Nur weil die Gebäude aus der Gründerzeit stammen, heisst das doch lange nicht, dass sie unantastbar sind. Die Gebäude waren Standardbauten aus der Gründerzeit und völlig heruntergekommen. Man darf doch eines nicht vergessen ein Quartier lebt doch nicht nur von den Fassaden der Gebäude sondern auch von der Qualität Ihrer Nutzung. mir ist ein Business-Hotel, wenn auch der einfacheren Klasse lieber als halb leerstehende heruntergekommene Gründerzeitler. Durhc das Hotel wird mehr Leben in diese wahrlich nicht vorzeigbare Ecke der Stadt kommen.
Hotelprojekte in Frankfurt
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Ich glaube es geht den meisten hier nicht prinzipiell um den Erhalt von Gründerzeitlern nur um ihrer selbst willen, sondern darum, was danach kommt. Ästhetischer als die Vorgängerbauten ist dieses Ding wirklich nicht, da dürfte hier ausnahmsweise weitestgehende Einigkeit bestehen. Zwar verlangt hier keiner eine zweite Villa Kennedy, aber ein bisschen mehr Feingefühl bei der Einpassung eines Neubaus in bestehende Strukturen ist doch nicht zuviel verlangt, oder?
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Die Obergeschosse gehen doch eigentlich und immerhin hat man stehende Fensterformate. Nicht, dass ich davon besonders angetan wäre, aber so katastrophal sieht der 1. bis 5. Stock gar nicht aus.
Was gar nicht gut aussieht ist das Erdgeschoss. Ich weiß einfach nicht, was das soll. das schlichteste Geschoss. So liebevoll wie sonst ein Techniaufbau und dabei ist doch eben das EG eiegentlich das wichtigste.
Damit rutscht das Gebäude bei mir eher ins Negative.Scheint aber ein typisches Problem von Frankfurt zu sein, wo die Nase des Fußgängers wohl stehts auf die Pyramide des Messeturms zeigen soll. Zumindest fällt mir diese "Vernachlässigung" der Erdgeschosszone bei vielen Frankfurter Neubauten, die nicht direkt Ladenflächen bieten (was vielleicht auch der Grund sein könnte - in Berlin ist z.B. in jedem zweiten Haus ein Döner oder ein kleines Geschäft) ins Auge.
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Die Erdgeschosse in Frankfurt sind eh ein Thema für sich. Da hat es ja auch die Gründerzeitgebiete hart getroffen. Kaum ein Altbau ohne total verunstaltetes Erdgeschoss, das ist glaub ich sogar noch gravierender als die entstuckten Fassaden und verkümmerten Dachpartien.
Wobei das Erdgeschoss bei diesem Hotel natürlich auch mal wieder eine architektonische Meisterleistung ist. Abweisender lässt sich sowas kaum gestalten... Aber auch der Rest des Gebäudes: die Gegend hatte bisher immer noch einen signifikanten Anteil an Altbauten, und hier sind wieder Altbauten abgerissen worden für eine derartige Architektur, die nunmal nicht ansatzweise das Niveau der Vorgängerbauten (und selbst dieses Niveau war für Gründerzeitler schon ziemlich niedrig) erreicht und den Genius Loci ziemlich heftig negiert. Stehende Fensterformate sollten ja wohl das mindeste sein, reichen aber bei weitem noch nicht aus. -
Also das Sun-Inn ist sicherlich nicht das aufregenstse Hotel und die Fassade wirkt auch nicht wirklich modern oder besonderns, aber ich finde es wirkt nicht schlecht und ich finde es auch alle mal schöner als die Bauten die da vorher standen. Ich würde es schon als eine aufwertung der Gegend ansehen.
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Aufwertung durch das Schaffen von Brüchen, oder wie? Davon hat Frankfurt schon mehr als genug, und so gut wie nirgendwo kann sich das Ergebnis sehen lassen (mal von den Hochhäusern abgesehen). Sicher waren die Altbauten keine sonderlichen Schönheiten, die hätte man erstmal sanieren müssen. Aber die Erfahrung leert, dass selbst die scheinbar einfachsten Altbauten nach einer anständigen Sanierung zu reinsten Perlen werden können.
