Neubau Feuerwache 1 Süd, Leonhardsviertel

  • Der Neubau der Feuerwache im Leonhardsviertel nimmt langsam Gestalt an, der Bestandsbau aus dem Jahre 1888 scheint nicht mehr sanierbar. Baukosten 34 Millionen. Geplant ist ein dreiteiliges, energiepositives Gebäude aus Recyclingbeton und heimischem Holz, inklusive „grüne Oase“.


    Spannend am Rande: der Löschzug wird in einem Interimsbau unter der Paulinenbrücke erstellt, welcher hinterher „zivilgesellschaftlichen Zwecken“ zur Verfügung stehen soll. Fertigstellung gegen 2028.


    Weitere Infos und sowie Entwurf in der STN.


    derzeitige Situation bei Google Maps


    Der Entwurf an sich gefällt mir recht gut, der Kontrast zur Umgebung ist natürlich hart.

  • ^^danke für die Info, der Bestand ist also eher Baujahr 1950, da der Ursprungsbau weitestgehend zerstört wurde - in einem Photo des Projekts https://www.stuttgarter-nachrichten.de/stuttgart-1942 wird dies ersichtlich (kann ich leider nicht posten).


    Ebenso abgerissen wird wohl auch das weiße Gebäude daneben (siehe Feuerwehr-Website) sowie vermutlich auch die beiden Gebäude hinter dem weißen Gebäude.

  • Der Siegerentwurf hat was von aufeinandergestapelte Container, Mir gefallen fast die mit Anerkennung ausgezeichneten Entwürfe am Besten.

  • ja so wie es aussieht hat sich der Entwurf durchgesetzt welcher sich mit am wenigsten ums Umfeld schert. In einer Ecke mit halbwegs intaktem Altbaubestand (soweit ich mich erinnere) ist das natürlich bedauerlich.

  • Warum der Entwurf gewonnen hat ist mir klar! Es ist nämlich ein Bau in modularer Holzbauweise. Ansonsten erschließt sich mir nicht was hier besonders sein soll. Entwurf 3 hätte mir persönlich am besten gefallen, da hier die Raumkante geschlossen wird. Insgesamt aber okay, aktuell befindet sich hier ein Parkplatz, die jetzige Feuerwache befindet sich erst ein paar Meter dahinter.

  • Aus dem Beurteilungstext der Stadt Stuttgart:


    "Die Fassaden antworten in ihrer Plastizität und Elementierung durch vertikale Pfosten und horizontale Riegel, durch die zurückgesetzten Brüstungsfelder und Fenster mit außenliegendem Sonnenschutz auf die Strukturierung der Nachbarfassaden. Es entsteht ein zeitgemäßes Bauensemble, welches das Stadtbild für die heutige Zeit vorschreibt."


    Dass die Verfasser da nicht selbst vor Lachen platzen... Ich meine, der Entwurf ist für einen Feuerwehrneubau schon ok, aber die einzige Antwort, die der Neubau hier auf die Nachbarbebauung gibt, ist ein vulgärer Ausdruck. Warum das Stadtbild an dieser Stelle einen Containerstapel vorschreiben soll, erschließt sich mir nicht. :/

  • Diese Beschreibung ist schlicht absoluter Stuss! Das umliegende Viertel ist die Stuttgarter Altstadt, zumindest was davon noch übrig ist. Die umliegenden Bauten sind allesamt Altbauten. Wo genau soll hier die Struktur der Nachbarfassaden aufgegriffen werden?

  • Den Vorrednern schließe ich mich an. Mir ist vollkommen unverständlich, dass man es nicht einmal im wirklich mittelalterlichen/gründerzeitlichen Altstadtflecken zwischen Leonhardtsplatz und Katharinenstraße schafft, gestalterisch behutsam Neubauten einzufügen und pardon: stattdessen eine Mischung aus Seecontainern/hölzernes Centre Pompidou errichten möchte. Jeder der anderen gezeigten Entwürfe wäre hier passender und vielleicht sogar ein Gewinn für den Standort, der bislang doch sehr von dem Mitarbeiterparkplatz der Feuerwache dominiert wird. Ich frage mich so langsam, was der Gestaltungsbeirat der Stadt macht (bzw. nicht macht). Vielleicht besteht ja Hoffnung auf eine Wiederholung der Entscheidung beim Projekt Vier Giebel (zur Erinnerung: hier "entmachtete" der Gemeinderat die Preisrichter).

  • Bevor der Containerhaufen landet noch zwei Details der alten Wache von 1888.

    img_18551rih7.jpg

    img_1856a4edm.jpg


    Dieser hübsche Altbau fällt wohl auch, er steht aber auch ungünstig im Weg rum.

    img_18577heie.jpg

  • Ich verstehe nicht warum man das dann nicht einfach so schreiben kann? Was soll der Quatsch mit der Referenz an die umgebenden Fassaden?

  • War ja auch mal "Tatort"-Drehort, ich denke zu Bienzle-Zeiten. Völlig liebloser Entwurf, für eine Kita im Grünen wäre das schon ok, aber nicht in der Ecke.

  • Man sollte eigentlich meinen, dass Stuttgart schon genügend Bausünden ertragen muss und man irgendwann einmal daraus lernt. Aber hier ist leider mal wieder ein Beweis, dass die Hoffnung vergebens ist.