werden mit derZeit fast immer stark überformt. Das ist nunmal so. Trotzdem bilden sie unersetzliches Stück der jeweiligen lokalen Geschichte. Der Denkmalschutz sollte seine Kriterien für Denkmalwürdigkeit überarbeiten.