Also ich find das sehr bedenklich, dass hier einfach so der Abriss von historischer Bausubstanz gutgeheißen wird. An der einen Stelle kämpft man mühevoll um die Rekonstruktion von Altstadthäusern, und im gleichem Atemzug wird (quasi zum Ausgleich) in Westend, Sachsenhausen, und jetzt auch Gallus eine ganze Heerschar von Altbauten abgerissen. Hat man denn nichts gelernt aus den 60/70er Jahren? -
Der Punkt ist hier ganz eindeutig: Wie sieht die Ecke in 20 Jahren aus?
Wenn es so bleibt (und nichts passiert), dann ist in 20 Jahren immerhin noch das Potential zu einer Renovierung da. Wenn so (!) neu gebaut wird, will man den Kasten in 20 Jahren weg haben - denn wenn er mal in die Jahre gekommen ist, sieht er sicher schlechter aus, als das was jetzt da steht.
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Ich muss Dich korrigieren, Knotsch - Es ist schon was passiert, die Vorgänger sind schon abgerissen! Ansonsten volle Zustimmung, der Investorenkasten ist fällg, sobald er in die Jahre kommt, aber ich glaube nicht, dass irgendwer der an diesem Projekt beteiligt ist, von irgendetwas anderem ausgeht.
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Es gibt in dem Gebiet eine Menge guter Gründerzeitler und viele sind in den letzten Jahren auch renoviert worden, aber gerade die meisten Häuser auf der Mainzer Landstraße lassen echt zu wünschen übrig.
Da fällt mir das Gebäude ein, in dem KM-Elektronik ist oder gegenüber vom Güterplatz, wo immer noch eine Baulücke zwischen zwei wirklich hässlichen Gebäuden prangert.
Das nun ein Gründerzeitler für ein solche Projekt fallen musste ist Schade, dem Abschnitt der Mainzer wird das Gebäude hoffentlich gut tun. Gerade in der Flucht mit der Commerzbank könnten da ein paar neue Gebäude gut wirken. Wie wird die Ecke erst aussehen, wenn das Europaviertel bebaut ist, das Hochhaus am Güterplatz steht und daneben immer noch abgewrackte Gebäude stehen.War nicht auch damals geplant, den Umbau der Mainzer Landstraße bis zum Güterplatz zu machen?
Klar, über das Erdgeschoss lässt sich wahrlich streiten, ist es denn so schwer ein Gebäude ordentlich mit dem Boden zu "verankern". Insgesamt kann es aber dem Gebiet gut tun. -
Sorry, aber die Aufregung um die zwei abgerissenen Wohnhäuser und die Neubebauung mit einem Kettenhotel finde ich ziemlich lächerlich. Was erwartet ihr denn von der Ecke da? Lauschiges Nordend/ Bornheim Flair ? Flaneure, die sich dort an den EG - Auslagen erfreuen?
Die Häuser mit den belanglosen Stuckandeutungen an den Frontfassaden hatten längst ihre wirtschaftliche Lebensdauer überschritten und liegen an einer absoluten Rennstrecke mit entsprechender Lautstärke. Die Grundrisse der Wohnungen waren bescheiden und die Sozialstruktur ist höchst fragil da, um es mal so zu nennen. Wer soll denn da investieren? Die Wertigkeit, die hier aufgerufen wird, gibt der Standort (noch) nicht her.
Das Hotel wird aber zur Innenstadterweiterung und zur Aufwertung des Scharniers Bahnhof / Europaviertel beitragen, weil der Messestandort günstige, moderne Zimmer (mit Parkplatz) in fußläufiger Entfernung zur Messe braucht.
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Immobilienmogul: was man erwarten darf, ist das Investoren und Architekten zumindestens die Mininmalanforderungen von einer stadtgerechten Architektur beachten. Die Verwahrlosung des Vorgängerbaus ist ja vor allem das Ergebnis eines bevorstehenden Immobilieninvestments. Das hatten wir in Frankfurt auch schon in den siebziger Jahren. Auch da wurden Bauten absichtlich in einen "verwahrlosten" Zustand gebracht um Platz zu machen für zeitgenössische Waschbetonplatten. Wir schreiben jetzt allerdings das Jahr 2009 und da sollte man erwarten das mehr Weitsicht als in den siebziger Jahren vorhanden ist.
Diese Hotelketten-Kiste passt wunderbar in ein Gewerbegebiet in Niederrad oder Eschborn aber doch bitteschön nicht als neue Eingangssituation zur Ludwigsstrasse.
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Wikos, welche "Minimalforderungen einer stadtgerechten Architektur" werden denn durchbrochen? Die Maßstäblichkeit und die Geschoßigkeit im Verhältnis zur Umfeldbebauung können es doch nicht sein, oder ? Die Notwendigkeit der Verjüngung des Kapitalstocks auch nicht.
Auch sollte die neue Nutzung im Quartier "stadtverträglich" sein und für eine Belebung sorgen. Ok, die betriebswirtschaftlichen Abläufe, optimiert und kostengünstig bei einem Hotel, erfordern halt eine gewisse Monotonie, die sich auch ruhig in der Fassade widerspiegeln dürfen. Bei einem Bürogebäude ist das auch so. Und wie bei einem Bürohaus gibt es bei auch bei einem Hotel Nutzer, Betreiber und Investoren, die was Chices suchen und bei anderen ist das Budget knapp. Und das bei einem Drei-Sterne-Haus die Fassade seltener einen Preis kriegt als die von einem Fünf-Sterne-Haus ist auch keine Überraschung, das wird auch nach 2010 noch so sein...
Ferner schreibst Du, die Verwahrlosung und der Niedergang ist vor allem das Ergebnis eines bevorstehenden Immobilieninvestments. Ursache und Wirkung funktionieren hier aber anders. Die kleinteilige Struktur im Viertel ist endgültig in den frühen 90ern mit dem Niedergang des Pelzgewerbes verloren gegangen. Wertige Nachfolgenutzungen siedelten sich nicht an, die kommunalen Mittel konnten auch die Wohnnutzung nicht festigen. Parallelen zu ziehen zum Häuserkampf der 70er, wenn es denn so gemeint ist, sind daher arg weit hergeholt.
Per Order Mufti diese Hotellerie ins Gewerbegebiet drängen zu wollen schadet dem Wirtschaftsstandort Frankfurt, außerdem, was habe ich bei der Ludwigsstraße noch nicht bemerkt, damit eine bessere Eingangssituation zur Ludwigsstraße gefordert kann?
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Das Problem an dieser Ecke der Stadt ist doch ganz einfach: Die Häuser, die hier abgerissen wurden, konnten für ihre ursprüngliche Nutzung als hochwertige Wohnhäuser nicht mehr genutzt werden. Dafür ist die Mainzer Landstraße einfach zu laut. Die Zweitnutzung als Wohn- und Geschäftshaus einfacher Kategorie bringt ohne Sanierung nicht genug ein und eine erhaltende Sanierung ergibt zu wenig Fläche.
Und so weit, diese Gebäude zwecks Erhaltung abzutragen und an anderem Ort wieder aufzubauen geht die Liebe noch nicht.
Diese Form der Bebauung hier könnte, wenn sie den Rest des Blocks vom Lärm der Hauptverkehrsstraße abschirmt, den Seitenstraßen eine Chance geben, dass ältere Gebäude als Wohngebäuder erhalten werden - allerdings sind die Rahmenbedingungen für Wohnnutzung in dieser Gegend erbärmlich schlecht.
Also vermutlich doch mehr Hotels.
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Immobilienmogul: Ich habe kein Wort davon geschrieben das ich Hotels in ein Gewerbegebiet drängen will. Im Gegenteil: Hotels sind im Gallusviertel zwischen Hbf. und Messe unverzichtbar. Ich habe lediglich geschrieben das der vorliegende Hotel-Entwurf qualitativ nach Niederrad oder Eschborn passt, aber mit Sicherheit nicht als neue Eingangssituation zur Ludwigsstrasse (wenn du die Ludwigsstrasse nicht kennt, dort stehen etliche erhaltungswerte Bauten aus der Vorkriegszeit). Ich habe auch keinen Vergleich zum Häuserkampf der siebziger Jahre gezogen. Ich habe lediglich verdeutlicht das man aus den Fehlern der siebziger Jahre (absichtliche Verwahlosung von historischer Bebauung um dann ein Argument für den Investorenabriss zu besitzen) gelernt haben müsste. Du schreibst dieses Viertel sei bereits durch den Niedergang des Pelzviertels verwahrlost. Das ist falsch, die letzten Reste des Pelzviertels befinden sich auf der anderen Bahnhofsseite (Niddastrasse...).
Du forderst "Minimalanforderungen für eine stadtgerechte Architektur" ein. Ich glaube nicht das man solche Grundsätzlichkeiten im DAF noch näher erläutern muss. Aber von mir aus gerne: Bei Um- oder Neubauten sollte Material und Farbwahl auf die vorhandene Gestaltung und architektonische Gliederung der umliegenden Gebäude abgestimmt werden. Ein Neubau sollte sich in die Umgebung einpassen so dass sich ein harmonisches städtebauliches und architektonisches Gesamtbild ergibt. Dies sind Grundanforderungen, die mittlerweile jede Kleinstadt besitzt. Warum es eine solche Gestaltungssatzuung noch nicht für den Gallus zwischen Hbf. und Messe gibt weiss ich nicht - für diesen sensiblen Bereich der auch eine Visitenkarte für die Stadt ist ist es höchste Zeit. Wenn Du jetzt noch tatsächlich behauptetst das dieses Gebäude "maßstäblich" sei und Monotonie unabdingbar sei dann empfehle ich Dir noch einmal die ausführlichen und zahlreichen negativen Kommentare meiner Vorredner zu dem Bau genau durchzulesen. Ich glaube in diesem Forum herrscht weitgehende Einigkeit das der Abriss der vorhandenen Günderzeitler und die folgende Neubebauung nicht das ist was man sich an dieser Ecke erhofft hätte. -
Innside-Hotel Niederrad
Nie war ein Update nötiger als hier: Das Projekt Innside in Niederrad hätte ich wohl längst vergessen, ginge es nicht im ersten Beitrag dieses Threads aus dem Jahr 2003 um eben dieses Hotel. Nun ist es längst realisiert, Fotos von heute:
Im Hintergrund der 80 Meter hohe Campus Tower. Die ehemalige Hertie-Zentrale wurde 2001 von Christoph Mäckler umgebaut. Hauptnutzer ist die Deutschlandzentrale von Colt Telecom:
Innside gehört zur spanischen Hotelkette Sol Meliá. Mit dem Eurotheum betreibt Innside ein zweites Haus in Frankfurt.
Sonntags ist in einem Businesshotel wie diesem nicht viel los.
Bilder: Schmittchen -
Stimmt.
Der Vorschlag mit der Verschiebung des Tunnels ist aber (unabhängig von den Kosten) nicht brauchbar, weil damit die Zufahrt zum Parkhaus Hauptwache aus dem Tunnel nicht mehr möglich wäre. -
Star Inn, Mainzer Landstraße 117-119
Die beiden Häuser die Schmittchen in #386 angesprochen hat, sind jetzt komplett platt und die Grund-und Pfahlbau ist schwer bei der Arbeit:
By thomasfra, shot with Canon PowerShot A710 IS at 2009-04-12 -
Toyoko Inn am Hauptbahnhof - 425 Zimmer
Ein Projekt, welches schon länger in der Pipeline ist, scheint neuen Schwung zu bekommen, das Toyoko Inn in der Nähe des Hauptbahnhofs. Ursprünglich mit 160 Zimmern geplant sollen es nun 425 Zimmer werden.
Entstehen soll das Gebäude in der Stuttgarter Strasse, ich denke mal dass es das freie Grundstück ist, wo ehemals die Ryanair Busse gehalten haben, in Angrenzung an das Grundstück des Behördenzentrums.
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Wunderbar, die bringen zum größten Teil ihre Gäste selbst mit, eine absolute Bereicherung für den Touristenstandort Frankfurt!
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Rommers Eröffnung im Mai geplant
Laut Webseite des Design Hotels Roomers (Gutleutstr. 85 im Bahnhofsviertel) wird eine Eröffnung im nächsten Monat angestrebt. Spektakuläre Innenansichten und das neue Eingangsportal lassen sich hierbei begutachten: http://www.roomers.eu/. Besonders das Restaurant dürfte schnell zu einer Szene-Location werden.